Kaufberatung Rüttelplatten
Schnell und fast mühelos Untergründe verdichten
Mit einer Rüttelplatte verdichtest du verschiedene Untergründe zu einer ebenmäßigen Fläche, auf der Pflastersteine, Betonplatten oder Holzfliesen eine feste Basis finden. Wie Rüttelplatten funktionieren, worin sich die Modelle unterscheiden und wie du das richtige Gerät für deinen Anspruch findest, erfährst du in diesem Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
> Was ist eine Rüttelplatte und wie funktioniert sie?
> Welche Vorteile bietet ein Vibrationsverdichter?
> Worauf sollte ich bei einer Rüttelplatte achten?
> Welcher Verdichter eignet sich für mein Aufgabenspektrum?
> 4 Tipps für den richtigen Umgang mit einer Verdichtungsplatte
Was ist eine Rüttelplatte und wie funktioniert sie?
Während Baufirmen für den Straßen- oder Fundamentbau meist Walzen benutzen, um einen Untergrund zu verdichten, kommt bei kleineren Flächen – insbesondere im privaten Bereich – häufig eine Rüttelplatte zum Einsatz. Sie wird auch als Vibrationsverdichter bezeichnet. Eine massive Platte am Boden dieses Geräts wird von einem Motor in Schwingung versetzt. Die dabei entstehenden Fliehkräfte heben die Platte immer wieder um wenige Millimeter vom Untergrund ab. Bei jedem Aufsetzen der Platte wird das Bodenmaterial zusammengepresst und der Untergrund verfestigt.
Tipp: Die mit den Rüttelplatten verwandten Verdichtungs- oder Vibrationsstampfer erzeugen den Druck hauptsächlich über das Gewicht des Geräts selbst und haben damit eine deutlich niedrigere Verdichtungsleistung als Rüttelplatten.
Welche Vorteile bietet ein Vibrationsverdichter?
- Vibrationsplatten lassen sich auf vielen Materialien verwenden – beispielsweise auf Erde, Kies, Splitt, Sand, Asphalt oder Pflastersteinen.
- Die Einsatzbereiche sind vielfältig und reichen von der Baustelle über Straßenarbeiten bis hin zum Garten- und Landschaftsbau.
- Dank der einfachen Handhabung und Vielseitigkeit von Rüttelplatten erzielen auch weniger geübte Anwender schnell gute Resultate.
- Aufgrund ihrer hochwertigen Mechanik und platzsparenden Bauweise gehören diese Baumaschinen auch auf vielen gewerblichen Baustellen zur Grundausstattung.
- Einsteiger und Profis können im Alleingang Bodenflächen einfach und sicher bearbeiten. Außerdem sind die Geräte pflegeleicht und wartungsarm.
Worauf sollte ich bei einer Rüttelplatte achten?
Motorleistung
Ähnlich wie Rasenmäher gibt es auch Rüttelplatten sowohl mit Benzin- als auch mit Dieselmotor. Unabhängig von der Antriebsart unterscheiden sich die Modelle zudem bei der Leistung, mit der sie die Vibrationsplatte in Schwingung versetzen. Die Leistungsspanne reicht von 1,8 bis 6,8 Kilowatt (kW). Je höher die Motorleistung, desto energischer geht die Rüttelplatte zu Werke.
Verdichtungsdruck
Die Maßeinheit für den Verdichtungsdruck wird in Kilonewton (kN, 1.000 Newton) angegeben. Mehr Leistung und ein größeres Gewicht erhöhen auch den Verdichtungsdruck, der zwischen rund 10 und 30 kN liegt. Bereits kleinere Rüttelplatten erzeugen einen hohen Verdichtungsdruck, der sich gut für Arbeiten auf wenigen Quadratmetern eignet:
- 10 kN reichen für leichte Garten- und Erdarbeiten oder zur Verdichtung von Splitt und Sand.
- Für kleinere Bauprojekte auf der Terrasse oder der Auffahrt sollten es 15 bis 20 kN sein.
- Mit 30 kN lassen sich die meisten Projekte im Garten- und Landschaftsbau sowie Pflasterungen realisieren.
Vibrationsstöße und Verdichtungstiefe
Von dem Verdichtungsdruck, der Leistung und dem Gewicht hängt ab, wie stark die Rüttelplatte auf den Untergrund einwirkt. Daher variiert die Verdichtungstiefe zwischen 25 und 40 cm. Unterschiede gibt es auch bei der Anzahl der Vibrationsstöße, die in keinem unmittelbaren Zusammenhang zur Motorleistung steht. Während einige Geräte 4.000 Stöße pro Minute abgeben, hämmern hochwertige Modelle mit bis zu 5.900 Stößen pro Minute auf den Boden ein.
