Ob Kundengespräch oder Business-Meeting, Hochzeit oder Taufe, Party oder Omas Geburtstag – Anlässe, einen Anzug zu tragen gibt es viele. Doch welche Farbe und welcher Schnitt passt zu deinem Typ? Und was gilt es in Sachen Accessoires zu beachten? Antworten auf diese und andere Fragen findest du hier.

DER ANZUG

Welche Passform passt zu dir? Wir stellen dir hier drei unterschiedliche Varianten vor:

1. Regular Fit ist die ganz klassische Passform, die zu einer normalen bis kräftigen Figur passt. Das Sakko ist nur leicht tailliert, die Hose bequem und gerade geschnitten.
2. Slim Fit hingegen passt zu besonders trendbewussten Männern mit schlanker Figur. Denn der Schnitt betont die Körperform und zeichnet sich durch ein kürzer geschnittenes Sakko sowie eine figurbetonte Hoseform mit schmalem Beinverlauf aus.
3. Modern Fit ist das perfekte Mittelding und damit ein guter Kompromiss zwischen den beiden anderen Schnitten. Der schlanke Schnitt ist zeitgemäß, die Sakkolänge aber nur leicht gekürzt und die Fußweite nicht ganz so eng wie beim Slim Fit.

Und die Farbauswahl?
Das klassische Schwarz eignet sich ebenso für elegante Abendveranstaltungen als auch für's Büro. Die etwas innovativere Farbwahl für einen Business-Anzug ist aber vermutlich dunkelblau oder anthrazit. Beige und hellgrau hingegen haben eine sehr freundliche Ausstrahlung und passen beispielsweise hervorragend zu einer Sommer-Hochzeit.

DAS SAKKO

Zunächst einmal gibt es bei der Wahl des richtigen Sakkos fünf wichtige Aspekte zu beachten:

1. Schulterpartie: Die Schulternaht sollte bündig am Oberarm abschließen.
2. Brustpartie: Fällt das Revers glatt und geht der Schließknopf leicht zu, bestens! Faustregel: Wenn exakt 2 Finger auf Brusthöhe horizontal unter das Sakko passen, sitzt das Sakko perfekt.
3. Sakkolänge: Geschmacksache! Kleineren Männern werden jedoch untersetzte Größen (23-34) und großen schlanken Männern werden schlanke Größen (88-114) empohlen.
4. Ärmellänge: Die Ärmel sollten an den Handgelenken enden und noch so viel Spielraum lassen, dass der Hemdärmel 1-2 Zentimeter aus dem Sakko hervorlugen kann.
5. Das Revers: Sollte auf die Gesichtsform abgestimmt sein: Bei einem schmalen Gesicht sieht ein breiter Kragen besser aus, bei einem breiten Gesicht und/ oder kleiner Körpergröße ein schmaler.

Und dann gibt es da ja noch die Sache mit den Knöpfen...! Hier gibt es wiederum vier unterschiedliche Varianten:

1. Das Einknopfsakko ist perfekt für den formalen Look und ideal für schlanke und/ oder kleine Männer. Regel: Der Knopf bleibt immer geschlossen!
2. Das Zweiknopfsakko ist ein optimales Business-Outfit. Regel: Der obere Knopf bleibt geschlossen, der unter immer offen.
3. Das Dreiknopfsakko eignet sich hervorragend für sehr große und schlanke Männer mit langem Oberkörper. Regel: Der untere Knopf bleibt immer auf!
4. Das Sakko mit zwei Knopfreihen ist die seriöseste Form und besonders stilvoll. Regel: Die Knöpfe bleiben im Stehen und Sitzen geschlossen.

DIE ANZUGHOSE

Ob du einen eher schlanken oder weiten Hosenschnitt bevorzugst, ist letztlich eine Geschmacksfrage. Wichtig ist, vor allem die Länge der Hose: Weit geschnittene Modelle sollten etwa bei der Absatzkante des Schuhs enden, während schmale Hosen auf dem Schuh abschließen und eine kleine Falte nach vorn werfen sollten. Die besonders moderne Interpretation einer Anzugshose geht nur bis zum Knöchel, so dass die Socken herausblitzen. Tipp: Beim Hinsetzen darf die Hose höchstens bis zum Wadenansatz rutschen, sonst ist sie zu kurz.

DIE WESTE

Der klassische Anzug besteht ja ursprünglich aus drei Teilen – Hose, Sakko und Weste. Die Weste sieht man heute vor allem auch im Zusammenhang mit einem Smoking oder Frack. Sie ist in den meisten Fällen kein Muss mehr, aber noch immer ein besonderes Modeaccessoire und einfach sehr gentlemanlike!

DAS BUSINESS HEMD

Die drei unterschiedlichen Passform-Varianten, die wir anfangs für Anzüge vorgestellt haben, gelten selbstverständlich auch für Hemden – schließlich sollten diese ja zum Schnitt des Anzugs passen.
1. Regular Fit: Das klassisch geschnittene Hemd ist nur leicht tailliert.
2. Slim Fit ist ein junger moderner Schnitt, bei dem die Schultern betont werden und die schmale Silhouette zusätzlich durch Teilungsnähte unterstützt werden kann.
3. Modern Fit ist ein ebenfalls schlank geschnittenes Hemd, jedoch weniger körperbetont als Slim Fit.

