Hochbeete gelten als das Nonplusultra eines Gartens. Welche Vorzüge sie haben und wie du ganz einfach ein Hochbeet aus Holz selber bauen kannst, erfährst du hier.

Alles duftet, die Bäume blühen. Der Drang, nach draußen zu gehen und im Garten zu werkeln, wird wieder größer. Bei uns jedenfalls. Jetzt geht die Gartensaison richtig los. Wir wollen Blumen und Gemüse pflanzen und das ein oder andere neugestalten. Dabei aber die ganze Zeit auf dem Boden knien und in gebückter Haltung gärtnern? Da sind Rückenschmerzen vorprogrammiert. Die Lösung: Ein Hochbeet muss her. Denn dann kann man ganz bequem in aufrechter Position arbeiten, pflanzen, säen und ernten. Und das Beste: Es ist gar nicht schwer, ein Hochbeet selbst zu bauen. Wir zeigen dir, wie es geht.
Hochbeet selber bauen – so geht’s:
Vorteile eines Hochbeets

Wer ein Hochbeet hat, möchte es in der Regel nicht mehr missen. Nicht nur das mühsame Bücken beim Säen, Unkraut zupfen oder Ernten entfällt, es gibt noch viele weitere Vorteile, die ein Hochbeet mit sich bringt:
- In einem Hochbeet erwärmt sich die Erde viel schneller als in einem konventionellen Gemüsebeet. Das hat zur Folge, dass die Pflanzen schneller wachsen und sich die Gartensaison automatisch verlängert.
- Weniger Schädlinge, wie Schnecken, können das Hochbeet und das darin wachsende Gemüse erreichen. Sprich: Allein die Höhe reicht, um Schädlinge ganz natürlich fernzuhalten.
- In einem Hochbeet finden verschiedene Nützlinge, wie beispielsweise Erdkröten, Unterschlupf. Sprich: Man tut damit ganz automatisch auch noch etwas für den Artenschutz.
- Hochbeete werden unter anderem mit Kompost gefüllt. So werden einerseits organische Abfälle in den natürlichen Kreislauf zurückgeführt und andererseits ist die Erde in einem Hochbeet viel nährstoffreicher.
- Hochbeete ermöglichen das Gärtnern auch ohne Garten. Man kann es auch auf einem Balkon oder in einem Innenhof aufstellen.
Das brauchst du für ein Hochbeet

- einen Akkuschrauber, mit dem du bestenfalls auch bohren kannst
- eine Stichsäge oder eine Kapp-/Gehrungssäge
- Schrauben, Zollstock und Bleistift
- Holzreste, z. B. von einer zerlegten Euro-Palette
- eine OSB-Platte für den Boden
- Dachdeckerleiste
- Natürlichen Holzschutz, z. B. Leinölfirnis und/oder ein Gasbrenner
- schwarze Müllsäcke, alternativ Kokosflies o.ä.
- Tacker
- Blumenerde
- Samen oder junge Pflänzchen
Hochbeet aus Holz bauen: So geht’s!

Unser Hochbeet hat folgende Maße: 90 mal 60 Zentimeter und einen guten Meter hoch. So lässt es sich noch bequem zu zweit an eine andere Stelle bewegen.

Schritt 1: Zuerst haben wir die Bretter für den Kasten und die Standbeine auf die passende Länge gesägt. In unserem Fall waren das sechs Bretter mit einer Höhe von etwa 10 und einer Länge von 90 Zentimetern; sechs Bretter mit einer Länge von 60 Zentimetern und vier Füße à 100 Zentimeter Länge, welche an die die Bretter geschraubt wurden. Die gesägten Bretter wurden an den Seiten mit je zwei Löchern vorgebohrt, das ist immer wichtig, damit die Bretter beim Verschrauben nicht brechen.

Schritt 2: Anschließend haben wir die vorgebohrten Bretter an die vier Stützfüße geschraubt, sodass ein Kasten entstand. Das Grundgerüst war also relativ schnell fertig.