Arbeitsplattengröße und Gewicht
Die Zeit, die du für Verdichtungsarbeiten benötigst, hängt auch von der Arbeitsplattengröße ab. Sie bestimmt, welche Bodenfläche die Rüttelplatte verdichten kann, ohne sich fortzubewegen. Kleinere Modelle liegen hier bei 0,15 m², größere Geräte kommen auf 0,33 m². Darüber hinaus benötigen Rüttelplatten ein gewisses Eigengewicht, um genügend Druck auf den Boden auszuüben. Die Gewichtsspanne reicht von 50 bis 160 kg.
Vorlaufgeschwindigkeit
Neben der Plattengröße entscheidet insbesondere die Vorlaufgeschwindigkeit darüber, wie schnell du mit deiner Arbeit vorankommst. Während einige Geräte 15 m pro Minute zurücklegen, schaffen Rüttelplatten aus dem Topsegment bis zu 25 m pro Minute.
Geräuschpegel
Die Geräuschentwicklung von Vibrationsplatten beginnt bei unter 100 dB (Dezibel), was in etwa dem Wert von Kreissägen oder Musik in Diskotheken entspricht. Der Spitzenwert von 108 dB ist vergleichbar mit dem Geräuschpegel von Kettensägen oder Rockkonzerten.
Welcher Verdichter eignet sich für mein Aufgabenspektrum?
Kompakte Einsteigergeräte für den gelegentlichen Einsatz
Wenn du vor allem kleinere Erdarbeiten im Garten erledigen möchtest, bist du mit einem etwa 50 kg schweren Modell mit einem Verdichtungsdruck von rund 10 bis 15 kN gut ausgestattet. Solche Geräte bestechen durch leichte Handhabung und reichen aus, um das Erdreich zu verfestigen – etwa als ebenen Untergrund für deinen Rasen. Für das Rütteln von Splitt und Sand auf kleineren Flächen kann so eine Maschine mit einer Arbeitsplattengröße von bis zu 0,2 m² ebenfalls verwendet werden.
Solide Rüttelplatten für ambitionierte Heimwerker und Gartenbesitzer
Wenn du regelmäßig auf deinem Grundstück handwerklich tätig wirst, bist du mit einer Rüttelplatte im Leistungsbereich von 3 bis 5 kW gut beraten. Mit Geräten, die einen Verdichtungsdruck zwischen 15 und 20 kN erzielen, lassen sich Fundamente für Terrassenböden oder andere Bauprojekte legen. Möchtest du Wege oder Flächen teeren, ist eine starke Verdichtung des Bodens Voraussetzung dafür, dass der Untergrund dauerhaft stabil bleibt.
Professionelle Vibrationsverdichter für den Landschafts- und Gartenbau
Wenn du größere Flächen bearbeiten möchtest, empfiehlt sich ein Gerät mit einer Arbeitsplatte von mindestens 0,25 m² und einer Motorleistung ab 5 kW, damit du effektiv vorankommst. Modelle mit mehr als 20 kN Verdichtungsdruck sind vielseitig einsetzbar. Du kannst damit Pflasterarbeiten vorbereiten, das Erdreich oder Steine verdichten oder Fundamente für Terrassenböden oder Auffahrten bauen.
4 Tipps für den richtigen Umgang mit einer Verdichtungsplatte
- Beim Gebrauch einer Rüttelplatte solltest du geeignete Schutzkleidung tragen. Neben Sicherheitsschuhen mit Stahlkappe sind eine Schutzbrille und Schutzhandschuhe sowie ein Gehörschutz empfehlenswert.
- Ist das Erdreich sehr trocken, solltest du den Boden befeuchten, denn feuchte Erdpartikel lassen sich leichter komprimieren.
- Lässt sich der Motor der Rüttelplatte nicht starten, hilft eventuell ein Druck auf die Choke-Vorrichtung, das Öffnen der Kraftstoffzufuhr oder die Änderung der Lage des Dekompressionshebels.
- Die meisten Rüttelplatten funktionieren hervorragend mit Öl des Typs SAE 10W-40. Ein Ölwechsel ist unter normalen Bedingungen nach den ersten 60 Betriebsstunden und danach alle 100 Stunden empfehlenswert. Schau dazu auch in die Betriebsanleitung des Geräts.