Drucker & Scanner

Vor­la­gen für 3D-Dru­cker erstel­len: So erschaffst du räum­li­che Objekte

Mit einem 3D-Drucker erzeugst du dreidimensionale Gegenstände, die du vorher am Computer entworfen hast.

Dei­ne Mut­ter hat bald Geburts­tag und du willst ihr etwas schen­ken, das sonst nie­mand hat. Eine gute Gele­gen­heit, um dei­nen neu­en 3D-Dru­cker ein­zu­set­zen. Mit dem Gerät kannst du alle mög­li­chen Objek­te dru­cken, etwa Werk­zeu­ge, Spiel­sa­chen oder Gebrauchs­ge­gen­stän­de – und zwar ganz so, wie du sie brauchst. Aber wie gestal­test du die Vor­la­gen dafür? UPDATED erklärt, wie du einen Ent­wurf mit einem kos­ten­lo­sen Spe­zi­al­pro­gramm erstellst.

Wie ein 3D-Dru­cker funktioniert

Im 3D-Dru­cker ent­ste­hen Objek­te nach dem Prin­zip der addi­ti­ven Fer­ti­gung: Ein Gebil­de wird vom Dru­cker nach und nach zusam­men­ge­setzt. Die 3D-Kon­struk­tio­nen ent­wirfst du am Com­pu­ter, anschlie­ßend ver­wan­delt der Dru­cker sie in einen rea­len Gegenstand.

Als Mate­ri­al kommt meist Kunst­stoff zum Ein­satz, der erhitzt, geschmol­zen und durch eine Düse gepresst wird. Der Dru­cker trägt das Mate­ri­al sehr dünn in ein­zel­nen Schich­ten auf. Ist eine Schicht erkal­tet, folgt die nächs­te Schicht. Das dau­ert sei­ne Zeit: Der Druck­vor­gang kann Stun­den dau­ern, bei gro­ßen Gegen­stän­den sogar Tage. Die Gerä­te kön­nen je nach Modell auch Gips, Holz, Metall oder Beton verarbeiten.

Pro­fes­sio­nel­le 3D-Dru­cker kön­nen Pro­the­sen, Fahr­zeug­tei­le, Nudeln oder auch gan­ze Häu­ser erschaf­fen. Auch mensch­li­che Orga­ne konn­ten in ers­ten Ver­su­chen von 3D-Dru­ckern erzeugt wer­den. Gerä­te für zu Hau­se arbei­ten nicht ganz so kom­plex, kön­nen aber eben­falls eine Viel­zahl an Gegen­stän­den her­stel­len. Als Heim­an­wen­der erzeugst du bei­spiels­wei­se Blu­men­va­sen, Lego­stei­ne, Dosen, Schrau­ben oder auch Ersatz­tei­le für unter­schied­li­che Gerä­te. Es hängt vom jewei­li­gen Modell ab, wie groß die Tei­le wer­den können.

3D-Dru­cker haben vie­le Vorteile:

  • Du kannst ein Objekt so oft repro­du­zie­ren, wie du es brauchst, sobald du eine Vor­la­ge hast.
  • Du kannst ein 3D-Modell ein­fach modi­fi­zie­ren und an dei­nen Bedarf anpas­sen, auch wenn es jemand anders ent­wi­ckelt hat.
  • Du kannst krea­tiv arbei­ten, indem du indi­vi­du­el­le For­men her­stellst, die es bis­her noch nicht gibt.

3D-Pro­gram­me für Ein­stei­ger und Fortgeschrittene

Neben “Fusi­on 360“ von Auto­desk gibt es wei­te­re kos­ten­lo­se 3D-Dru­cker-Pro­gram­me für Ein­stei­ger, Fort­ge­schrit­te­ne und Pro­fis. Eine Auswahl:

  • Sket­chUp Free“ ist ein Tool, das du im Brow­ser ver­wen­den kannst. Du brauchst kei­ne Soft­ware zu installieren.
  • Mat­ter­Con­trol“ ist eine Open-Source-Soft­ware für Ein­stei­ger, mit der du 3D-Model­le erstel­len und orga­ni­sie­ren kannst.
  • Tin­ker­CAD“ ist ein Pro­gramm für Ein­stei­ger, das du im Brow­ser nutzt. Du kannst auf der Web­sei­te auch Kur­se belegen.
  • Free­CAD“ instal­lierst du auf dem Com­pu­ter. Die Soft­ware rich­tet sich an fort­ge­schrit­te­ne Nutzer.
  • Blen­der“ ist eben­falls für fort­ge­schrit­te­ne Anwen­der gedacht. Das Open-Source-Tool lädst du auf dei­nen Computer.

