Kaufberatung Nähgarn
Das richtige Garn für dein Nähprojekt
Nähgarne unterscheiden sich in Stärke, Farbe, Material und Beschaffenheit. Mit dem Garn, das genau auf den verwendeten Stoff und Zweck abgestimmt ist, erzielst du bei deinen Handarbeiten die jeweils besten Ergebnisse.
Inhaltsverzeichnis
> In welchen Varianten bekomme ich Garn zum Nähen?
> Welche speziellen Garne erleichtern bestimmte Näharbeiten?
> Welcher Faden ist der richtige für meinen Stoff?
> Wie verwende ich Nähgarn richtig? 4 Tipps
> Was für Zubehör brauche ich noch zum Nähen?
In welchen Varianten bekomme ich Garn zum Nähen?
Polyestergarn
Polyestergarn besteht aus Kunstfasern und ist besonders robust und stark dehnbar. Deshalb zählt es zu den am häufigsten benutzten Garnen und ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Du verwendest es zum Beispiel für Kleidung, Heimtextilien, Accessoires und dekorative Nähte.
Baumwollgarn
Baumwolle ist ein natürliches Material mit einer matten Optik. Es gilt als umweltfreundlich und lässt sich gut mit natürlichen Stoffen kombinieren, zum Beispiel Baumwoll- oder Quilt-Stoffen. Ein weiterer Vorteil von Baumwollgarn ist seine Hitzebeständigkeit, sodass es eine gute Wahl für Bügelstoffe ist. Darüber hinaus eignet sich das Garn auch hervorragend zum Sticken.
Overlock-Garn
Hast du eine Overlock- oder Coverlock-Nähmaschine, brauchst du spezielles Garn, das sich schnell verarbeiten lässt und eine große Lauflänge hat. Overlock-Garn ist für diese Aufgabe prädestiniert, mit anderen Nähmaschinen solltest du es jedoch nicht verwenden. Overlock-Garne eignen sich gut zum Nähen von dehnbaren Stoffen wie Stretch, Sweat oder Jersey.
Stickgarn
Zählt neben Nähen auch Sticken zu deinen Hobbys, dann sollte Stickgarn in deinem Nähkästchen nicht fehlen. Es hat eine glatte Oberfläche und ist in vielen verschiedenen Farben erhältlich. Stickgarne sind außerdem meistens besonders hochwertige Garne, um Fadenbruch zu verhindern.
Tipp: Stickgarne bekommst du mit glänzendem, mattem und metallischem Finish.
Welche speziellen Garne erleichtern bestimmte Näharbeiten?
- Zierstichgarn ist ein stark glänzendes, dickes Garn für dekorative Nähte.
- Metallgarn hat ein metallisches Finish, das sich gut für Maschinenstickereien und Ziernähte eignet. Für die Verarbeitung brauchst du eine Metallgarn-Nadel, um Fadenbruch zu vermeiden.
- Handquilt-Garn ist ein mit Wachs ummanteltes Baumwollgarn, das gut durch dicke Quilt-Stoffe gleitet.
- Jeans-Garn brauchst du vor allem für Denim-Stoffe. Du kannst es aber auch für andere sehr robuste Stoffe nehmen.
- Woll- oder Acrylgarne bestehen zwar aus unterschiedlichen Materialien, haben aber ähnliche Einsatzgebiete: Sie werden vor allem für Handgestricktes und Gehäkeltes benutzt. Zum Nähen mit der Nähmaschine eignen sie sich weniger.
- Transparentes Garn ist durchsichtig und deswegen gut für unsichtbare Säume und Nähte geeignet.
- Knopfloch- und Knopfnähgarn ist extrastark, damit Knöpfe halten und Knopflöcher nicht ausfransen. Mit einem Doppelfaden erzielst du noch mehr Stabilität.
