Fast wie von selbst surren Saugroboter durch die Wohnung, befreien Teppich und Co. von Schmutz, Staub, Haaren und Krümeln. Einige haben sogar noch eine zusätzliche Wischfunktion. Damit die flinken Staubsaugerroboter zufriedenstellende Ergebnisse erzielen können, solltest du deine Wohnung etwas vorbereiten. UPDATED erklärt, mit welchen Tricks du deinem Roboter das Saugen auf Teppich und glatten Böden erleichterst.
Das erfahrt ihr gleich
- Wie funktionieren Saugroboter?
- Besondere Herausforderung: Tierhaare
- Staubsauger-Roboter und Hochflor-Teppiche: Klippen meistern
- Wischroboter vs. Saugroboter mit Wischfunktion
- Sonderfall: Schwarze Teppiche und Fliesen
- Was bringen Lightwalls für Staubsauger-Roboter?
- Saugroboter richtig pflegen und reinigen: Worauf solltest du achten?
Mit ihren gegenläufig rotierenden Bürsten schaufeln und saugen Saugroboter Staub, Haare und Krümel von nahezu allen Bodenbelägen auf. Ändert sich während des Reinigungsvorgangs der Bodenbelag – beispielsweise von Teppich zu glatten Böden wie Laminat – stellt der Staubsauger-Roboter die Bürsten entsprechend ein.
Die meisten Modelle arbeiten leise und unauffällig. Ist dir der Geräuschpegel dennoch zu hoch und möchtest du die Haushaltshelfer lieber auf Tour schicken, wenn du nicht zu Hause bist, kannst du Einsatzzeiten programmieren. Die gewünschten Reinigungszeiten stellst du direkt am Gerät ein oder über eine Fernbedienung. Die meisten Modelle kannst du auch über eine App programmieren. Auch die Integration in Smart Home-Routinen ist möglich. So kannst du dein Modell automatisch starten lassen, wenn du aus dem Haus gehst.
Voraussetzung für eine funktionierende Steuerung per App ist das Mapping: Während seiner Touren erfasst der Roboter seine Umgebung und erstellt so zunächst eine Karte seiner Umgebung. Sind Eingang oder Durchgang zum Raum allerdings zu breit, kann es passieren, dass die beiden Räume im Mapping als ein Raum zusammengefasst werden. In diesem Fall hilft es, den Eingang des Raumes für die Mapping-Tour des Saugroboters etwas enger zu gestalten, beispielsweise mit Kartons oder anderen unverrückbaren Gegenständen.
Über die App hast du zudem meist Zugriff auf weitere Programme und Features wie virtuelle Grenzen, selektive Raumeinteilung und eine präzise Zonenreinigung. So kannst du die Geräte per App auf definierte Routen schicken oder bestimmte Bereiche sperren.
Vor allem auf glatten Bodenbelägen wie Fliesen und Holzfußböden, aber auch auf niederflorigen Teppichen leisten die Geräte beim Saugen gute Arbeit. Schwarze oder Hochflor-Teppiche können dagegen zu echten Hindernissen werden, die die Effektivität deines Staubsaugerroboters einschränken.
Ihren Weg suchen sich die Roboter auf Teppichen als auch glatten Böden mithilfe integrierter Sensoren. Diese sorgen dafür, dass Hindernisse wie Möbel erkannt und sicher umfahren werden. Auch welche Flächen er bereits gesaugt hat, merkt sich dein Staubsauger-Roboter und erkennt im Normalfall Absätze und Treppen rechtzeitig, sodass es nicht zum Absturz kommt.
Tierhaare sind für jeden Saugroboter eine echte Herausforderung. Um Haare von Hund oder Katze zuverlässig aufzusaugen, sollte dein Roboter bestimmte Anforderungen erfüllen. Dazu gehört vor allem eine hohe Saugleistung: Mindestens 2.000 Pascal (Pa) (Unter-) Druck sind nötig, damit Tierhaare sauber beseitigt werden.
Damit dein Saugroboter Tierhaare auch gut erfassen kann, kommt es auf die richtigen Bürsten an. Für Katzen- und Hundehaare eignen sich Kombi-Bürsten, die sowohl mit Kunststoffborsten als auch Gummilamellen ausgerüstet sind. Da sich Tierhaare in Borsten und Walze der Bürste des Saugroboters verfangen, sollte die Bürste abnehmbar sein.
