Es ist Wochenende. Du genießt die Samstagabend-Show bei dir zu Hause im Wohnzimmer, deine Tochter hat es sich in ihrem Zimmer bequem gemacht und schaut sich einen Spielfilm an, während dein Sohn im ausgebauten Dachgeschoss zusammen mit seinen Freunden die neuesten Songs im Radio hört. Damit Bild und Ton überall im ganzen Haus in hoher Qualität wiedergegeben werden, hast du für die Verkabelung zwischen Wandanschluss und den Geräten besonders hochwertige Antennenkabel verwendet. In diesem Ratgeber erfährst du, worauf es bei der Steckverbindung ankommt und welches Kabel für deine Anschlüsse geeignet sein könnte.
> Bild- und Tonsignale ohne Störung zum Empfänger
> Das richtige Kabel für deinen Anschluss
> Darauf solltest du bei der Auswahl eines Antennenkabels achten
> Das passende Kabel für deine Installation
> Tipps zur mustergültigen Kabelführung
> Fazit: Antennenkabel für ungetrübten Fernseh- und Musikgenuss
Über den Rundfunk ausgestrahlte Radio- und Fernsehsignale bewegen sich in einem Frequenzbereich zwischen 87,5 MHz und 2,15 GHz. Erstere werden mit einem UKW-Radio empfangen, Letztere von der Satellitenschüssel, die das Signal an den Receiver weiterleitet. Um die bis zu 2,15 Milliarden Schwingungen pro Sekunde sicher von der Antennendose andeineEmpfangsgeräte zu übertragen, solltest du ein hochwertiges Antennenkabel einsetzen, das jegliche Störsignale zuverlässig ausschließt.
Aus diesem Grund sind solche Kabel in koaxialer Bauweise gefertigt. Der Innenleiter (oft auch als „Seele" bezeichnet), über den das Signal weitergeleitet wird, befindet sich gut geschützt im Zentrum des Kabelquerschnitts. Die Seele ist in einen isolierenden Mantel eingepackt, der wiederum vom flächigen Außenleiter umwickelt ist. Dieser erfüllt zugleich zwei Aufgaben als Masseleitung und als Abschirmung für den Innenleiter. Ein robuster Schutzmantel aus Kunststoff oder Hightech-Gewebe umgibt Außen- und Innenleiter und dient als Schutz vor äußeren Einflüssen wie Feuchtigkeit und Staub.
Im Grunde wird zwischen zwei Bauweisen von Antennenkabeln unterschieden: herkömmliche Antennenkabel und Leitungen für die Verkabelung von Satellitenanlagen.
Analoge TV- und Radiosignale, digitale DVB-T-Programme und Kabelfernsehen werden über Koaxialkabel übertragen. Solche Universalkabel sind mit den klassischen Belling-Lee-Steckern versehen, die in die entsprechenden Buchsen auf den Rückseiten nahezu aller erhältlichen TV-Geräte und Radios passen. Diese Steckverbinder kommen ohne jegliche Fixierung aus und sind am kreisrunden Innenstecker zu erkennen, der auf der einen Seite als Zapfen und auf der anderen Seite als Röhrchen ausgeführt ist. Das Kabel kann je nach Signalart „gewendet" werden: Bei Radiosignalen kommt das Ende mit dem Röhrchen ins Empfangsgerät und bei TV-Signalen das Ende mit dem Zapfen.
Antennenkabel für Satellitenanlagen sind für Frequenzen von bis zu 5 GHz zertifiziert und verfügen über einen soliden F-Stecker, den du fest mit einem Gewinde an der Buchse verschrauben kannst. Das sorgt für einen besseren Kontakt und eine höhere Resistenz gegen große Zugkräfte. Das ist vor allem dann von Bedeutung, wenn der Stecker bei einer Verbindung mit einer Sat.-Antenne im Außenbereich sicher in der Buchse verbleiben soll.
Solltest du dir nicht sicher sein, welche Art von Antennenkabel dein Empfangsgerät benötigt, genügt ein schneller Blick auf die Rückblende. Ein Gewinde rund um die Buchse indiziert, dass du ein Kabel mit F-Stecker benötigst. Verfügt die Buchse über kein Gewinde, genügt ein herkömmliches Antennenkabel mit Belling-Lee-Stecker. Beachte dabei auch die Herstellerinformationen.
Obwohl Antennenkabel auf den ersten Blick wie simple Zubehörteile wirken, steckt jede Menge Hightech in den Leitungen. Deshalb solltest du vor allem auf die folgenden Produktmerkmale achten.
Antennenkabel erhältst du in vorkonfektionierter Ausführung mit bereits montierten Steckern in Längen zwischen 0,5 und 15 m. Wähle dabei stets die für die Überbrückung der Distanz zwischen Antennendose und Empfänger ausreichende, kürzeste Version – jeder zusätzliche Meter erhöht die Störanfälligkeit. Für Distanzen zwischen 10 und 50 m greifst du zu einem Anschluss-Kit mit Meterware, die du selbst auf die passende Länge zuschneiden kannst und vor der Montage mit den im Lieferumfang enthaltenen Steckern versiehst. Generell gilt: Je länger der Kabelweg, desto hochwertiger sollte das Kabel im Hinblick auf die Abschirmung sein.
