Alle sprechen von einem gesunden Gleichgewicht von Arbeits- und Privatleben. Doch wie lässt sich das im Alltag umsetzen? Wir haben praktische Work Life Balance Tipps und erklären, was es mit der 4-Tage-Woche auf sich hat.

Arbeitest du, um zu leben oder lebst du, um zu arbeiten? Die meisten von uns würden sich bei dieser Frage garantiert für das Leben und die Erfüllung privater Wünsche entscheiden. Und doch sieht die Realität oft anders aus. Unter der Woche stehen wir meist früh auf, gehen zur Arbeit und bleiben dort auch die meisten Stunden des Tages. Überstunden und Stress? Nichts Neues. Oft kommen wir abends erst so spät nach Hause, dass wir uns nach dem Abendessen nur noch kaputt auf die Couch fallen lassen. Und am nächsten Tag? Wieder der gleiche Ablauf. Mit Ausgeglichenheit hat das wenig zu tun. Und trotz allem stellt sich die Frage: Müssen wir uns eigentlich entscheiden – also zwischen Arbeit und unserem (restlichen) Leben? Es muss doch gehen, ohne dass das eine das andere ausschließt, oder nicht? Genau hier setzt die Work Life Balance an. Das ambitionierte Ziel ist das Gleichgewicht zwischen privaten Erfüllungen und Beruf. Wie das geht, verraten wir dir in unseren Work Life Balance Tipps.
Tipps für eine ausgewogene Work-Life-Balance:
Was bedeutet Work Life Balance?

Mit nur wenigen Englisch-Kenntnissen erklärt sich der Begriff Work Life Balance quasi von selbst. Zusammengesetzt aus den Wörtern „Work“ (Arbeit), „Life“ (Leben) und „Balance“ (Gleichgewicht) beschreibt er einen Zustand, bei dem sich Privatleben und Beruf im Einklang befinden. Weder berufliche Ziele noch persönliche Interessen haben Vorrang, sondern sollen in einem ausgleichenden Verhältnis zueinander stehen. Das bedeutet nicht zwangsläufig eine 50:50-Aufteilung. In Zeiten von digitaler Vernetzung, in denen wir schon morgens beim Aufstehen auf unserem privaten Smartphone unsere Arbeitsmails checken, ist das auch nahezu unmöglich. Es handelt sich bei der Work Life Balance vielmehr um eine sehr individuelle Angelegenheit, bei der jeder für sich selbst entscheiden sollte, welchen Umfang Job sowie Privatleben bekommen. Es geht quasi darum, einen Mittelweg und ein gesundes Maß zu finden, damit wir uns selbst verwirklichen können. Beruflich und privat.
Vorteile einer Work Life Balance

Nach der kurzen Work Life Balance Definition geht es nun um die Vorteile. Wer ausgeglichen ist, ist nicht nur viel entspannter unterwegs, sondern meistens auch zufriedener. Genau auf diesen Effekt zielen auch etablierte Work Life Balance Tipps ab. Mit ihnen soll verhindert werden, dass du dich zu einseitig „aufopferst“. Zwar gehören Stress und Hektik zum Leben dazu, wichtig ist aber, dass das kein Dauerzustand ist und du deine Toleranzgrenze genau kennst: Wie weit kann ich noch gehen? Wie hoch ist der Nutzen? Was kostet es mich? Wer es schafft, in turbulenten Zeiten doch wieder den Ausgleich zu finden, sei es im Sport oder zuhause bei der Familie, ist am Ende des Tages nicht nur glücklicher, sondern auch leistungsfähiger. Moderne Unternehmen und Start-ups haben das längst erkannt. Ihre Konzepte basieren aber nicht länger nur auf unausgereiften Work Life Balance Maßnahmen, sondern sie sprechen viel mehr von Work Life Integration oder New Work. Angestrebt wird dabei nicht eine friedliche Koexistenz von Privat- und Berufsleben, sondern vielmehr eine Verschmelzung. Doch für welches Modell du dich auch entscheidest, die Vorteile sind ähnlich.
Work Life Balance-Vorteile auf einen Blick:
- mehr Selbstbestimmung
- Zufriedenheit
- mehr Leistungsfähigkeit
- verbesserte Gesundheit
- Arbeitszeit und Freizeit werden effektiver genutzt
Welche Folgen haben Unausgeglichenheit & Stress?

