Du sitzt abends am See vor dem flackernden Lagerfeuer. Es ist der vierte Tag der Paddeltour durch die Wildnis, eine prima Gelegenheit, um richtig abzuschalten. Dennoch wäre ein kurzer Anruf bei den Eltern schön, um zu erfahren, ob es ihnen gut geht. Ein teures Smartphone auf diese Tour mitzunehmen, ist riskant. Außerdem hält dessen Akku nur begrenzte Zeit. Für solche Fälle bietet sich ein Klapphandy an. Viele der Geräte weisen zudem nützliche Funktionen für Senioren auf. Dieser Ratgeber hilft, Outdoor-Begeisterten, Menschen, die an entlegenen Orten arbeiten, und Senioren, das geeignete Modell zu finden.
> Unterwegs überall erreichbar
> Darauf solltest du beim Kauf eines klappbaren Handys achten
> Das richtige aufklappbare Handy für dich
> Fazit: Das Klapphandy als zuverlässiger Begleiter
Wer heutzutage von einem „Telefon" spricht, meint oft das Smartphone. Doch wegen der Apps und Multimediafunktionen ist das Telefonieren mit den kleinen Taschencomputern in den Hintergrund getreten. Wer sich allerdings viel oder lange draußen in der Natur aufhält, wo es keine Steckdose zum Aufladen des Akkus gibt, braucht oft wirklich nur ein Gerät mit Telefonfunktion, wie sie ein Klapphandy bietet. Auch manche älteren Menschen schreckt die Funktionsvielfalt eines Smartphones ab, sodass sie zu einem Klapphandy greifen – einem zuverlässigen Gerät, das sie einfach bedienen können.
Ein Klapphandy wird nicht über den Bildschirm, sondern über Tasten bedient. Außerdem lässt es sich, wie der Name schon sagt, zusammenklappen. Dann ist der Bildschirm, ähnlich wie bei einem Laptop, vor Kratzern geschützt. Ein Klapphandy ist außerdem besonders kompakt und robust. Es passt in die Hemdtasche oder die Gürtelhalterung. Manche Modelle haben ein Display auf der Außenseite des Gehäuses. Darauf erkennst du auf einen Blick, wer gerade anruft.
Damit du lange Freude an deinem neuen Klapptelefon hast, lohnt sich ein Blick auf die technischen Spezifikationen:
Da der Bildschirm eines Klapphandys nicht berührungsempfindlich ist, besitzt ein solches Gerät immer eine Tastatur mit echten Tasten. Das Display fällt im Vergleich zu Smartphones daher auch meist recht klein aus. Dafür sind Schrift und Symbole besonders groß und deutlich erkennbar. Die gängige Displaygröße ist 2,4 Zoll, die Displaydiagonale beträgt damit rund 6 cm. Die Menüführung ist auf das kleinere Display abgestimmt und damit einfach und übersichtlich. Die wichtigsten Funktionen kannst du daher leicht erreichen. Üblicherweise gibt es zwei oder drei Schnellwahltasten, die direkten Zugriff auf die meistgenutzten Nummern oder Funktionen bieten.
Bei den meisten Klapphandys ist eine Kamera vorhanden. Bei den einfachen Modellen ist das eine VGA-Kamera mit 0,3 Megapixeln, die Bilder mit 640 x 480 Pixeln aufnimmt. Das reicht bei guten Lichtverhältnissen für Schnappschüsse. Bessere Kameras besitzen einen 2-Megapixel-Sensor.
Allen Klapphandys gemeinsam ist die lange Akkulaufzeit. 160 bis 200 Stunden, also sechs bis acht Tage im Stand-by-Modus, sind die Regel. Manche Akkus halten mit bis zu 350 Stunden sogar fast zwei Wochen durch. Die Sprechzeit mit einer Akkuladung liegt bei Klapphandys zwischen vier und fünf Stunden.
Manche Klapphandys werden mit einer Ladestation ausgeliefert, die der Ladestation eines klassischen Schnurlostelefons, eines DECT-Telefons, ähnelt. Darin ist das Mobiltelefon gut aufgeräumt. Vor allem ist der Akku dann immer aufgeladen, wenn das Telefon auf Ausflüge mitgenommen wird.
Für Senioren, Menschen mit bestimmten Krankheiten oder Personen, die oft fernab der nächsten Siedlung arbeiten, etwa im Wald, bieten viele Klapphandys eine Notruftaste. Betätigst du den Alarmknopf, werden drei bis fünf zuvor festgelegte Telefonnummern nacheinander automatisch angerufen. Außerdem kann diesen Nummern eine SMS übermittelt und der Freisprechmodus eingeschaltet werden. Manche Geräte senden einen lauten Signalton, sobald die Verbindung hergestellt ist. Damit weiß der Angerufene auch Bescheid, wenn der Anrufer nicht sprechen kann.
