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Bevor du den Spaten ansetzen kannst, musst du einen geeigneten Standort für den Gartenteich finden. Er sollte nicht zu nah an Bäumen angelegt werden, da die Wurzeln Folie oder Wanne beschädigen können. Auch sollte möglichst wenig Laub in das Wasser gelangen, damit der Teich und seine Kulturen genug Luft zum Atmen haben. Am besten sind halbschattige Plätze, zu viel Sonneneinstrahlung fördert nämlich das Wachstum von Algen. Ebenso wichtig: Mindestens 2 m Abstand zum Nachbargrundstück einhalten, um z.B. bei kleinen Überschwemmungen Ärger zu vermeiden.
Die nächste Entscheidung betrifft die Art des Teichs: Fertigteich, Folienteich oder Hochteich? Ein Fertigteich ist einfach zu installieren. Größere und tiefere Teiche kannst du aber nur als Folienteich individuell gestalten. Und wenn du dir die Arbeit des Erdaushubs ganz sparen willst oder dein Garten zu steinig oder zu klein dafür ist, könnte ein Hochteich die Lösung für dich sein.

1. Fertigteich anlegen

Für kleinere Gärten bietet sich ein Fertigteich an, der schon nach wenigen Stunden mit Wasser gefüllt und bepflanzt ist. Hier reicht das Angebot vom Miniteich aus Polyethylen mit kaum 1 m2 Fläche bis zum gut 12 m2 großen Becken aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Der große Vorteil: Ein Fertigteich ist schnell und unkompliziert installiert. Geschwungene Formen mit Pflanznischen in unterschiedlichen Tiefenzonen sorgen für ein natürliches Flair, und am Randbereich können Pflanzenkörbe einfach eingehängt werden.
Teichbecken sind frostbeständig und widerstandsfähig gegen Wurzeln, Steine, UV-Strahlung und Nager. Der Teich sollte jedoch nicht zu klein sein, denn je kleiner, desto schneller wuchert er zu und desto schneller heizt sich das Wasser auf. Mit einer Tiefe von 70 bis 80 cm und einer Oberfläche ab 3 x 1,5 m sollte gewährleistet sein, dass das biologische Gleichgewicht in deinem Teich nicht so leicht gestört werden kann.

Schritt für Schritt zum Fertigteich

Benötigtes Material für das Anlegen eines Fertigteichs:

  • Spaten, Schaufel und Schubkarre
  • Wasserwage
  • Zollstock oder Maßband
  • Sand
  • Schnur zum Abstecken des Umrisses
  • Gartenschlauch mit Wasseranschluss
  • Fertigteichschale
  • Teichtechnik
  • Evtl. Kies, Dekorationssteine, Wasserspiel

 

Und so geht‘s:

  1. Teichschale an gewünschter Stelle über Kopf positionieren. Umriss und die unterschiedlichen Teichzonen markieren.
  2. Teichbett ausheben mit 10 cm Zugabe in Breite und Tiefe.
  3. Nach dem Entfernen von spitzen Steinen und Wurzeln die Grube 10 cm hoch mit Sand füllen und verdichten.
  4. Den Fertigteich in die Grube einsetzen und mit einer Wasserwaage die waagerechte Lage prüfen.
  5. Teichbecken zum Stabilisieren bis zu 1/3 mit Wasser füllen.
  6. Den Zwischenraum um das Teichbecken nun mit Sand/Erde füllen und einschlämmen, um die bestehenden Hohlräume auszufüllen.
  7. Technik installieren und evtl. Pflanzkörbe und Deko einsetzen.
  8. Teichschale komplett mit Wasser füllen und den Boden um die Teichschale angleichen mit Sand, Steinen oder Erde.

