Ein Hauswasserwerk ist eine Anlage für die Versorgung mit eigenem Wasser. Welche Vorteile es bringt, worauf du beim Kauf achten solltest und wie du ein solches System wartest, erklärt dieser Ratgeber.
> Was ist ein Hauswasserwerk und was sind seine Vorteile?
> Wie unterscheiden sich Wasserwerke und wie funktionieren sie?
> Diese Merkmale sind bei privaten Wasserförderwerken wichtig
> Welches Wasserwerk für zu Hause benötige ich?
> Tipps zur Wartung einer privaten Wasserversorgungsanlage
Ein klassisches Hauswasserwerk hat neben der Pumpe einen Kessel mit zwei Kammern – eine Kammer enthält ein Gasgemisch, die andere Wasser. Sie sind durch eine Membran getrennt. Fördert die Pumpe Wasser, dehnt sich die Membran aus und komprimiert das Gasgemisch. So entsteht Druck, der von einem Manometer gemessen wird. Drehst du den Hahn auf, fließt Wasser ab. Das Gasgemisch hat mehr Platz, der Druck fällt – und die Pumpe fördert neues Wasser in den Kessel. Der Vorteil: Brauchst du nur wenig Wasser, springt die Pumpe nicht an, weil es schon im Kessel ist. Das spart Strom.
Ein Hauswasserautomat ist eine Sonderform des Hauswasserwerks. Er kommt ohne Kessel aus. Den Druck misst ein Fühler in der Leitung und gibt die Information an ein elektronisches Steuergerät weiter. Öffnest du den Hahn, fällt der Druck und die Pumpe fördert Wasser. Drehst du ihn zu, steigt der Druck in der Leitung und die Pumpe schaltet sich ab. Der Vorteil: Das Wasser steht sofort zur Verfügung und der Druck ist immer konstant. Außerdem ist weniger Wartung notwendig. Allerdings springt die Pumpe auch an, wenn du nur wenig Wasser benötigst – das kostet Strom.
Die Pumpen in Hauswasserwerken arbeiten mit einer Leistung zwischen 500 und 1.300 W. Wie viel du brauchst, hängt von der Zahl der Entnahmestellen ab, also etwa Rasensprenger und Waschmaschine. Bei einem Gerät genügen 500 W, bei zweien sollten es 1.000 W sein. Pumpen mit 1.300 W sind für mehr als zwei Verbraucher ausgelegt. Ist die Leistung höher, benötigt das Wasserwerk aber auch mehr Strom.
Die Ansaughöhe ist bei Brunnen wichtig und sagt aus, aus welcher Tiefe das Gerät Wasser bis zum Standort des Hauswasserwerks nach oben bringen kann. Die Werte liegen häufig zwischen 7 und 9 m. Brauchst du mehr, greifst du zu einer Tiefbrunnenpumpe. Bei ebenerdigen Wasserquellen wie Teich oder Regentonne spielt die Ansaugtiefe keine Rolle.
Die Förderhöhe gibt an, wie hoch die Pumpe das Wasser maximal befördern kann – von der Wasseroberfläche bis zum Verbrauchsgerät. Sie liegt zwischen 25 und 50 m. Wenn du beispielsweise Wasser aus einem 20 m tiefen Brunnen über acht Höhenmeter zu einem Ziel im zweiten Stock befördern willst, ist eine Förderhöhe von 28 m erforderlich.
Wie hoch der Förderdruck deines Hauswasserwerks sein sollte, hängt von den Entnahmestellen ab. Die Geräte arbeiten in der Regel mit 3 bis 4 bar. Je mehr Verbraucher du gleichzeitig bedienst, desto mehr Druck benötigst du.
Je größer der Kessel, desto mehr Wasser steht zur Verfügung, bevor die Pumpe anspringt. Viele Modelle haben ein Volumen zwischen 18 und 24 l.
Wasserwerke für daheim bringen mehrheitlich zwei Schlauchanschlüsse mit – einen Saug- und einen Druckanschluss. In der Regel sind das gängige 1/2- oder 1-Zoll-Anschlüsse, wie sie auch bei Gartenschläuchen benutzt werden. Mit einem Adapter kannst du den Druckanschluss erweitern, um weitere Schläuche zu verbinden.
Eine Trockenlaufsicherung schaltet die Pumpe automatisch ab, wenn der Wasserspiegel zu niedrig ist und demzufolge kein Wasser gefördert werden kann. Diese Sicherungsfunktion verhindert, dass der Elektromotor überhitzt und beschädigt wird.
Vor allem in Regentonnen, Teichen und Zisternen können sich Blätter, Sand oder Kies im Wasser befinden. Ein im Hauswasserwerk integrierter Filter hält diese Fremdstoffe zurück, sodass nur sauberes Wasser die Leitung passiert. Das ist besonders wichtig, wenn du über das Wasserwerk Haushaltsgeräte mit Brauchwasser versorgst – diese könnten sonst durch Verunreinigungen im Wasser beschädigt werden.
Einige Wasserwerke sind mit einem Rückschlagventil ausgestattet. Es verhindert, dass bei Druckabfall Wasser aus der Leitung oder angeschlossenen Geräten über die Pumpe zurück ins Reservoir fließen kann. Dadurch bist du vor Überlaufen und Verschmutzung von Tonnen, Brunnen oder Zisternen geschützt.
Du möchtest Toilettenspülung sowie Geschirrspüler oder Waschmaschine mit Wasser versorgen. Für dich eignet sich ein Hauswasserwerk mit Kessel, da die Pumpe für geringe Mengen nicht anzuspringen braucht. Achte auf die passende Förderhöhe.
Du hast eine Regentonne im Garten und willst damit deinen Garten bewässern. Dafür genügt ein Hauswasserwerk mit 500 W und 3 bar. Eine Trockenlaufsicherung sollte integriert sind. Weil das Wasser nur wenige Meter weit transportiert wird, sind Förderhöhe und maximale Fördermenge zweitrangig.
Willst du große Rasenflächen mit mehreren Rasensprengern bewässern, entscheidest du dich für einen Hauswasserautomaten, der konstanten Druck über einen längeren Zeitraum bietet. Bei drei Verbrauchern sollte das Gerät 5 bar Förderdruck sowie eine Fördermenge von 5.000 l/h mitbringen.
Du solltest dein Wasserwerk regelmäßig warten, damit es länger hält und reibungslos funktioniert. Denn durch Ablagerungen wird das Wasser verschmutzt und die Leistung kann sinken. Achte auf die Angaben des Herstellers.
Kunden kauften auch
Häufig gesucht