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Der Tag war anstrengend. Wieder zu Hause, möchtest du dich von einem Film unterhalten lassen, der dich in eine heile Welt entführt. Heimatfilme zeigen das Leben von den schönsten Seiten, blenden aber vor allem in der modernen Version soziale Probleme nicht aus. In allen Filmen steht neben dem Menschen und den zwischenmenschlichen Beziehungen der Heimat im Mittelpunkt. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Arten von Heimatfilmen es gibt und wie du ein Werk auswählst, das zu dir passt.
> Soziales Leben in kleinen Gemeinden und vor Naturkulisse
> Diese Arten von Heimatfilmen gibt es
> So findest du den richtigen Titel für dich
> Fazit: Heile, heitere und harte Welt im Fokus
Was den Amerikanern der Western-Film ist, wird im deutschsprachigen Raum als Heimatfilm bezeichnet. Die Protagonisten bewegen sich meist in dörflichen oder kleinstädtischen Gemeinden mit ihrem sozialen Leben. Auch die Natur ist als Kulisse stark präsent und vor allem ältere Filme spielen oft in den Bergen, am Wasser oder im Wald. Intrigen, Standesunterschiede zwischen Liebenden, Streit um Land oder Wild und andere Konflikte gehen am Ende stets gut aus. In der modernen Interpretation skizzieren Heimatfilme die Lebenswirklichkeit realistischer und vor historischem Hintergrund. Kriege, Armut und Entfremdung in der Dorfgemeinschaft führen in diesen Filmen nicht immer zu einem Happy End.
Das Genre lässt sich nach je nach Ort, Zeit und Art der Handlung in verschiedene Unterkategorien einteilen.
In den Heimatfilmen der Vor- und Nachkriegszeit waren Berge, Flüsse und Wälder die heimlichen Hauptdarsteller. Stars ihrer Zeit wie Luis Trenker überwanden beim Gipfelsturm die Naturgewalten („Der Berg ruft“) oder legten als „Förster vom Silberwald“ Wilderern das Handwerk. Auch die beliebten Sissi-Filme mit Romy Schneider spielten zu einem großen Teil in der idyllischen Welt der Berge. Die Donau mit ihrer Schifffahrt („Dort in der Wachau“) und das Meer mit seiner Seefahrerromantik („Heimweh nach St. Pauli“) sind weitere Schauplätze des Herzschmerzes der frühen Heimatfilme.
Kommt es in schöner Umgebung zu komischen Situationen, ist in Heimatkomödien für Lacher gesorgt. Prototypen des Subgenres sind die Filme mit Liselotte Pulver, die unter anderem in „Im Wirtshaus im Spessart“ und in dem Bauernschwank „Kohlhiesels Töchter“ große Auftritte hat. Komiker der Wirtschaftswunderzeit wie Heinz Erhardt bedienten mit Filmen wie „Immer die Radfahrer!“ die Nachfrage des Publikums nach beschwingter Unterhaltung. Volkstheateraufführungen aus den Häusern Ohnsorg und Millowitsch ergänzen das Repertoire.
Wenn sich Heimatfilme ernsten historischen Realitäten widmen, stehen die Folgen von Krieg, sozialen Konflikten und dörflicher Enge im Mittelpunkt. Die Zeit des Nationalsozialismus und die Nachkriegsjahre wurden in Werken wie „Herbstmilch“ und der Filmreihe „Heimat“ aufgearbeitet. Die Bergidylle weicht einer wirklichkeitsnahen Darstellung des harten bäuerlichen Alltags und der sozialen Ungerechtigkeiten, die zum Beispiel die „Schwabenkinder“ zu erdulden hatten.
Leichte Kost oder schweres Drama? Unsere Empfehlungen helfen dir bei der Entscheidung für einen passenden Heimatfilm für deinen Heimkino-Abend.
Möchtest du einfach eine unbeschwerte Auszeit vom Alltag genießen, sind klassische Heimatfilme mit ihrer schönen Naturkulisse eine gute Wahl. „Grün ist die Heide“ oder „Der Jäger von Fall“ bringen Herzschmerz und heile Welt auf den Fernseher in deinem Wohnzimmer. Auch die Verfilmungen der Romane von Rosamunde Pilcher versprechen unterhaltsame Stunden.
Suchst du nach einem Heimatfilm für die ganze Familie, empfehlen sich Werke mit einer spannenden Handlung. Bergfilme wie die Ganghofer-Adaption „Der Unfried“ sind auch für Kinder und Jugendliche nicht langweilig. Fesselnde Filme sind zudem der „Räuber Kneißl“ oder „Schlafes Bruder“, bei der Heranwachsende zu den Hauptfiguren gehören.
Nehmen Freunde als Zuschauer auf deiner Couch Platz, empfiehlt es sich, Heimatkomödien als leichte Unterhaltung in den DVD-Player zu legen. Gespräche nebenbei sind noch möglich, ohne dass der Handlungsfaden verloren geht, und die Gags zünden in geselliger Runde noch besser. Je nach Ort der Handlung bringen dich die „Vier Mädels aus der Wachau“ zum Lachen oder die Jugend im bayerischen „Hinterdupfing“.
Heimatfilme leben von viel Lokalkolorit, das in Form einer schönen Natur und der Eigenheiten von Dorf- und Stadtgemeinden den Rahmen für die Handlung bietet. Diese dreht sich meist um frisch Verliebte, die bis zum Happy End viele Widerstände überwinden müssen. In modernen Heimatfilmen weicht die Darstellung der heilen Welt einer schonungslosen Realität. Je nachdem, mit wem du ein Werk dieses Genres anschauen möchtest, empfehlen sich folgende Unterarten:
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