Kaufberatung VR-Brillen
In virtuelle 3D-Welten eintauchen
Eine VR-Brille zeigt dir eine realistisch anmutende dreidimensionale Welt, in der du dich umsehen kannst. In der Regel bewegst du dich in der Umgebung sogar, ohne dich tatsächlich von der Stelle zu rühren.
Inhaltsverzeichnis
> Wie funktioniert eine VR-Brille und welche Vorteile hat sie?
> Wie unterscheiden sich Virtual-Reality-Brillen?
> Worauf sollte ich beim Kauf einer VR-Brille achten?
> Motion Sickness mit VR-Brillen: So kannst du sie verhindern
Wie funktioniert eine VR-Brille und welche Vorteile hat sie?
- Virtual Reality (VR) ist eine künstlich erzeugte 3D-Umgebung, in die du eintauchen kannst. Du hast das Gefühl von Immersion – es wirkt so, als wärst du mitten in der anderen Welt. Dafür benötigst du auf jeden Fall eine VR-Brille.
- VR-Brillen heißen auch Headset oder Headmounted Display, also „am Kopf befestigter Bildschirm“. Sie sehen aus wie Brillen oder Helme mit geschlossenem Visier. Die Bilder werden direkt vor den Augen abgespielt, ohne dass du deine reale Umgebung siehst.
- Zum Einsatz kommen zwei Bildschirme und Linsen, die echtes Sehen simulieren. Sie arbeiten mit zwei leicht versetzten Bildern. Dadurch entsteht im Gehirn ein räumlicher Eindruck.
- Mithilfe von Sensoren erfassen die Brillen Bewegungen, Blickrichtung und Neigung des Kopfes. Diese Positionsdaten steuern die VR-Anwendung und werden in dem virtuellen Raum umgesetzt.
- Mit einer VR-Brille kannst du darauf ausgelegte Games, Filme oder Konzerte realistischer erleben sowie Bilder oder Ausstellungen anschauen. Die Technologie wird zudem in Simulationen, Forschung, Medizin und Industrie genutzt.
- Im Gegensatz zur Virtual Reality siehst du bei Augmented Reality übrigens deine echte Umgebung noch, in der dann virtuelle Objekte erscheinen.
Wie unterscheiden sich Virtual-Reality-Brillen?
Autarke VR-Brillen
Einige VR-Brillen kannst du ohne Computer, Spielkonsole oder Smartphone verwenden. Diese autarken Varianten übernehmen eigenständig die nötigen Berechnungen für dreidimensionale Bilder. Sie haben einen integrierten Akku, sodass du mit ihnen flexibel und unabhängig bist. Außerdem bieten sie mehr Bewegungsfreiheit und du kannst nicht über die Kabel stolpern, während du gerade spielst. Praktisch: Diese Modelle kannst du einfach mitnehmen und überall damit losspielen.
Tipp: Viele der autarken VR-Brillen kannst du bei Bedarf dennoch an den Rechner anschließen, um dessen Rechenleistung zu nutzen. Meist läuft dies über das WLAN ab.
Nicht autarke VR-Brillen
Die meisten VR-Brillen schließt du per Kabel an Computer oder Playstation-Spielkonsole an. Die Headmounted Displays nutzen die hohe Rechenleistung der Gaming-Produkte. Allerdings kannst du die nicht autarken Brillen ohne externe Zusatzgeräte nicht verwenden. Diese Modelle bieten oft eine bessere Grafik mit hohen Auflösungen. Zudem können sie häufig Bewegungen genauer verfolgen, da sie über zusätzliche Sensoren verfügen. Seltener sind inzwischen Varianten, bei denen du ein Smartphone ins Gehäuse einlegst, das dann als Display dient. Die Immersion ist bei ihnen geringer als bei Modellen mit PC- oder Konsolen-Anschluss.
Worauf sollte ich beim Kauf einer VR-Brille achten?
Tracking
VR-Brillen bieten verschiedene Arten der Bewegungserkennung mit Sensoren: Motion-Tracking erfasst Bewegungen, Head-Tracking Blickrichtung und Kopfneigung. Sogenanntes Inside-out-Tracking läuft über Kameras ab, die im Headset verbaut sind. Darüber erkennt die Software die Position im Raum. Das Lighthouse-Tracking erfordert bis zu vier weitere Sensoren, die du im Zimmer platzierst. Sie ermitteln die Position des Headmounted Displays und arbeiten sehr präzise. Seltener sind VR-Brillen mit Eye-Tracking: Sie können Augenbewegungen identifizieren und ermitteln so, wohin du gerade schaust.