Es gibt immer mal stressige Zeiten. Schwierig wird es aber, wenn wir es zwischen Leistungsdruck und Hektik nicht mehr schaffen, abzuschalten und zu entspannen. Den meisten Menschen fällt es viel schwerer, sich beruflichen Verpflichtungen zu entziehen als persönlichen Interessen. So geraten wir immer öfter in ein Ungleichgewicht, das, wenn wir nicht aufpassen, schnell zur Abwärtsspirale wird. Gemeint ist das Gefühl, dass man den alltäglichen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann und unter Dauerstress steht. Die Folgen von Stress können von Burnout über einen wenig erholsamen Schlaf bis zum Tinnitus reichen. Fakt ist: Wer ständig an sein Limit geht und notwendige Pausen hinauszögert, schadet sich. Stress und Hektik sind durchaus in der Lage, uns gesundheitliche Schäden zuzufügen. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, solltest du rechtzeitig handeln. Fühlst du dich oft abgeschlagen, müde, ausgelaugt und kränklich? Dann wird es höchste Zeit, unsere Work Life Balance Tipps auszuprobieren.
5 Tipps für eine gute Work Life Balance

So vielversprechend das Konzept der Work Life Balance auch klingen mag, an der Umsetzung scheitert es leider oft. Man weiß zwar theoretisch, woran das liegt, aber kommt trotzdem nicht raus aus dem stressigen Alltagstrott. Die folgenden Work Life Balance Tipps können dir dabei helfen, dein persönliches Gleichgewicht schnell und einfach zu verbessern:
1. Selbstanalyse
Bist du glücklich? Hast du genug Zeit für dich selbst? Um zu erkennen, woran deine Work Life Balance scheitert, solltest du versuchen, dich selbst zu analysieren. Versuche dabei herauszufinden, was dich stresst und was dich glücklich macht. So kannst du Prioritäten setzen und diese Schritt für Schritt realisieren.
2. Einen Plan machen
Wann möchtest du welche Leistung erbringen? Wie so oft hilft es, sich einen Plan zu machen. So kannst du Wichtiges von Unwichtigem trennen und deine To-Do-Liste abarbeiten. Wichtig ist natürlich, dass du dich dabei nicht überforderst. Trotzdem können Zeitlimits helfen, sich besser zu konzentrieren und schneller fertig zu werden. Sind unangenehme Aufgaben (schnell) erledigt, bleibt mehr Zeit für Schönes. Bei dem Plan solltest du übrigens versuchen, beruflichen To-dos keine höhere Priorität beizumessen als privaten Dingen. Schließlich sorgt das nicht dafür, dass sich deine Work Life Balance verbessern kann.

