Fernseher

Dar­auf kommt es beim Anschlie­ßen der Satel­li­ten­schüs­sel an

Bei der Qualität des Sat-Empfangs kommt es vor allem auf die richtige Installation der Satellitenschüssel an.

Du möch­test auf Satel­li­ten­fern­se­hen umstei­gen und dei­ne neue Satel­li­ten­schüs­sel selbst anschlie­ßen? Um den Blitz­schutz soll­te sich in jedem Fall ein Fach­mann küm­mern. Ande­re Arbei­ten kannst du selbst über­neh­men, wenn du weißt, wor­auf es ankommt. UPDATED erklärt dir, was du vor der Instal­la­ti­on wis­sen soll­test und wann du am bes­ten einen Exper­ten um Hil­fe bittest. 

Pas­sen­den Ort für die Anbrin­gung der Satel­li­ten­schüs­sel auswählen 

Egal, ob du sie auf dem Bal­kon, an der Haus­wand oder auf dem Dach anbringst: In Deutsch­land wer­den Satel­li­ten­schüs­seln nach Süden aus­ge­rich­tet – in der Regel zum Satel­li­ten Astra 19,2° Ost, über den du die meis­ten deutsch­spra­chi­gen Sen­der emp­fängst. Das soll­test du vor der Mon­ta­ge berücksichtigen.

Wich­tig ist, dass du die Satel­li­ten­schüs­sel so anbringst, dass kei­ne Hin­der­nis­se wie Bäu­me oder Häu­ser im Weg ste­hen. Andern­falls kann das Signal geschwächt werden.

Mie­ter müs­sen beach­ten, dass sie die Erlaub­nis des Ver­mie­ters oder Haus­ei­gen­tü­mers benö­ti­gen, wenn sie eine Satel­li­ten­schüs­sel instal­lie­ren wollen.

Pas­sen­de Satel­li­ten­schüs­sel auswählen 

Wel­ches Modell pas­send für dich ist, hängt unter ande­rem von dei­ner Wohn­si­tua­ti­on ab und davon, wie vie­le Recei­ver du ver­sor­gen möchtest.

Grö­ße

Eine Satel­li­ten­schüs­sel ab 60 Zen­ti­me­tern Durch­mes­ser gilt in der Regel als aus­rei­chend, um guten und unge­stör­ten Emp­fang über Astra 19,2° Ost zu erhal­ten. Willst du meh­re­re Recei­ver ver­sor­gen, soll­te die Satel­li­ten­schüs­sel grö­ßer sein. Ein sehr gro­ßes Modell kann aber auch Nach­tei­le haben. Es bie­tet bei­spiels­wei­se mehr Angriffs­flä­che für star­ken Wind. Es gibt außer­dem noch wei­te­re Kri­te­ri­en, um die opti­ma­le Grö­ße für dei­ne Satel­li­ten­schüs­sel zu bestimmen.

LNB

Ach­te bei der Wahl der Satel­li­ten­schüs­sel auch auf den soge­nann­ten LNB. LNB steht für “Low Noi­se Block Con­ver­ter” (rausch­ar­mer Signal­um­set­zer). Der Signal­um­set­zer ver­stärkt das Satel­li­ten­si­gnal und lagert es auf eine Zwi­schen­fre­quenz um, damit es ohne Ver­lust an einen oder meh­re­re Recei­ver gelangt. Vom LNB hängt auch ab, wie vie­le Recei­ver du anschlie­ßen kannst. Die­se Mög­lich­kei­ten gibt es:

  • Sin­gle-LNB: für einen Empfänger
  • Twin-LNB: für bis zu zwei Empfänger
  • Quad-LNB: für bis zu vier Empfänger
  • Octo-LNB: für bis zu acht Empfänger

Mit einem soge­nann­ten Mul­ti­schal­ter ist die Anzahl der Emp­fän­ger erweiterbar.

