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So kannst du dein Laminat selbst verlegen

Kaum eine andere Renovierungsmaßnahme bringt so viel frischen Esprit in Haus oder Wohnung wie ein neuer Fußboden. Wie du Laminatböden selbst verlegen kannst, was du dabei beachten musst und wie sich Laminatboden reinigen und pflegen lässt, haben wir in dieser Anleitung für dich zusammengestellt. Übrigens: Das Verlegen von Laminatböden geht zu zweit deutlich leichter und schneller von der Hand.

DIESES WERKZEUG UND ZUBEHÖR BRAUCHST DU:
• Zollstock
• Wasserwaage
• Laminat (+ 5 bis 10 % Verschnitt)
• evtl. Fließspachtel zum Ausgleichen von Bodenunebenheiten
• evtl. Trittschalldämmung + Dampfsperrfolie, dann auch Dichtband
• evtl. Außen- und Innenecken
• evtl. Spanngurte zum Schließen von Fugen
• Zugeisen zum Festklopfen der letzten Paneelreihe an der Wand
• Eisenhammer & Schlagklotz
• Tauch- oder Stich- & Gehrungssäge
• Sockelleisten & Bodenprofile
• evtl. Leim

Diese Schritte erwarten dich:
1. Vorbereitungen
2. Dampfsperre und Trittschalldämmung verlegen
3. Laminat verlegen
4. Sockelleisten anbringen
5. Übergangsprofile anbringen 
6. Tipps zur Laminatpflege
7. Kratzer im Laminat ausbessern

1. Vorbereitung zur Laminatverlegung

• Zunächst solltest du deinen Raum ausmessen. Plane bei der Berechnung der benötigten Laminatmenge 10 % Verschnitt ein. Generell gilt zur Berechnung des Materialbedarfs: Länge des Raums x Breite des Raums x 1,10 Verschnitt-Faktor.

• Passendes Laminat finden kannst du am besten und schnellsten, indem du dir schon vorab Gedanken zu Farbe, Materialstärke und Preis machst. Hochwertige Bodenbeläge verlegen will man schließlich nicht öfter als nötig!

• Noch etwas Wissenswertes zu Laminat: Am Rand der Laminatspaneele muss eine Dehnungsfuge zu den Wänden eingeplant werden, damit sich die Paneele bei Temperaturschwankungen ausdehnen können. Wie groß die Dehnungsfuge bei Laminat sein muss, richtet sich nach dem Material, denn sie sollte in etwa die Materialstärke breit sein, möglichst zwischen 10 und 15 mm.

• Für deine Zeitplanung solltest du berücksichtigen, dass nach dem Kauf der Laminatboden rund 48 Stunden zum Akklimatisieren in seiner neuen Umgebung braucht. Dies am besten bei mindestens 18 °C und einer Luftfeuchte von 50–70 %. Während sich der frisch gekaufte Boden an sein neues Zuhause gewöhnt, solltest du als Vorbereitung zur Laminatverlegung von dem alten Untergrund sämtliche Rückstände entfernen. Der Untergrund sollte sauber und trocken sein.

• Prüfe anschließend, dass der Untergrund für den Laminatboden eben ist. Ist er das nicht, kann Laminat nämlich aufspringen oder an einer Nut-Feder-Verbindung, das ist die Steckverbindung der einzelnen Bretter, brechen. Unebenheiten über 3 mm Höhe auf einen Längenmeter, Löcher oder Risse lassen sich mit Fließspachtel und selbstverlaufender Ausgleichmasse ebnen. Diese muss allerdings komplett austrocknen, bevor du mit dem Verlegen von Laminatboden beginnst.

Wenn alle Untergrundbedingungen gegeben sind, können manche Beläge auch liegen bleiben:

Diese Beläge eignen sich als Laminat-Untergrund:
• vollverklebtes PVC
• trockene Keramik/Fliesen
• Linoleum
• OSB (Grobspanplatten)
•Estrich (Achtung: Frischer Zementestrich darf als Laminatuntergrund maximal eine Restfeuchte von 2,0 CM%, Anhydritestrich und   Anhydrit-Fließestrich von 0,3 CM%, Magnesia-Estrich von 3,0 CM% aufweisen. Für die Prüfung gibt es ein sogenanntes CM-Messgerät.)
• Holzdielen (Achtung: Bitte prüfe vorab, ob sich die alten Dielen bei Belastung bewegen, dann sind diese nicht geeignet. Auf jeden Fall sollte immer quer zur Laufrichtung der alten Holzdielen verlegt werden.)