So erstellst du drei­di­men­sio­na­le Vor­la­gen mit “Fusi­on 360“

Du möch­test dich an dein ers­tes 3D-Modell wagen. Dazu brauchst du eine Soft­ware, mit der du eine Vor­la­ge erstel­len kannst. UPDATED zeigt dir, wie du mit dem Pro­gramm “Fusi­on 360“ von Auto­desk vor­gehst. Du kannst das Tool kos­ten­los tes­ten. Bist du Schü­ler, Stu­dent oder ver­wen­dest es nicht gewerb­lich, ist es in der Regel wei­ter­hin gratis.

“Fusi­on 360“ her­un­ter­la­den und installieren

  1. Rufe die Web­sei­te von “Fusi­on 360“ auf und kli­cke auf den oran­ge­far­be­nen But­ton Kos­ten­lo­se Test­ver­si­on her­un­ter­la­den.
  2. Anschlie­ßend legst du dir einen Account bei Auto­desk an. Kli­cke dazu im klei­nen Fens­ter auf Kon­to erstel­len.
  3. Gib dei­nen Namen, dei­ne E‑Mail-Adres­se und ein Pass­wort ein und set­ze ein Häk­chen vor den Punkt, der Daten­schutz­richt­li­ni­en und Nut­zungs­be­din­gun­gen erwähnt. Bestä­ti­ge mit Kon­to erstel­len sowie mit Fer­tig.
  4. Als Letz­tes sollst du dei­nen Fir­men­na­men, dei­ne Tele­fon­num­mer, dei­nen Wohn­ort und dei­ne Post­leit­zahl ein­ge­ben. Hast du kein Unter­neh­men, tippst du ein­fach pri­vat ein. Wäh­le im Menü aus, wofür du “Fusi­on 360“ vor allem ver­wen­den willst: 3D Model­lie­rung.
  5. Kli­cke auf Test­ver­si­on star­ten.
  6. Nun wird das Pro­gramm her­un­ter­ge­la­den. Kli­cke im klei­nen Fens­ter auf Spei­chern. Anschlie­ßend star­test du die Instal­la­ti­on, indem du dop­pelt auf die Datei im Down­loads-Ord­ner klickst.
  7. Um das Pro­gramm ver­wen­den zu kön­nen, mel­dest du dich nach dem Ende der Ein­rich­tung mit dei­nen Zugangs­da­ten an. Du wirst auf­ge­for­dert, dei­ne E‑Mail-Adres­se zu veri­fi­zie­ren. Kli­cke dazu auf den Link in einer E‑Mail, die du von Auto­desk erhal­ten hast. Jetzt kannst du das Pro­gramm verwenden.

Mit “Fusi­on 360“ ein 3D-Modell erstellen

Mit “Fusi­on 360“ von Auto­desk kannst du alle mög­li­chen drei­di­men­sio­na­len Objek­te ent­wer­fen. UPDATED zeigt dir das Vor­ge­hen am Bei­spiel einer klei­nen Schale.