Satel­li­ten­schüs­sel anbringen 

Ob du die Mon­ta­ge der Satel­li­ten­schüs­sel selbst vor­neh­men kannst, hängt davon ab, wo du sie anbrin­gen möch­test. Hast du ein Modell für den Bal­kon, kannst du es mit­hil­fe der mit­ge­lie­fer­ten Anlei­tung selbst befes­ti­gen. Möch­test du dei­ne Satel­li­ten­schüs­sel an der Haus­wand oder auf dem Dach anbrin­gen, ist die Mon­ta­ge kom­pli­zier­ter und auch gefähr­li­cher. Du musst gege­be­nen­falls Boh­run­gen an der Fas­sa­de oder dem Dach vor­neh­men. Hier­für soll­test du im Zwei­fels­fall einen Fach­mann engagieren.

Auf die Höhe kommt es bei der Anbrin­gung nicht an, solan­ge sich kei­ne Hin­der­nis­se zwi­schen der Satel­li­ten­schüs­sel und dem aus­ge­wähl­ten Satel­li­ten befin­den. Sinn­voll ist es aber, schon vor der Mon­ta­ge dar­über nach­zu­den­ken, wie und wo spä­ter die Kabel ver­legt wer­den sollen.

Blitz­schutz

Satel­li­ten­schüs­seln sind elek­trisch leit­fä­hig. Unver­zicht­bar ist daher der Blitz­schutz, der aus Sicher­heits- und Ver­si­che­rungs­grün­den in jedem Fall von einer Fach­kraft instal­liert wer­den soll­te. Unter­schie­den wird zwi­schen dem äuße­ren Blitz­schutz (Erdung) und dem inne­ren Blitz­schutz (Poten­zi­al­aus­gleich).

Erdung oder äuße­rer Blitzschutz

Der äuße­re Blitz­schutz ist vor­ge­schrie­ben, wenn sich die Sat-Schüs­sel zum Bei­spiel auf dem Haus­dach befin­det oder wenn sie so an der Wand ange­bracht wird, dass ihre obe­re Kan­te weni­ger als zwei Meter von der Kan­te des Daches ent­fernt ist. Die Erdung muss auch vor­ge­nom­men wer­den, wenn die Sat-Schüs­sel mehr als andert­halb Meter von der Wand absteht. Für den äuße­ren Blitz­schutz benö­tigt der Fach­mann ein spe­zi­el­les Kup­fer­ka­bel. Die­ses darf nicht über Roh­re oder die Regen­rin­ne füh­ren oder direkt neben ande­ren Kabeln ver­legt werden.

Poten­zi­al­aus­gleich oder inne­rer Blitzschutz

Der inne­re Blitz­schutz ist, wie der äuße­re, vor­ge­schrie­ben, wenn die Sat-Anla­ge außer­halb des blitz­ge­schütz­ten Bereichs liegt: auf dem Dach, weni­ger als zwei Meter unter der Dach­kan­te oder mehr als andert­halb Meter von der Haus­wand ent­fernt. Vor­ge­schrie­ben ist der Poten­zi­al­aus­gleich auch, wenn eine Satel­li­ten­an­la­ge woh­nungs- oder haus­über­grei­fend instal­liert wird. Die Instal­la­ti­on des inne­ren Blitz­schut­zes ist kom­plex und hängt von den Gege­ben­hei­ten vor Ort ab.

Ele­va­ti­ons­win­kel (Nei­gungs­win­kel)

Nach der Mon­ta­ge folgt die Aus­rich­tung der Satel­li­ten­schüs­sel. Den soge­nann­ten Nei­gungs­win­kel stellst du ein, indem du die Satel­li­ten­schüs­sel nach unten oder oben bewegst. In Deutsch­land liegt der Ele­va­ti­ons­win­kel bei rund 32 Grad.

Azi­mut­win­kel (Hori­zon­tal­win­kel)

Mit dem Ein­stel­len des soge­nann­ten Hori­zon­tal­win­kels opti­mierst du die Signal­stär­ke, indem du die Schüs­sel nach links oder rechts bewegst.