Manche aufklappbaren Mobiltelefone sind mit einem besonders lauten Klingelton ausgestattet, während andere wiederum speziell auf die Benutzung mit analogen Hörgeräten zugeschnitten sind. In diesem Fall werben die Hersteller mit der Hörgerätekompatibilität dafür, dass bei der Benutzung zusammen mit einem Hörgerät keine Störgeräusche auftreten. Vom englischen „Hearing Aid Compatibility" abgeleitet, steht dafür die Abkürzung HAC. Diese Funktion basiert auf einer Selbstauskunft der Hersteller. Üblich ist auch die aus den USA stammende Einstufung M-Rating und T-Rating, sie gilt für die Benutzung mit Hörgeräten mit oder ohne Induktionsspule. Vergeben werden Werte zwischen 1 und 4, wobei 4 der Beste ist.
Tipp: Digitale Hörgeräte haben mit Handys oder Smartphones kaum Probleme. Im Zweifelsfall gibt der Hörgeräteakustiker Auskunft.
Welche Produktvariante du wählst, hängt vom Einsatzzweck und von deinen Bedürfnissen ab. Die folgenden Tipps helfen dir dabei, das richtige Klapphandy zu finden.
Wer gerne tagelang bei Wind und Wetter beim Kanufahren, Radfahren, Wandern oder mit dem Mountainbike und Segelboot in der Natur unterwegs ist, findet in einfachen Klapphandys eine zweckmäßige Alternative zu Smartphones. Zusammengeklappt passt das Handy in jeden Rucksack. Mit Akkulaufzeiten bis zu zwei Wochen brauchst du nicht ständig Steckdosen zum Aufladen, sondern genießt die Reise. Klapphandys mit Stand-by-Zeiten von gut einer Woche gibt es ab 50 €. Modelle mit einem Stand-by von bis zu zwei Wochen kosten ab 70 €.
Tipp: Schon die günstigsten Modelle bieten Dual-SIM-Funktionalität, nehmen also zum Beispiel eine deutsche und eine ausländische SIM-Karte auf. Das reduziert bei Reisen außerhalb der EU die Telefonkosten.
Manche älteren Menschen empfinden die Dynamik der Smartphone-Entwicklung als anstrengend. Sie wollen ein Mobiltelefon, das es ihnen auch in schwierigen Situationen erlaubt, mit Angehörigen in Kontakt zu treten. Klapphandys mit einer Notruftaste sind in diesem Fall sinnvoll. In Notfällen reicht es die Notruftaste zu betätigen und Angehörige – oder nach Absprache auch Notfall- oder Pflegedienste – werden benachrichtigt. Modelle mit größeren Tasten und verstellbarer Schriftgröße, wie es auch bei Seniorentelefonen üblich ist, helfen, körperliche Einschränkungen auszugleichen. Modelle mit Notruftasten gibt es ab 40 € aufwärts, Telefone mit großen und klar voneinander getrennten Tasten sind ab 70 € erhältlich.
Personen, die regelmäßig allein an schwer zugänglichen Orten arbeiten – im Wald, im Gebirge oder bei der Wartung von Anlagen in großen Industriegebieten – oder die landwirtschaftliche Maschinen fern der nächsten Siedlung bedienen, sind mit einem robusten Klapphandyals Ergänzung zum Smartphone gut bedient. Die lange Akkulaufzeit hilft, auch bei kalten Temperaturen erreichbar zu bleiben, wenn der Smartphone-Akku schnell schlappmachen würde. Die Notruffunktion lässt sich mit einem Tastendruck selbst unter schwierigen Umständen aktivieren. Die automatische Freisprechfunktion erleichtert die Kommunikation im Notfall. Kostenpunkt: mindestens 50 €.
Für Schwerhörige empfehlen sich besonders laut klingelnde Klapphandys, die ab 40 € erhältlich sind. Personen mit analogen Hörgeräten kommen mit Handys zurecht, die eine HAC-Eigenschaft bieten und etwa 70 € kosten, oder mit Modellen mit der Einstufung M4/T4, die ab rund 100 € zu haben sind.
Klapphandys werden für ihre einfache Bedienung, ihre robuste und kompakte Bauweise sowie ihre langen Akkulaufzeiten geschätzt – und sie ermöglichen es, zuverlässig dann zu kommunizieren, wenn es darauf ankommt. Je nach Nutzertyp empfehlen sich folgende Ausführungen:
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