2. Folienteich anlegen

Vor allem bei größeren Teichen mit über 1.000 Liter Wasserinhalt solltest du für den Teichbau Teichfolie verwenden. Am gängigsten ist PVC-Teichfolie, denn sie ist sehr weich und gut zu verlegen. PE-Teichfolie lässt sich nur mit Heißluft verarbeiten und sollte von einem Profi verlegt werden. EPDM-Kautschuk-Folie ist sehr weich, dehnungsfähig und extrem haltbar und kommt wegen ihrer hohen Reißfestigkeit und Zähigkeit bei vielen Wurzeln, steinigem Grund und großen Fischen zum Einsatz.

Die Folienstärke richtet sich nach der Teichtiefe. Für Teiche unter 75 cm Tiefe reicht eine Folie bis 0,5 mm Stärke. Bis 1,5 m Tiefe verwendest du 1 mm starke Folie, und ab 1,5 m Tiefe nimmst du am besten eine Profi-Teichfolie aus Kautschuk.

Die Größe der Teichfolie ermittelst du folgendermaßen:

  • Länge + 2 x Tiefe + 60 cm = Bahnlänge
  • Breite + 2 x Tiefe + 60 cm = Bahnbreite

Schritt für Schritt zum Folienteich

Benötigtes Material für das Anlegen eines Folienteichs:

  • Schnur
  • Spaten, Schaufel und Schubkarre
  • Wasserwaage
  • Zollstock oder Maßband
  • Gartenschlauch mit Wasseranschluss
  • Teichfolie, Teichvlies
  • Sand und Kies
  • Teichtechnik
  • Evtl. Dekoration, Wasserspiele

Und so geht’s:

  1. Teichumriss mit der Schnur markieren.
  2. Von oben nach unten die einzelne Teichzonen ausheben: Sumpfzone 10–20cm Flachwasserzone 20–70cm Tiefwasserzone 70–150cm Modelliere hierbei nach den Bedürfnissen der Teichpflanzen die Böschung am besten stufenförmig, zwischen den Zonen sollte das Gefälle 30° nicht überschreiten.
  3. Prüfe mit der Wasserwaage, ob die Teichränder eben sind und auf gleicher Höhe.
  4. Spitze Steine u.a. aus der Grube entfernen, dann diese erst mit einem 5–10 cm starken Sandpolster, dann mit einem Teichvlies versehen, damit die Folie weich aufliegt.
  5. Teichfolie auslegen und mit einem Überstand von ca. 50 cm zuschneiden. Dies geht am besten bei einer Temperatur ab 15 Grad, damit die Folie flexibel ist. Anschließend Überstand mit Steinen oder Erde beschweren. Bei steil abfallendem Teichgrund empfiehlt sich der Einsatz von Böschungsmatten oder -taschen, um Steinen und Pflanzen Halt zu geben.
  6. Teichgrund mit einer 5–10 cm dicken Schicht Kies bedecken.
  7. Tiefwasserzone mit Wasser befüllen, damit sich die Folie dem Teich anpasst.
  8. Nun auch die Pflanzzonen mit einer Schicht Kies bedecken, nach Wunsch die einzelnen Zonen bepflanzen.
  9. Den Teich komplett mit Wasser befüllen. Durch den Wasserdruck passt sich die Teichfolie in den nächsten Tagen an die Teichform an. Erst anschließend den Überstand der Folie einkürzen. Übrigens: Die Randgestaltung ist aus biologischer Sicht besonders wichtig. Gut geeignet sind bewachsene Ufermatten und Steinfolie, die die Folie vor UV-Licht schützen und zudem verhindern, dass Mäuse, Igel & Co. in den Teich fallen und ertrinken.
  10. Installation der Teichtechnik.