3. Stressfreie Pausen einlegen
Gerade, wenn du sehr ambitionierte Ziele hast, ist es umso wichtiger, dass du dir bewusst Zeit für Pausen nimmst. Wer zwischendurch den Kopf so richtig frei macht, ist hinterher auch viel kreativer und produktiver. Mach deswegen keine Pausen am Schreibtisch, sondern verabrede dich zum Lunch oder mach einen kleinen Spaziergang. Dabei solltest du dein Smartphone auch mal beiseite legen, denn bereits ein bisschen Digital-Detoxing kann das Stresslevel deutlich senken und ist ein nachhaltiger Weg, deine Work Life Balance zu verbessern.
4. Entspannungsübungen
Raus aus dem Hamsterrad, rein in die Entspannung. Das funktioniert am besten, wenn du zum Beispiel Achtsamkeitsübungen machst oder es mit Yoga für den Alltag probierst. Auch Meditation kann dir helfen, deine Work Life Balance zu verbessern. Kannst du damit eher wenig anfangen, solltest du dir ein anderes Hobby suchen, das dich unterstützt, deine Achtsamkeit zu trainieren und Entspannung gezielt herbeizuführen.
5. Auf Gesundheit und Bewegung achten
Gesundheit sollte immer an erster Stelle stehen. Was bringt dir der tollste Job der Welt, wenn er dich an deine psychischen und physischen Grenzen bringt? Versuche also, auf deine Gesundheit zu achten, auch das ist ein wichtiger Teil der Work Life Balance Methoden. Das fängt bei einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung an. Sport an der frischen Luft hilft dir außerdem, den Kopf frei zu bekommen und die Folgen von Stress zu reduzieren. So wirst du nicht nur körperlich, sondern auch mental viel stärker. Auch eine bewusste Morgenroutine mit Ayurveda kann dir dabei helfen, Kraft zu tanken, um gestärkt in den stressigen Alltag starten zu können.
Flexibles Arbeitsmodell: Die 4-Tage-Woche

Die meisten von uns arbeiten 40 Stunden pro Woche – und zwar von Montag bis Freitag jeweils acht Stunden täglich. Dazu kommen Überstunden und nicht selten auch fehlende Pausen. Die Folge? Häufig wird Freizeit zur Mangelware und viele klagen über zu viel Stress und Überlastung. Laut dem Ärzteblatt fühlt sich jeder zweite Deutsche von einem Burn-out bedroht. Work Life Balance? Fehlanzeige. Was bleibt, ist die Frage, ob die klassische 40-Stunden-Woche überhaupt noch zeitgemäß ist. Immer mehr Unternehmen tüfteln deswegen an neuen Arbeitsmodellen, die dabei helfen sollen, die Work Life Balance zu verbessern. In einer Studie haben neuseeländische Forscher beispielsweise die 4-Tage-Woche getestet. Das Ergebnis: Die Mitarbeiter waren nicht nur glücklicher und litten weniger an den Folgen von Stress, sie waren auch effektiver. Mit der extra Portion Energie konnten sie – trotz des zusätzlichen, freien Tages – die gleiche oder sogar eine verbesserte Leistung erbringen. Auch in Schweden werden neue Arbeitszeitmodelle ausprobiert: Statt der 4-Tage-Woche setzt man hier eher auf eine geringere, tägliche Arbeitszeit. Gearbeitet wird hier sechs Stunden pro Tag und das bei vollem Lohn. Auch das brachte Vorteile für die Work Life Balance: Die Arbeitnehmer waren fröhlicher und weniger krank. Wie man sieht: Viele Wege führen nach Rom. Es gibt viele gute Work Life Balance Übungen und Methoden. Statt strikt am alten Modell festzuhalten, kann bereits mehr Flexibilität im Job zu mehr Ausgeglichenheit führen und die gesundheitlichen Folgen von zu viel Stress reduzieren.
Fazit: Eine gute Work Life Balance lässt sich erlernen

Ein Patentrezept, das für uns alle funktioniert, gibt es nicht. Die perfekte Work Life Balance ist eine sehr individuelle Angelegenheit, bei der jeder für sich selbst entscheiden muss, was er leisten kann und will. Prioritäten, Belastbarkeit und auch das Bedürfnis nach sogenannter Quality Time – das alles sind persönliche Angelegenheiten. Was dabei aber jeder von uns beherzigen sollte, ist, wieder auf sich selbst zu hören und zu vertrauen. Nicht alles lässt sich von jetzt auf gleich in die Realität umsetzen, trotzdem ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen. Vor Stresssituationen bist du so zwar nicht gefeit, aber beachtest du unsere Work Life Balance Tipps, wird es dir in Zukunft garantiert leichter fallen, mit Stress umzugehen.
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