Satel­li­ten­schüs­sel mit Recei­ver verbinden 

Wenn die Satel­li­ten­schüs­sel mon­tiert ist, geht es dar­an, das Satel­li­ten­si­gnal an einen oder meh­re­re Emp­fän­ger zu lei­ten. Dafür müs­sen gege­be­nen­falls Kabel von der Satel­li­ten­schüs­sel zu den ein­zel­nen Recei­vern ver­legt wer­den. Die Elek­tro­in­stal­la­ti­on soll­test du von einem Fach­mann durch­füh­ren las­sen, wenn du kei­ne fun­dier­ten Erfah­run­gen damit hast. Alter­na­tiv ist auch eine kabel­lo­se Ver­bin­dung über ein inter­nes Netz­werk möglich.

Hin­weis: Da es in jedem Fall ver­schie­de­ne Mög­lich­kei­ten gibt, um meh­re­re Recei­ver mit einer Satel­li­ten­schüs­sel zu ver­bin­den, soll­test du dich vor­ab von einem Fach­be­trieb bera­ten las­sen oder gleich einen Exper­ten mit der Instal­la­ti­on beauftragen.

Anten­nen­ka­bel zu Recei­ver verlegen 

Jeder Recei­ver muss mit einem eige­nen Anten­nen­ka­bel (Koaxi­al­ka­bel) mit der Satel­li­ten­schüs­sel bzw. dem LNB ver­bun­den wer­den. Am ein­fachs­ten ist die Instal­la­ti­on, wenn du nur einen Emp­fän­ger anschlie­ßen möch­test – dann musst du auch nur ein Kabel ver­le­gen. Für jeden wei­te­ren Recei­ver benö­tigst du eine wei­te­re Kabel­ver­bin­dung.

Sat-Schüs­sel und Recei­ver über Mul­ti­schal­ter verbinden 

Falls du einen Quad-LNB ver­wen­dest, gibt es noch eine wei­te­re Mög­lich­keit. Die­sen kannst du mit einem soge­nann­ten Mul­ti­schal­ter erwei­tern, um eine grö­ße­re Anzahl von Recei­vern (in der Regel mehr als acht) zu ver­sor­gen. Das Anten­nen­ka­bel führt vom LNB zum Mul­ti­schal­ter. Danach wird jeder Recei­ver mit dem Mul­ti­schal­ter ver­bun­den. Wich­tig: Es gibt ver­schie­de­ne Arten von Mul­ti­schal­tern, über die du dich vor­ab infor­mie­ren solltest.

Ein­ka­bel­sys­tem

Wenn es bereits eine Anten­nen­lei­tung im Haus gibt (bei vor­han­de­nem Anten­nen- oder Kabel­an­schluss), kannst du ein Ein­ka­bel­sys­tem ver­wen­den, um Satel­li­ten­schüs­sel und Recei­ver zu ver­bin­den. Das erspart das Ver­le­gen neu­er Kabel. In die­sem Fall müs­sen aber die alten Anschluss­do­sen durch Sat-fähi­ge Anten­nen­do­sen ersetzt wer­den. Falls du kei­ne Erfah­rung mit sol­chen Arbei­ten hast, soll­test du das einem Tech­ni­ker überlassen.

Bei den Kabeln und Steck­ver­bin­dun­gen emp­fiehlt es sich, nicht an Qua­li­tät zu spa­ren, um Stö­run­gen best­mög­lich vor­zu­beu­gen. So wird zum Bei­spiel emp­foh­len, Kom­pres­si­ons­ste­cker statt F‑Steckern zu verwenden.

