Zum Hauptinhalt springen
Gut verpackt: Was dein OTTO-Paket alles kann
Kundenfokus

Gut verpackt: Was dein OTTO-Paket alles kann

Über die Kombination von Nachhaltigkeit und Logistik in OTTOs Verpackungssystem

Lesedauer: 4 Minuten
Bis zu zehn Bestellungen pro Sekunde gehen täglich bei otto.de ein. So haben nicht nur unsere Paketbot*innen alle Hände voll zu tun, sondern auch die Logistik von OTTO. Doch egal, wie hoch das Versandaufkommen sein mag, Ziel ist es stets, dass alle Artikel sicher und unbeschadet bei den Kund*innen ankommen. Dass dabei die Verpackung eine entscheidende Rolle spielt, erklären unsere Expert*innen Karla Jabben und Stefan Krantz

Passgenauigkeit ohne Füllmaterial

Die Verpackungsmission von OTTO: nachhaltig und ressourcenschonend, gleichzeitig sicher und geschützt. Damit alle Artikel in einem optimalen Zustand bei unseren Kund*innen ankommen und dabei verantwortungsvoll gehandelt wird, kommt es auf die richtige Verpackungsgröße an. Diese wird bei OTTO mithilfe eines Packprogramms ermittelt, welches die Artikelvolumina aller OTTO-Produkte kennt und somit die passende Verpackungsgröße für jede einzelne Sendung zielgenau ausgeben kann. „Dennoch können unsere Kolleg*innen in der Logistik von den vorgeschlagenen Verpackungsgrößen abweichen, wenn sie merken, dass die Sendung nicht optimal verpackt ist – somit sind auch individuelle Anpassungen möglich“, weiß Stefan Krantz, der als Leiter Konzernservices der Otto Group Experte auf dem Gebiet der Verpackungen ist.

Um die Vielzahl an Produkten möglichst passgenau verpacken zu können, werden aktuell zehn verschiedene Karton- und vier Folienbeutelgrößen genutzt, die immer ohne Füllmaterial und somit möglichst materialschonend verschickt werden. In regelmäßigen Abständen kontrolliert Stefan und sein Team das Karton Set-up auf Optimierungspotenziale. In der Vergangenheit konnte so beispielsweise durch die Einführung neuer Kartongrößen das Leervolumen immer weiter reduziert werden. Das führt nicht nur dazu, dass weniger Abfall entsteht, sondern durch die daraus entstehende Passgenauigkeit auch weniger Fahrten benötigt werden, was sich wiederum positiv auf die CO2-Emissionen auswirkt. „Noch besser als wenige Verpackungen sind keine zusätzlichen Verpackungen. Aus diesem Grund verschicken wir Großstücke wie beispielsweise Fernseher, die bereits in einer robusten Verpackung stecken, ohne einen zusätzlichen OTTO-Karton“, ergänzt Stefan.

Nachhaltigkeit als Prämisse

Es wird deutlich, dass Nachhaltigkeit im gesamten Verpackungsprozess eine entscheidende Rolle spielt. Karla Jabben, Verpackungsexpertin aus OTTOs Nachhaltigkeitsteam, erklärt: „Aktuell bestehen unsere Verpackungen aus zwei Kernmaterialien. Zum einen aus Papier für unsere Kartons. Dabei handelt es sich nicht um Frischfaserpapier, sondern zu 80 bis 100 Prozent um Recyclingpappe. Zum anderen nutzen wir Versandtüten aus 80 Prozent Recyclingmaterial. Dieses besteht aus „Post-consumer Plastik“, also aus Plastik, das schon einmal von Endkund*innen genutzt wurde.“ Für OTTO sind darüber hinaus auch Kooperationen mit nachhaltigen Start-ups bedeutend, um Verpackungen nachhaltiger zu gestalten.

So wurde mit WILDPLASTIC eine Versandtasche entwickelt, die aus wildem Kunststoffmüll besteht, welcher in Ländern ohne bestehende Recyclingstrukturen aus der Umwelt gesammelt wurde. Durch die Kooperation zwischen WILDPLASTIC und OTTO wird dieser Müll wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt. Und das erfolgreich: „Bis Ende dieses Geschäftsjahres werden 50 Prozent unserer Versandtüten aus WILDPLASTIC-Material bestehen", so Karla. Darüber hinaus testet OTTO als erster Onlineshop Deutschlands ausgewählte Online-Bestellungen in heimkompostierbaren, biologisch abbaubaren Versandtüten, die in Kooperation mit dem Start-up traceless produziert werden und innerhalb von ca. zwei Wochen vollständig abgebaut sind.

Was heute noch ein Pilottest ist, kann die Verpackungsindustrie in Zukunft revolutionieren: „Die Start-up-Kooperationen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Verpackungsstrategie. Eine vollumfängliche Umstellung der Verpackungen geschieht zwar nicht von heute auf morgen, doch führt der schrittweise Roll-out zu einer nachhaltigen Veränderung. So wird langfristig gesehen mit WILDPLASTIC nicht nur das Plastik aus der Umwelt gerettet, sondern mit traceless auch dafür gesorgt, dass es gar nicht erst dort landet.“, fasst Karla zusammen.

Der Spagat zwischen nachhaltigem Handeln und technischen Anforderungen

Doch gilt es bei nachhaltigen Verpackungen auch auf die technischen Anforderungen zu achten. „Unsere Verpackungen haben zwei entscheidende Funktionen: Zum einen dienen sie der Bündelung von Artikeln zu einer Sendung, zum anderen schützen sie diese Artikel. Dafür muss zum Beispiel gewährleistet sein, dass sie komplett blickdicht, wasserbeständig und reißfest sind. Nutzen wir also nachhaltige Verpackungen, die jedoch beim Transport reißen, sodass möglicherweise das Produkt zerstört wird, ist der Nachhaltigkeitsschaden größer“, erklärt Stefan den Spagat zwischen nachhaltigem Handeln und den technischen Anforderungen. Das unterstreicht auch Karla: „Nachhaltiges Material muss beide Seiten erfüllen können, sonst ist es nicht nachhaltig. Daher gilt bei unseren Verpackungen: So wenig wie möglich, so viel wie nötig.“

Ausblick: Ziele bis 2025

Um den Verpackungsprozess bei OTTO auch weiterhin zu optimieren, hat sich das Team ambitionierte Ziele gesetzt. So sollen bis 2025 alle Verpackungen auf nachhaltige Materialien umgestellt sein, sei es durch Recyclingmaterialien oder über Innovationen. Ziel ist es, jegliche Verpackungen im Kreislauf zu halten, um keinen zusätzlichen Müll mehr zu produzieren. Somit schafft OTTO an 365 Tagen im Jahr einen nachhaltigen, passgenauen und vor allem produktsicheren Verpackungsprozess.