Hochflor-Teppiche können durch ihre langen Garnfäden zu einem Problem für die saugenden Roboter werden. Die Geräte verfangen sich in ihnen oder können sie gar nicht erst befahren. Die Folge ist ein Abbruch der Reinigungs-Tour.
Lange bestand die einzige Lösung für dieses Problem darin, die Staubsauger um Hochflor-Teppiche herum zu navigieren. Inzwischen haben einige Hersteller nachgebessert und Staubsaugerroboter für Hochflor-Teppich auf den Markt gebracht. Diese sind zum einen mit einer stärkeren Saugleistung ausgerüstet, um den Schmutz aus den langen Teppichfasern ziehen zu können. Zum anderen überwinden die Staubsauger-Roboter die kleinen Schwellen, die am Teppichrand entstehen, und können auch auf weichem Untergrund navigieren.
Bewältigt dein saugender Roboter diese Hindernisse nicht, helfen einfache Magnet-Klebebänder dem Gerät bei der Navigation. Diese Klebebänder bringst du beispielsweise an vorhandenen Möbeln oder unterhalb des Teppichs an – um das Hindernis herum auf dem Boden.
Herumliegende Stromkabel und Gegenstände sowie Tisch- und Stuhlbeine behindern deinen Roboter bei der effektiven und schnellen Reinigung. Dies Maßnahmen helfen deinem Saugroboter, seinen Weg zu meistern:
Kabelhalter: In Kabeln von Elektrogeräten verfangen sich Staubsauger-Roboter schnell. Kabelhalter sind eine günstige Lösung und schaffen Ordnung.
Erste Hilfe bei Tiefstaplern: Wenn es der Saugroboter nicht unter dein Sofa schaft: Kleine Holzkeile aus dem Baumarkt helfen, das Sofa höherzulegen. Oder mit höhenverstellbaren Füßen auszustatten.
Aufräumen und Stühle hochstellen: Stelle Stühle, kleine Beistellmöbel und Gegenstände vor dem Saugen einfach hoch oder räume sie weg. So kann der Roboter noch schneller und gründlicher arbeiten.
Welcher Saugroboter ist für Teppiche geeignet und welcher nicht? Ein Blick in die Angaben des Herstellers hilft meist weiter. Für ein wenig Orientierung haben wir eine kleine Auswahl für dich zusammengestellt:
Zu den Robotern, die mit Teppichen zurechtkommen, gehören unter anderem der iRobot Roomba 676 und der iRobot Roomba 981 sowie der Eufy RoboVac 15C. Auch der Botvac D8 von Neato Robotics reinigt sowohl Teppich als auch glatte Böden. Mit Empfehlung von Stiftung Warentest reinigt der Saugroboter RX9-1-IBM von AEG deine Teppiche und Hartböden.
Die smarten Helfer für den Fußboden können mittlerweile nicht nur saugen, sondern wischen auch den Boden. Allerdings gibt es für Saugroboter spezielle Reiniger; gängige Reinigungsmittel zu verwenden, kann für die Geräte schädlich sein. Diese Mittel können stark schäumen oder Säuren beziehungsweise Alkohol enthalten. Die speziell für Saugroboter hergestellten Mittel sollen das Gerät vor verstopften Düsen oder Schäden am Wasserbehälter bewahren. Verstopfen die Düsen trotz der Vorsichtsmaßnahmen, hilft es, die Düsen einmal vorsichtig mit einer Nadel zu reinigen, damit das Wasser wieder ungehindert fließen kann. Im Vergleich der Stiftung Warentest schnitten bei den Kombigeräten der Roborock S6 MaxV von Xiaomi und der RR7987 X‑Plorer Serie 95 von Rowenta gut ab.
Auch wenn immer mehr Saugroboter für Teppich geeignet sind – viele Modelle haben mit schwarzen Teppichen Probleme. Gleiches gilt übrigens für dunkle Fliesen. Die Roboter befahren die dunklen Flächen gar nicht erst oder stellen das Saugen ein, sobald du sie von Hand auf dunklen Teppichboden oder Fliesen abstellst. Denn: Die integrierten Absturzsensoren halten den dunklen Bodenbelag für einen Abgrund. Um die vermeintliche Gefahr zu meiden, stellt der Staubsauger-Roboter auf dem Teppich oder Hartboden seine Arbeit ein.
