Mit einem Fingertipp die Beleuchtung dimmen, in den Abendstunden per Sprachbefehl für stimmungsvolles Licht sorgen, sich morgens sanft wecken lassen: Das LED-Lampen-System Philips Hue von Hersteller Signify (ehemals Philips Lighting) ist ein Kassenschlager und in vielen Haushalten im Einsatz. Wer noch keine smarten Leuchtmittel besitzt, findet zahlreiche und vergleichsweise günstige Alternativen zu Philips Hue. UPDATED zeigt, welche Lichtsysteme es gibt und welche Vorteile sie mitbringen.
Hinter smartem Licht verbergen sich spezielle Leuchtmittel mit Funksteuerung. Du schraubst oder steckst sie in eine gewöhnliche Lampenfassung. Gesteuert werden die smarten Leuchtmittel über WLAN, Bluetooth oder den Funkstandard ZigBee. Je nach System benötigst du dafür eine “Vermittlungszentrale” für die Signale, die in der Regel Bridge oder Gateway genannt wird.
Um auf deine smarten Leuchten zuzugreifen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Apps für Smartphone und Tablet, spezielle Fernbedienungen – oder du integrierst die modernen Leuchtmittel in ein vorhandenes Smart-Lighting-System, das mit den Leuchten kompatibel ist.
Eine verbreitete Philips-Hue-Alternative kommt aus dem Hause Ikea: Tradfri ist seit 2017 beim schwedischen Möbelriesen im Sortiment. Die Smart-Home-Beleuchtung von Ikea ist deutlich günstiger als Philips Hue. Die Leuchtmittel kannst du problemlos in ein bestehendes Philips-Hue-Beleuchtungssystem einbinden.
Smarter Tipp: Beginne deine persönliche Hausautomation mit einem Starterset von Philips Hue und ergänze es mit Tradfri-Budget-Bulbs.
Neben LEDs bietet das Ikea-Leuchtmittelsortiment auch Möbel mit integrierter Beleuchtung und mit ansprechenden Lichtpaneelen – gemeint sind beleuchtete Wandflächen, die es in dieser Form bei Konkurrenten wie Philips Hue nicht gibt.
Tradfri-Lampen lassen sich per Smartphone nicht direkt ansteuern, du benötigst als “Vermittler” das Tradfri-Gateway. Das Kästchen fungiert als zentrale Steuereinheit und ist das Äquivalent zur Philips-Hue-Bridge, die du wie das Ikea-Gateway mit dem Router verbindest, um ein drahtloses Netzwerk herzustellen. Hast du bereits eine Bridge installiert und möchtest dein Philips-Hue-System lediglich mit Tradfri-Leuchtmitteln erweitern, musst du dir nicht zusätzlich ein Gateway kaufen.
So kannst du die Tradfri-Produkte steuern:
Du möchtest flexibel sein und ohne WLAN auf dem Balkon, im Garten oder am Strand smartes Licht einsetzen? Dann könnte die mobile Leuchte Philips Hue Go mit 16 Millionen Farbtönen und vorinstallierten Lichtszenarien wie “Cozy Candle” und “Sunday Coffee” etwas für dich sein.
Es handelt sich bei der Philips Hue Go um eine halbkugelförmige Designleuchte, die mit 15 Zentimetern Durchmesser und einem Gewicht von 900 Gramm ausgesprochen kompakt und damit wunderbar für den mobilen Einsatz geeignet ist. Der eingebaute Akku hält drei Stunden, steuern kannst du die Leuchte am Gerät selbst oder per App.
Mehr über das Smart Light zum Mitnehmen erfährst du im UPDATED-Ratgeber Philips Hue Go: So steuern und nutzen Sie das mobile Licht.
Hersteller Innr kommt genau wie Philips Hue aus den Niederlanden. Das Innr-Sortiment kann mit dem von Marktführer Philips Hue durchaus mithalten: Es gibt Lichtspots, flexible LED-Streifen, bunte LED-Kerzenbirnen, Disc-Lampen und sogar smarte Oberflächenbeleuchtung für die Küche. Die Optik ist modern, Verarbeitung und Leuchtstärke konnten bereits in verschiedenen Tests überzeugen.
Innr benötigt eine eigene Bridge und ist dank Funkstandard ZigBee kompatibel mit den Leuchtmitteln von Ikea Tradfri und Philips Hue. Auch die Innr-Produkte sind im Vergleich zu Philips Hue relativ preisgünstig.
