Kaufberatung Helme
Sicher unterwegs mit dem richtigen Kopfschutz
Ob beim Fahrrad-, Ski- oder Motorradfahren – ein gut sitzender Helm ist unerlässlich und kann schwere Verletzungen verhindern. Helme gibt es in verschiedenen Ausführungen, sodass du bei jeder Fahrt gut geschützt bist.
Inhaltsverzeichnis
> Warum sollte ich einen Helm tragen? 7 gute Gründe
> Welche Arten von Helmen gibt es?
> Worauf sollte ich beim Helmkauf achten? 8-Punkte-Checkliste
Warum sollte ich einen Helm tragen? 7 gute Gründe
- Ein gut sitzender Helm kann dich vor schweren Kopfverletzungen schützen, denn er absorbiert beim Aufprall bis zu zwei Drittel der Energie. Das kann Schädeltraumata und Hirnblutungen verhindern.
- Die glatte Oberfläche sorgt dafür, dass du im Fall eines Sturzes über den Boden abgleitest, sodass der Aufprall und die Gefahr einer Stauchung abgemildert werden. Gute Helme schützen auch den Nacken- und Schläfenbereich.
- Erwachsene, die einen Helm tragen, sind ein gutes Vorbild für Kinder. Schon ein leichtes Schädeltrauma, das sich durch das Tragen eines Helms vermeiden lässt, kann bei Kindern zu Entwicklungsverzögerungen führen.
- Mit einem Helm mit Reflektoren und Reflexstreifen bist du im Straßenverkehr besser sichtbar und wirst nicht so leicht übersehen.
- Deine Haare werden durch den Helm gut fixiert und fliegen dir beim Fahren nicht ständig ins Gesicht. Und dass deine Frisur nach der Fahrt vielleicht etwas platt gedrückt ist, ist auf jeden Fall besser, als wenn dein Kopf und dein Gesicht zu Schaden kommen.
- Mit einem speziellen Überzug funktioniert ein Helm auch gut als Regenschutz. Das ist bei Regen besser als eine Kapuze, die dir beim Fahren die Sicht nehmen kann. Helme mit Schild können auch als Sonnenschutz dienen.
- Ein schöner Helm kann ein sportliches Statement für dein Outfit sein. Im Rad- und Motorsport tragen alle Profis einen Helm.
Welche Arten von Helmen gibt es?
Fahrradhelme
Fahrradhelme bestehen aus einem Schaumstoffkern mit Styropor, der von einer dünnen Kunststoffschale mit Belüftungsöffnungen ummantelt ist. Einige Helme bestehen aus mit Zusatzstoffen aufgewertetem Polycarbonat. Polycarbonat ist leicht und stabil, hat aber eine geringere Lebensdauer von nicht mehr als fünf Jahren. Sehr beliebt, aber auch etwas teurer, sind Helme aus Carbon, die zu den leichtesten Modellen zählen und teils nur noch 200 g auf die Waage bringen. Außerdem verspricht Carbon eine längere Haltbarkeit. Unterschieden wird zwischen minimalistischen und kompakten Alltags- und Cityhelmen, leichteren und aerodynamisch geformten Sporthelmen sowie Kinderfahrradhelmen.
Integralhelme
Integralhelme sind die sichersten Motorradhelme. Sie sind für das tägliche Motorradfahren im Straßenverkehr ausgelegt und schützen Kinn, Gesicht und Hals. Der Integralhelm umschließt den gesamten Kopf und das Kinn in einer Schale. Das Visier lässt sich nach oben und unten klappen. Das Kinnteil sitzt dicht am Gesicht, sodass du bei kaltem Fahrtwind nicht frierst und bei Regen trocken bleibst. Die Form ist aerodynamisch und für schnellere Fahrten geeignet. Integralhelme sind zudem die leisesten Helme, weil sie deinen Kopf komplett umschließen und Gesicht und Ohren vom Luftzug abschirmen. Das Gewicht von Integralhelmen variiert zwischen 1.000 und 1.500 g.
Crosshelme
Du willst mit deinem Motocrossbike durchs Gelände düsen? Dann brauchst du einen Crosshelm. Genau wie Integralhelme umschließen Crosshelme Kopf und Kinn, sie sind aber anders geformt: Kinn- und Stirnteil stehen nach vorn ab, um beim sportlichen Fahren eine gute Lüftung zu gewährleisten. Außerdem dient die hervorstehende Stirnpartie als Schutz vor Zweigen, Ästen und Steinchen sowie als Sonnenblende. Diese Helmform ist grundsätzlich leicht, damit du beim Fahren deinen Kopf flüssig in alle Richtungen bewegen kannst. Das Design von Crosshelmen ist mit bunten Motiven, dicker Aufschrift oder in Camouflage-Optik häufig etwas ausgefallener.