Das Problem tritt nicht bei jedem Staubsauger-Roboter auf. Fürchtet sich dein Haushaltshelfer vor dem dunklen Boden, kannst du ihn mit einem kleinen Trick zum Weitersaugen bewegen: Klebe einfach die Absturzsensoren ab, zum Beispiel mit Glanzpapier. Meistens befinden sich die Sensoren vorne unterhalb des Staubsaugers. Im Zweifelsfall hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung.
Der einzige Haken an dieser Methode: Dein Staubsauger-Roboter erkennt nun auch echte Abgründe wie Treppen nicht länger. Daher solltest du Treppenabgänge absperren oder mit dem erwähnten Magnet-Klebeband in vor der Klippe schützen.
Spezielle Lightwalls oder Lichtschranken für die saugenden Roboter funktionieren wie Navigationssysteme, die die Geräte nach deinen persönlichen Wünschen durch die Wohnung dirigieren. Lightwalls sind als batteriebetriebenes Zubehör erhältlich und können an verschiedenen Stellen der Wohnung aufgestellt werden. Hierbei wird zwischen zwei Modellen unterschieden, die jeweils eine der beiden Funktionsweisen „Schranken“ und „Tore“ unterstützen:
- Lichtschranke: Sie signalisieren dem Roboter, dass der dahinterliegende Bereich für ihn vollständig gesperrt ist. Etwa, weil der Bereich für das Gerät gefährlich oder tabu ist (Stichwort: Außenbereiche oder Kinderzimmer). Eine zusätzliche Absperrung ist nicht nötig.
- Tore: Hier werden Durchfahrten nur kurzfristig gesperrt, zum Beispiel in der Zeit, in der dein Kind das Zimmer zum Spielen nutzt. Der Roboter-Staubsauger fährt erst in den Raum, wenn der Zeitplan es ihm gestattet.
Damit dein Saugroboter seine Saugkraft und Leistung möglichst lange behält, solltest du ihn regelmäßig pflegen und reinigen. Die folgenden Punkte sind dabei wichtig:
- Den Staubbehälter deines Roboters solltest du regelmäßig entleeren. Und zwar, noch bevor er voll ist.
- Der Filter sollte einmal jährlich ausgetauscht werden. Das empfehlen die meisten Hersteller, um die Saugleistung zu steigern.
- Viele Staubbehälter und der dazugehörige Filter lassen sich waschen. Schau aber vorher unbedingt in die Bedienungsanleitung des Herstellers.
- Die Borsten sollten regelmäßig auf verhedderte Haare und Ähnliches untersucht und gesäubert werden. Vor allem, wenn Haustiere im Haushalt leben.
- Die Sensoren solltest du regelmäßig von festgesetztem Staub befreien. So behält der smarte Staubsauger die Orientierung.
Wie häufig du Staubbehälter, Filter und Sensoren reinigen solltest, hängt auch von deinem persönlichen Gebrauch ab. Je öfter das Gerät seine Bahnen zieht, desto häufiger ist eine Reinigung fällig. Auch Haustierhaare und Ähnliches sorgen dafür, dass Staubbehälter und Filter öfter entleert, gereinigt und die Borsten von verhedderten Haaren befreit werden müssen.
Es gibt schöneres, als sich beim Heimkommen um Schmutz, Krümel und Staub kümmern zu müssen – beispielsweise in einer herrlich sauberen Wohnung zu entspannen. Mit einem modernen Saugroboter – und ein wenig Vorbereitung – ist das gar kein Problem. Womöglich sorgt sogar ein Modell mit Wischfunktion gleich noch für glänzende Böden. Ein paar Handgriffe und die regelmäßige Pflege von Staubbehälter, Filter und Sensoren, und der Staubsauger zieht regelmäßig schnell und gründlich seine Bahnen. Und wenn du nicht möchtest, dass der Staubsauger-Roboter dabei jeden Tag um dich herumfährt, kannst du ihn einfach auf die gewünschte Reinigungszeit programmieren.
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