Freiheitsgrade
Bei den Angaben zum Tracking einer VR-Brille nennen die Hersteller oft zwei Begriffe: 6DOF oder 3DOF. DOF steht für Degrees of Freedom, also die Freiheitsgrade, die das jeweilige Modell ermöglicht. 3DOF bedeutet, dass du den Kopf drehen, aber nicht in den virtuellen Raum hineingehen kannst. Deine Bewegungen sind auf Neigen, Drehen und Schwenken begrenzt. 6DOF erlaubt dir dagegen die komplette Bewegungsfreiheit in der künstlichen Welt. Du kannst also zusätzlich vor- und zurückgehen sowie dich nach rechts, links, oben und unten bewegen.
Auflösung
Je höher die Display-Auflösung ist, desto schärfer werden Inhalte vor deinen Augen dargestellt. Sie kann zum Beispiel 1.920 x 1.080 oder 2.160 x 2.160 Pixel betragen. Während der zweite Wert sich jeweils auf die vertikale Menge der Bildpunkte bezieht, geht es beim ersten Wert um die Pixel in der Horizontalen. Da in VR-Brillen zwei Bildschirme verbaut sind, wird der erste Wert durch zwei geteilt – so erhältst du die Auflösung pro Auge. Bei einer Brille mit 1.920 x 1.080 hast du also pro Auge eine Auflösung von 960 x 1.080 Pixel.
Bildwiederholrate
Die Bildwiederholrate sagt aus, wie viele Bilder pro Sekunde ein Display darstellen kann. Je höher der Wert, desto flüssiger laufen Inhalte auf den Brillen ab. 120 oder 144 Hertz (Hz) sind am besten. Weniger als 60 Hz sollte das Modell nicht mitbringen, sonst ruckeln Games oder Filme.
Blickwinkel
Jede VR-Brille bietet einen bestimmten Blickwinkel. Er sollte mindestens 100 Grad betragen. Bei einigen Modellen sind 110 bis 130 Grad möglich, womit du mehr erkennst.
Anpassungsmöglichkeiten
Bei den meisten VR-Brillen kannst du den Augenabstand manuell anpassen, damit der 3D-Effekt gut funktioniert. Wenn du Brillenträger bist, kannst du bei einigen Geräten den Abstand zwischen den Augen und den integrierten Linsen justieren – aber nicht bei allen. Außerdem kannst du bei allen VR-Headsets die Gurte so verändern, dass das Modell bequem am Kopf sitzt.
Kompatible Games
Musik machen, im Flugsimulator sitzen oder Zombies jagen: Achte beim Kauf einer VR-Brille darauf, welche Spiele du jeweils damit spielen kannst. Die VR-Brille für die Playstation kannst du beispielsweise nur mit dieser Spielkonsole verwenden. Manche Games laufen dagegen nur auf Computern oder mit bestimmten Brillenmodellen.
Controller
Mithilfe von VR-Controllern bewegst du dich in der virtuellen Realität, interagierst mit Objekten und bedienst Schaltflächen. Sie sind mit eigenen Sensoren ausgestattet und haben oft Knöpfe. Diese Steuergeräte nimmst du in die Hand. Je nach VR-Brillenmodell liegen ein oder zwei Controller bei, in der Regel sind sie kabellos.
Voraussetzungen
Für eine VR-Brille zum Anschluss an den Computer brauchst du einen leistungsstarken Rechner, am besten einen Gaming-PC. Er sollte je nach verwendeter Brille den passenden Anschluss haben, also etwa Displayport, HDMI oder USB-C. Nur dann kannst du das Modell verbinden. Auch eine hochwertige Grafikkarte und genügend Arbeitsspeicher (RAM) sind erforderlich. Bei den meisten Headmounted Displays sind es 8 Gigabyte RAM, bei manchen sogar 16 Gigabyte.
Tipp: Um die virtuelle Realität zu genießen, benötigst du bei allen VR-Brillen schnelles Internet mit mindestens 50 Megabit pro Sekunde – und genug Platz im Zimmer, damit du nirgendwo anstößt. 2 x 2 m sollten es sein.
Motion Sickness mit VR-Brillen: So kannst du sie verhindern
Manche Nutzer von VR-Brillen kämpfen mit sogenannter Motion Sickness, gewissermaßen Reisekrankheit, wenn sie sich in der virtuellen Realität befinden. Das liegt daran, dass das Auge etwas anderes sieht, als das Innenohr wahrnimmt. Anders gesagt: Die Bewegungen vor deinen Augen sind andere, als du sie in Wahrheit erlebst. Was kann ich dagegen tun?
- Hilfreich ist darum ein sanfter Einstieg. Spiele zuerst kurz und im Sitzen und nur Games, bei denen es wenig Bewegungen gibt. Dann gewöhnst du dich schneller an das Erlebnis.
- Wenn dir schlecht wird, mach sofort eine Pause, bis es dir besser geht.
- Wähle als nächsten Schritt Games, bei denen reale und virtuelle Bewegungen übereinstimmen.
- Bei Spielen mit Ego-Perspektive solltest du als Fortbewegungsmöglichkeit Teleportation nutzen, statt selbst zu laufen.