Vakuumierer

Ein leckeres Essen war die Krönung des Wochenendes, vom Schmorbraten ist ein großes Stück übrig geblieben. Während du einen Teil für später aufbewahren möchtest, sollen auch deine Gäste noch etwas mitbekommen. Mit einem Vakuumierer lässt sich das Fleisch in Portionen geteilt frisch halten. So kannst du Lebensmittel platzsparend und aromageschützt aufbewahren oder marinieren und pökeln. Wissenswertes rund um Vakuumierer erfährst du in dieser Kaufberatung.

Inhaltsverzeichnis

> Erhöhte Haltbarkeit und wenig Staufläche
> Diese Arten von Folienschweißgeräten gibt es
> Worauf du bei Vakuumierern achten solltest
> So findest du ein Modell für deine Anforderungen
> Tipps für das Vakuumieren von Lebensmitteln
> Fazit: Dauerhaft frischer Genuss von Speisen

Erhöhte Haltbarkeit und wenig Staufläche

Um Obst, Gemüse oder Fleisch sowie großzügig vorgekochte Speisen portionsweise im Kühlschrank oder im Gefrierschrank frisch zu halten, werden sie in Tüten oder Behälter gegeben. Wenn du beim Verpacken einen Vakuumierer benutzt, steigert sich die Haltbarkeit bis um das Zehnfache. Dadurch, dass den Behältnissen die Luft entzogen wird, bleiben Frische sowie Aroma, Geschmack und Farbe länger erhalten. Hinzu kommt, dass eingeschweißtes Essen weniger Platz benötigt als locker befüllte Tüten und sperrige Verpackungen. Roh lassen sich die Lebensmittel für das nährstoffschonende Niedrigtemperaturgaren unter Vakuum (französisch „Sous Vide“) vorbereiten.

Das Vakuumieren hat aber noch weitere Vorteile: Lebensmittel nehmen keinen Geruch an und geben auch keinen ab, wenn sie luftdicht verpackt sind. Außerdem entsteht beim Frosten kein Gefrierbrand, da durch das Vakuumieren keine Luft an das Gefriergut kommt. Da Marinaden bei Unterdruck tief ins Fleisch eindringen, kannst du mithilfe eines Vakuumierers schneller und effizienter marinieren und pökeln.

Diese Arten von Folienschweißgeräten gibt es

Zur Wahl stehen kompakte Handgeräte bis zu vollautomatischen Vakuumierern. Im Folgenden erfährst du Details über Funktion und Vorteile.

Das Handgerät

Handgeräte sind entweder batteriebetrieben oder benötigen einen Stromanschluss. Sie sind einfach zu handhaben und lassen sich platzsparend verstauen. Die kompakten Modelle saugen die Luft aus speziellen Vakuumbeuteln oder Vakuumbehältern mit Einwegventilen heraus, die als Zubehör für das jeweilige Gerät erhältlich sind. Bei manchen Geräten ziehst du einen Kolben hoch, sodass im Beutel ein Unterdruck entsteht. Andere Modelle wiederum saugen auf Knopfdruck die Luft über das Ventil ab. Die kälte- sowie hitzebeständigen Zipperbeutel (–20° C bis +90° C) sind mehrfach verwendbar. Sie bestehen aus PE-Kunststoff und sind lebensmittelecht und mikrowellenfest.

Der Balkenvakuumierer

Bei diesen Standgeräten werden Folienbeutel oder Folienschläuche von der Rolle genutzt. Der Folienbeutel wird mit der offenen Seite in den Vakuumierer eingeklemmt, der je nach Motorleistung 80 bis 90 % der Luft aus dem Beutel heraussaugt und ihn dann verschweißt. Wenn du Folienschläuche von der Rolle verarbeiten möchtest, schneidest du entweder die gewünschte Länge mit einer Schere ab oder du nutzt dafür den eingebauten Cutter (Schneider). Nachdem du eine Seite verschweißt hast, kannst du die Tüte befüllen und in einem Arbeitsgang die Luft absaugen und die Tüte schließen. Zahlreiche Geräte sind mit einem Vakuum-Schlauch-Adapter ausgestattet, sodass du Dosen, Flaschen und Beutel mit Ventil entlüften kannst.

Vakuumierschubladen

Besonders platzsparend und unauffällig lassen sich Balkenvakuumierer in Form einer Schublade in die Küche integrieren. Die Geräte verschwinden mitsamt Bedienfeld komplett hinter der Frontblende und fügen sich nahtlos in das Mobiliar ein. Der Einbau von Vakuumierschubladen sollte im Voraus bei der Küchengestaltung geplant werden oder lässt sich bei erweiterbaren Küchenzeilen nachträglich einfügen.