- Glitzergarn hat ähnlich wie Metallgarn einen Glitzereffekt, besteht aber nur aus synthetischen Fasern und ist deswegen einfacher zu nähen. Du benutzt es zum Beispiel für Partykleidung und Kostüme.
Welcher Faden ist der richtige für meinen Stoff?
Für leichte Stoffe
Stoffe wie Baumwolle, Leinen, Voile oder Chiffon profitieren von einem leichten Baumwollgarn oder einem feinen Polyestergarn, das den Stoff nicht beschwert oder beschädigt. Verwende zum Nähen eine dünne Nähmaschinennadel der Größe 60 bis 70.
Für mittelschwere Stoffe
Verarbeitest du Jeans, Satin oder Popeline, nimmst du ein universelles Polyestergarn. Es ist stark und reißfest und beeinträchtigt die Elastizität der Nähte nicht. Zum Vernähen reicht eine Standard-Nadelgröße von 80 bis 90. Solche Garne sind auch gut für Einsteigerprojekte geeignet.
Für dicke Stoffe
Für Denim, Cord oder Leder empfehlen sich Jeans-Garn, starkes Polyestergarn oder wachsbeschichtetes Garn, das gut durch den dicken Stoff gleitet und den Belastungen des schweren Materials standhält. Zum Vernähen gibt es extrastarke Jeans- oder Ledernadeln.
Für glatte und rutschige Stoffe
Möchtest du mit Satin, Seide oder Viskose nähen, brauchst du ein stabiles Garn, das den Stoff nicht verzieht. Diese Eigenschaften erfüllen hochwertige Polyestergarne. Um Nahtfehler zu vermeiden und den Stoff gut verarbeiten zu können, vernähst du sie mit einer geringen Fadenspannung.
Für Heimtextilien
Weil Vorhänge, Kissen und Decken strapazierfähig sein sollten, brauchen sie ein robustes Garn. Universelle Polyestergarne halten auch häufigem Waschen stand und sind für viele Stoffarten geeignet. Außerdem gibt es sie in vielen Farben, sodass du jeweils die ideale Farbkombination wählen kannst.
Wie verwende ich Nähgarn richtig? 4 Tipps
- Wenn du gerade erst mit dem Nähen anfängst, solltest du auf ein universell einsetzbares Garn setzen. Gut geeignet ist zum Beispiel ein robustes und leicht zu verarbeitendes Polyestergarn.
- Spezialgarne sind zwar meistens etwas teurer, für Stickereien oder Overlock-Nähen solltest du aber auf jeden Fall in solche Varianten investieren.
- Garn und Stoff sollten stets miteinander harmonieren. Teste neue Garne vorab an einem Stoffrest, um zu prüfen, ob sich beides zusammen gut vernähen lässt.
- Schütz deine Garne vor direkter Sonneneinstrahlung und Feuchtigkeit, dann halten sie länger. Am besten bewahrst du sie in deinem Nähkästchen auf.
Was für Zubehör brauche ich noch zum Nähen?
- Achte darauf, dass die Nähnadel zu dem verwendeten Stoff, der Nähmaschine oder der jeweiligen Handnäharbeit passt.
- Zusätzlich zur passenden Nähnadel für deine Maschine brauchst du auch den richtigen Nähfuß zum Führen des Stoffes.
- Mit der richtigen Stoffschere lässt sich Stoff genau zuschneiden, ohne auszufransen.
- Für kleine Detailarbeiten empfiehlt sich eine spezielle Stickschere.
- Möchtest du Schnittmuster aufzeichnen, benutze Markierwerkzeuge wie zum Beispiel Kreidestifte.
- Mit einem Maßband oder einem Lineal kannst du Stoffe oder Nähte schnell und präzise ausmessen.
- Ein gutes Bügeleisen zum Glätten widerspenstiger Stoffe erleichtert die nachträgliche Bearbeitung.
- Geht mal etwas schief, ist ein Nahtauftrenner eine große Hilfe.