Als Laminat-Untergrund nicht geeignet sind:
• alte Teppichböden und Nadelfilzböden (unhygienisch, evtl. zu weich, fehlende Dampfbremse)
• Steinholz-Estrich (zu hohe Restfeuchte)

2. Dampfsperre & Trittschalldämmung verlegen

• Auf Estrichböden und Warmwasser-Fußbodenheizungen solltest du zum Schutz vor Feuchtigkeit eine Dampfsperre unter dem Laminatboden verlegen. Dafür rollst du die Dampfsperrfolie mit der beschichteten Seite nach oben und in der Längsrichtung des Laminats aus und schneidest sie mit einem Cutter zu. Zum Verlegen der Dampfsperrfolie: Lass die einzelnen Folienbahnen ca. 20 cm überlappen, an den Wänden sollte die Folie jeweils 10 cm überstehen. Die Nahtstellen fixierst du dampfdicht mit Alu-Dichtband.

• Da mit jedem Schritt auf dem Fußboden ein Schall entsteht, der auch die darunter- und danebenliegenden Räume erreicht, brauchst du bei Untergründen wie Zementestrich, Holzdielen, Spanplatten, PVC-Boden und Keramikfliesen außerdem eine Trittschalldämmung unter dem Laminatboden aus Kork, Filz oder PE-Schaumfolie. Zum Verlegen der Trittschalldämmung: Die Trittschalldämmung verlegst du direkt über der Dampfsperrfolie in einzelnen Bahnen Stoß an Stoß. Fixiere die Bahnen, damit sie nicht verrutschen, und befestige die Ränder mit Dichtband. Diesen Arbeitsschritt sparst du dir übrigens bei Laminat mit integrierter Trittschalldämmung.

3. Wie wird Laminat verlegt?

Wie lange dauert Laminat verlegen? Für deine Arbeitszeit sind Türzargen, Heizungsrohre und schiefe Wände ausschlaggebend, da sie die Arbeit deutlich verlängern.
Generell kann man sagen, dass für einen geraden, 20 m2 großen Raum mit einer Tür und einem Heizkörper für das Verlegen von Klicklaminat zu zweit rund 6 Stunden kalkuliert werden müssen. Die Verlegerichtung von Laminat verläuft dabei möglichst längs zur Hauptlichtquelle. So fallen die Fugen kaum auf und vermitteln den Gesamteindruck einer geschlossenen Bodenfläche.

Laminat verlegen in 7 Schritten:

1. Beginne in der linken Raumecke mit dem Verlegen der ersten Reihe. Die Federseite soll hierbei zur Wand zeigen und muss bei einem Klicklaminat mit Klicksystem vorher abgesägt werden. Denke daran, dass Holz arbeitet, und montiere je Diele zwei Abstandshalter zur Wand, um die notwendige Dehnfuge einzuhalten. Die Abstandhalter können professionelle Laminatkeile sein oder einfach übergebliebene Stücke des Laminats.

2. Nun kannst du durch leichtes Klopfen mit Schlagklotz und Hammer die Laminatpaneele der ersten Reihe zusammenfügen. Das letzte Element der ersten Reihe wird auf die erforderliche Länge abgesägt, mit einem Zugeisen in Position gebracht und verkeilt. Das Zugeisen brauchst du, um die letzte Reihe an der Wand auch noch festklopfen zu können, da hier ja für das Ausholen mit dem Hammer kein Spielraum mehr ist.

3. Laminat bei ungeraden Wänden verlegen: Übertrage den Wandverlauf auf die erste Paneelreihe. Hierzu durchbohrst du ein Holzstück, führst einen Bleistift durch das Loch und fährst mit dem Holz an der Wand entlang. Der Stift zeichnet so die entsprechende Linie auf der Diele ein, die du anschließend mit einer Stichsäge nachsägen kannst. Ziehe dann die einzelnen Paneele wieder auseinander, säge mit einer Tauch- oder Stichsäge nach und füge die erste Paneelreihe wieder zusammen.

4. Beginne das Verlegen der zweiten Laminatreihe mit dem Restpaneel der ersten Reihe. Dieses sollte mindestens 20 cm lang sein, sonst sind die Querfugen nicht fest genug. Lege die Abstandhalter an, führe die Paneele so dicht wie möglich an die erste Reihe und durch leichtes Klopfen zusammen.

5. Jetzt wird das zweite Paneel der zweiten Reihe angesetzt und durch leichtes Klopfen mit Hammer und Schlagklotz zusammengefügt. Bedenke dabei: Beim Verlegen des Laminats erst die Querseite, dann die Längsseite schließen.

