© 2020 Getty Images
Audio

Soft­ware-Equa­li­zer: Was ist das und wie stellst du ihn ein

Mit einem gut abgestimmten Equalizer kannst du deine Musik in Zukunft noch mehr genießen.

Wenn du dei­ne liebs­ten Play­lists genie­ßen willst, brauchst du in ers­ter Linie gute Laut­spre­cher oder Kopf­hö­rer. Sie sind die Basis für ordent­li­chen Klang. Mit einem Soft­ware-Equa­li­zer (EQ) holst du aller­dings noch mehr aus den Lie­dern und Gerä­ten her­aus. Denn mit einem sol­chen Tool kannst du den Sound per­fekt an das Gen­re oder dei­ne eige­nen Vor­lie­ben anpas­sen. Was dahin­ter­steckt, wo du Equa­li­zer fin­dest und wie du sie ein­stellst, erklä­ren wir dir hier.

Equa­li­zer: Was ist das eigentlich?

Der eng­li­sche Begriff Equa­li­zer lässt sich mit „Aus­glei­cher“ über­set­zen. Geläu­fi­ger ist aber die Bezeich­nung „Ent­zer­rer“. Es geht also um ein Tool, mit dem du den Ton ent­zer­ren kannst. Dafür musst du wis­sen, dass sich Musik über ver­schie­de­ne Fre­quenz­be­rei­che erstreckt. Grob las­sen die sich in Höhen, Mit­ten und Tie­fen ein­tei­len. Der Job des Equa­li­zers ist es, die­se ein­zel­nen Fre­quen­zen lau­ter oder lei­ser zu machen.

Mehr dazu 
Spo­ti­fy & Co.: Musik-Strea­ming-Diens­te im Vergleich 

Im Event-Bereich und der Musik­pro­duk­ti­on erle­di­gen das zum Teil exter­ne Gerä­te. Das sind gro­ße Käs­ten mit zahl­rei­chen Dreh- oder Schie­be­reg­lern, die alle einen bestimm­ten Fre­quenz­be­reich steu­ern. Im pri­va­ten Bereich kom­men aber eher die soft­ware­sei­ti­gen Equa­li­zer zum Einsatz.

So bekommst du Zugriff auf einen Equalizer

Vie­le Gerä­te wie Blue­tooth- und WLAN-Laut­spre­cher sowie Kopf­hö­rer haben eine eige­ne Soft­ware, die du auf dei­nem Rech­ner, Smart­phone oder Tablet instal­lie­ren kannst. Die­se beinhal­tet in den meis­ten Fäl­len auch einen Equa­li­zer. Es kann aller­dings sein, dass du etwas danach suchen musst. Nicht sel­ten ver­ste­cken die Her­stel­ler den Equa­li­zer etwas. An drei Bei­spie­len zei­gen wir dir, wie du an den EQ kommst.

Spo­ti­fy

Unter iOS:

  1. Öff­ne die App von Spo­ti­fy auf dei­nem Smart­phone oder Tablet.
  2. Tip­pe auf das Zahn­rad, udie Ein­stel­lun­gen auf­zu­ru­fen.
  3. Tip­pe auf den Punkt Wie­der­ga­be.
  4. Scrol­le etwas nach unten, bis du den Punkt Equa­li­zer siehst.
  5. Tip­pe die­sen an.
  6. Akti­vie­re nun den Equa­li­zer mit einem Tip­pen auf die Opti­on.

Unter Android:

  1. Öff­ne die App von Spo­ti­fy auf dei­nem Smart­phone oder Tablet.
  2. Tip­pe auf das Zahn­rad, um die Ein­stel­lun­gen aufzurufen.
  3. Scrol­le etwas nach unten, bis du den Punkt Sound­qua­li­tät siehst.
  4. Tip­pe dort auf den Equa­li­zer.

Wich­tig für Android-Nutzer:

Falls du den Equa­li­zer in den Ein­stel­lun­gen nicht finden soll­testkann es ein, dass dein Smart­phone kei­nen Equa­li­zer unterstützt.

Sony-Kopf­hö­rer

  1. Lade die App Sony Head­pho­nes Con­nect auf dein Smart­phone oder Tablet.
  2. Öff­ne Sie und kon­fi­gu­rie­re dei­ne Kopf­hö­rer.
  3. Tip­pe nun unter­halb des Bil­des der Kopf­hö­rer auf Sound.
  4. Scrol­le nach unten, bis der Punkt Equa­li­zer zu sehen ist.
  5. Tip­pe auf den Pfeil, um die Vor­ein­stel­lun­gen zu öff­nen.
  6. Tippst du auf das Zahn­rad dar­un­ter, kannst du den EQ indi­vi­du­ell ein­stel­len.
Pas­send dazu 

Sonos-Laut­spre­cher

  1. Öff­ne die Sonos-App auf dei­nem Smart­phone oder Tablet.
  2. Tip­pe unten rechts auf das Zahn­rad.
  3. Tip­pe nun auf den Punkt Sys­tem.
  4. Tip­pe auf die Pro­duk­te, die du ein­stel­len möch­test.
  5. Tip­pe unter Klang auf Equa­li­zer.