Tipp: Mit einem Vakuumierer lassen sich auch Handys und Batterien wasserdicht einschweißen oder Dokumente vor Alterung und Silberbesteck vor dem Anlaufen schützen.

Worauf du bei Vakuumierern achten solltest

Vakuumieren umfasst zahlreiche Funktionen, die dir erhöhten Mehrwert bringen. Bevor du dir ein Schweißgerät aussuchst, solltest du über folgende Ausstattungs- und Leistungsmerkmale informiert sein:

Pumpenleistung

Vakuumierer saugen je nach Motorleistung pro Minute 6 bis 15 l Luft aus dem Gefäß. Der erreichbare Unterdruck liegt zwischen 0,6 und 0,95 bar, was einem Vakuum von 60 bis 95 % entspricht. Je höher der Vakuumwert ist, desto haltbarer sind die Lebensmittel verschweißt.

Druckregulierung

Empfindliche Lebensmittel wie Kekse, Erdbeeren oder Fisch vertragen keinen allzu hohen Druck. Die meisten Vakuumierer sind deshalb mit einer Stopptaste ausgestattet, über die du manuell den Absaugvorgang beenden kannst. Einige Modelle besitzen eine sogenannte Pulse-Funktion, dank der sich die Vakuumintensität automatisch an das Produkt anpasst. Das ist zum Beispiel beim Marinieren praktisch, damit die Soße das Gargut vollständig durchdringt.

Trocken oder feucht

Beim Vakuumieren von geschältem Obst, frischem Fleisch oder Marinaden tritt immer Feuchtigkeit aus. Einfachere Vakuumierer eignen sich deshalb vor allem für trockene Lebensmittel. Balkengeräte sind meist mit einer Kunststoffplatte und einem Schräghalter für flüssiges Gut ausgestattet, die verhindern, dass Feuchtigkeit in die Pumpe gelangt. Willst du häufiger Suppen und Marinaden vakuumieren, empfiehlt sich ein Gerät mit integriertem Flüssigkeitsabscheider, der austretende Feuchtigkeit ableitet und in einer herausnehmbaren und spülmaschinenfesten Tropfschale sammelt.

Komfortfunktionen

Wahltasten für feuchte oder trockene Lebensmittel sowie Marinieren nehmen dir das manuelle Überwachen und Steuern des Vakuumierprozesses ab. Möchtest du das lieber selbst erledigen, lassen sich bei einigen Geräten die Verschweiß- und Vakuumierzeiten exakt einstellen. Mit einem integrierten Cutter lässt sich die Folie von der Rolle abtrennen, mit einer eingebauten Küchenwaage kannst du das Vakuumgut und andere Lebensmittel abwiegen. Ist das Gerät mit einem Flaschenverschluss ausgestattet, kannst du Wein oder Öl direkt in ihren Flaschen vakuumieren.

Rollenbreite und Folienmaß

Bei Balkenvakuumierern hast du die Wahl zwischen verschiedenen Rollenbreiten. Die Herstellerangabe „bis zu 28, 30, 31 und 40 cm" kennzeichnet die maximale Breite der Folienrollen und Tüten, die das Gerät in einem Arbeitsgang lückenlos verschweißt. In einem Gerät mit 31 cm Rollenbreite lassen sich somit Folien und Tüten mit einer Breite von 28, 30 oder 31 cm nutzen.

Schweißnaht und Wiederverschluss

Je dicker die Schweißnaht ist, desto dichter ist sie. Hochwertige Vakuumierer produzieren eine 2,5 mm breite Schweißnaht, andere Modelle sogar zur Sicherheit eine doppelte Naht. So wird verhindert, dass selbst bei längerer Lagerung Flüssigkeit austritt oder Luft eindringt. Eine separate Versiegelungstaste ermöglicht das Wiederverschließen von offenen Beuteln.

Beutel, Folien und Behälter

Zum Lieferumgang eines Vakuumierers gehören in der Regel einige Beutel oder Folien. Standardmäßig arbeiten Handgeräte mit Zipperbeuteln mit Ventil, während bei Balkenvakuumierern geriffelte und reißfeste Folientüten und -schläuche mit unterschiedlichen Breiten zum Einsatz kommen. Deren Waben- oder Balkenstruktur bildet kleine Luftkanäle zum besseren Luftabsaugen. Beutel und Folien sind in der Regel gefrierschrank-, mikrowellen- und kochtopftauglich. Dank eines Vakuum-Schlauch-Adapters kannst du mit Standgeräten auch Dosen, Flaschen und Zippertüten entlüften. Passende Behälter und Adapter gehören entweder zum Lieferumfang dieses Küchenkleingeräts oder sind zusätzlich erhältlich.

