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Warum OTTO Retail Media, Sabine Jünger?
Kundenfokus

Warum OTTO Retail Media, Sabine Jünger?

Seit April 2020 bündelt OTTO alle Retail-Media-Aktivitäten in einer eigenen Vermarktungsunit, der OTTO Retail Media. Nun, knapp 1,5 Jahre später, stellt OTTO den Bereich neu auf. Sechs Fragen an die neue Direktorin Sabine Jünger

Autorin Annika Remberg Lesedauer: 4 Minuten
Aus der ehemaligen Abteilung wird ein eigener Direktionsbereich namens Advertising Services. Ziel: Retail Media neben Händler- und Marktplatzgeschäft als dritte Säule der Plattform verankern. Neue Direktorin wird Sabine Jünger. Aber was verschlägt die 52-Jährige zu OTTO? Was interessiert sie so an Retail Media und wo sieht sie das Geschäft in Zukunft?

Hallo Sabine, seit dem 1. August 2021 gehörst du fest zu OTTO – Herzlich Willkommen! Fühlt sich gut an, oder?

SABINE JÜNGER: (lacht) Das fühlt sich wirklich gut an. Ich finde das Unternehmen extrem spannend. OTTO hat sich in der Vergangenheit immer wieder gewandelt, hatte den Mut, den Katalog abzuschaffen und startet mit der Transformation zur Plattform richtig durch. Es ist ein Wendepunkt überschritten – nicht umsonst macht das Unternehmen Retail Media zu einem seiner Kernbereiche. Dieser Antrieb und der Umbruch faszinieren mich.

Was hast du gemacht, bevor du zu OTTO gekommen bist?

Mein ganzes Berufsleben lang habe ich Online Media in den unterschiedlichen Facetten kennengelernt und gestaltet. Dabei lag mein Fokus immer darauf, neue Themen zu treiben und gemeinsam mit meinen Teams weiterzuentwickeln. Gestartet bin ich damals bei Premiere in Hamburg – heute besser bekannt als Pay-TV-Anbieter Sky. Danach hat es mich für zehn Jahre zu AOL verschlagen. Im Anschluss habe ich als eine von zwei Gründer*innen das StartUp VoodooVideo aufgebaut. Ein Unternehmen von Null zu starten, hat mich fasziniert. Das war eine sehr prägende Station in meinem Werdegang, die meine „Hands-On-Mentalität“ befeuert hat. Mit den Themen Online-Vermarktung und Commerce habe ich mich dann vor allem in meinen vergangenen drei Stationen beschäftigt: beim SPIEGEL, bei Amazon Advertising und zuletzt bei Pinterest. Ich glaube das Feld hat unfassbar viel Potenzial, deshalb freue ich mich sehr, das Thema bei OTTO jetzt weiter zu treiben.

Was magst du richtig gerne?

Im Job oder als Privatperson? Im Job durfte ich eigentlich immer auf- und ausbauen. Ich mag es, Dinge voranzubringen, Themen zu treiben und dabei Menschen um mich zu sammeln, die mit genauso viel Leidenschaft bei der Sache sind. In meinen vergangenen Stationen bin ich sehr viel gereist und habe das Laufen als sportlichen Ausgleich für mich entdeckt. Städte zu Fuß zu erkunden und mich gleichzeitig fit zu halten, war eine tolle Kombi. Während der Pandemie habe ich das Laufen dann mehr auf Hamburg beschränkt, das hat meine Liebe zur Elbe nur verstärkt. Am liebsten jogge ich da früh morgens im Sonnenaufgang, das mag ich richtig gerne!

Apropos Ausbau: Als Direktorin Advertising Services wirst du dich bei OTTO vor allem um den Ausbau des Retail-Media-Segments kümmern. Wo stehen wir mit Retail Media in Deutschland deiner Meinung nach und wie weit ist OTTO?

Wir stehen in Deutschland noch am Anfang der Entwicklung – gerade gegenüber den USA ist da noch viel zu holen. Aber Marketer haben die Relevanz erkannt und shiften immer mehr Budget in diesen Bereich. Das liegt vor allem an der Messbarkeit von Retail Media, die ist einfach besser als in vielen anderen Marketing-Disziplinen. Wir können genau aufzeigen, welche Maßnahmen die Kund*innen wie erreichen. Darin ist OTTO Retail Media extrem gut aufgestellt. OTTO hat über 10 Millionen aktive Kund*innen und kann für die Vermarktung auf First-Party-Daten zurückgreifen. Das wird besonders relevant, wenn Cookies in der heutigen Form nicht mehr nutzbar sind. Kurzum: Eine tolle Ausgangsposition für alles, was kommt!

Was sind die spannendsten Themen im Retail-Media-Kontext, was ist dir besonders wichtig?

Aus der (noch) externen Brille beobachte ich drei Themen, die in der kommenden Zeit wirklich spannend werden: Die Zusammenarbeit mit Agenturen, Kreativität und Diversität. Agenturen sind wichtige Partner und Multiplikatoren unseres Geschäfts. Neben der Priorisierung von Direktkund*innen, sollte die enge Zusammenarbeit mit Agenturen also im Fokus stehen. Mit Kreativität meine ich die Frage: Wie transportieren wir die Botschaft an Kund*innen? Ich glaube, dass da im Bereich Retail Media noch viel mehr drin ist. Und schließlich Talent beziehungsweise Teams als kritischster Faktor: Wir bedienen eine diverse Customer-Base, dafür benötigen wir auch diverse Teams. Darauf werde ich einen besonderen Fokus legen. Aus meiner Sicht ist Diversität der Schlüssel für ein dynamisches und nachhaltiges Wachstum. Übergeordnet sehe ich Technologie als DEN Schlüsselfaktor. Standardisierung und Automatisierung spielen eine große Rolle, um Kund*innen nachhaltig zufriedenzustellen und Partner erfolgreich zu machen. Dafür brauchen wir die perfekte Verzahnung von Marketing und Tech. Über diese Themen hinaus gibt es sicherlich noch weitere, die wir bei OTTO Retail Media gemeinsam identifizieren und im Team angehen werden.

Welche Trends siehst du im Retail-Media-Markt?

Aus Endkund*innenperspektive ist vor allem die Suche relevant. Kund*innen gehen auf eine Plattform, suchen nach einem Produkt und wollen möglichst schnell gute Angebote bekommen. Dafür spielt die Search-Funktion eine entscheidende Rolle, aber eben auch das Angebot, das den Kund*innen dann zu erst präsentiert wird.
Display-Werbung und Full-Funnel-Kampagnen werden immer wichtiger. Unser Ziel muss es sein, Kund*innen mittels Retail Media entlang ihrer gesamten Customer Journey begleiten zu können. Es geht darum Kund*innen immer an der richtigen Stelle zu erreichen.

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