Du näherst dich dem Zwischenziel deiner heutigen Radtour, einem malerischen Badesee. Vor der Erfrischung im kühlen Wasser musst du nur noch den letzten Anstieg meistern. Ein Blick auf den Bike-Computer verrät dir, wie weit es noch ist. Der Herzfrequenzmesser zeigt, dass du im grünen Bereich bist und trotz 10 % Steigung noch etwas Gas geben kannst. Geschafft! Wieder zu Hause, verrät dir dein Fahrradcomputer die Durchschnittgeschwindigkeit und die insgesamt zurückgelegten Höhenmeter deines heutigen Radausflugs. Was die kompakte Sportelektronik am Lenker leistet und wie du das passende Modell für deine Ansprüche findest, erfährst du in diesem Ratgeber.
> Kilometerzähler und Tacho: Radfahren mit Mehrwert
> Diese Fahrradcomputer stehen zur Auswahl
> Wichtige Ausstattungsmerkmale von Radcomputern
> Das passende Modell für dich und dein Fahrrad
> Fazit: Fahr- und Trainingsdaten erfassen und auswerten
Ein Fahrradcomputer zeigt als Grundfunktionen die aktuelle Geschwindigkeit, die zurückgelegte Tagesstrecke und die Fahrzeit an. In der Regel lassen sich damit in Zusammenhang stehende Werte wie die gefahrene Durchschnittgeschwindigkeit, das Maximaltempo und ein Gesamtstreckenspeicher abrufen, sodass du dein Training darauf abgestimmt erweitern kannst. Das Gerät ermittelt diese Daten über einen Sensor an der Gabel und einen Magneten an einer Speiche, die jede Radumdrehung erfassen. Auf Basis des von dir einmalig einzugebenden Radumfangs berechnet der Minicomputer die Werte und zeigt sie auf dem Display am Lenker an.
Die Datenübertragung erfolgt entweder drahtlos oder über ein Kabel, das du am Rahmen verlegst. Dazu erfüllt die kleine Sportelektronik je nach Modell weitere Aufgaben wie GPS-Datenerfassung, Höhen- und Trittfrequenzmessung, die Anzeige der Herzfrequenz und des Kalorienverbrauchs sowie die Übertragung dieser Daten an ein Auswertungsprogramm auf dem PC oder an eine App.
Das Angebot an Radcomputern reicht von Grundmodellen mit Basisfunktionen bis zu ausgeklügelten Trainings- und Navigationshilfen.
Einfache Geräte erfassen als Geschwindigkeitsmesser dein Tempo (km/h), die Fahrzeit (RTM), die Distanz (DST), die Durchschnittsgeschwindigkeit (AVS), die maximale Geschwindigkeit (MXS) und die gesamte Fahrstrecke (ODO). Mit einem Tastendruck wechselst du zwischen den Angaben hin und her. Die meisten Fahrradtachos zeigen zusätzlich die Uhrzeit an, manche auch die Temperatur. Eine Stoppuhr, eine Batteriewarnanzeige, der Kalorienverbrauch pro Etappe,die Ermittlung der Benzin- oder CO2-Ausstoßersparnis sowie eine Auto-On-Off-Funktion und eine Ankunftszeitberechnung (ETA) ergänzen gegebenenfalls die Ausstattung.
In Kombination mit einem Herzfrequenzbrustgurt kannst du am Display der Fahrradcomputerdeinen Puls ablesen. Diese Funktion ist bereits bei einfachen Fahrradtachos verfügbar. Mit einem optional erhältlichen Armband lassen sie sich auch beim Joggen als Pulsuhr benutzen. Umgekehrt kannst du die Trainingsdaten beim Radfahren mit Multisportuhren erfassen. Die Fahrdaten ermitteln die Geräte per GPS. Bei explizit als Fahrradcomputer konzipierten Modellen ist eine Halterung für die Befestigung am Lenker in der Regel im Lieferumfang enthalten.
Für Radsportler ist die Trittfrequenz (Kadenz) neben dem Puls ein wichtiger Messwert für die Trainingsgestaltung. Eine hohe Kadenz erhöht den Wirkungsgrad beim Pedalieren und lässt sie länger durchhalten. Um den Wert zu erfassen, sind Radcomputer mit Trittfrequenzsensor erhältlich. Der Sensor wird am Hinterbau angebracht und misst mit einem Magneten die Kurbelumdrehungen pro Minute. Bei einigen Fahrradcomputer lässt sich die Funktion auch später noch mit einem optional erhältlichen Sensor nachrüsten.
Radfahrer, die viel in profiliertem Gelände unterwegs sind, möchten oft die zurückgelegten Höhenmeter exakt erfassen. Fahrradcomputer mit Höhenmessung liefern nach Eingabe der Starthöhe oder einer Kalibrierung über den Luftdruck die Tages- und Gesamthöhenkilometer, die maximale Tageshöhe, Angaben zu Steigung und Gefälle und ein Höhenprofil. GPS-Geräte erfassen die Höhe über Satellit.
Mit einem GPS-Empfänger ausgestattete Fahrradcomputer zeichnen nicht nur die Fahrdaten, sondern auch den Streckenverlauf auf. Die Routingfunktionen beschränken sich bei Einsteigermodellen mit Monochrom-Display auf Richtungspfeile, die sogenannte Turn-by-Turn-Navigation. Willst du es genauer, sind Geräte mit Track-Ansicht erhältlich, bei denen du die Strecke im Display nachverfolgen kannst. Ein vollwertiges Fahrrad-Navi mit routingfähigem Kartenmaterial und Farbbildschirm lotst dich ähnlich wie ein Autonavi durch die Gegend. Zusatzfunktionen wie die Erfassung von Trainingskollegen und Fahrer-zu-Fahrer-Kommunikation machen die Geräte für den Einsatz in Trainingsgruppen tauglich. Einige GPS-Radcomputer lassen sich per Bluetooth mit dem Smartphone koppeln und zeigen eingehende Anrufe und Textnachrichten an.
