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Was wird neu durch „NEW“ bei OTTO?
Kultur

Was wird neu durch „NEW“ bei OTTO?

Seit dem September 2020 beschäftigen sich über 60 Mitarbeiter*innen bei OTTO mit dem Projekt „NEW“.

Autor Martin Frommhold Lesedauer: 3 Minuten
Das Ziel dahinter: das Unternehmen entlang seiner vor vier Jahren gestarteten Transformation vom Händler zur Plattform bestmöglich zu organisieren. Durch neue Formen der bereichsübergreifenden Zusammenarbeit, effiziente Prozesse sowie den verstärkten Einsatz automatisierter und technischer Lösungen. Wie NEW bis Ende 2023 umgesetzt werden und wirken soll, wurde den OTTO-Mitarbeiter*innen bereits im März erläutert. Hier fasst Marc Opelt, Vorsitzender des Bereichsvorstands OTTO, die Inhalte noch einmal zusammen

Hallo Marc, was ist NEW?

MARC OPELT: Wir haben uns vor vier Jahren entschieden, unser Geschäftsmodell zu verändern. Seitdem entwickeln wir OTTO sukzessive vom reinen Händler hin zur Plattform, auf der immer mehr Marken und Partner ihre Produkte anbieten können. Eine solche Transformation erfordert Veränderungen auf verschiedenen Ebenen. Viele neue Aufgaben kommen hinzu, andere fallen weg. Wir entwickeln neue Fähigkeiten und bauen komplexe technologische Systeme um. Hier haben wir in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht und seit 2017 jährlich rund 100 Mio. EUR investiert, um uns zukunftssicher, konkurrenzfähig und noch stärker kundenorientiert aufzustellen. Was aber bislang noch fehlte, ist die Anpassung unserer internen Organisation und Prozesse auf das neue Geschäftsmodell. Eben das gehen wir jetzt im Rahmen des Projekts NEW in ausgewählten Unternehmensbereichen an.

Ist NEW also auch ein Restrukturierungs- und Kosteneinsparprogramm?

Wenn wir organisatorische Veränderungen vornehmen, hat das natürlich Auswirkungen auf Strukturen sowie die Zusammenarbeit von Abteilungen und betrifft damit direkt einen Teil unserer Mitarbeiter*innen. Zumal uns die in NEW entwickelten Maßnahmen befähigen effiziente, skalierfähige Prozesse und schlankere Strukturen aufzubauen, die auch Kosteneinsparungen ermöglichen. Das gelingt durch eine verstärkte Automatisierung und Standardisierung von heute noch aufwändig organisierten Abläufen, führt aber auch zu personellen Anpassungen. Um jedoch auf einem sich stetig verändernden Markt wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir noch mehr Mittel in neue Technologien und eine moderne IT-Landschaft investieren, die für unser Plattform-Geschäft schlicht elementar sind.

Wie passen gute Geschäftsergebnisse auf der einen und personelle Anpassungen auf der anderen Seite zusammen?

In der Tat ist unsere Geschäftsentwicklung gut und wir sind im abgelaufenen Geschäftsjahr zum elften Mal in Folge hintereinander gewachsen. Durch die zeitweise Schließung des stationären Handels konnten wir in den von der Corona Pandemie geprägten Monaten unsere systemischen Vorteile als Online-Anbieter nutzen. Diese wirtschaftliche Ausnahmesituation ist aber nicht von Bestand. Stetig expandieren neue Anbieter in den Online-Markt. So ist bereits von einem durch die Pandemie ausgelösten Digitalisierungsschub die Rede. In diesem zunehmenden Wettbewerb wollen wir weiterhin langfristig erfolgreich agieren, also stellen wir OTTO schon jetzt darauf ein. Zumal uns der Shopping-Boom auch noch mal aufgezeigt hat, wo wir unsere Prozesse optimieren sollten.

Wie viele Stellen werden durch NEW bis 2023 abgebaut – und wie viele entstehen neu?

Diese Frage lässt sich noch nicht beantworten. Denn für viele der bis Ende 2023 terminierten Maßnahmen stehen die genaue Ausgestaltung und Stellenplanung noch aus. Zudem bauen wir ja primär um. Und bei der Umsetzung werden außerdem die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats genau beachtet. Zudem möchten wir für entsprechend interessierte Mitarbeiter*innen, deren Aufgaben sich stark verändern oder entfallen, Qualifizierungsmöglichkeiten prüfen. Auch die Anzahl neuer Stellen lässt sich noch nicht genau beziffern. Momentan suchen wir über 100 Kolleg*innen für die Bereiche Marktplatz, IT und Online-Marketing. Und ich gehe davon aus, dass da in den kommenden Jahren noch einige dazu kommen.