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Eine Bildcollage. Es sind zwei Fotos. Auf dem einen ist der Bauch einer schwangeren Frau zu sehen, auf dem anderen ein Porträt von Pia Fischbach, lächelnd
Technologie

Vorstellungsgespräch im vierten Monat: Pias Weg zur Head of IT bei OTTO Payment

Ihre Begeisterung für IT ist ansteckend: Pia Fischbach über Technologie, ihre zwei Kinder und ihre Stelle als Leiterin der IT bei der OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft

Lesedauer: 4 Minuten
Wenn sie eins nicht ausstehen kann, dann ist es Langeweile. Und das spiegelt sich auch in Pias (Arbeits-)Alltag wider. Im Artikel verrät sie uns, wie sie Familienleben und Vollzeitjob unter einen Hut bekommt und warum sie ihre Geschichte mit anderen teilen will

Pias Weg in die IT

Ihre Leidenschaft für Technologie und IT entdeckt sie schon in der Schulzeit: Auf dem Wirtschaftsgymnasium lernt sie das Programmieren. Kein Wunder also, dass sie nach der Schule mit einem Wirtschaftsinformatik-Studium startet. Mit dem Bachelor in der Tasche zieht es Pia von Süddeutschland in den hohen Norden. Zuerst nach Kopenhagen, wo sie ihren Master im Bereich Business Administration absolviert. Danach startet Pia in ihrer Wahlheimat Hamburg ins Berufsleben. Das ist mittlerweile 14 Jahre her, doch nach wie vor brennt sie sowohl für Hamburg als auch für die IT-Welt.

Mit Klischees aufräumen

Als Frau in der IT wurde Pia in ihrem Berufsleben schon das ein oder andere Mal belächelt. In solchen Situationen schlägt sie gerne mit ihrem fachlichen Wissen zurück. Der Fakt, dass sie eine Frau ist, hat in einer männerdominierten Branche aber nicht nur Nachteile. Oft war es für sie auch eine Art Türöffner, da viele Stellen der Gleichheit wegen eher durch Frauen besetzt wurden. Warum so wenige Frauen den Schritt in die IT wagen, versteht Pia nicht wirklich. „Schon in meinem Studium saßen überwiegend Männer neben mir in den Hörsälen. Man sollte einfach schon viel früher damit beginnen, für Technologie und IT zu begeistern. Schon in der Schule“, sagt Pia nachdenklich.

Pia Fischbach, Head of IT bei der OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft Schon in meinem Studium saßen überwiegend Männer neben mir in den Hörsälen. Man sollte einfach schon viel früher damit beginnen, für Technologie und IT zu begeistern. Schon in der Schule.

Pia Fischbach, Head of IT bei der OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft

Wie ging es nach dem Studium weiter? Während die 40-Jährige zunächst einige Jahre im IT-Bereich in verschiedenen Branchen, unter anderem der Automobilindustrie arbeitet, verschlägt es sie 2013 zur EOS-Gruppe. Und dort beginnt ihre Reise als Teil der Otto-Group-Familie.

Ein Vorstellungsgespräch im vierten Monat

Acht Jahre lang klettert Pia bei der EOS-Gruppe die Karriereleiter hinauf, ist am Ende Bereichsleiterin Strategy & Consulting. Dann merkt sie: Es ist Zeit für etwas Neues. Und ohne wirklich danach gesucht zu haben und dazu im vierten Monat schwanger, stellt sie sich Ende 2020 für die Leitung der IT in der neu gegründeten OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft vor. Was für Pia nicht infrage kam: Ihre Schwangerschaft verheimlichen. „Auf keinen Fall! Ich bin offen und ehrlich mit der Situation umgegangen und das hat die rein männlichen Gesprächspartner anscheinend nicht abgeschreckt“, schmunzelt Pia rückblickend.

Klar, es gehört eine gewisse Portion Mut dazu, sich in einer solchen Situation wie einer Schwangerschaft beruflich neu zu orientieren. Aber es ist eben kein Hindernis!

Und so erhält Pia die Stelle als Head of IT, wo sie nun seit Oktober 2021 ein Team von 15 Personen leitet und erste Ansprechpartnerin für alle IT- und Tech-Belange von der OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft ist. IT-Sicherheit, IT-Steuerung, IT-Governance – all das ist Teil von Pias Arbeitsalltag. „Klar, es gehört eine gewisse Portion Mut dazu, sich in einer solchen Situation wie einer Schwangerschaft beruflich neu zu orientieren. Aber es ist eben kein Hindernis! Deshalb will ich meine Geschichte erzählen, deshalb will ich andere Menschen dazu motivieren, den Schritt in die Veränderung zu wagen.“

Familienleben und Vollzeitjob

Schon nach der Geburt ihrer ersten Tochter kehrt Pia schnell wieder zurück in die Arbeitswelt. Mittlerweile ist ihre Tochter drei Jahre alt, ihr Sohn hat vor neun Monaten das Licht der Welt erblickt. Auf die Frage, ob sie trotzdem nach wie vor zu 100 Prozent arbeitet, erwidert Pia lachend: „Es sind eher 120 Prozent!“. Die Kinder und das Familienleben stehen für Pia natürlich an erster Stelle, trotzdem will sie den Job nicht missen. „Es ist alles eine Frage der Organisation“, sagt die ITlerin. Ihr Mann und sie fahren ein 50/50-Modell, wechseln sich im Haushalt und mit den Kindern ab. Oftmals arbeitet Pia noch spät abends, sobald die Kinder schlafen. Wie dieses Konstrukt funktioniert? „Mit einem Partner, der dieselben Werte hat und gleichberechtigt handelt und einer Führungskraft, die mir Vertrauen und Akzeptanz schenkt“, sagt Pia. Und eine solche Führungskraft hat Pia bei der OTTO Payment Entwicklungsgesellschaft gefunden. Aber auch OTTO als Arbeitgeber passt perfekt zu ihrem Modell: Denn hier hat Flexibilität eine hohe Priorität.

„Ganz egal, um welche Branche es geht: Das Wichtigste ist, dass man liebt, was man macht. Und wenn das einmal nicht mehr der Fall sein sollte, muss man eben dafür sorgen, dass sich die Situation ändert – egal in welcher Lebenslage man steckt, egal ob schwanger oder nicht“, sagt Pia. Ganz nach ihrem Motto: love it, change it or leave it.

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