6. Verlege das Laminat nun Reihe für Reihe. Setze das letzte Element jeweils mit einem Zugeisen ein und verkeile es dann. Sollten nach dem Verlegen der dritten Reihe noch offene Fugen sichtbar sein, kannst du die bisher gelegte Laminatfläche mit Spanngurten nachspannen, um die Fugen zu schließen, und an den Reihenenden in Richtung der Querfuge mit dem Zugeisen nachziehen.

7. Verlegen der letzten Laminatreihe: Um die letzte Paneelreihe auf Breite zu sägen, legst du das einzubauende Paneel exakt auf die vorletzte Reihe. Mit einem Paneelrest (Paneelbreite + Dehnfuge) kannst du nun die Breite und Wandkontur auf das Paneel übertragen und mit einer Stichsäge zuschneiden. Entferne nach dem Verlegen alle Keile und Abstandhalter.

4. Sockelleisten anbringen

• Beim Kauf von Sockelleisten gilt: Im Zweifelsfall lieber zu viel als zu wenig. Vorhandene Reste kannst du später nutzen, um beispielsweise Beschädigungen auszubessern. Berechne die Längen der Sockelleisten so, dass möglichst wenig Nahtstellen entstehen, an denen die Leisten aufeinanderstoßen, du also möglichst viele Sockelleisten im Ganzen anbringen kannst.

• Es gibt Sockelleisten mit Eckstücken und Stoßverbindern oder gerade Modelle. Sockelleisten mit Stoßverbindern kannst du rechtwinklig mit der Fuchsschwanzsäge zuschneiden. Gerade Sockelleisten werden auf Gehrung im 45-Grad-Winkel zugeschnitten, sodass zwei Fußleisten im 90-Grad-Winkel aneinandergefügt werden können.

• Sockelleisten werden mit Nägeln oder Dübeln an der Wand befestigt. Der Abstand zwischen diesen sollte ca. 50 cm betragen. Alternativ kannst du Sockelleisten kleben: Leisten aus Kunststoff, Massivholz oder MDF können auch mit Montagekleber befestigt werden.

• Auch können die Sockelleisten mit Montageclips befestigt werden. Die Montageclips werden mit ca. 50 cm Abstand an die Wand geschraubt, anschließend werden die Sockelleisten einfach darauf gesteckt.

5. Bodenprofile anbringen

Am Abschluss zur Haustür oder zwischen den Fußböden in den verschiedenen Zimmern bleiben ebenfalls Dehnungsfugen, die mit Bodenprofilen abgedeckt werden. Damit sie nicht verrutschen können, werden die Leisten verklebt oder im Boden verschraubt. So werden Absätze verhindert, und es entsteht eine saubere Optik. Je nach Begebenheit des Fußbodens können hier verschiedene Bodenprofile zum Einsatz kommen:

Abschlussprofile schaffen saubere Kanten vor Erhöhungen, beispielsweise vor Außentüren oder Treppenabsätzen. Hier überdecken sie die Dehnungsfuge, enden an der Begrenzung und schaffen so einen perfekten Abschluss.

Übergangsprofile überbrücken die Dehnungsfuge zwischen Bodenbelägen, die gleich hoch sind, decken den Abstand ab und schützen die Abschlusskanten vor Abnutzung.

Anpassungsprofile überbrücken Höhenunterschiede zwischen verschiedenen Bodenbelägen. Ihr schräger Übergang verhindert Stolperfallen und macht den Boden trittsicher.

6. Laminat pflegen und reinigen

• Laminat ist ein wunderbar pflegeleichter Fußbodenbelag. Zur Reinigung des Laminats solltest du allerdings spezielles Pflegemittel benutzen und nicht zu nass, sondern nur nebelfeucht wischen.

• Um Kratzer im Laminat zu verhindern, empfiehlt es sich, unter Stühlen und anderen Möbeln, die viel bewegt werden, Filzgleiter zu befestigen.

7. Kratzer im Laminat ausbessern

Ausbessern oberflächlicher Kratzer mit intakter Laminierung:
Ist die oberste Schicht des Laminats (die Laminierung), auf der Wachs oder Paste nicht halten würden, noch intakt, reibst Du am besten mit einem geölten Tuch mehrmals über den Kratzer im Laminat, bis er verschwindet. Entferne dann das überschüssige Öl mit einem sauberen Tuch, damit das Laminat nicht rutschig wird.

Ausbessern größerer Schäden mit defekter Laminierung:
Ist die oberste Schicht des Laminats durchbrochen, gibt es speziell für Laminat entwickelte Reparatursets mit Wachs oder Pasten, die in die Kratzer bzw. Löcher gefüllt werden. Anschließend wird das überschüssige Wachs/die überschüssige Paste mit einem Hobel entfernt und ggfs. nach dem Austrocknen nochmals mit Schleifpapier geebnet.

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