Jethelme
Jethelme sind vorn offen und haben kein Kinnteil. Das Fahrerlebnis kann sehr intensiv sein, da du den Fahrtwind direkt im Gesicht, am Kinn und am Hals spürst. Das Sichtfeld ist größer als bei anderen Helmen und durch das fehlende Kinnteil sind sie besonders leicht. Dadurch können sie allerdings in puncto Sicherheit mit Integralhelmen nicht mithalten und sollten bei schnellen Motorradfahrten nicht zum Einsatz kommen. Dafür kannst du einen Jethelm im Sommer bei Roller-Touren durch die City tragen.
Klapphelme
Klapphelme sind die Multitalente unter den Helmen, weil du sie sowohl als Jethelm als auch als Integralhelm nutzen kannst. Beim Auf- und Absteigen und in Pausen kannst du das Kinnteil hoch- und beim Fahren wieder zurückklappen. Vor allem für Menschen, die ein Brille tragen, ist ein Klapphelm praktisch, weil sie beim Auf- und Absetzen nicht jedes Mal die Brille abnehmen müssen. Durch die Klappfunktion sind diese Modelle im Schnitt etwas schwerer als Integralhelme. Und auch bei einem Unfall kann der Mechanismus zur Schwachstelle werden, weshalb Integralhelme grundsätzlich sicherer sind.
Reithelme
Nicht nur beim Fahrrad- und Motorradfahren ist ein guter Helm das A und O. Auch im Reitsport darf der Kopfschutz nicht fehlen. Es gibt Reithelme für den Alltag, für Turniere und in Kindergrößen. Die Helme bestehen aus einer Hartschale mit Belüftungsschlitzen, die mit Schutzgittern ausgestattet sind, damit beim Ausreiten zum Beispiel keine Äste daran hängen bleiben. Der Schnitt ist an die Kopfform angepasst, der Helm bedeckt den gesamten Kopf- und Nackenbereich. Achte beim Kauf auf die Zertifizierungen VG1 und CE: Das sind die Sicherheitsnormen, die Reithelme in Deutschland erfüllen müssen.
Skaterhelme
Auch beim Skaten brauchst du einen Kopfschutz. Skaterhelme unterscheiden sich von Fahrradhelmen unter anderem dadurch, dass sie in der Regel deutlich kleinere Belüftungsschlitze haben und auch schwerer sind. Viele Skaterhelme sind gleichzeitig als Fahrradhelme zertifiziert und können multifunktional verwendet werden. Weil die Gefahr, auf dem Hinterkopf aufzuschlagen, beim Skaten größer ist als beim Fahrradfahren, reichen diese Modelle weit hinunter bis zum ersten Halswirbel. Auch Stirn und Schläfen werden von der Hartschale umschlossen. Du erhältst Skaterhelme in unterschiedlichen Farben und von schlicht bis bunt.
Ski- und Snowboardhelme
Um beim Skifahren und Snowboarden hinreichend geschützt zu sein, solltest du einen Ski- oder Snowboardhelm aufsetzen. Frauen- und Männer-Skihelme schützen dich nicht nur bei Stürzen, sondern auch bei Zusammenstößen mit anderen Wintersportlern. Sie bestehen in der Regel aus zwei Schichten – einer Hartschale aus Polycarbonat und einer Innenschale aus Styropor. Weil du beim Skifahren auch eine Skibrille brauchst, solltest du darauf achten, dass Helm und Brille eine Einheit bilden und dazwischen keine Lücke ist.
Worauf sollte ich beim Helmkauf achten? 8-Punkte-Checkliste
- Das Wichtigste ist die Passform des Helms. Mach, ohne die Kinnriemen zu schließen, den Schütteltest. Beim Drehen des Kopfes sollte sich, wenn überhaupt, die Kopfhaut bewegen.
- Du solltest deinen Kopf gut und ohne Einschränkungen in die verschiedenen Richtungen bewegen können.
- Miss mit einem Maßband, das du etwa 1 cm über Augenbrauen und Ohren um den Kopf legst, deinen Kopfumfang. Am Schnittpunkt liest du deinen Kopfumfang in Zentimetern ab. Dieser Wert entspricht deiner Helmgröße.
- Achte auf die Zertifizierungen, die die Helme als genormt einstufen. Das ist bei Motorradhelmen die ECE-Zertifizierung, bei Fahrrad-, Reit-, Skater- und Skihelmen ist es die Bezeichnung CE. Du findest den Nachweis meist auf einem Etikett am Kinnriemen.
- Der Kinnriemen sollte angenehm aufliegen und sich, wenn er geschlossen ist, nicht mehr über das Kinn schieben lassen.
- Das Sichtfeld sollte nicht eingeschränkt werden, Windgeräusche sollten eingedämmt und die Belüftung angenehm sein. Vor allem bei Motorradhelmen ist es empfehlenswert, mit dem Helm der Wahl vor dem Kauf eine Probefahrt zu machen.
- Wer mit Brille oder Sturmhaube fahren will, sollte dies beim Kauf berücksichtigen.
- Nach dem Kauf ist vor dem Kauf: Bist du mit dem Helm gestürzt, solltest du dir in der Regel einen neuen kaufen. Auch unfallfreie Helme sollten nach fünf bis sieben Jahren ausgetauscht werden, Helme aus Polycarbonat nach drei bis vier Jahren.