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Du nimmst im Pilotensitz deines Raumgleiters Platz. Kurz darauf schießt du durch die Startröhre und vor deinen Augen entfaltet sich ein atemberaubendes Panorama. Du schaust nach links und genießt die fantastische Aussicht aus 28.000 km Höhe auf die Erde. Zur Rechten schiebt sich der Mond ins Blickfeld. Dann bewegst du den Kopf langsam nach oben und siehst deine Geleitstaffel über die Raumstation hinwegfliegen. Die Illusion ist vollkommen – bis du deine neue VR-Brille absetzt und wieder den festen Boden deines Wohnzimmers unter den Füßen spürst. Dieser Ratgeber informiert dich über die verschiedenen Bauformen solcher Brillen und verrät dir, welches Modell das richtige für deine Trips in virtuelle Welten ist.
> Eintauchen in virtuelle Welten
> Virtual-Reality-Brillen für Smartphone, Konsole und Computer
> Darauf solltest du bei der Auswahl deiner neuen VR-Brille achten
> Die passende Brille für deine Ausflüge in die VR-Welt
> Fazit: Brille aufsetzen und virtuelle Erlebnisse genießen
VR-Brillen („VR" steht für das Englische „Virtual Reality") versetzen dich in Computer- und Konsolenspielen, Videos und Präsentationen mitten ins Geschehen. Die 3D-Grafik füllt dein ganzes Blickfeld aus und die Perspektive passt sich deiner Blickrichtung an. Dabei werden Bilder, Filme oder Spielinhalte auf Displays wiedergegeben, die sich in unmittelbarer Nähe deiner Augen befinden – als würdest du vor einem Fernseher mit einer Bilddiagonale von 2 m sitzen. Ein ausgeklügeltes Linsensystem sorgt für die korrekte Fokussierung des Bildes. Über Sensoren werden deine Position im Raum und dein Blickwinkel ermittelt, um die Inhalte auf den Displays in Echtzeit anzupassen. So entsteht eine realistisch wirkende dreidimensionale Abbildung der virtuellen Welt, in der du dich frei bewegen, umsehen und interagieren kannst.
Zwei separate, aus geringfügig anderen Winkeln aufgenommene Bilder verschmelzen zu einer dreidimensionalen Ansicht – wie geschaffen für dasBetrachten von 3D-Filmen, Fotos und Panoramaaufnahmen. Speziell für die VR-Technik optimierte Games lassen dich vollends ins Spielgeschehen eintauchen. Bei Rennen von Drohnen versetzen sich die Piloten mithilfe von VR-Brillen sozusagen ins Cockpit ihrer Flugmaschinen. Technische Anwendungen wie CAD-Programme lassen dich noch vor der Grundsteinlegung durch dein neues Haus wandern. Mit speziellen Marketing-Apps kannst du zum Beispiel das Hotel für deine nächste Urlaubsreise noch vor der Buchung bewundern oder dein neues Auto mit der gewünschten Sonderausstattung von allen Seiten begutachten.
VR-Brillen bekommst du in drei unterschiedlichen Ausführungen für verschiedene Systeme und Anforderungen.
Da die Displays und Sensoren die wichtigsten und teuersten Bestandteile einer VR-Brille sind, kamen die Hersteller auf die Idee, ein Smartphone als Bildgeber und zur Bewegungserkennung zu verwenden. Die Displays moderner Handys sind hochauflösend und werden von leistungsstarken Prozessoren angesteuert, sodass sie die zwei erforderlichen Bilder in hoher Qualität und schnell genug darstellen können. Fehlt nur noch die eigentliche „Brille", bei der es sich um ein Gestell mit einem Aufnahmefach und integrierter Optik mit Lupenlinsen handelt. Mit einem verstellbaren Gurt fixierst du die Halterung samt Smartphone am Kopf. Solche VR-Brillen basieren auf der Grundidee der Google-Erfindung „Cardboard" und sind für Handys mit Bildschirmdiagonalen von 4,7 bis 5,5 Zoll ausgelegt.