So findest du ein Modell für deine Anforderungen

Die Menge und die Vielfalt der Lebensmittel, die du durch Vakuumieren schonend frisch halten willst, spielen eine wichtige Rolle beim Kauf eines bestimmten Vakuumiergeräts. Folgende Tipps helfen dir bei deiner Entscheidung.

Zum Verschweißen kleiner Speisen

Du möchtest ab und an ein Pausenbrot, etwas Gemüse oder eine Handvoll Nüsse vakuumieren. Mit einem batterie- oder netzbetriebenen Handgerät mit einer Pumpenleistung von bis zu 0,7 bar lassen sich kleinere Portionen in Zippertüten mit Ventil haltbarer machen. Diese Tüten sind lebensmittelecht, robust und mehrfach verwendbar. Für das Vakuumieren druckempfindlicher und flüssiger Lebensmittel eignen sich Behälter mit passendem Vakuumventil. Es werden runde und quadratische Modelle angeboten, die sich gut stapeln lassen und spülmaschinenfest sind. Solche Modelle gibt es für 20 bis 30 €.

Für familienfreundliche Portionen

Du kochst gerne auf Vorrat und frierst Fleisch, Gemüse oder Eintöpfe ein. Ein Balkenvakuumierer mit bis zu 0,9 bar Pumpendruck macht die Lebensmittel in einem Folienbeutel oder -schlauch haltbarer. Ab einem Preis von knapp 60 € gibt es Geräte mit Vakuum-Stopp-Taste und separater Schweißfunktion. Modelle mit herausnehmbarer Tropfschale und Schlauchanschluss zur Behältervakuumierung sind ab 80 € erhältlich. Ab 140 € gibt es Vakuumierer mit Folienbox und doppelter Schweißnaht, ab 190 € Modelle mit Pulse-Funktion zum Vakuumieren empfindlicher Lebensmittel wie Erdbeeren, Kuchen oder Fisch.

Vakuumieren wie ein Profi

Du willst regelmäßig große Mengen unterschiedlicher Lebensmittel haltbar machen. Ein Balkenvakuumierer mit doppelter Kolbenpumpe ist eine gute Wahl. Mit einem kraftvollen Motor saugt er pro Minute bis zu 20 l Luft aus dem Vakuumbehälter und ist mit Komfortmerkmalen wie integriertem Cutter, Folienbox, Schlauchanschluss und einstellbarer Vakuumier- und Schweißzeit sowie Doppelnaht ausgestattet. Zum Preis ab 300 € bekommst du Geräte mit Edelstahlgehäuse, die für den Dauerbetrieb ausgelegt sind.

Tipps für das Vakuumieren von Lebensmitteln

Vakuumiergeräte halten Nahrungsmittel nur frisch, wenn diese richtig vorbereitet werden. Berücksichtige daher folgende Ratschläge:

• Achte beim Einlegen von Fleisch, Fisch und Geflügel in Folie oder Beutel auf eine einwandfreie Hygiene.
• Gasbildende Gemüsesorten wie Spargel, Kohl und Zuckerschoten sollten vor dem Vakuumieren blanchiert werden.
• Äpfel und Bananen bleiben ungeschält, damit die Beutel nicht platzen.
• Bei feuchten Nahrungsmitteln kann die Flüssigkeit den Luftentzug behindern.
• Halte beim Vakuumieren die Tüte schräg, so bleiben Saft oder Soße unten, sodass die Geräte dann vor allem Luft absaugen.
• Alternativ dazu kannst du feuchte Lebensmittel erst einfrieren und dann vakuumieren.

Fazit: Dauerhaft frischer Genuss von Speisen

Bei einem Vakuumierer handelt es sich um ein Folienschweißgerät, mit dem du Frische, Vitamine und Farbe deiner Lebensmittel erhältst. Damit du das passende Modell für deinen Bedarf findest, ist unter anderem auf Pumpenleistung, Druckregulierung und Rollenbreite zu achten. Folgenden Empfehlungen unterstützen dich bei der Kaufentscheidung:

• Bei häufigem Gebrauch bieten Balkenvakuumierer der Mittelklasse mit Vakuum-Stopp-Taste, Tropfschale und doppelter Schweißnaht für 140 bis 190 € ein breites Einsatzspektrum und vakuumieren auch Flüssigkeiten und empfindliche Lebensmittel.
• Für den Intensivbetrieb ausgelegt sind leistungsstarke Vakuumierer mit doppelter Kolbenpumpe und kraftvollem Motor. Modelle für 310 bis 350 € bieten eine doppelte Schweißnaht, Pulse-Funktion und einstellbare Vakuumier- und Schweißzeit.