Kaufberatung Akustikgitarren
Schwingende Saiten, charakteristischer Klang
Akustikgitarren erzeugen ihren natürlichen, charakteristischen Klang ohne elektrische Verstärkung. Die beliebten Saiteninstrumente sind überaus flexibel, in nahezu allen Musikgenres zu hören und gut für den Einstieg ins Musizieren geeignet.
Inhaltsverzeichnis
> Was unterscheidet eine Konzert- von einer Westerngitarre?
> Welche Gitarre eignet sich gut für den Einstieg?
> Wie beeinflusst das Holz den Klang des Saiteninstruments? 8 Tipps
> Wie wähle ich die richtige Gitarrengröße aus?
> Wie pflege ich meine Akustikgitarre?
Was unterscheidet eine Konzert- von einer Westerngitarre?
Konzertgitarren
Für Konzertgitarren werden Nylonsaiten verwendet. Diese Saiten sind weich und du kannst sie leichter greifen. Diese Instrumente haben einen kleineren, leichteren Korpus und ein breiteres Griffbrett, was für klassische Fingerpicking-Techniken besonders günstig ist. Solche Gitarren überzeugen mit ihrem warmen und zurückhaltenden Klang. Typische Genres für Konzertgitarren sind Klassik, Latin, Flamenco, Folk und Balladen.
Westerngitarren
Westerngitarren sind mit Stahlsaiten deutlich straffer bespannt, was für einen helleren, lauteren Klang sorgt und etwas mehr Kraft beim Spielen erfordert. Ihr größerer Korpus führt zu einem prägnanten Klangbild, das gut für die Gesangsbegleitung ist. Westerngitarren haben ein schmaleres Griffbrett, das sich besser für Akkorde und modernes Spiel eignet. Sie werden überwiegend in den Genres Country, Pop, Rock, Folk, Blues und Indie eingesetzt.
Auswirkungen auf die Spielpraxis
Der deutlich schmalere Hals der Westerngitarre bereitet vor allem Einsteiger*innen oft Probleme beim Greifen des Instruments. Allerdings hat ein schmalerer Gitarrenhals auch einige Vorteile. So setzen zum Beispiel zahlreiche Rockmusiker*innen den Daumen der linken Hand ein, um Töne auf den tiefen Saiten zu spielen oder zu dämpfen. Auf dem schmalen Griffbrett der Westerngitarre lässt sich die dicke E-Saite mit dem Daumen viel besser erreichen als bei der Konzertgitarre.
Welche Gitarre eignet sich gut für den Einstieg?
- Dreadnought-Gitarren sind vielseitig einsetzbar und für verschiedene Musikstile gut geeignet. Einsteigerfreundliche Modelle haben oft eine niedrigere Saitenlage, was das Greifen der Saiten spürbar erleichtert.
- Konzertgitarren mit Nylon-Saiten eignen sich meist gut für Einsteiger*innen und kommen insbesondere Kindern oder Personen mit empfindlichen Fingern zugute.
- Parlor-Gitarren mit ihrem kleineren Korpus sind empfehlenswert für Menschen mit kleineren Händen und alle, die eine kompakte Gitarre für zu Hause und unterwegs suchen.
- Ein elektroakustisches Modell mit Tonabnehmer kannst du an einen Verstärker anschließen. Damit können Einsteiger*innen ihre musikalische Präsenz im Gruppenspiel oder auf kleinen Bühnen erhöhen.
- Halbakustik-Gitarren haben in der Regel einen dünneren Korpus als Western- oder Akustikgitarren. Darüber hinaus haben sie in der Regel kein rundes Schallloch, sondern zwei F-Schalllöcher.
- In semiakustischen Gitarren sind meist zwei Tonabnehmer für den Gitarrenverstärker verbaut. Damit gehen sie im Vergleich zur elektroakustischen Gitarre eher in Richtung E-Gitarre. Vor allem, wenn du gerne Jazz und Blues spielen möchtest, ist ein solches Modell eine gute Wahl.
Wie beeinflusst das Holz den Klang des Saiteninstruments? 8 Tipps
- Die Decke besteht häufig aus Fichte. Der Klang ist klar und hell, mit definierten Höhen und guter Lautstärke. Gut für vielseitige Spielstile, von Fingerpicking bis Strumming.
- Zeder eignet sich ebenfalls gut für die Decke, besonders bei Konzertgitarren. Dieses Holz sorgt für einen warmen, weichen und runden Klang mit schneller Ansprache. Geeignet für klassische Musik und Fingerstyle.
- Mahagoni wird oft für Decke, Boden, Zargen und Hals verwendet. Der Klang ist ausgewogen, warm und direkt. Es gibt weniger betonte Höhen, dafür eine gute Projektion. Passend für Blues und Folk.
