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Haushalt

Kon­denstrock­ner, Wär­me­pum­pen­trock­ner und Co.: Das ist der Unterschied

Trockner sind praktisch, allerdings gibt es unterschiedliche Arten der Geräte: Kondens-, Wärmepumpen- und Ablufttrockner.

Wäsche­trock­ner sind eine gro­ße Erleich­te­rung im Haus­halt. Gera­de bei Hand­tü­chern, Bett­wä­sche und Baby-Beklei­dung sparst du dir das lang­wie­ri­ge Trock­nen an der Luft. Im Ver­gleich zu Wasch­ma­schi­nen, die im Prin­zip alle gleich funk­tio­nie­ren, ist ein Trock­ner nicht gleich ein Trock­ner. Unter­schied­li­che Tech­no­lo­gien wir­ken sich auf Leis­tung, Preis und mehr aus. Doch wel­che Tech­no­lo­gien sind das, was sind die Vor- und Nach­tei­le der Wäsche­trock­ner und wor­auf ist beim Kauf zu ach­ten? Hier erfährst du alles dazu. 

Abluft­trock­ner: Bewähr­te Tech­nik mit einem Haken

Die Geschich­te der Trock­ner geht bis ins 19. Jahr­hun­dert zurück. Doch damals kam noch offe­nes Feu­er zum Ein­satz. Abluft­trock­ner gab es erst deut­lich spä­ter, näm­lich seit Mit­te des 20. Jahr­hun­derts. Das Prin­zip hat also schon eini­ge Jahr­zehn­te auf dem Buckel, kommt aber noch heu­te zum Ein­satz. Die Funk­ti­ons­wei­se ist dabei gar nicht so kom­pli­ziert. Die feuch­te Wäsche gibst du natür­lich, meist frisch aus der Wasch­ma­schi­ne, in die Trom­mel. Schließt du das Gerät und schal­test es an, dann saugt es zunächst Luft aus der Umge­bung an. Die­se erwärmt das Gerät durch eine elek­tri­sche Hei­zung. Das hat den Effekt, dass sie bes­ser Was­ser auf­nimmt. Die Feuch­tig­keit ent­zieht der Trock­ner dann der Wäsche. Die feuch­te Luft gelangt dann durch Fil­ter und schließ­lich über einen Abluft­schlauch ins Freie.

Genau das ist aller­dings die gro­ße Schwä­che eines Abluft­trock­ners. Die Abluft soll­test du natür­lich nicht in den Raum lei­ten, denn damit steigt die Luft­feuch­tig­keit viel zu stark. In der Fol­ge hast du sehr schnell Schim­mel im Haus. Die Schläu­che sind so kon­zi­piert, dass du sie nach drau­ßen lei­test. Das geschieht etwa über einen spe­zi­el­len Anschluss für die Abluft oder ein­fach über ein Fens­ter. Ist bei­des nicht in der Nähe, dann ist ein Abluft­trock­ner nicht die rich­ti­ge Wahl für dich. Möch­test du ein nahes Fens­ter nicht geöff­net las­sen, wäh­rend das Gerät arbei­tet, dann soll­test du den Kauf einer Fens­ter­ab­dich­tung nach­den­ken. Die spannst du ins offe­ne Fens­ter und schließt den Schlauch an. So kom­men auch kei­ne Mücken, Wes­pen und Ähn­li­ches ins Haus, wäh­rend du die Wäsche trocknest.

Einer der gro­ßen Vor­tei­le bei einem Wäsche­trock­ner mit Abluft ist der Preis. Die Gerä­te sind rela­tiv ein­fach gestrickt, was sie ver­gleichs­wei­se güns­tig macht. Geht es um Repa­ra­tu­ren, sind die Kos­ten eben­falls gerin­ger. Das liegt glei­cher­ma­ßen an der recht ein­fa­chen Bau­wei­se und an den preis­wer­ten Ersatz­tei­len. Beim The­ma Ener­gie sind die Gerä­te schwie­rig. So blei­ben den meis­ten Model­len die sehr guten Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klas­sen A und B ver­wehrt. Tipp: Ach­te unbe­dingt dar­auf, dass das Gerät schon nach den neu­en Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klas­sen (A bis G) ein­ge­ord­net ist (Erkenn­bar am EU-Ener­gie­la­bel), um einen hohen Ener­gie­ver­brauch zu vermeiden.