Beachte: Wenn das Hemd beim Bücken aus der Hose rutscht, dann ist es zu kurz. Die richtige Länge der Hemdärmel erkennst du daran, dass sie beim Anwinkeln des Arms trotzdem bis zur Daumenwurzel reichen.

Für manche Männer mag die richtige Wahl des Hemdkragens wie Raketenphysik wirken, andere wiederum schenken dem Hemdkragen wenig Bedeutung. Prinzipiell hat der Hemkragen vier Aufgaben. Die zwei praktischen Aufgaben sind einerseits das Herunterlaufen des Schweißes aus den Haaren in den Nacken zu verhindern und andererseits um Stabilität für die Krawatte oder Schleife zu bieten. Dazu kommen die zwei modischen Funktionen des Kragens: Der Hemdkragen gilt als Voraussetzung für ein seriöses und elegantes Erscheinungsbild. Außerdem kann durch die Wahl des richtigen Hemdkragens das männliche Erscheinungsbild positiv beeinflusst werden, da Hemdkrägen eine unterschiedliche Wirkung bei verschiedenen Hals- oder Gesichtsformen haben. Der smarte Mann weiß also sein Gesicht mit Hilfe des richtigen Kragens perfekt in Szene zu setzen. Wenn du dich nun fragst zu welchem Hemdkragen du wann greifen solltest und von welchem du lieber Abstand nimmst, solltest du dir unsere Kragen-Beratung mal genauer ansehen!

DIE SCHUHE

Grundsätzlich gilt: Der Anzug steht im Mittelpunkt, der Schuh passt sich an bzw. stellt eine perfekte Ergänzung dar. Wenn es um die farbliche Abstimmung geht, gilt: Zum grauen oder schwarzem Anzug passen schwarze Schuhe, zu einem blauen Anzug braune Schuhe.

Abhängig vom jeweiligen Anlass stellen wir stellen dir hier sechs unterschiedliche Schuhmodelle vor, die sich hervorragend zum Anzug kombinieren lassen:

1. Ganz klassisch ist ein schicker Halbschuh mit dünner Sohle.
2. Der Oxford-Schuh ist perfekt zum Business- oder eleganten Abend-Outfit.
3. Budapester sind optimal zum Business-Casual, also zum Anzug ohne Krawatte.
4. Unkonventionell hingegen ist der Sneaker, wenn du deinen Anzug im Street-Look stylst.
5. Im Winter sind Chelsea Boots zum Anzug erlaubt, nur bitte nicht in Kombination mit dem Business-Look.
6. Das sommerliche Pendant sind Slipper, aber bitte nur im legèren Zusammenhang.

DIE ACCESSOIRES

Mit den richtigen Accessoires verpasst du deinem Outfit erst den richtigen Feinschliff. Aber bitte immer wohl dosiert! Ansonsten wirkt Anzug-Look schnell überladen. Hier die besten Anregungen und wichtigsten Regeln im Überblick:

Die Krawatte
Je dünner das Revers, desto schmaler sollte auch die Krawatte sein. Schmale Krawatten sind sportlich/ modern, breitere Modelle eher klassisch. Und wenn du zur Krawatte ein Einstecktuch trägst, achte darauf, dass diese nicht das gleiche Design haben – das ist ein absolutes No-Go!

Die Krawattennadel/ -spange
Mit diesem kleinen Schmuckstück wird die Krawatte am Hemd befestigt. Du trägst sie auf Höhe des dritten oder vierten Hemdknopfes und sie sollte maximal drei Viertel der Krawattenbreite umschließen. Gerade auf Hochzeiten ist die Krawattennadel ein beliebtes Accessoire.

Fliege
Altmodisch? Von wegen! Verspielte Varianten der Fliege sind längst ein angesagtes Accessoire des Hipster-Looks – zum Beispiel in Kombination mit Hosenträgern. Trotzdem: Auf hoch offiziellen Anlässen, wenn Frack- oder Smoking-Pflicht herrscht, ist die klassische Fliege ein absolutes Muss.

Hosenträger & Gürtel
Ähnliches wie für die Fliege gilt für Hosenträger: Was trendbewusste Männer aus Berlin-Mitte mit einem Augenzwinkern tragen, ist für die Herren im Frack oder Smoking alternativlos, schließlich haben die Hosen gar keine Gürtelschnallen. Apropos Gürtel: An ihm scheiden sich die Geister: Die einen halten ihn für ein wichtiges Accessoire, die anderen für überflüssig, da eine gute Anzughose schließlich von allein gut sitzen sollte. Letztlich ist die Gürtelfrage eine Geschmacksfrage. Folgt man dem aktuellen Modetrend, trägt Mann den Anzug ohne.

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