Bildschirm, Konnektivität und Bedienung sind die zentralen Unterscheidungskriterien bei den Modellen. Auf welche Produktdaten es noch ankommt, erfährst du hier.
Die Bildschirmgröße reicht von rechteckigen Kompaktmodellen bis zu großen Displays im Smartphone-Format. Die Ablesbarkeit hängt zudem von der Zeilenanzahl ab. Bei drei- und vierzeiligen Modellen sind die Ziffern kleiner als bei den zweizeiligen. Je mehr Funktionen der Fahrradcomputer beherrscht, desto größer sollte der Bildschirm sein. Achte bei Fahrradcomputern mit Navigationsfunktion außerdem auf einen guten Kontrast und eine Hintergrundbeleuchtung. Letztere ist auch bei Fahrradtachos sinnvoll, wenn du häufig im Dunkeln unterwegs bist.
Eine PC-Schnittstelle oder die Funkstandards Bluetooth und NFC (Near Field Communication) ermöglichen es dir, deinen Radcomputer an den PC, das Smartphone oder ein Tablet anzuschließen. Mit den Programmen des Herstellers oder über Portale im Internet kannst du so deine Trainings- und Streckendaten übertragen, auswerten, archivieren und vergleichen. Bei GPS-Modellen lassen sich auch Routen auf die Geräte übertragen und nachfahren.
Möchtest du möglichst wenig Tasten drücken und trotzdem alle Fahrdaten stets im Blick haben, hilft der Scan-Modus. Ist er aktiviert, wechselt die Anzeige im Display automatisch zwischen den Werten. Sind dir Kürzel wie DST für Distanz oder AVS für die Durchschnittsgeschwindigkeit zu klein, schaffen Fahrradcomputer mit Volltextanzeige Abhilfe. Hier sind die Angaben ausgeschrieben und in mehreren Sprachen verfügbar.
Die Halterung sollte zu deinem Fahrrad oder Rennrad passen. Achte darauf, wie flexibel die Vorrichtung anzubringen ist und ob sie beispielsweise auch an sehr schmale Lenkerstangen passt. Nehmen Aufstecklampen, Fahrradklingeln und Ähnliches schon den gesamten Platz ein, lassen sich einige Fahrradcomputer auch am Vorbau befestigen.
Bei Fahrradtachos nebst den Sensoren kommen in der Regel Knopfzellen als Energiequelle zum Einsatz, es gibt aber auch Modelle mit Solarversorgung. Dazu ist ein kleines Solarpanel über dem Display in das Gehäuse eingebaut. GPS-Fahrradcomputer verfügen über einen Akku. Hier solltest du auf die Laufzeit achten, wenn du gerne lange Touren unternimmst. Lies dazu die Herstellerangaben.
Möchtest du den Computer abwechselnd an zwei Fahrrädern nutzen, sind Modelle mit Two-in-one-System praktisch. Sie speichern die Werte für Rad 1 und Rad 2. Ein zweite Halterung und den Sensor kannst du als weiteres Fahrradzubehör kaufen.
Tipp: Der UPDATED-Ratgeber „Fahrrad-Apps: Navi, Wetter und mehr für Radfahrer" informiert über hilfreiche Radfahrer-Apps für unterwegs.
Je nachdem, wie oft und zu welchem Zweck du mit dem Zweirad unterwegs bist, empfehlen sich verschiedene Fahrradcomputer. Unsere Einteilung erleichtert dir die Orientierung.
Fährst du nur selten mit dem Fahrrad, möchtest aber beispielsweise bei Ausflügen im Blick behalten, wie viele Kilometer du schon zurückgelegt hast, genügen einfache Fahrradtachos mit Geschwindigkeits-, Distanz- und Zeitmessung. Kabelgebunden sind sie ab 15 € erhältlich, drahtlos ab 20 €.
Bist du häufig mit dem Zweirad unterwegs, bietet dir ein GPS-Fahrradcomputer komfortable Tachofunktionen undzeichnet deine Routen auf. Modelle mit reiner Tourenerfassung für die Übertragung an PC oder App bekommst du ab 50 €. Willst du auch Navigationsfunktionen nutzen, sind Geräte mit einfachen Richtungspfeilen ab 70 € die Einstiegsvariante. Routingfähige Fahrradcomputer mit Farbdisplay und vielfältigen Vernetzungsfunktionen kosten zwischen 280 und 450 €.
Willst du dein Training effektiv gestalten, sind Fahrradcomputer mit Herzfrequenzmessung und Trittfrequenzmesser empfehlenswert. Mit entsprechenden Pulsgurten oder Sensoren ausgestattete Modelle sind zu Preisen ab 30 € beziehungsweise 50 € zu haben. Fahrradcomputer mit Höhenmessfunktionen sind vor allem für Besitzer von Mountainbikes interessant. Sie sind in Tachoausführung ohne GPS ab 50 € erhältlich.
Mit einem Fahrradcomputer bist du immer über dein Tempo, die gefahrene Strecke und die dafür aufgewendete Zeit informiert. Darüber hinaus ermöglichen die kleinen Geräte eine Ankunftszeitberechnung, die Erfassung von Vitaldaten und eine GPS-Routenplanung. In Verbindung mit dem PC oder Smartphone kannst du deine Daten in Programmen, Online-Plattformen oder Apps speichern und auswerten. Folgende Radcomputer sind je nach deinem Anforderungsprofil zu empfehlen:
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