  1. Beim ers­ten Start der Soft­ware ver­gibst du einen Namen für dein Team. Arbei­test du allein, denkst du dir etwas aus oder nutzt dei­nen eige­nen Namen. Bestä­ti­ge mit Star­ten und im nächs­ten Fens­ter mit Wei­ter.
  2. Du erstellst nun eine Skiz­ze dei­nes Gegen­stan­des. Kli­cke in der Menü­leis­te auf das Qua­drat mit dem grü­nen Kreuz. Spei­che­re das Pro­jekt, indem du die Dis­ket­te aus­wählst und einen Namen vergibst.
  3. Kli­cke in der Leis­te links auf der Arbeits­flä­che auf das Auge vor Ursprung. Auf der Arbeits­flä­che erscheint ein Objekt mit meh­re­ren Sei­ten, ähn­lich wie ein Wür­fel. Es befin­det sich auf einem Koor­di­na­ten­sys­tem mit drei Achsen.
  4. Kli­cke in der Menü­leis­te auf Erstel­len. Es öff­net sich ein Aus­klapp­me­nü, gehe dort zu Qua­der.
  5. Kli­cke in der Mit­te des Objekts auf die hori­zon­ta­le Flä­che. Ein klei­ner Befehl erscheint. Du sollst die Ers­te Ecke aus­wäh­len. Dazu klickst du auf den Punkt in der Mit­te des Koor­di­na­ten­sys­tems, wo sich die Lini­en treffen.
  6. Zie­he mit gedrück­ter lin­ker Maus­tas­te ein Feld auf. An den Rän­dern ste­hen Zah­len für die Grö­ße des Objekts. Eine Zahl ist blau hin­ter­legt, hier kannst du einen Wert ein­tra­gen, zum Bei­spiel 50 mm.
  7. Bestä­ti­ge mit der Enter-Tas­te. Das blaue Feld springt zum nächs­ten Wert. Tra­ge eben­falls 50 mm ein. Drü­cke erneut Enter.
  8. Als Nächs­tes bestimmst du die Höhe des Gegen­stands. Gib einen Wert ein, zum Bei­spiel 20 mm, und drü­cke Enter. Du kannst alle Wer­te in einem Werk­zeug­feld rechts noch ein­mal anpas­sen. Nun hast du einen Qua­der erzeugt.
  9. Jetzt sol­len die Ecken des Objekts abge­run­det wer­den, damit du am Ende eine Scha­le erhältst. Kli­cke in der Menü­leis­te auf Ändern und im Aus­klapp­me­nü auf Abrun­den. Alter­na­tiv kannst du die Tas­te F drü­cken.
  10. Wäh­le die Ecken aus, die du abrun­den willst, indem du sie der Rei­he nach anklickst und dabei die STRG-Tas­te gedrückt hältst. Sie fär­ben sich blau.
  11. Tip­pe im klei­nen Fens­ter den gewünsch­ten Radi­us ein, zum Bei­spiel 12. Bestä­ti­ge mit Enter. Erscheint das Fens­ter nicht, drückst du die rech­te Maus­tas­te, gehst im neu­en Menü auf der Arbeits­flä­che zu Abrun­den und gibst bei Radi­us den Wert ein. Drü­cke auf OK. Jetzt hat dei­ne Form abge­run­de­te Ecken.
  12. Nun ent­fernst du einen Teil der Ober­flä­che – das ist die obe­re Sei­te dei­ner Scha­le, die hohl sein soll. Kli­cke sie an, sie färbt sich blau. Nun drückst du die Tas­te O.
  13. Es öff­net sich ein Fens­ter mit dem Titel Ver­satz. Das Modell wird zwei­di­men­sio­nal. Du siehst die Sei­te, die du mar­kiert hast, von oben. Ach­te dar­auf, dass im Fens­ter Ver­satz ein Haken vor Ket­te aus­wäh­len steht. Kli­cke auf den Rand dei­ner Skiz­ze. Er wird rund­her­um rot hin­ter­legt. Das ist die Ober­sei­te dei­ner Schale.
  14. Gib in das neue Feld neben dei­ner Skiz­ze einen Wert ein, zum Bei­spiel ‑7. Alter­na­tiv gibst du den Wert unter Skiz­ze ver­set­zen im Werk­zeug­feld ein. Über bei­de Optio­nen ver­setzt du den Rand dei­nes Objekts um 7 mm. Drü­cke Enter.
  15. Den inne­ren Teil willst du jetzt aus­schnei­den, damit die Scha­le oben offen ist. Kli­cke die­se Flä­che an. Sie färbt sich blau. Drü­cke die Q-Tas­te.
  16. Ein neu­es Menü erscheint auf der rech­ten Sei­te, außer­dem siehst du einen Pfeil auf dei­ner Skiz­ze. Kli­cke die­sen an und ver­schie­be ihn nach innen. Im Feld Vor­gang im Werk­zeug­kas­ten steht jetzt Aus­schnei­den. An der Skiz­ze erscheint ein Fens­ter mit einem Wert. Gib hier 10 ein. Bestä­ti­ge mit Enter. Jetzt ist der inne­re Teil verschwunden.
  17. Dei­ne Scha­le sieht schon gut aus, aber du möch­test sie in Holz­op­tik her­stel­len las­sen. Des­halb änderst du das Mate­ri­al. Gehe in der Menü­leis­te auf Ändern und auf Mate­ri­al. Im neu­en Fens­ter kannst du dich zwi­schen ver­schie­de­nen Mate­ria­li­en ent­schei­den, gehe zu Holz.
  18. Im Aus­klapp­me­nü fin­dest du ver­schie­de­ne Holz­ar­ten. Wäh­le bei­spiels­wei­se Kir­sche aus, indem du dar­auf­klickst und die Maus­tas­te fest­hältst. Zie­he das Holz auf dei­ne Form und las­se die Maus­tas­te los. Die Vor­la­ge ver­färbt sich. Du hast dein ers­tes Modell erstellt – eine Scha­le aus Holz.
    Tipp: In der obe­ren rech­ten Ecke der Arbeits­flä­che siehst du einen klei­nen Wür­fel. Er sym­bo­li­siert die ver­schie­de­nen Sei­ten dei­nes Objekts. Klickst du bei­spiels­wei­se auf Unten, öff­net sich auf der Arbeits­flä­che der Skiz­zen­mo­dus. Klickst du auf den Wür­fel und hältst die lin­ke Maus­tas­te fest, kannst du den Wür­fel dre­hen – und damit dein Objekt.