Einen sys­tem­wei­ten Equa­li­zer für Mac und Win­dows gibt es etwa mit dem Pro­gramm „Boom 3D“. Die­ses fil­tert alle Sounds, nicht nur die Musik bestimm­ter Anwen­dun­gen. Nach einer 30-tägi­gen Test­pha­se musst du die Soft­ware aller­dings kau­fen, um sie wei­ter­hin zu verwen­den.

EQ: Fre­quen­zen und ihre Zuordnung

Zur Ein­ord­nung von Fre­quen­zen zunächst etwas Basis­wis­sen: Die Maß­ein­heit für Fre­quen­zen ist Hertz (Hz), was Schwin­gun­gen pro Sekun­de sind. Das mensch­li­che Gehör ist in der Lage, Fre­quen­zen von durch­schnitt­lich 20 bis 20.000 Hz wahr­zu­neh­men. Mit zuneh­men­dem Alter nimmt die obe­re Gren­ze aller­dings deut­lich ab und kann auf rund 10.000 Herz (10 kHz) sin­ken. Als ange­nehm emp­fin­den wir in der Regel den Bereich zwi­schen 500 Hz und 4 kHz. So sind Tief­ton (Bass), Mit­ten und Höhen auf dem Fre­quenz­band verortet:

  • Tie­fen erstre­cken sich von 20 bis 150 Hz
  • Mit­ten gehen von 150 bis 2.000 Hz
  • Höhen lie­gen im Bereich zwi­schen 2.000 und 20.000 Hz

Die Mit­ten und unte­ren Höhen emp­fin­den wir also durch unser Gehör oft als ange­nehm. Tiefe Bäs­se sowie mitt­le­re und super­ho­he Töne kön­nen eher stö­rend wir­ken. Das ist auch wich­tig für die Ein­stel­lung des Equalizers.

So stellst du den Equa­li­zer rich­tig ein

Je nach Equa­li­zer bekommst du mehr oder weni­ger genaue Ein­stel­lungs­mög­lich­kei­ten gebo­ten. Spo­ti­fy lässt etwa indi­vi­du­el­le Ein­stel­lun­gen für die Fre­quen­zen 60, 150, 400, 1.000, 2.400 und 15.000 Hz zu. Die Fre­quen­zen dazwi­schen zieht das Tool mit. So machen das auch vie­le ande­re Equa­li­zer. Sie fül­len also die Dif­fe­renz line­ar oder bogen­för­mig aus. Das ver­bes­sert das Klangbild.

Wie du den Equa­li­zer ein­stellst, kommt ganz auf das Gen­re der Musik und dei­nen per­sön­li­chen Geschmack an. Magst du zu domi­nan­te Bäs­se etwa nicht, weil du davon schnell Kopf­schmer­zen bekommst, soll­test du sie nicht zu stark aufdrehen. Ähn­li­ches gilt auch für die Höhen. Gene­rell gilt: Über­trei­be es mit den Ein­stel­lun­gen nicht. Ein dezen­tes Anhe­ben oder Sen­ken der Fre­quen­zen macht bereits einen gro­ßen Unter­schied. Im Fol­gen­den ein paar Bei­spie­le für die Ein­stel­lun­gen nach bestimm­ten Gen­res. 

  • Akus­tik: Hebe die tie­fen Töne leicht an, ver­su­che die Mit­ten neu­tral zu hal­ten und hebe auch die hohen Töne leicht an. 
  • Hip-Hop/Elec­tro­nic: Hebe die Tie­fen hier etwas stär­ker an, sen­ke die Mit­ten leicht ab und die Höhen leicht an. 
  • Pop: Las­se die Bäs­se und Höhen aus­ge­gli­chen, ver­stär­ke nur die Mit­ten etwas. 
  • Rock: Dre­he die Mit­ten etwas her­un­ter und dafür die tie­fen und hohen Töne stär­ker auf. 
  • Pod­casts: Die Mit­ten und Höhen sind hier wich­tig, dre­he sie des­halb etwas höher und die Bäs­se run­ter. 

Das manu­el­le Ein­stel­len des Equa­li­zers ver­langt etwas Fin­ger­spit­zen­ge­fühl. Tipp: Traust du dir das nicht zu oder hast gera­de kei­ne Zeit dafür, blei­ben dir noch die Pre­sets. Die­se stel­len den EQ auf durch­schnitt­lich pas­sen­de Wer­te für ein bestimm­tes Gen­re ein. In den meis­ten Fäl­len lie­fert das bereits ein deut­lich bes­se­res Ergeb­nis als bei deak­ti­vier­tem Equalizer.

Fazit: Trau dich an den EQ ran!

Du brauchst kei­ne Angst zu haben, bei einem EQ etwas zu „ver­stel­len“. Im schlimms­ten Fall schal­test du die Soft­ware ein­fach ab oder wech­selst zu einem Pre­set. Pro­bie­re also in einer ruhi­gen Minu­te etwas her­um. Mit der Zeit fin­dest du sicher die pas­sen­de Abmi­schung für dei­ne Lieb­lings­mu­sik. Spei­che­re dir die­se in einem eige­nen Pre­set ab, wenn die Soft­ware das ermög­licht. Die Nut­zung eines Equa­li­zers lohnt sich auf jeden, denn er holt noch mehr aus dei­ner Musik und dei­nen Gerä­ten heraus.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!