Da die Gyroskop-Sensoren in Smartphones nicht dafür optimiert sind Kopfbewegungen zu verfolgen (Fachjargon „Head-Tracking"), stellen sich Verzögerungen und Bildruckeln ein, wenn du deinen Blick schnell durch die virtuellen Welten schweifen lässt. Daher haben die Hersteller Smartphone-Halterungen mit eingebauten Sensoren zum Head-Tracking entwickelt. Diese Modelle nutzen das Handy-Display zur Wiedergabe der Inhalte, während präzise Sensoren im Brillengehäuse es übernehmen, die Kopfbewegungen auszuwerten. Dazu nimmt das Smartphone via USB-Schnittstelle oder Bluetooth Kontakt mit der VR-Brille auf.
Die Königsklasse der VR-Brillen stellen Modelle mit eigenen Displays und Sensoren zum Anschluss an Konsolen oder Computer dar. Einfache Display-Brillen kommen auch ohne leistungsstarke externe Hardware aus, sind aber eher auf den passiven Filmgenuss sowie das Steuern einer Drohne ausgelegt. Integrierte VR-Brillen für PCs oder Konsolen werden per HDMI-Kabel mit dem Videoausgang des Computers oder der Konsole verbunden und nutzen die USB-Schnittstelle zum Datenaustausch. Neben der hohen Bildqualität durch leuchtstarke und hochauflösende Displays ist für integrierte VR-Brillen auch das Positions-Tracking charakteristisch, das über zusätzliche Infrarot-, Ultraschall- oder Kamerasensoren deine Position im Raum auswertet. Somit kannst du die virtuellen Welten wirklich durchschreiten und sie nicht nur mit deinen Augen betrachten.
Bevor du in die virtuellen Welten eintauchst, solltest du beim Kauf dein Augenmerk auf folgende Kriterien lenken und im Vorfeld einige Fragen beantworten.
Einsteigermodelle werden aus Kunststoff hergestellt und sind mit einfachen Haltegurten ausgestattet. Das reicht für das erste Kennenlernen der VR-Technologie. Möchtest du regelmäßig virtuelle Welten besuchen, solltest du zu einem stabilen Modell mit solidem Kunststoffgehäuse und hochwertigen, verstellbaren Haltegurten greifen.
Passt die Qualität des Linsensystems zu deinen Anforderungen? Die Optik einer VR-Brille besteht entweder aus einfachem Kunststoff oder aus vergütetem Glas. Glaslinsen sorgen in der Regel für ein besonders gutes und scharfes Bild und sind resistent gegen Kratzer. Solltest du Brillenträger sein, prüfe anhand der Produktbeschreibung, ob im Gehäuse genug Platz für deine Brille ist. Außerdem ist es interessant zu wissen, ob eine integrierte Dioptrien-Regelung den Einsatz ohne Sehhilfe ermöglicht.
Es ist wichtig, dass die Smartphone-Halterung mit der Handydisplaygröße übereinstimmt. Zu kleine Displays füllen nicht das gesamte Blickfeld aus und stören damit das virtuelle Erlebnis, während zu große Geräte schlicht nicht in den Einschub der Halterung passen. Entsprechende Informationen zu passenden Handymodellen findest du in der Produktbeschreibung.
Damit du dein Smartphone in Kombination mit deiner VR-Brille nutzen kannst, ist die Kompatibilität ausschlaggebend. Bluetooth- und WLAN-Funktion sowie Anschlüsse für Micro-USB und iOS bzw. Android – prüfe dafür die Herstellerangaben, denn oft passen nur Modelle bestimmter Baureihen in die jeweilige Halterung.
Ist die Display-Auflösung einer integrierten VR-Brille hoch genug für den gewünschten Einsatzbereich? Durch die Verteilung des Bilds auf zwei Displays oder Display-Hälften für jedes Auge wird die Gesamtauflösung halbiert. Während für einfache Anwendungen und Mini-Spiele 1.280 x 720 Pixel (HD-ready, 640 x 720 Pixel pro Auge) genügen, sollte die Auflösung bei HD-Anwendungen und -Spielen mindestens 1.920 x 1.080 Pixel (Full HD, 960 x 1.080 pro Auge) betragen. High-End-Modelle erzeugen mit einer Auflösung von bis zu 2.880 x 1.600 Pixel (1.440 x 1.600 pro Auge) ein besonders scharfes und detailreiches Bild.
