Mit Wandfarben gibst du deinem Zuhause einen persönlichen Anstrich. Welche Arten es gibt, wie du die passende Farbe für den jeweiligen Raum findest und worauf du bei der Verarbeitung achten solltest, erklärt dir dieser Ratgeber.
> Welche Arten von Wandfarben gibt es?
> Auf welche Produktmerkmale sollte ich bei Malerfarben achten?
> Welche Wandfarben passen zusammen?
> Welche Farbe passt zu welchem Raum?
> Was brauche ich zum Streichen und wie entsorge ich Wandfarbe?
Dieser Farbentyp wird am häufigsten in Innenräumen verwendet. Er zeichnet sich durch eine gute Haftung auf einer Vielzahl von Untergründen aus. Dispersionsfarben lassen sich mit Wasser verdünnen, sind aufgrund ihrer zähflüssigen Konsistenz gut zu verstreichen und haben eine hohe Deckkraft. Die Trockenzeit ist mit etwa drei bis vier Stunden vergleichsweise kurz. Du bekommst diese Farbe mit natürlichen, harzbasierten Bindemitteln und als Acryl-Dispersionsfarbe mit Kunstharz.
In Räumen wie Küche und Badezimmer herrscht durch Wasserdampf eine erhöhte Luftfeuchtigkeit, die sich an den Wänden und Decken niederschlagen kann. Dadurch kann es zu Schimmelbildung kommen. Feuchtraumfarben sind spezielle Wandfarben, die einen höheren pH-Wert haben und dadurch alkalisch sind – ein Milieu, in dem die meisten Pilze nicht gedeihen. Sie sind außerdem höchst wasserdampfdurchlässig und verhindern so Staunässe. Einige dieser Schimmelschutzfarben enthalten Chemikalien, die Pilze und Bakterien abtöten.
Als abriebfest, wasserabweisend und sehr strapazierfähig gelten Latexfarben. Stark beanspruchte Wände, etwa im Treppenhaus oder Kinderzimmer, lassen sich damit gut schützen. Durch die Diffusionsfähigkeit der Farbe ist trotzdem für eine gute „Atmungsaktivität“ der Bausubstanz gesorgt, was ein günstiges Raumklima fördert. Ursprünglich wurde die Farbe mit Latex als Bindemittel hergestellt, heute kommen synthetische Stoffe zum Einsatz. Latexfarben sind auf den meisten Untergründen haftfähig und einfach zu verarbeiten.
Beim Rauchen bilden sich an den Wänden gelbe Ablagerungen, die mit normaler Farbe nur schwer zu überdecken sind: Die wasserlöslichen Rückstände können sich beim Streichen mit der Dispersionsfarbe vermischen und bleiben sichtbar. Nikotinfarben enthalten statt Wasser andere Lösungsmittel wie Kunststoffe. Diese bilden einen Film, der die Ablagerungen überdeckt. Die auch als „Nikotinsperre“ bezeichneten Produkte sind dadurch auch sehr widerstandsfähig und abriebfest.
Wandfarben erhältst du in den drei Glanzgraden matt, glänzend oder seidenglänzend, die neben dem Farbton entscheidend zur Wirkung beitragen. Glänzende Varianten haben eine hohe Strahlkraft, die Räume elegant und kühl wirken lässt. Zimmer mit wenig Tageslicht lassen sich damit ein wenig aufhellen. Ein dezenteres Erscheinungsbild haben seidenmatte, halbglänzende Farben: Sie lassen ein Zimmer einladend erscheinen. Matte Varianten betonen die Farbe, sind leicht zu überstreichen und verzeihen dabei auch kleine Unregelmäßigkeiten.
Wie stark nach einem Anstrich noch die ursprüngliche Wandfarbe durchschimmert, kannst du an der Deckkraftklasse ablesen. Wandfarben der Klasse 1 erreichen eine Deckkraft von 99,5 %. Farben der Klassen 2 und 3 bieten 98 % und 95 % Deckkraft. Bei Deckkraftklasse 4 sinkt die Deckkraft auf unter 95 %. Eine hohe Deckkraft empfiehlt sich, wenn du eine dunkle Wand überstreichen möchtest und der Untergrund kontrastreich ist. Eine geringere Deckkraft bietet sich an, wenn das Muster einer Tapete subtil erhalten bleiben soll oder der Untergrund kontrastarm ist.
