Ein Öko-Ostern ist gar nicht so schwer umzusetzen, wie man vielleicht denkt: Hier findest du 8 grüne Tipps.

Mit dem Frühlingsanfang steht auch Ostern wieder vor der Tür. Und das ist vor allem eins: ein Konsumfest. Vom Osternest über die Eier bis hin zum Schokohasen – mit Nachhaltigkeit hat das Osterfest nur selten etwas zu tun. Dabei muss das nicht sein. Wir nehmen dich mit auf unsere nachhaltige Ostermission und zeigen dir, wie du das Ganze ökologisch und fair feiern kannst – ohne auf etwas zu verzichten. Dafür aber mit weniger Verpackungsmüll und ohne schlechtes Gewissen.
1. Natürliche Osterdeko

Die schönste Dekoration, gerade jetzt zum Frühlingsanfang, sind bunte, fröhliche Blumen. Besonders beliebt sind Tulpen und Narzissen. Aber Achtung: Viele Schnittblumen kommen per Flugtransport zu uns oder werden in geheizten Gewächshäusern gepflanzt, deshalb beim Floristen auf das Gütesiegel „Flower Label Program“ (FLP) achten. Dieses zeichnet eine saubere und sozial verträgliche Blumenzucht aus. Aber die Natur hat noch mehr Osterdekorationen auf Lager: Schön arrangierte Äste und Moos sehen nicht nur dekorativ aus, sondern findet man in der Regel auch bei jedem Spaziergang in der Natur. Richtig persönlich und individuell wird es, wenn du deine Osterdekoration selber machst.
2. Basteln mit Kindern

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude: Gemeinsam mit den Kindern zu basteln macht nicht nur Spaß, sondern stimmt auch feierlich auf Ostern ein. Wie wäre es zum Beispiel mit selbst gebastelten, umweltfreundlichen Papierblumen? Die sind nicht nur nachhaltiger als Schnittblumen, sondern auch langlebiger. Ein weiterer Vorschlag: Eierbecher selber basteln. Das geht sehr einfach aus Tonpapier: Einfach Pappe in schmale Streifen schneiden, zu einem Kreis drehen, zusammenkleben und kreativ verzieren. Oder wie wäre es mit einer selbst gestalteten Osterkerze? Dafür braucht man einfach verschiedene Wachsplatten und Wachsstifte zum Verzieren. Die meisten Kinder lieben solche Bastelnachmittage, denn sie haben oft selbst sehr kreative Ideen. Außerdem ist es eine schöne Möglichkeit, um dem Nachwuchs den Begriff Nachhaltigkeit spielend etwas näher zu bringen.
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3. Fairtrade Süßigkeiten

Schokolade und Süßes sind untrennbar mit Ostern verbunden – aber besser als faire Bio-Variante. So kann man sich nämlich sicher sein, dass die Schokolade 1. aus der ökologischen Landwirtschaft stammt, die viel umweltfreundlicher wirtschaftet und 2. der Kakaobauer für sein Produkt fair bezahlt worden ist. Kleiner Tipp: Am besten außerdem auf die Zutatenliste achten, denn die sollte am besten so kurz wie möglich sein. So vermeidet man zu viel Zucker, Farbstoffe oder andere fragwürdige Inhaltsstoffe. Zudem sollte man auf die Verpackung achten. Viele Schokoladenhasen oder Eier sind in unnötig viel Plastik oder Stanniolpapier eingewickelt. Damit weniger Müll entsteht, greift man lieber zu der Schokolade, die am wenigsten verpackt ist. Dann freut sich auch die Umwelt. Noch nachhaltiger und vor allem gesünder ist es aber, wenn du etwas selber backst. Wie wäre es mit veganen Plätzchen, Energyballs oder einem klassischen Hefezopf? Das ist zwar auch mit mehr Zeitaufwand verbunden, allerdings kannst du die Zuckermenge selber bestimmen und sparst darüber hinaus jede Menge Abfall.
4. Ostereier natürlich färben

Vor allem die Kinder freuen sich an Ostern auf eins: das Eiersuchen. Auf diese Tradition muss man nicht verzichten, auch wenn man sein Osterfest nachhaltig gestalten will. Besser ist aber, ausschließlich Eier aus ökologischer Erzeugung, sprich Bio-Eier zu kaufen. Diese erkennt man an ihrem Stempel, der mit einer „0“ beginnt. Übrigens: Bereits gekochte und gefärbte Eier, die es im Supermarkt zu kaufen gibt, sind selten bio. Meistens handelt es sich um preisgünstige Ware aus Käfig- oder Bodenhaltung. Deswegen, besser Finger davon lassen. Um ungesunde Farbstoffe zu verhindern, kann man beim Eierfärben auf natürliche Materialien zurückgreifen:
Farbe | Natürliches Färbemittel |
Blaue Eier | Holundersaft, Heidelbeeren, Rotkohl |
Rote Eier | Rote Bete |
Gelbe Eier | Kurkuma, Kamillenblüten |
Grüne Eier | Spinat, Mate, Petersilie |
5. Zero-Waste-Osternester