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Abluft­trock­ner: Vor- und Nach­tei­le im Überblick

Vor­tei­le von Abluft­trock­nernNach­tei­le von Ablufttrocknern
+ Meist güns­tig in der Anschaffung- Der Abluft­schlauch muss über Fens­ter, Türen oder spe­zi­el­le Anschlüs­se Luft nach drau­ßen leiten
+ Güns­ti­ge Repa­ra­tu­ren durch ein­fa­che Tech­nik und guten Nach­schub bei Ersatzteilen- Ener­gie­ef­fi­zi­enz durch hohen Strom­ver­brauch nicht son­der­lich hoch

Kon­denstrock­ner: Kei­ne Abluft nötig, dafür pflegeintensiv

Der Kon­denstrock­ner löst das größ­te Pro­blem von Abluft­trock­nern, näm­lich durch die Abschaf­fung des Abluft­schlauchs. Kon­denstrock­ner sind eine Wei­ter­ent­wick­lung der Gerä­te, die es erst seit weni­gen Jahr­zehn­ten gibt. Die Funk­ti­ons­wei­se ist je nach Modell aller­dings auch deut­lich kom­pli­zier­ter. Im Zen­trum steht auch hier wie­der eine Trom­mel, in die du dei­ne Wäsche gibst. Damit sie trock­net, braucht es wie­der war­me Luft. Hier liegt der gro­ße Unterschied.

In den Gerä­ten gibt es einen geschlos­se­nen Luft-Kreis­lauf. Schal­test du den Trock­ner ein, erwärmt eine elek­tri­sche Hei­zung die Luft. Die­se strömt dann durch die Trom­mel, wo sie die Feuch­tig­keit auf­nimmt. Danach tritt sie aus der Trom­mel wie­der in den rest­li­chen Kreis­lauf. Damit sie die Feuch­tig­keit abgibt, muss die Luft abküh­len. Dafür lei­tet ein Geblä­se küh­le Umge­bungs­luft am Kreis­lauf vor­bei. Ein Kon­den­sa­tor pumpt das Was­ser dann in einen Behäl­ter. Genau hier liegt der Nach­teil eines Kon­denstrock­ners. Der Behäl­ter ist rela­tiv schnell voll, wes­halb du ihn regel­mä­ßig, im Ide­al­fall nach jedem Trock­nen, ent­lee­ren musst.

Der gro­ße Vor­teil ist, dass die Gerä­te prak­tisch über­all ste­hen kön­nen, wo genug Platz und eine Steck­do­se vor­han­den sind. Um Schim­mel­bil­dung durch erhöh­te Luft­feuch­tig­keit brauchst du dir also weni­ger Sor­gen zu machen. Dabei sei aller­dings erwähnt, dass die Wäsche selbst hier nicht aus der Rech­nung zu neh­men ist. Tipp: Lass dei­ne nas­se Wäsche nicht all­zu neben dem Trock­ner ste­hen, da sich hier­durch die Luft­feuch­tig­keit im Raum natür­lich deut­lich erhöht.

Beim The­ma Ener­gie sind die Gerä­te im Ver­gleich zu Abluft­trock­nern zumeist bes­ser auf­ge­stellt. Vie­le sind näm­lich der Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klas­se B zuge­ord­net. Aller­dings gibt es hier noch Luft nach oben. Die Kos­ten für die Anschaf­fung und mög­li­che Repa­ra­tu­ren sind eben­falls höher, weil die Gerä­te deut­lich kom­ple­xer auf­ge­baut sind.

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Kon­denstrock­ner: Vor- und Nach­tei­le im Überblick

Vor­tei­le von Kon­denstrock­nernNach­tei­le von Kondenstrocknern
+ Kein Ver­le­gen eines Abluft­schlauchs notwendig- Behäl­ter mit Kon­den­sat ist regel­mä­ßig auszuleeren
+ Bes­se­re Ener­gie­ef­fi­zi­enz als Ablufttrockner- Höhe­re Anschaf­fungs- und Repa­ra­tur­kos­ten als bei Ablufttrocknern

Wär­me­pum­pen­trock­ner: Teu­er, dafür sehr fortschrittlich

Streng genom­men ist auch ein Wär­me­pum­pen­trock­ner ein Kon­denstrock­ner. Aller­dings han­delt es sich hier um eine deut­lich fort­schritt­li­che­re Wei­ter­ent­wick­lung der Gerä­te. Statt einer elek­tri­schen Hei­zung und einem Wär­me­tau­scher, in dem beim Kon­denstrock­ner die kal­te Luft von außen an der war­men Luft innen vor­bei­ge­lei­tet wird, sitzt in den Gerä­ten eine Wär­me­pum­pe. Sie über­nimmt die wich­ti­gen Auf­ga­ben. Genau­er heizt sie die Luft im Gerät auf und kühlt sie auch wie­der ab. Der gro­ße Vor­teil des Wär­me­pum­pen­trock­ners: Es braucht kein Geblä­se, das kal­te Luft von außen durch den Trock­ner führt.