Die Ergiebigkeit einer Wandfarbe sagt aus, wie viel Farbe du für einen Anstrich benötigst und wie viel Wandfarbe du kaufen solltest. Sie wird in Quadratmetern pro Liter Wandfarbe angegeben und bezieht sich auf einen einzigen Anstrich. Wenn du zum Beispiel einen 10 l großen Eimer mit einer Ergiebigkeit von 6 m²/l hast, reicht der Eimer für 60 m² Wandfläche.
Achte darauf, dass die Farbe deiner Wahl zum Untergrund passt, etwa Raufasertapete, Putz, Beton und Mauerwerk. Zudem werden Farben danach unterschieden, ob sie sich für den Innen- oder den Außenbereich eignen. Wandfarben für den Innenbereich sind in der Regel emissionsarm, dünsten also weniger Schadstoffe aus. Gute Wandfarben für den Außenbereich sind wetter- und UV-beständig.
Die meisten mit Wandfarbe gestrichenen Wände lassen sich bei Verschmutzung einfach mit einem feuchten Tuch reinigen. Wie unbeschadet der Anstrich dies übersteht, hängt von der Nassabriebbeständigkeitsklasse ab. Wandfarben der Klasse 1 sind sehr wasserbeständig und eignen sich für Badezimmer. Farben der Klasse 2 gelten ebenfalls als strapazierfähig und werden für stark beanspruchte Räume wie Küchen, Flure und Kinderzimmer empfohlen. Für normal beanspruchte Räume eignen sich Wandfarben der Klasse 3. Farben der Klassen 4 und 5 empfehlen sich für selten benutzte Räume wie Keller.
Wandfarben auf Wasserbasis sind die am weitesten verbreiteten Farben. Sie schonen die Atemwege und lassen sich nach getaner Arbeit ohne Lösungsmittel von den Händen entfernen. Mit wasserbasierter Farbe kannst du durch Mischen oder das Hinzufügen von Wasser oder Abtönfarbe ganz einfach einen individuell gewünschten Farbton erstellen. Ölfarbe ist oft etwas kräftiger und dicker und wird mit ihrem leichten Glanz und der Strapazierfähigkeit besonders für Türen oder als Deckenfarbe verwendet.
Lebendige Farben wie ein kräftiges Grün, ein mildes Apricot oder ein warmes Senfgelb sind dort gut eingesetzt, wo viel los ist. Dies kann in einer großen Wohnküche, im Esszimmer oder im Wohnzimmer der Fall sein. Auch in Spielzimmern und Hobbyräumen sind die lebendigen Töne gut gewählt.
Im Schlafzimmer kannst du von einem hellen Blau oder einem sanften Mint umgeben zur Ruhe kommen. Dunkle Farben wie ein tiefes Violett oder ein erdiges Braun wirken in Kombination mit Grau, Beige und Weiß beruhigend. Eine warme und gemütliche Atmosphäre erzeugen außerdem Naturtöne wie Beige und farbliche Highlights wie eine Wand in Kieferngrün oder Dunkelrot.
Grautöne können in Arbeitszimmern Professionalität ausstrahlen und die Konzentration fördern. Für einen inspirierenden Farbklecks sorgt gegebenenfalls ein farbenfrohes Poster. Orange begünstigt die Kreativität, was in kreativen Berufen vorteilhaft sein kann.
Wandfarben in Kinderzimmern sollten fröhlich und frisch, jedoch nicht zu anregend sein, damit dein Nachwuchs abends in Schlafstimmung kommt. Pastelltöne wie ein zartes Lila, Rosa, Himmelblau, ein frisches Mintgrün, helles Türkis oder dezentes Gelb verwandeln Kinderzimmer in bezaubernde und gleichzeitig beruhigende Fantasiereiche.
Grundsätzlich gilt: Für kleine Zimmer von weniger als 10 m² sowie für dunkle Räume sind helle Farben angesagt. Bei Zimmern bis etwa 24 m² empfehlen sich dunkle Farben nur an Kontrastwänden. In größeren Zimmern können dunkle Farben dem Auge eine Begrenzung bieten und den Raum behaglicher erscheinen lassen.
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