Die bunt gefüllter Osternester, die es im Supermarkt schon fertig zu kaufen gibt, sind voll mit künstlichem Ostergras und Folie. Sind sie erst einmal leer, landen sie auch gleich im Müll. Wie wäre es also in diesem Jahr mit einer Zero-Waste-Variante des Osternests? Aus Zweigen oder Weidentrieben kann man schöne Osternester fertigen und anschließend mit weichem Moos auslegen. Den letzten Schliff bekommen die Nester durch Naturmaterialien, wie Federn, Blüten oder hübsche Gräser. Das kommt garantiert auch gut an: ein essbares Osternest. Dafür kann man eine Schale mit Watte auslegen und Kresse säen. Die Kresse sieht nicht nur hübsch aus, sondern schmeckt beim Osterbrunch auch wunderbar auf dem Butterbrot.
6. Faire Geschenke

Meistens reichen leckere Ostereier und Schokoladenhasen schon aus, um der Familie und Freunden an Ostern eine Freude zu machen. Doch wenn es mal nichts Süßes sein soll oder ihr jemandem eine besondere Überraschung machen möchtet, dann kommen kleine Leckereien aus der Küche oder DIY- Kosmetikprodukte super an. Denn ganz ehrlich: Selbstgemachte Geschenke sind doch immer die Schönsten! Auch Gutscheine, um beispielsweise gemeinsam Zeit zu verbringen, sind eine sehr persönliche Geschenkidee. Wer Kindern eine Freude machen und ihnen gleichzeitig etwas Gutes tun möchte, kann über Bücher als Ostergeschenk nachdenken. Lesen bildet nicht nur, sondern fördert auch die Kreativität. Außerdem gibt es „grüne“ Bücher, die Kindern bereits im jungen Alter das Thema Umweltschutz näher bringen.
7. Nachhaltiges Ostermenü

Gutes Essen gehört zu den Osterfeiertagen dazu. Bereits der Fisch an Karfreitag hat, egal ob gläubig oder nicht, bei vielen Familien eine große Tradition. Aufgrund der Tatsache, dass die Weltmeere bereits überfischt sind, sollte man beim Fischkauf auf verschiedene Fisch-Gütesiegel achten. So kann der Karfreitagsfisch auch ohne schlechtes Gewissen serviert werden. Zudem sind die Ostertage die perfekte Gelegenheit zum Brunchen. In unserer Rezeptsammlung finden sich viele leckere Ideen, die perfekt für die Ostertage sind – natürlich auch vegetarisch und vegan. Wie wäre es mit Pancakes aus Buchweizenmehl mit frischen Beeren? Aber auch über frische Waffeln oder Cupcakes freuen sich die meisten. Für diejenigen, die lieber Herzhaftes essen, sind eine selbst gemachte Kräuterbutter oder ein Schnittlauchsalat mit Ei genau das Richtige. Wer warme Osterspeisen sucht, kann eine pikante Möhrensuppe mit Ingwer, Folienkartoffeln oder auch vegetarische Buletten aus Reis ausprobieren.
8. Nachhaltiges Osterfeuer

Das Osterfeuer ist ein alter Brauch, auf den nur wenige verzichten möchten. Trotzdem sollte man neben dem richtigen Brennmaterial, auch darauf achten, dass keine Gefahr für Wildtiere besteht. Denn schon lange vor Ostern fangen viele Gartenbesitzer damit an, Holz und Reisig zu sammeln und aufzuschichten. Viele Tiere, wie Kaninchen, Mäuse oder Vögel nutzen diese Haufen als Unterschlupf oder sogar als Brutmöglichkeit. Damit das nicht passiert, sollte das Brennmaterial erst unmittelbar vor dem Verbrennen aufgeschichtet werden. Doch zugegeben: Besonders umweltfreundlich sind die zahlreichen Osterfeuer nicht. Durch sie werden regelmäßig die Grenzwerte für die Feinstaubbelastung überschritten.
Fazit

Nachhaltigkeit wird oftmals mit Verzicht und mehr Aufwand in Verbindung gebracht. Und ja, wer bewusster durchs Leben geht, wird vieles hinterfragen und sich nach nachhaltigen Alternativen umsehen. Doch es gibt sie: Für beinahe alles gibt es eine nachhaltige Lösung – auch für Konsum. Viel wichtiger, als zu verzichten, ist die Frage: Was brauche ich wirklich? Für ein schönes, nachhaltiges Osterfest brauchst du zum Beispiel gar nicht viel. Eine schöne Gelegenheit, um sich zu besinnen, worauf es bei solchen Festen wirklich ankommt – nämlich ein bisschen Zeit mit den Liebsten zu verbringen. Mehr Achtsamkeit und Nachhaltigkeit kann mehr bereichern als einschränken und fördert zugleich die Kreativität. Du kannst damit also nicht nur der Umwelt etwas Gutes tun, sondern auch dir selbst.
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