Alter­na­tiv: Fer­ti­ge 3D-Vor­la­gen nutzen 

Statt ein eige­nes Objekt zu ent­wer­fen, kannst du auch auf die Vor­la­gen ande­rer Nut­zer zurück­grei­fen. Hob­by- und Pro­fi-Desi­gner ent­wi­ckeln eige­ne Model­le und stel­len sie zum Down­load bereit. Du hast die Wahl zwi­schen Mil­lio­nen von Mus­tern in ver­schie­de­nen Kate­go­rien. Die Viel­falt ist rie­sig: Es gibt dort unter ande­rem Spiel­sa­chen, Spiel­fi­gu­ren, Werk­zeug und Schmuck sowie Elek­tro­nik­zu­be­hör wie Kopf­hö­rer-Stän­der oder Spei­cher­kar­ten-Auf­be­wah­run­gen. Nutzt du eines der Objek­te, kannst du es meist nach Belie­ben anpas­sen. Du lädst es dafür in eine Soft­ware zum Erstel­len oder Bear­bei­ten von 3D-Model­len, so wie “Fusi­on 360“.

Du fin­dest die Ent­wür­fe auf unter­schied­li­chen Web­sei­ten – kos­ten­los oder kostenpflichtig:

  • Thin­gi­ver­se“: Mit mehr als 1,5 Mil­lio­nen Objek­ten gilt das 3D-Vor­la­gen-Por­tal als das größ­te. Nut­zer kön­nen Ent­wür­fe bewer­ten, kom­men­tie­ren und anpassen.
  • MyMi­ni­Fac­to­ry“: Knapp 70.000 Objek­te gibt es auf der Platt­form. Die Betrei­ber über­prü­fen alle Designs dar­auf­hin, ob sie sich wirk­lich dru­cken lassen.
  • CGTrader“: Auf dem Por­tal fin­den sich unter rund 700.000 Model­len vie­le kos­ten­pflich­ti­ge Vari­an­ten von pro­fes­sio­nel­len Designern.
  • NASA 3D Resour­ces“: 3D-Model­le für Raum­schif­fe, Astro­nau­ten und Aste­ro­iden stellt die NASA auf einer eige­nen Sei­te bereit.
  • Tur­boS­quid“: Die Sei­te ist eine Daten­bank mit mehr als 500.000 3D-Model­len. Die meis­ten davon sind für pro­fes­sio­nel­le Zwe­cke gedacht und daher kostenpflichtig.

Drei­di­men­sio­na­le Model­le zum Dru­cken erstellen

Mit einem 3D-Dru­cker kannst du Objek­te erzeu­gen, die du zuvor am Com­pu­ter ent­wor­fen hast. Dafür gibt es ver­schie­de­ne Pro­gram­me, mit denen du zeich­nest und drei­di­men­sio­na­le For­men oder Gegen­stän­de ent­wirfst. Du kannst alter­na­tiv auch auf Vor­la­gen zurück­grei­fen, die ande­re Nut­zer ent­wi­ckelt haben. Dazu gehö­ren alle mög­li­chen All­tags­din­ge, von Werk­zeu­gen bis Spiel­zeug. Du fin­dest sie auf ver­schie­de­nen Por­ta­len und in Daten­ban­ken im Inter­net, häu­fig sogar kostenlos.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!