Geblä­se und Hei­zung benö­ti­gen mehr Ener­gie für die glei­chen Auf­ga­ben, als eine Wär­me­pum­pe. Das bedeu­tet, dass ein Wär­me­pum­pen­trock­ner deut­lich effi­zi­en­ter funk­tio­niert. Durch die inno­va­ti­ve Wär­me­pum­pen-Tech­no­lo­gie ran­gie­ren die Model­le vor­wie­gend in Ener­gie­ef­fi­zi­enz­klas­se A oder B. Viel­leicht kannst du dir schon den­ken, was die Fol­ge für dich ist: gerin­ge­re Kos­ten durch gerin­ge­ren Strom­ver­brauch. Gera­de auf Dau­er ist der Wär­me­pum­pen­trock­ner damit ein sehr güns­ti­ges Gerät.

Bei der Anschaf­fung musst du aller­dings tie­fer in die Tasche grei­fen. Die moder­ne Tech­nik macht die Gerä­te rela­tiv teu­er. Je häu­fi­ger du den Trock­ner für dei­ne Wäsche nutzt, des­to schnel­ler amor­ti­sie­ren die gerin­ge­ren Ener­gie­kos­ten den Auf­preis im Ver­gleich zu ande­ren Gerä­ten aber. Übri­gens: Die Luft in einem Wär­me­pum­pen­trock­ner erreicht nicht so hohe Tem­pe­ra­tu­ren wie in ande­ren Trock­nern. Das bedeu­tet eine scho­nen­de­re Trock­nung, aller­dings – je nach gewünsch­tem Trock­nungs­grad – auch eine län­ge­re Lauf­zeit für das Trockenprogramm.

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Wär­me­pum­pen­trock­ner: Vor- und Nach­tei­le im Überblick

Vor­tei­le von Wär­me­pum­pen­trock­nernNach­tei­le von Wärmepumpentrocknern
+ Bes­te Ener­gie­ef­fi­zi­enz moder­ner Trockner- Hoher Anschaffungspreis
+ Kein Ver­le­gen eines Abluft­schlauchs notwendig- Mög­li­che Repa­ra­tu­ren eher teuer
+ Scho­nen­de Trock­nung durch gerin­ge­re Temperatur- Trock­nung dau­ert etwas länger

Nicht zu ver­nach­läs­si­gen: Benö­tig­tes Fassungsvermögen

Neben der ver­bau­ten Tech­nik und den damit zusam­men­hän­gen­den Unter­schie­den, ist auch das benö­tig­te Fas­sungs­ver­mö­gen in die Kauf­ent­schei­dung eines Wäsche­trock­ners mit ein­zu­be­rech­nen. Mit die­ser ist die maxi­ma­le Bela­dung gemeint. Wo in einem Sin­gle-Haus­halt ein Fas­sungs­ver­mö­gen von drei bis fünf Kilo aus­rei­chen soll­te, wird in einem Zwei­per­so­nen-Haus­halt ein Modell mit einer rund acht Kilo-Kapa­zi­tät benötigt.

Abluft, Kon­den­sa­ti­on oder Wär­me­pum­pe: Wel­cher Trock­ner passt zu dir?

Wie du siehst, haben alle aktu­ell erhält­li­chen Tech­no­lo­gien in Trock­nern ihre Vor- und Nach­tei­le. Benutzt du den Trock­ner nur sehr sel­ten und hast die Mög­lich­keit, einen Abluft­schlauch nach drau­ßen zu füh­ren, dann ist ein Abluft­trock­ner viel­leicht die rich­ti­ge Wahl. Das liegt in ers­ter Linie am gerin­gen Anschaf­fungs­preis. Benutzt du das Gerät sehr oft, möch­test fle­xi­bel sein und auf Dau­er Geld spa­ren, dann führt kein Weg am Wär­me­pum­pen­trock­ner vor­bei. Legst du hohen Wert auf eine schnel­le Trock­nung, Fle­xi­bi­li­tät beim Auf­stel­len und nutzt das Gerät zumin­dest regel­mä­ßig, dann ist viel­leicht ein Kon­den­sa­ti­ons­trock­ner das rich­ti­ge Gerät.

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