Der Lack ist ab von deinen Gartenmöbeln, und zwar im wörtlichen Sinn. Die Stühle haben ihre besten Tage hinter sich und deutlich sichtbare Gebrauchsspuren an der Oberfläche, und auch der Tisch weist etliche blanke Stellen auf. Zeit für einen neuen Anstrich, bevor der Sommer kommt. Mit deinem Exzenterschleifer entfernst du fachgerecht die letzten Reste der alten Lackierung und schaffst einen gleichmäßig ebenen Untergrund für den neuen Anstrich. Wie ein solcher Schleifer arbeitet, worin sich die Modelle unterscheiden und wie du das richtige Gerät für deinen Bedarf findest, erfährst du im folgenden Ratgeber.
> Was ist ein Exzenterschleifer und wie funktioniert er?
> Worauf es beim Kauf von Exzenterschleifern ankommt
> Welches Schleifgerät passt zu meinem Vorhaben?
> Tipps für das sichere Arbeiten mit deiner Schleifmaschine
> Fazit: Für einen starken Abtrag und einen feinen Schliff
Das besondere Merkmal eines Exzenterschleifers besteht darin, dass dieser Schleifer zwei verschiedene Verfahren miteinander kombiniert: Die Scheibe, auf der das Schleifpapier befestigt ist, rotiert und schwingt zugleich. Dank dieser Kombination arbeiten solche Werkzeuge besonders schnell und effektiv. Außerdem kannst du sie für einen hohen Abtrag ebenso wie für feines Schleifen einsetzen, da die exzentrische Bewegung ein akkurates Arbeiten ermöglicht. Mit einem Exzenterschleifer lassen sich Oberflächen daher gleichermaßen abschleifen und polieren. Aufgrund des gleichmäßigen Abtrags eignen sich diese Geräte darüber hinaus für das Verschönern von Werkstücken aus Holz, Metall, Kunststoff oder Lack sowie das Bearbeiten runder und gewölbter Oberflächen.
Wie ein Multischleifer ist ein Exzenterschleifer variabel einsetzbar, weil er einen besonders hohen Abtrag mit einem sehr feinen Schliff vereint. Diese Vielseitigkeit haben alle Geräte gemeinsam, ansonsten können sie sich jedoch in etlichen technischen Merkmalen deutlich unterscheiden.
Ebenso wie Winkelschleifer lassen sich Exzenterschleifer nach der Art ihres Antriebs unterteilen: Neben elektrischen Modellen mit Netzanschluss findest du Geräte, die von einem Akku mit Strom versorgt werden. Während du mit der ersten Variante mit einer Kabellänge von 2 bis 3 m ohne Unterbrechungen arbeiten kannst, punkten Akku-Schleifer mit ihrer großen Flexibilität: Du kannst sie unabhängig vom Stromnetz auch im Garten, in der Laube oder auf einer Baustelle nutzen.
Die Leistungsfähigkeit des Motors hängt eng mit der Art der Stromversorgung zusammen. Modelle mit Netzstecker sind besonders leistungsstark und erreichen zwischen 220 und 710 W. Bei Geräten mit Akku wird die Leistung üblicherweise in Volt angegeben, wobei diese Exzenterschleifer von 10,8 bis 20 V arbeiten. Die Kapazität solcher Modelle reicht bis zu 4 Amperestunden (Ah), was vier Stunden Betrieb mit 1 Ampere (A) oder einer Stunde Betrieb mit 4 A Stromverbrauch entspricht. Wie viel das Gerät tatsächlich verbraucht, hängt unter anderem von der Geschwindigkeit und dem bearbeiteten Material ab.
Maßgeblich von der Leistung hängt ab, wie viele Schwingungen pro Minute der Schleifkopf schafft. Modelle mit Stromkabel kommen hier auf 3.300 bis 26.000 Schwingungen pro Minute, Akku-Schleifer erzielen Werte zwischen 11.000 und 22.000. Eine weitere wichtige Größe ist der Schwingkreis respektive der Hub, der die Exzentrizität des Kopfes angibt, also die Unwucht oder Abweichung des Schleifkopfs vom Mittelpunkt. Dieser Wert variiert zwischen 2,0 und 5,5 mm. Hier gilt die Faustregel: je größer die Exzentrizität, desto feiner der Schliff.
Bei der Größe spielen im Grunde zwei verschiedene Angaben eine Rolle: Zum einen die Abmessungen des Exzenterschleifers an sich, die teilweise deutlich variieren. Akku-Schleifer sind mit Maßen zwischen 13 x 17 x 12 cm (H x L x B) und 18 x 27 x 20 cm kleiner als die anderen Modelle, die auf Werte zwischen 15 x 22 x 12 cm und 27 x 72 x 34 cm kommen. Zum anderen ist die Größe des Schleiftellers von Bedeutung, die außerdem Einfluss auf die Wahl des passenden Schleifpapiers hat. Sie beträgt zwischen 125 und 150 mm.
