Anders als der Name es vermuten lassen könnte, hat die Pilgerstätte für Anhänger der gekonnten Bartpflege in der Marienhof-Passage in Mönchengladbach nichts mit einer Marienerscheinung zu tun. Schöpfer des weltlichen Wallfahrtsortes ist Alexander Herr“ Feldmann, dem es mühelos gelingt, innerhalb der bunten und vielseitigen Barber-Szene noch einmal deutlich herauszustechen. Schon der schnörkellose, nüchterne Namensauftritt "Herr Feldmann | Barbier - Frisör - Zweithaar" verrät, dass Alexander Feldmann sein Metier irgendwie anders und auch durchaus weiter fasst als seine Fachkollegen. Diese spürbare Andersartigkeit hat sich vollständig aus seinem Handwerk heraus entwickelt, denn schon seine Eltern sind beide seit jeher als Frisöre tätig. Seine Mutter betreibt bis heute einen beliebten Barbershop in New York, in dem auch er die Grundlagen seines Faches erlernen durfte. Regelmäßig besucht er sie in den Staaten, natürlich auch um sich fachlich auszutauschen. Und allmählich ist nicht mehr auf den ersten Blick klar, aus welcher Richtung Trends und Techniken über den Atlantik wechseln. Anders als die meisten Barbiere verwendet Herr Feldmann ganz selbstverständlich nur traditionell gefertigte Rasiermesser und keine Wechselklingen für eine Nassrasur. Die Haut bereitet er dafür in mehreren Schritten sorgfältig vor. Zuerst erfolgt eine Behandlung mit Rasieröl, anschließend wird eine heiße Kompresse auf das Gesicht gelegt. Danach wird eine hochwertige Rasiercreme aufgetragen, die dann mit gewärmtem Rasierschaum aus einer speziell in den USA beschafften Aufschäummaschine bedeckt wird. Die sorgfältige Rasur mit aufwendiger Vorbereitung erlebt der Kunde auf einem der beiden in den Goldene Zwanzigern in Chicago gefertigten Barber Chairs, die ihren prominentesten Dienst auf dem luxuriösen deutschen Kreuzfahrtschiff Cap Polonio geleistet haben. Diese Art der klassischen Rasur ist nur dank des konsequent umgesetztes Hygienekonzeptes möglich. Die Desinfektion aller Werkzeuge nach jedem