Eine solide Abschirmung schützt das Signal vor Einstrahlungen von Elektrogeräten, Funkwellen und ähnlichen Störfaktoren. Einfache Antennenkabel sind doppelt geschirmt – durch das Kabelgeflecht des Außenleiters und eine zusätzliche Metallfolie zwischen Innen- und Außenleiter. Aufwendig gefertigte Kabel sind durch bis zu fünf Abschirmungsebenen besonders unempfindlich gegenüber Störsignalen. Dazu werden weitere Drahtgeflechte und Aluminiumfolien in das Kabel eingearbeitet.
Die Ausführung und Güte der Abschirmung bestimmt das Schirmungsmaß, das in Dezibel (dB) gemessen wird und zwischen 75 und 135 dB liegt. Je höher das Schirmungsmaß, desto besser ist das Kabel gegen Einstrahlungen geschützt. Bei langen Kabelwegen ab circa 10 m solltest du auf ein hohes Schirmungsmaß von über 100 dB achten.
Während bei preiswerten Kabeln für Innen- und Außenleiter handelsübliches Kupfer mit einem Sauerstoffanteil von über 200 ppm („parts per million") zum Einsatz kommt, findet sich in High-End-Kabeln sauerstoffarmes Kupfer mit weniger als 50 ppm. Das führt zu geringerer Oxidation zwischen den Kupferkristallen, sodass die Leitfähigkeit deutlich verbessert wird. Zusätzliche Veredelungen sorgen für einen noch besseren Signaltransport – etwa versilberte Kupferleitungen oder hochreine OFC-Legierungen („Oxygen Free Copper") mit einem Kupferanteil von 99,99 % und mehr.
Eine doppelte Erdung über die Antennendose und die Stromanschlüsse der Geräte kann zu Brummschleifen führen – diese äußern sich in einem deutlich hörbaren, niederfrequenten Brummen. Antennenkabel mit integriertem Mantelstromfilter eliminieren solche Brummschleifen und sorgen damit für einen guten, störungsfreien Klang. Ferritfilter an den Kabelenden – meist erkennbar durch dicke Ausbuchtungen kurz von dem Stecker – bündeln das Signal und unterbinden Wirbelströme, was bei jeder Kabellänge für eine bessere Signalübertragung sorgt.
Hochwertige Stecker aus Metall erhöhen nicht nur die Lebensdauer des Kabels bei häufigem Umstecken, sondern verbessern auch die Abschirmung gegen Störsignale. Vergoldete Steckverbindungen sehen nicht nur gut aus, sondern sind auch besser gegen Korrosion geschützt, sodass ein solches Kabel jahrelang für einen soliden Kontakt ohne Störungen sorgt. Abgewinkelte Steckergehäuse eignen sich sehr gut zum Anschluss bei eingeschränkten Platzverhältnissen – etwa dann, wenn der Fernseher nah an der Wand montiert ist.
Die äußere Ummantelung eines Antennenkabels besteht meist aus glattem Kunststoff, was eine lange Haltbarkeit garantiert. Allerdings ist Plastik relativ starr, sodass die Flexibilität darunter leidet. Ummantelungen aus Kunststoff- oder Textilgewebe sind überaus flexibel, was das Verlegen leichter macht, ohne dass die Lebensdauer darunter leidet. Außerdem ist eine Gewebe-Ummantelung resistenter gegen Attacken von Nagern oder anderen Haustieren, die gerne mit Kabeln spielen.
Bei der Auswahl des richtigen Antennenkabels solltest du neben den technischen Daten auch auf die räumlichen Gegebenheiten und deinen persönlichen Qualitätsanspruch achten.
Der Abstand zwischen der Antennendose in der Wand und deinem Fernseher, Receiver oder Radio beträgt nur 1 bis 2 m. Aufgrund der geringen Distanz wirken nur wenige Störeinflüsse auf das Kabel, sodass ein einfaches Kabel mit glatter Kunststoff-Ummantelung, einem Schirmungsfaktor zwischen 75 und 80 dB sowie Steckern aus Plastik ausreicht. Solche simplen Leitungen bekommst du schon ab rund 5 €.
Der Weg des Antennenkabels führt in deiner Wohnung durch mehrere Räume oder von der Satellitenantenne auf dem Dach oder Balkon in ein anderes Stockwerk. Deshalb brauchst du ein sehr langes Kabel zwischen 10 und 20 m. Da auf dieser langen Strecke viele Störeinflüsse auf das Kabel wirken können, achtest du auf eine Mehrfach-Abschirmung mit einem Schirmungsfaktor von 120 bis 135 dB. In ein solches Kabel investierst du zwischen 20 und 30 €.
Dein Heimkino ist mit hochwertigen Komponenten ausgestattet, sodass die Zuleitung als wichtiges Glied in der Übertragungskette besonders aufwendig gefertigt sein sollte, um die Signale unverfälscht und ohne Störimpulse von der Antennendose zu den Geräten befördern zu können. High-End-Kabel mit vier- bis fünffacher Abschirmung für ein Schirmungsmaß ab 120 dB, stabiler Gewebe-Ummantelung, Metallsteckern mit vergoldeten Kontakten sowie Innen- und Außenleitern aus besonders reinem Kupfer bekommst du zu Preisen zwischen 50 und 100 €.
Mit folgenden Tipps wird die Installation deines neuen Antennenkabels vereinfacht und du kommst schnell in den Genuss einer guten Bild- und Tonqualität.
Wenn dein Wohnzimmer mit hochwertigen Hightech-Komponenten ausgestattet ist, solltest du deiner Anlage auch ein adäquates Antennenkabel gönnen. Dies sorgt für eine gute und feste Verbindung ohne Störungen und Bild- oder Tonaussetzer.