Integrierte VR-Brillen und Halterungen mit eigener Elektronik werden meist mit zusätzlichen Sensoren und Controllern für ein intensives VR-Erlebnis angeboten. Bei Smartphone-Halterungen ist oft ein Controller dabei, der dem einer Spielkonsole ähnelt und der zusätzliche Steuerungsaktionen und Eingaben ermöglicht. Profi-Systeme kommen mit zwei kabellosen Hand-Controllern für weitreichende Interaktionen im Spiel und externen Sensoren für die besonders präzise Positionsbestimmung ins Haus.
VR-Brillen für den Anschluss an deinen Computer brauchen leistungsstarke Hardware, um die beiden hochauflösenden Displays in schneller Folge mit Daten zu versorgen. Ein flotter PC mit Intel-Core-i5-Prozessor, schneller Grafikkarte ab Nvidia GTX 1060 oder AMD Radeon RX 570 und 8 GB Arbeitsspeicher ist die Minimalkonfiguration für eine flüssige 3D-Wiedergabe auf der VR-Brille. Wie bei allen rechenintensiven Aufgaben gilt auch hier: Je besser der PC ausgestattet ist, desto flüssiger ist die Darstellung.
Tipp:Gaming-PCs sind in der Regel sehr gut geeignet für die Wiedergabe von VR-Spielen und -Anwendungen.
Je nach Vorlieben und geplantem Verwendungszweck hast du die Wahl zwischen verschiedenen VR-Brillen aus verschiedenen Leistungsklassen.
Wenn du nur kurzzeitig in die Thematik „Virtuelle Realität" hineinschauen möchtest, solltest du das mit einer einfachen Halterung für dein Smartphone tun. Jede Menge Software zum Ausprobieren für dein Android-Handy findest du im Google Play Store, indem du den Suchbegriff „Cardboard" eingibst. Das Angebot reicht von faszinierenden Technikdemos über Panoramabilder und -videos bis hin zu unterhaltsamen Mini-Games. Einsteigermodelle erhältst du zwischen 10 und 30 €.
Du möchtest regelmäßig virtuelle Welten besuchen und besitzt ein leistungsstarkes Smartphone mit hochauflösendem Display. Deshalb greifst du zu einer für dein Handymodell optimierten Kunststoffhalterung mit eigener Elektronik. Die präzisen Sensoren verfolgen deine Kopfbewegungen verzögerungsfrei und mit hoher Genauigkeit. Mit einer solchen Konfiguration kannst du alle VR-Anwendungen mit hohem Tempo und flüssiger Darstellung erleben. Darüber hinaus erlebst du mit diesen zwischen 90 und 120 € erhältlichen Systemen eine gute Darstellung von Filmen, Bildern und Grafiken.
Wenn du höchstmöglichen Realismus wünschst und vor allem Spiele in einer neuen Dimension genießen möchtest, sind integrierte VR-Brillen mit eigenen Displays und Sensoren die richtige Wahl. Bevor du dich für ein bestimmtes Modell entscheidest, solltest du dich über das Software-Angebot für die entsprechende Brille informieren. Während VR-Brillen für Computer bei einem Kaufpreis zwischen 220 und 1.400 € eine leistungsstarke Hardware-Umgebung voraussetzen, ist eine Konsole plus passender VR-Brille für rund 200 € zu haben.
Eine eigene VR-Brille ist dein Ticket in virtuelle Welten. Damit kannst du das große Anwendungsspektrum von entspannendem 3D-Filmgenuss und aufregenden 360-Grad-Panoramen über kurzweilige Mini-Games und faszinierende Spielwelten bis hin zu technischen Anwendungen und digitalem Marketing erleben. Entscheide selbst, welche VR-Brille die richtige für dich ist:
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