4. Ein Muss für den Gartenteich: Teichpumpe und -filter

Eine Teichpumpe mit Filter gehört in jeden Gartenteich mit Tieren oder Pflanzen, denn sie befreit das Wasser von Schmutzpartikeln und Schwebstoffen. Durch das Umwälzen des Teichwassers versorgt die Pumpe das Wasser mit Sauerstoff. Der Filter befreit das Wasser von Algen, Bakterien und Keimen und sorgt dafür, dass es klar und sauber bleibt. Die Teichpumpe sollte an der tiefsten Stelle des Gartenteichs platziert werden, da sich hier wegen der fehlenden Zirkulation des Wassers viel Schlamm und Sediment sammelt. Achte darauf, dass alle Bereiche des Teichs mit der Pumpe erreicht werden, und positioniere sie möglichst gegenüber des Wassereinlaufs.
Welche Pumpe die richtige für deinen Teich ist, hängt von Teichgröße, -tiefe und -standort ab und davon, wie viele und welche Pflanzen und Tiere sich darin tummeln. Die Förderleistung der Teichpumpe ist u.a. abhängig von der Position der Pumpe und von der Wassermenge, die befördert werden muss. Eine Pumpe für Fischteiche sollte den kompletten Teich innerhalb von 2 Stunden einmal umwälzen können. Auch wichtig: Achte beim Kauf der Pumpe auf eine geringe Wattleistung, denn sie arbeitet jeden Tag rund um die Uhr, was sich auf die Stromkosten auswirkt.

5. Teichpflanzen

Für das biologische Gleichgewicht in deinem Gartenteich sind Pflanzen unverzichtbar, denn sie halten das Teichwasser sauber und filtern eigenständig Nährstoffe aus dem Wasser, was der Algenbildung entgegenwirkt. Bei Fischbesatz solltest du generell auf ausreichend Platz zum Hindurchschwimmen achten. Außerdem sollte der Gartenteich in mehrere Zonen unterteilt sein, da verschiedene Wasserpflanzen sich in unterschiedlichen Tiefen wohlfühlen:

  • Stufige Randzone: Tannenwedel, Froschlöffel, Pampasgras und Chinaschilf, im vorderen Bereich auch Märzbecher und Rosenprimeln.
  • Sumpfzone: Pflanzen, die Staunässe und auch Trockenheit vertragen, wie Wollgras, Sumpfdotterblumen und Rosenprimeln oder Pfennigkraut.
  • Flachwasserzone: Pfeilkraut, Hechtkraut, Kalmus oder Wasserminze, Wasserhyazinthen.
  • Tiefwasserzone (ab 60–80 cm; ab 80 cm frostfrei): hochwachsende Pflanzen, die an sonnigen Tagen Schatten spenden können wie Seerosen, Hornblatt, Lotus oder Wasserstern.

Lege für die Pflanzen in der Uferzone als Untergrund zunächst eine Schicht Sand an. Darin kannst du dann die Pflanzkörbe oder -taschen mit Teichgranulat eingraben. Die Pflanzen in den tieferen Zonen werden vorsichtig abgesenkt und mit Kies oder Granulat beschwert. Setze Schwimmpflanzen am besten erst später ein, da sie sehr viele Nährstoffe brauchen. So haben die stehenden Pflanzen erst einmal Zeit zum Gedeihen, und wenn später Seerosen u.a. folgen, bekommen auch sie genügend Nährstoffe.

6. Den Teich dekorieren

Klar, ein Gartenteich mit sich sanft wiegenden Gräsern, rosa Seerosen und strahlend gelben Sumpfdotterblumen ist per se schon ein prächtiger Hingucker. Jedoch lässt sich dein Gartenteich mit Teichfiguren, Lichteffekten und Wasserspielen – auch im Dunkeln – noch reizvoller in Szene setzen. Darüber hinaus vereinen Wasserspiele oder Wasserläufe eine tolle Optik mit Funktionalität, denn sie verbessern den Sauerstoffgehalt des Gartenteichs. Stimmungsvoll wird es dann mit der richtigen Beleuchtung: Ob auf dem Wasser schwimmend, als bunte LED-Kugeln am Ufer oder als atmosphärische Beleuchtung unter Wasser – eine Teichbeleuchtung macht deinen Teich erst zum wahren Garten-Highlight!

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