Federungen & Fahrrad-Dämpfer(2) |
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Nach einem kurzen Abschnitt über Asphalt biegst du mit deinem Mountainbike in den Wurzelpfad im Wald ein. Das Terrain wird uneben und holprig, aber dank der Vollfederung an deinem Geländefahrrad werden die Stöße rückenschonend absorbiert. Entspannt kurbelst du den Trail entlang und meisterst auch die steile Abfahrt zum Schluss. Federungen und Fahrraddämpfer können den Körper schonen und erleichtern das Handling des Fahrrads. In diesem Ratgeber erfährst du, welche Modellarten es gibt, auf welche Ausstattungsmerkmale du achten solltest und wie du einen passenden Stoßfänger für dein Fahrrad auswählst.
> Mit Federungen und Dämpfern sicher und bequem Rad fahren
> Diese Bauarten von Fahrradfederungen gibt es
> Diese Merkmale sind für den Kauf von Federdämpfern wichtig
> So findest du die passenden Federungen und Dämpfer für dein Rad
> Federungen und Fahrraddämpfer richtig einstellen – so geht’s
> Fazit: Mit Federungen rückenschonend über Stock und Stein fahren
Federungen und Fahrraddämpfer werden hauptsächlich bei Mountainbikes eingesetzt und sind auch nachrüstbar. Sie absorbieren am Hinterbau Stöße und Schläge, die beim Fahren auf unebenem Untergrund ansonsten auf den Fahrer übertragen werden würden. Das schont den Körper und erhöht die Fahrsicherheit, weil das Hinterrad nicht zurückprallt und länger am Boden bleibt. Somit ist die Traktion besser, was das Fahrrad bergab und in Kurven stabilisiert. Beim Bergauffahren sparst du Kraft, weil das Hinterrad seltener durchdreht.
Bei Fahrrädern kommen zwei grundlegend verschiedene Federsysteme zum Einsatz, die mit Luft oder Schraubenfedern arbeiten und unterschiedliche Eigenschaften haben.
Fahrwerke mit Fahrrad-Stahlfederdämpfern verhindern mithilfe einer Öldämpfung, dass die Stahlfeder bei einem Fahrbahnstoß wieder zurück in die Ausgangsposition schnellt. Der Stoß wird im kleinen Ölbehälter der Dämpfung absorbiert, die Bewegungsenergie des Stoßes wird in Wärmeenergie umgewandelt. Stahlfederdämpfer sind robust, leicht zu warten und reagieren sehr exakt auf Unebenheiten. Sie sind daher oft an Downhill- und Freeride-Bikes zu finden.
Ein Fahrrad-Luftdämpfer fängt die Stoßenergie mithilfe von Luft in einer Kammer ab. Diese Art der Federung bremst progressiv – die Federung wird umso härter, je mehr Luft durch den Stoß komprimiert wird. Auch hier sorgt ein Dämpfer mit Ölbehälter dafür, dass der Stoß besser abgefangen wird als bei einer Federung ohne Dämpfer. Luftdämpfer sind leicht und lassen sich durch Einpumpen oder Ablassen von Luft in der Luftkammer genau auf das Gewicht des Fahrers abstimmen.
Um den richtigen Fahrraddämpfer zu finden, solltest du auf folgende Kriterien und Funktionen der verschiedenen Modelle achten.
Federn bestehen aus Stahl, in seltenen Fällen auch aus Titan. Bei Luftdämpfern sind das Gehäuse und der Schaft aus leichtem und robustem Aluminium gefertigt. Der Zusatz „7075“ bedeutet, dass eine Legierung das Material verstärkt und besonders fest macht.
Stahlfederdämpfer wiegen bis zu 500 g, während Luftdämpfer meistens nur etwas über 200 g auf die Waage bringen. Räder in Leichtbauweise wie All-Mountain-Bikes und Touren-Fullys sind deshalb in der Regel mit der Luftvariante ausgestattet, während an schweren Geländebikes die widerstandsfähigen Stahlfedern zu finden sind.
Bei der Luftfederung spielt die Federhärte keine Rolle, da du sie über den Luftdruck regulieren kannst. Möchtest du dir eine Stahlfederdämpfung zulegen, sollte die Federhärte zu deinem Körpergewicht passend ausgewählt werden. Um den auch als Federrate bezeichneten Wert zu bestimmen, stellen die jeweiligen Hersteller Online-Kalkulatoren zur Verfügung. Der Wert für die Federrate wird in „lbs“ angegeben – das sind amerikanische Pfund. 1 lb entspricht 0,4536 kg.
Damit der Dämpfer zum Rahmen deines Bikes passt, solltest du genau auf die Maße achten. Entscheidend sind die Einbaulänge und der Hub, die in der Produktbeschreibung in Millimetern angegeben werden. 190 x 51 mm bedeutet zum Beispiel, dass der Dämpfer 190 mm lang ist und einen Hub von 51 mm hat. Achte auch darauf, dass die Buchseneinbaubreite stimmt und bei Modellen mit externem Ausgleichsbehälter im Rahmen Platz für diesen ist.
Um die Dämpfung abzustimmen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Bei Stahlfedern kannst du nur die Federvorspannung (Preload) erhöhen, sodass die Dämpfung härter wird. Bei Luftdämpfern lässt sich die Federhärte über den Luftdruck regulieren. Praktisch sind hier Modelle mit Dämpfungsmarkierungen. Außerdem ist die Zugstufe (Rebound) einstellbar: Sie regelt, wie schnell das Federelement nach dem Einfedern in die Ausgangsposition zurückkehrt. Für das Gegenteil ist die Druckstufe zuständig, mit der du die Einfedergeschwindigkeit justierst. Per Lock-out wird das Einfedern ganz verhindert.
Je nach Fahrrad und Vorhaben empfehlen sich unterschiedliche Dämpfer. Neben dem Einsatzgebiet ist von Bedeutung, wie schwer dein Bike letztlich sein soll, da Dämpfer immer zusätzliches Gewicht für das Fahrrad bedeuten.
Für Fahrten auf Waldwegen und entspannte Touren auf Forstwegen bietet sich ein einfacher Dämpfer an, zum Beispiel mit wartungsarmen Stahlfedern. Wenn du die richtige Federhärte ausgewählt hast, kannst du ohne lange Einstellarbeiten losfahren. Stahlfederdämpfer gibt es ab 75 €.
Zieht es dich mit deinem Bike auf holprige Wurzelpfade, bietet dir eine Luftfeder einen guten Fahrkomfort. Dank vieler Einstellmöglichkeiten kannst du dieses Federsystem exakt an deine körperlichen Voraussetzungen und deinen Fahrstil anpassen. Die Preise beginnen bei 150 €.
Anspruchsvolle Downhillstrecken legst du am besten mit einer schweren, aber robusten Stahlfederdämpfung zurück. Ist das Gelände nicht ganz so ruppig, etwa im All-Mountain-Bereich, empfiehlt sich eine leichte Luftfederung aus der Oberklasse mit Dämpfungsmarkierungen für eine leichte Justierbarkeit. Solche Modelle sind ab 200 € erhältlich.
Damit der Fahrradluftdämpfer richtig funktioniert, ist es unerlässlich, ihn korrekt einzustellen. Die folgende Anleitung hilft dir dabei:
Federungen und Fahrraddämpfer erhöhen den Fahrkomfort und sorgen dafür, dass du dein Bike auf unwegsamen Radstrecken gut beherrschen kannst. Je nachdem, auf welchem Terrain du bevorzugt unterwegs bist, empfehlen sich folgende Modelle für den Einbau:
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