Schritt 3: Jetzt ging es an den Boden des Pflanzkastens. Die OSB-Platten wurden zurechtgesägt, mit einigen gebohrten Lüftungslöchern versehen und auf die zuvor angebrachte Dachdeckerleiste aufgelegt.

Schritt 4: Jetzt kommt das Abflämmen des Holzes mit einem Gasbrenner, so einem Teil, das man aus dem Dachdecker-Bereich kennt. Der Flammen-Look dient aber keinesfalls nur dem Coolness-Faktor, sondern dadurch soll das Holz ganz natürlich haltbarer gemacht werden. Alternativ kannst du den Holzkasten auch mit Leinöl einstreichen, um ihn zu schützen.

Schritt 5: Für die Innenverkleidung unseres Hochbeetes kamen nun die schwarzen Plastiksäcke zum Einsatz. Wenn du im Baumarkt keinen Kokosflies findest, ist das die beste Alternative. Wir haben die Säcke einfach mit einem Tacker befestigt.

Schritt 6: Jetzt kommt mitunter der wichtigste Teil des DIY-Hochbeets: das Befüllen. Dabei solltest du verschiedene „Ebenen” anlegen und mit einer Schicht aus groben Strauchabschnitten und Ästen beginnen. Dann folgt eine Schicht mit gehäckselten Ästen oder Rindenmulch. Darauf verteilst du dann geschnittenes Gras, Laub, Gartenabfälle, Stroh, je nachdem was du zur Hand hast. Als oberste Schicht kommt anschließend Gartenerde zum Einsatz. Je nach Bedarf kannst du auch Blumen- oder Humuserde verwenden.
Der richtige Standort für ein Hochbeet

Zunächst einmal: Es gibt nicht DEN richtigen Standort für ein Hochbeet. Schließlich hängt dieser immer von den Pflanzen und deren Bedürfnissen ab, die sich in einem Beet befinden. Während mediterrane Kräuter wie Lavendel, Oregano, Salbei oder Basilikum volle Sonne brauchen, gedeihen Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Dill oder Salate, Blattgemüse, Rote Bete und Pastinaken auch im Halbschatten. Generell bietet sich aber eine Nord-Süd-Ausrichtung für ein Hochbeet an, da die Pflanzen hier gleichmäßig Sonne abbekommen. Nur nach Süden ausgerichtete Lagen können im Sommer zu heiß werden. In Folge würde das Hochbeet zu schnell austrocknen und die Pflanzen wären sehr gestresst. Übrigens: Je nachdem, was du am Ende in dein Hochbeet pflanzt, solltest du nicht nur auf den richtigen Standort achten, sondern auch auf eine gute Beetnachbarschaft. Nicht jede Pflanze “verträgt” sich nämlich gut mit jeder anderen.
Unser Hochbeet-Fazit

Ob Gartenbesitzer oder passionierter Urban-Gardener: Hochbeete ermöglichen den Anbau von Gemüse und Blumen beinahe überall. Von der Terrasse über Balkone, Innenhöfe, Parkplätze oder Dachterrassen – es gibt eigentlich keinen Ort, wo ein Hochbeet nicht aufgestellt werden kann. Und das Schöne: Es lässt sich, auch ohne großes Handwerker-Know-how, ganz einfach selbst bauen. Auch “aussortierte” Gegenstände, wie alte Weinkisten, Badewannen oder Obstkisten lassen sich zu Hochbeeten upcyceln. Kleiner Tipp zum Schluss: Hochbeete wärmen sich schneller auf. Vor allem im Hochsommer sollte man sie deswegen regelmäßig kontrollieren. Bei Hitze müssen sie unbedingt regelmäßig bewässert werden.
alle Kommentare anzeigen (2)
Klasse Anleitung!! Habe es in der letzten Woche, in der ich Urlaub hatte nachgebaut und bin sehr zufrieden mit meinem Ergebnis. War komplettes Neuland für mich und auch dank der Bilder war es gar nicht so eine große Sache, wie ich zu anfangs dachte.
Das freut uns sehr zu hören, Arno! Schön, dass es so gut geklappt hat. Viel Spaß mit dem Hochbeet! Liebe Grüße vom re:BLOG-Team