Kaufberatung Trittschalldämmung
Harte Böden leise machen
Eine Trittschalldämmung sorgt bei harten Böden wie Parkett oder Laminat für eine effektive Schallisolierung, sodass es in den darunter liegenden Räumen ruhiger wird. In welchen Ausführungen du solche Dämmmaterialien bekommst und welche gut für dein Bauprojekt geeignet sind, verrät dir dieser Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Wie entsteht Trittschall?
> Welche Vorteile bringt eine Dämmschicht für den Fußboden?
> Worauf sollte ich bei einer Trittschalldämmung achten?
> Welche Dämmung ist die richtige für meinen Bodenbelag?
> 9 Tipps: So verlegst du eine Dämmung gegen Trittschall
Wie entsteht Trittschall?
Während weiche Bodenbeläge wie Teppiche die durch Schritte entstehenden Geräusche dämpfen, geben harte Untergründe wie Parkett oder Laminat die Schallwellen ungefiltert an den Boden und damit auch an die Zimmerdecke des darunter liegenden Raums weiter. Das kann zu einer störenden Geräuschkulisse führen – besonders, wenn viele Personen in der Wohnung leben oder Kinder herumtoben. Auch im Raum selbst und in benachbarten Zimmern der gleichen Wohnung kann sich Trittschall störend auswirken.
Welche Vorteile bringt eine Dämmschicht für den Fußboden?
- Als Trittschalldämmung wird eine zusätzliche Dämmschicht zwischen Bodenbelag und Untergrund bezeichnet.
- Sie absorbiert die Schallwellen und leitet sie zur Seite hin ab, sodass die Bewohner unter dir weniger Lärm hören.
- Die Dämmplatten sind für die schwimmende Verlegung von Parkett oder Laminat geeignet.
- Die Dämmung gleicht kleinere Unebenheiten des Untergrunds aus und sorgt nach sorgfältiger Verlegung für einen planen Fußboden.
- Dicke Dämmplatten aus Schaumstoff federn den Bodenbelag gegen den harten Untergrund ab und dienen gleichzeitig als Wärmedämmung zum Energiesparen.
- Viele Produkte sind mit einer wasserdichten Folie ausgestattet, die Feuchtigkeit aus dem Bodenbereich nicht zum wertvollen Belag vordringen lässt.
Worauf sollte ich bei einer Trittschalldämmung achten?
Material
- Die meisten Dämmplatten bestehen aus ebenso leichtem wie gut absorbierendem Polystyrolschaum. Dieser zeichnet sich neben guten Dämmeigenschaften durch ein geringes Gewicht und eine leichte Verlegbarkeit aus.
- Alternativ lassen sich dünne Folien aus Aluminium und Polyurethan (PU) verlegen, die jedoch über eine geringere Schall- und Wärmedämmung verfügen und keine Unebenheiten ausgleichen können.
- Polyethylenterephthalat (PET) und extrudiertes Polystyrol (XPS) wird oft bei der Installation über Fußbodenheizungen verwendet, da diese Materialien wärmedurchlässig und dampfbremsend sind.
- Mineralstoffrollen erinnern an Dämmmaterial für Wände und Fassaden und sind aufgrund ihrer Flexibilität besonders leicht zu verlegen.
- Kork- oder Holzfaserplatten gelten als besonders umweltschonend, da sie oft aus Recyclingmaterial bestehen und keine chemischen Schadstoffe enthalten.
Dicke
Die Materialstärke von Trittschalldämmungen reicht von 1,5 mm bei Folien bis zu 10 mm bei großen Platten. Je dicker die Dämmung, desto besser sind in der Regel die Absorptionswerte. Darüber hinaus können über 3 mm starke Platten punktuelle Unebenheiten nahtlos ausgleichen.
Schallreduzierung
Die potenziell mögliche Schallreduzierung wird in Dezibel (dB) angegeben und liegt zwischen 10 dB bei Foliendämmungen und knapp 30 dB bei starken Schaumplatten. Generell gilt: Je höher der Wert für die Trittschalldämmung ist, desto leiser wird es im darunter liegenden Stockwerk.
Verlegetechnik
Bei der Verlegung hast du die Wahl zwischen Platten und Folien mit selbstklebender Rückseite und Platten für die schwimmende Verlegung ohne Klebstoff. Letztere lassen sich mit Klicksystemen bündig aneinanderreihen und sind dadurch gegen Verrutschen gesichert.
Tipp: Für den exakten Zuschnitt der Dämmplatten im Vorfeld sind gut sichtbare Raster und Skalen an der Oberseite mit Millimeterangaben hilfreich.
Wasserfestigkeit
Dämmplatten mit wasserabweisender Folienschicht – in der Produktbeschreibung oft als „Aquastopp“ oder ähnlich bezeichnet – halten Restfeuchte vom Baubetrieb oder geringe Kondensfeuchtigkeit an Ort und Stelle. Dadurch wird verhindert, dass die Schicht aus Parkett oder Laminat Wasserschäden davonträgt.
Welche Dämmung ist die richtige für meinen Bodenbelag?
Standarddämmung für Hartböden
Du möchtest in deiner Wohnung einen neuen Boden aus harten Materialien wie Parkett- oder Laminatplatten verlegen und die Ohren der Nachbarn in der Wohnung unter dir schonen? Dann greife zu weichen Dämmplatten aus Schaumstoff (Polystyrolschaum) mit einer Stärke von 3 bis 5 mm. Diese Variante sorgt für eine gute Abfederung bei ordentlicher Schall- und Wärmedämmung.
Dünne Foliendämmung für Vinyl- und Designböden
Als Unterlage für weiche Bodenfliesen aus Vinyl oder ähnlichem Kunststoff eignen sich dünne Dämmfolien mit einer Materialstärke zwischen 1,5 und 2 mm. Diese lassen sich durch die meist selbstklebende Rückseite schnell und komfortabel verlegen.
Starke Dämmung für Parkett auf Betonplatte
Möchtest du ein hartes Parkett auf einem mineralischen Untergrund, beispielsweise einer Betonfläche, verlegen, sollten für optimalen Schallschutz und gute Wärmedämmung besonders dicke Schaumstoffplatten mit einer Stärke zwischen 5 und 10 mm verwendet werden. Solche Dämmungen helfen auch beim Ausgleichen von Unebenheiten des Untergrunds.
9 Tipps: So verlegst du eine Dämmung gegen Trittschall
- Verklebte Böden benötigen in der Regel keine extra Trittschalldämmung, da der Klebstoff selbst bereits gut dämmend wirkt.
- Schaumstoffplatten werden meist schwimmend verlegt, also ohne zusätzlichen Klebstoff.
- Falls erforderlich, nivelliere zunächst große Unebenheiten im Estrich, da der maximale Ausgleich der Dämmplatten nur 2 bis 4 mm betragen kann.
- Befreie den trockenen Untergrund mit einem Staubsauger und einem Besen von Staub und Verschmutzungen.
- Auf mineralischen Untergründen ziehst du zunächst eine PE- oder aluminiumbeschichtete Folie als Dampfbremse ein.
- Roll oder klapp die Folie oder die Plattenbahnen in Längsrichtung aus.
- Die erste Bahn solltest du zur leichteren Verlegung der Folgebahnen temporär fixieren.
- Verlege die nachfolgenden Bahnen Stoß an Stoß und fixiere die Ränder mit Stoßklebeband.
- Achte beim Verlegen darauf, dass sich keine großen Hohlräume unter den Platten oder Folien bilden und die einzelnen Bahnen sich nicht überlappen.