So kannst du die Innr-Produkte steuern:
- Über die Innr-App für iOS und Android
- Mit der Innr-Fernbedienung
- Per Sprachsteuerung über Amazons Alexa
- Über das System Osram Lightify sowie die Philips-Hue-Technik
Wichtig: Innr-Produkte lassen sich bisher nicht über Apples HomeKit oder den Google Assistant steuern.
Das LIFX-Produktportfolio beschränkt sich derzeit auf E27-Lampen, Lichtschläuche und dekorative Leuchttafeln für die Wand (Stand: Juli 2019). Die Leuchtmittel unterscheiden sich nicht nur optisch deutlich von den Philips-Hue-Produkten. LIFX sticht auch heraus, weil das System nicht mit einer Bridge oder einem Gateway arbeitet, sondern mit WLAN auskommt. Hier ist demnach kein ZigBee im Spiel. Deshalb kannst du LIFX-Produkte nicht in ein vorhandenes Smart-Lighting-System einbinden, wie zum Beispiel das von Philips Hue oder Ikea Tradfri.
Die LIFX-Leuchten lassen sich sowohl einzeln ansteuern als auch in Gruppen verwalten. Die Einrichtung soll weniger als fünf Minuten in Anspruch nehmen.
So kannst du die LIFX-Produkte steuern:
- Mit der LIFX-App für iOS und Android
- Per Sprachsteuerung über Amazon Alexa, Google Assistant, Apples HomeKit und Microsoft Cortana
- Über andere Smart-Home-Systeme wie Logitech Harmony, Nest und Samsung SmartThings
Eines solltest du bei den Produkten von LIFX jedoch bedenken: Sie sind kein Schnäppchen. Ein Leuchtmittel mit farbenfrohem Licht kostet etwas mehr als eine LED-Birne von Philips Hue.
Das Beleuchtungssystem Osram Smart+ spielt in derselben Preisliga wie Philips Hue. Beide Systeme sind miteinander kombinierbar.
Auch die Leuchtmittel von Osram Smart+ benötigen eine zentrale Steuereinheit, die mit dem Router verbunden ist. Hier kann sowohl eine Philips-Hue-Bridge als auch die Osram-Lightify-Bridge zum Einsatz kommen – letztere ist allerdings nicht mehr neu erhältlich.
Die Produktpalette ist (noch) nicht allzu umfangreich, bietet aber bereits dimmbare LED-Leucht-Strips aus Kunststoff für drinnen und draußen, ein- und mehrfarbige LED-Birnen, ‑Spots und ‑Kerzen. (Stand: Juli 2019)
Auffällig bei Osram Smart+ ist die schicke Optik der LED-Filament-Lampen. Mit ihrem Retro-Look und der Gold-Optik erinnern sie an die klassischen Edison-Birnen: Die LED-Stäbchen im Inneren sehen aus wie Glühdrähte. Im Vergleich zu den meisten anderen smarten Leuchtmitteln sind sie echte Hingucker. Das ist ein ästhetischer Vorteil gegenüber der Konkurrenz, deren Leuchtmittel in Designerleuchten häufig unpassend wirken.
So kannst du die Produkte von Osram Smart+ steuern:
- Auf Android-Geräten mit der App “Ledvance Smart+”
- Auf Apple-Geräten über die vorinstallierte Home-App
- Über das Apple HomeKit und Amazons Alexa
- Über andere Smart-Light-Systeme mit ZigBee-Standard, zum Beispiel Philips Hue, Ikea Tradfri und Innr
- Über den Switch Mini von Osram Smart+, der sowohl als Fernbedienung als auch als Wandschalter fungieren kann
Inzwischen gibt es zahlreiche Alternativen zu den Produkten von Philips Hue. Hersteller wie LIFX, Osram, Ikea und Innr machen dem Marktführer Konkurrenz. Viele der Systeme sind untereinander kompatibel – der ZigBee-Funkstandard macht’s möglich. Die Steuerung der smarten Leuchtmittel funktioniert bei allen vorgestellten Systemen bequem über Apps für Smartphones und Tablets – aber auch auf verschiedenen anderen Wegen. Welches System das richtige für dich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zum Beispiel, was für Leuchtmittel du brauchst, wo du sie nutzen willst und wie viel Geld du ausgeben möchtest.
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