Ich liebe Tiere. Und deswegen finde es merkwürdig, meine eigenen mit Dingen zu umgeben, die aus Tier sind. Deswegen nutze ich veganes Tierzubehör immer dort, wo es geht und dazu tiergerecht ist. Genau da liegt für mich auch der springende Punkt: Nichts im Leben sollte dogmatisch und fanatisch verfolgt werden. Denn das Leben ist ja auch bunt und nicht schwarz-weiß. So hat mein Pferd Zubehör aus Leder und die Katzen bekommen Fleisch in ihren Futternapf.

Veganes, nachhaltiges Zubehör für Haustiere:
Veganer Kratzbaum

Einen Kratzbaum ohne tierische Materialien zu finden, ist gar nicht so schwer. Ich persönlich nutze gerne den veganen Kratzbaum aus recycelter Wellpappe für unsere Ökomiezen. Eine andere natürliche Variante ist ein Kratzbaum aus Holz. Wichtig ist es aber, dass man darauf achtet, dass das Holz aus einer nachhaltigen Forstwirtschaft stammt, sprich FSC-zertifiziert ist.
Spielzeug für Katzen und Hunde

Auch unser Katzenspielzeug ist zu 100 Prozent vegan – ohne Kaninchenfell, Vogelfedern oder Leder. Erstens, weil es nicht nötig ist und zweitens die Katzen mit veganem Spielzeug mindestens genauso glücklich sind. Die Materialien ihrer Spielsachen sind Hanf, Baumwolle und Sisal. Schickes veganes Katzenspielzeug – genau wie den nachhaltigen Kratzbaum gibt es zum Beispiel bei „Cat On“. Auch für Hunde gibt es vegane Spielzeugvarianten: Ein Spielzeug für Schlauberger zum Beispiel oder ein veganes Spielzeug-Set. Hätte ich einen Hund würde ich dazu noch eine vegane Leine und ein veganes Halsband kaufen. Es muss ja nicht Leder sein. „Deine Leine“ hat zum Beispiel schicke Halsbänder und Leinen für Hunde aus Biothane.

Biothane ist ein Polyestergewebe mit einem PU-Mantel. Sieht aus wie Leder, fühlt sich so an und ist genauso haltbar, ist aber vegan und deutlich pflegeleichter. Es ist wasserfest, reißfest und UV-beständig. Dazu ist es antibakteriell und schimmelfrei, weil die kleinen Biester einfach an dem Material wie an einer Rutsche abgleiten.
Veganes Pferdezubehör

Auch für Pferde geht’s vegan: Ich habe beispielsweise ein Halfter aus Biothane und nutze ausschließlich vegane Pferdebürsten. Denn es erscheint mir zutiefst merkwürdig mein Pferd mit echtem Rosshaar zu bürsten. Denn dass ein Pferd sterben muss, damit mein Pferd mit diesem Haar gebürstet wird, fühlt sich für mich als Vegetarierin unlogisch und falsch an. Es gibt solch wunderbare und pferdegerechte vegane Alternativen, da können Pferdebesitzer doch bedenkenlos zugreifen. Eben genau solche Dinge wie Halfter und Zaumzeug aus Biothane: Sieht hübsch aus, ist haltbar und garantiert tierfrei. Irgendwie trainiert es sich so gleich viel schöner mit dem Pferd, wenn ich weiß, dass kein anderes Tier dafür leiden musste.

Aber: Veganes Tierzubehör hat auch Grenzen. Für mich sind die dann erreicht, wenn das eigene Tier nicht mehr seinem Wesen entsprechend behandelt wird, nur damit alles zu 100 Prozent vegan ist. Ein Beispiel: Da es für mein Pferd leider keinen guten veganen Sattel gibt, der perfekt auf seinen Rücken passt, kaufe ich hier lieber Leder. Denn es nützt meinem Pferd nichts, wenn ich es mit einem unpassenden Sattel quäle, nur damit er vegan ist.
Fazit

Ja, einiges an Zubehör für die geliebten Vierbeiner kann und sollte sogar vegan sein. Es gibt vieles auf dem Markt, das ohne tierische Stoffe auskommt und mindestens genauso gut ist. Wo es für mich allerdings aufhört, ist veganes Tierfutter. Tierfutter! Katzen und Hunde sind Fleischfresser. Ihr Körper ist auf einen Löwenanteil Fleisch im Futter ausgelegt. Ihr Darm ist deutlich kürzer als bei reinen Pflanzenfressern.

Der Darm ist bei einem erwachsenen Menschen durchschnittlich etwa acht Meter lang. Wir sind Allesfresser, also von Pflanzen bis Fleisch. Der Darm einer Katze hingegen ist nur etwa zwei Meter lang. Das liegt daran, dass sie nur Fleisch verdauen muss und das verdaut sich schneller als Getreide oder Pflanzen. Der Darm eines Pferdes dagegen misst im Durchschnitt ganze 30 Meter, weil es ein reiner Pflanzenfresser ist.

Die ganze Anatomie von Katzen und Hunden ist also darauf ausgerichtet, hauptsächlich Fleisch zu bekommen. So eine Maus hat vielleicht ein paar Getreidekörner im Magen – der Rest ist Fleisch. Und da mag jetzt der eine oder andere Veganer laut aufschreien, aber aus meiner Sicht ist es eine Form der Tierquälerei, einen Fleischfresser vegan zu ernähren. Es kann bei ihnen langfristig Krankheiten, Mangelerscheinungen und Magenprobleme auslösen.

Da ist die Lösung aus meiner Sicht, zu gutem Bio-Futter zu greifen. So hat zum Beispiel die Demeter-Marke „Defu“ eigenes Katzen- und Hundefutter. Da kann ich auf eine möglichst gute Haltung der Tiere hoffen, da Demeter sehr strenge Regeln hat, und weiß, dass meine Katzen nahezu zu 100 Prozent gutes, gesundes und antibiotikafreies Fleisch bekommen. Ich bin mit ganzem Herzen Vegetarierin und lebe fast schon vegan. Ich liebe Tiere und möchte, dass keines leidet. Aber ich finde es bei aller Liebe zum veganen Lifestyle wichtig, dass wir offen bleiben und die Grenzen sehen, die das vegane Leben auch hat. Zumindest dann, wenn wir einen Fleischfresser zum Haustier haben.
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