Kabel­lo­ses Sat-Signal 

Im Nor­mal­fall benö­tigt jeder Recei­ver ein eige­nes Kabel. Wenn du das Sat-Signal kabel­los über­tra­gen willst, gibt es eine Alter­na­ti­ve: Sat-IP (auch SAT-to-IP oder Sat-over-IP-Tech­nik). Das Satel­li­ten­si­gnal wird dabei in einen Code umge­wan­delt, den Gerä­te mit einer IP-Adres­se emp­fan­gen kön­nen (IP = Inter­net­pro­to­koll – eine Num­mer, die ein Gerät im Netz­werk iden­ti­fi­ziert). Dafür benö­tigst du einen soge­nann­ten SAT-IP-Con­ver­ter und ent­spre­chen­de Receiver.

Näs­se­schutz gegen Kurzschluss 

Satel­li­ten­schüs­seln sind allen wit­te­rungs­be­ding­ten Umstän­den aus­ge­setzt. Um Kurz­schlüs­sen auf­grund von Feuch­tig­keit vor­zu­beu­gen, ist ein Näs­se­schutz der Elek­trik im außen lie­gen­den Bereich wich­tig. Die­ser soll ver­hin­dern, dass bei­spiels­wei­se Regen­was­ser in die Ste­cker läuft. In man­chen LNBs ist der Näs­se­schutz bereits ein­ge­baut. Oft wer­den ver­schie­de­ne Maß­nah­men kom­bi­niert. Lass dich dazu am bes­ten fach­lich beraten.

Hin­weis: Selbst bei soge­nann­ten was­ser­dich­ten Ste­ckern ist eine zusätz­li­che Näs­se­schutz­maß­nah­me empfehlenswert.

Recei­ver einrichten 

Ist die Satel­li­ten­schüs­sel ange­bracht, aus­ge­rich­tet und ver­ka­belt, kannst du die Recei­ver ein­rich­ten. Du schal­test erst den Fern­se­her und danach den jewei­li­gen Recei­ver ein. Wenn die Sen­der­su­che nicht auto­ma­tisch beginnt, star­test du sie über das ent­spre­chen­de Menü. Auf die­se Wei­se erhältst du eine aktu­el­le Sen­der­lis­te, die du im Anschluss bei Bedarf manu­ell sor­tie­ren kannst.

Du möch­test die gefun­de­nen Sen­der neu anord­nen? Suche im Menü nach Unter­punk­ten wie “Sen­der­lis­te” oder “Kanal­ma­na­ger” und ver­än­de­re dort die Rei­hen­fol­ge. Für einen bes­se­ren Über­blick bie­tet es sich an, die uner­wünsch­ten Sen­der gleich zu löschen.

Ein­stel­len des Signals 

Das soge­nann­te Fein­jus­tie­ren führst du ent­we­der allein mit einem am LNB befes­tig­ten Sat-Fin­der (Mess­ge­rät, das die Signal­stär­ke anzeigt) oder zu zweit durch. Wenn zwei Per­so­nen vor Ort sind, bleibt eine beim Fern­se­her, um die Bild­qua­li­tät zu prü­fen, wäh­rend die ande­re Per­son den Hori­zon­tal­win­kel (Azi­mut) durch Rechts- und Links­be­we­gun­gen der Satel­li­ten­schüs­sel ein­stellt – so lan­ge, bis das Ergeb­nis zufrie­den­stel­lend ist. Alter­na­tiv kann die Per­son im Haus oder in der Woh­nung die Signal­stär­ke an einer ent­spre­chen­den Anzei­ge am Recei­ver ablesen.

Satel­li­ten­schüs­sel instal­lie­ren und anschließen 

Wenn du bereits tech­ni­sches Vor­wis­sen hast, kannst du eini­ge Arbei­ten bei der Instal­la­ti­on der Satel­li­ten­schüs­sel selbst über­neh­men. Falls nicht, soll­test du unbe­dingt einen Fach­mann enga­gie­ren, da vor allem die Arbei­ten an der Elek­trik mit Gefah­ren ver­bun­den sind. Der Blitz­schutz soll­te in jedem Fall von einer Fach­kraft über­nom­men wer­den. Das dient sowohl dei­ner Sicher­heit als auch der Erhal­tung dei­nes Versicherungsschutzes.

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