Tipp: Für das Abschleifen von Ecken empfiehlt sich ein Deltaschleifer, dessen Kopf im Gegensatz zum runden Teller eines Exzenterschleifers dreieckig ist und ein bisschen wie ein Bügeleisen aussieht.
Exzenterschleifer werden mit wenig Druck aufgesetzt. Das Gewicht des Geräts ist deshalb ein wesentlicher Faktor bei der Handhabung. Während Akku-Modelle zwischen 1,1 und 1,7 kg wiegen, bringen die Schleifer mit Netzanschluss 1,2 bis 9,0 kg auf die Waage.
Ein wesentliches Kriterium für den Bedienkomfort ist die Möglichkeit, die Geschwindigkeit des Kopfes zu regulieren. Bei vielen Geräten ist dies möglich. Darüber hinaus verfügen einige Modelle über eine Tellerbremse. Dieses Ausstattungsdetail sorgt einerseits dafür, dass der Schleifkopf sofort stoppt, wenn du das Gerät absetzt. Andererseits kannst du dank dieser Funktion das Gerät auch erst dann an das zu bearbeitende Material ansetzen, wenn der Schleifer bereits läuft.
In der Regel lassen sich Exzenterschleifer mit einer Hand bedienen, viele Modelle haben jedoch einen zweiten Griff. Mit beiden Händen lässt sich das Gerät zum einen sehr sicher und zum anderen auch präziser führen, sodass ein besonders gleichmäßiges Schleifbild entsteht.
Viele Modelle bieten die Möglichkeit, entstehende Partikel während des Schleifvorgangs direkt mit einer eingebauten Staubabsaugung zu entsorgen oder in einem integrierten Behälter aufzufangen.
Die Wahl des richtigen Schleifpapiers vorausgesetzt, lässt sich ein Exzenterschleifer für den Grob- oder Feinschliff, aber auch zum Polieren von Holz, Metall, Lack oder Kunststoff verwenden. Welches Modell für deinen Einsatzzweck geeignet ist, hängt insbesondere von der Leistung ab.
Wenn du deinen Exzenterschleifer vor allem nutzen willst, um zum Beispiel Möbel oder dein Auto zu polieren, eignet sich dafür ein Modell mit bis zu 15.000 Schwingungen pro Minute. Dank der geringen Schwingzahl und der schonenden Behandlung wird der Lack nicht abgetragen, sondern nur auf Hochglanz gebracht. Für dieses Polieren empfiehlt sich in der Regel die niedrigste Geschwindigkeitsstufe. Einsteigermodelle gibt es ab 30 €.
Wenn du beispielsweise Türen oder Möbelstücke von einer alten Lackschicht befreien oder größere Werkstücke grob schleifen willst, bist du mit einem leistungsfähigen Gerät im Bereich von 400 W und 20.000 Schwingungen pro Minute gut beraten. Dank des hohen Abriebs lassen sich damit Oberflächen effektiv bearbeiten und du kommst auch bei größeren Stücken – ob flach, gewölbt oder rund – schnell voran. Angenehm ist ein zweiter Handgriff, sodass du deinen Schleifer beidhändig bedienen und so bei längeren Arbeiten Kraft sparen kannst. Kostenpunkt: zwischen 70 und 260 €.
Wenn du verschiedene Materialien wie Holz, Metall und Kunststoff schleifen willst, empfiehlt sich ein Modell mit hoher Leistung von 500 bis 700 W sowie Drehzahlregulierung. Dadurch kannst du die Leistungswerte an das entsprechende Material anpassen und für Grob- sowie Feinschliffarbeiten variieren. Empfehlenswert ist darüber hinaus die Möglichkeit, die entstehenden Staubpartikel abzusaugen. Modelle dieser Kategorie gibt es ab 140 €, das obere Limit liegt bei 470 €.
Tipp: Um grobe Oberflächen zu schleifen oder Lackschichten abzutragen, ist ein Schleifpapier mit grober Körnung zwischen 40 und 80 empfehlenswert. Für Ausbesserungsarbeiten eignet sich eine feinere Körnung von 200 bis 400.
Wie beim Umgang mit anderen Maschinen und Elektrowerkzeugen ist bei der Nutzung eines Exzenterschleifers der Arbeitsschutz ein wichtiger Faktor. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, dein Gerät sicher zu bedienen:
Dank der Kombination aus Drehung und Schwingung sind Exzenterschleifer vielseitige Werkzeuge für das Polieren, den groben Abtrag oder den feinen Schliff diverser Materialien. Die richtige Wahl des Geräts hängt vor allem von der Aufgabe ab:
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