- Ahorn eignet sich gut für Boden, Zargen und teilweise Hälse. Es ergibt einen hellen, klaren Klang mit ausgeprägter Transparenz und wird oft bei Instrumenten mit Fokus aufs Solospiel eingesetzt.
- Palisander wird häufig für Boden und Zargen benutzt. Tiefe, volle Bässe und klare Höhen erzeugen einen satten, resonanten Klang, der sich für ein breites Spektrum an Musikstilen eignet.
- Koa findet sich bei Decken, Böden und Zargen. Es klingt hell und klar, der Ton wird mit der Zeit wärmer. Besonders beliebt für Fingerstyle und hawaiianische Musik.
- Esche wird meist für Boden und Zargen verwendet. Ein dynamischer Klang mit hellen Höhen und knackigen Tiefen. Günstig für moderne Spielstile.
- Nato oder Okoumé sind günstigere Alternativen zu Mahagoni und finden sich oft bei Einsteigergitarren. Ihr Klang ist warm, aber weniger komplex als bei Instrumenten aus Mahagoni. Eine solide Wahl für Einsteiger*innen.
Wie wähle ich die richtige Gitarrengröße aus?
- Kleinere Gitarren (zum Beispiel 1/4-, 1/2- oder 3/4-Größen) sind für Kinder gedacht. Die Standard-Gitarre (4/4- oder 7/8-Größe) ist in der Regel für Erwachsene geeignet.
- Die Mensur beeinflusst die Spannung der Saiten und den Abstand zwischen den Bünden. Kürzere Mensuren (zum Beispiel bei 3/4-Gitarren) erleichtern das Greifen und eignen sich gut für Anfänger*innen oder Menschen mit kleineren Händen.
- Wenn möglich, solltest du die Gitarre vor dem Kauf ausprobieren. Die Arme sollten die Gitarre bequem umschließen können und die Hände leicht die Bünde erreichen.
- Ein kompakter Korpus wie bei Parlor- oder Konzertmodellen eignet sich für kleinere Spieler*innen. Dreadnought- oder Jumbo-Gitarren bieten mehr Volumen, sind jedoch schwerer und größer.
Wie pflege ich meine Akustikgitarre?
Reinigung
Wisch die Saiten und den Korpus nach jeder Nutzung mit einem weichen, fusselfreien Tuch ab. So entfernst du Schweiß, Schmutz und Öle. Das verhindert Rostbildung und erhält das Klangvolumen. Einmal im Jahr solltest du das Griffbrett (besonders bei Palisander oder Ebenholz) mit speziellem Griffbrettöl pflegen. So hältst du es geschmeidig und vermeidest Risse. Verwende für die Reinigung des Korpus ein Gitarrenreinigungsmittel oder Politur, die speziell für das Finish deiner Gitarre geeignet ist.
Saitenwechsel, Mechaniken und Hardware
Tausch die Gitarrensaiten regelmäßig aus, je nach Spielhäufigkeit etwa alle zwei bis drei Monate. Alte Saiten klingen dumpf und können schwieriger zu stimmen sein. Säubere die Saiten nach dem Spielen mit einem Saitenreiniger, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Kontrolliere regelmäßig die Stimmmechaniken. Wenn sie schwergängig sind, kannst du sie mit einem Tropfen Maschinenöl schmieren. Überprüfe, ob die Brücke und der Sattel gut sitzen. Falls nicht, lass sie von Fachpersonal einstellen.
Tipp: Ein Stimmgerät erleichtert dir das korrekte Stimmen der Gitarre nach dem Wechseln der Saiten.
Lagerung, regelmäßige Kontrolle und Transport
Lagere die Gitarre bei konstanter Temperatur und Luftfeuchtigkeit (40 bis 60 %). Bei zu trockenen oder zu feuchten Bedingungen kann sich das Holz verziehen oder es können sich Risse bilden. Bei Bedarf hilft ein Gitarren-Befeuchter. Bewahre dein Instrument in einem stabilen Gitarrenkoffer auf. So schützt du es vor Staub, Kratzern und Stößen. Lass deine Gitarre alle ein bis zwei Jahre von einem Fachbetrieb prüfen und einstellen, besonders die Halskrümmung und die Saitenhöhe. Für unterwegs solltest du immer eine leichte Gitarrentasche parat haben. Verwende einen Gigbag oder für den stoßfreien Transport einen Hartschalenkoffer.
Tipp: Achte darauf, deine Gitarre nicht extremer Hitze durch direkte Sonneneinstrahlungen oder Kälte durch Lagerung in ungeheizten Räumen auszusetzen.