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Wann brau­che ich einen Luftreiniger?

Ein Luftreiniger sorgt dafür, dass Staub und Bakterien weniger stark durch die Räume zirkulieren.

Haus­staub, Fein­staub, Schim­mel­spo­ren, Bak­te­ri­en und noch eini­ges mehr belas­ten die Luft in unse­ren Häu­sern und Woh­nun­gen. Luft­rei­ni­ger sol­len hel­fen, die Raum­luft von den Belas­tun­gen zu befrei­en. UPDATED erklärt, für wen sich so ein Gerät lohnt.

Luft­rei­ni­ger wer­den immer beliebter

In vie­len Län­dern gehö­ren Luft­rei­ni­ger bei­na­he eben­so selbst­ver­ständ­lich zur Aus­stat­tung pri­va­ter Woh­nun­gen und Häu­ser wie Staub­sauger oder Kaf­fee­ma­schi­nen. In Euro­pa aber sind sie Luft­rei­ni­ger noch nicht so weit ver­brei­tet, aber immer öfter auch in unse­ren Brei­ten­gra­den anzu­tref­fen. Luft­rei­ni­ger die­nen dem Zweck, die Schad­stoff­be­las­tung der Luft zu redu­zie­ren. Unab­hän­gig vom Ein­satz eines Luftrein­gers soll­te immer das Bemü­hen ste­hen, die Ursa­che der Ver­un­rei­ni­gung zu fin­den und zu beheben.

Wie funk­tio­nie­ren Luftreiniger?

Luft­rei­ni­ger kön­nen einen Teil der Ver­un­rei­ni­gun­gen in unse­rer Raum­luft neu­tra­li­sie­ren. Sie fil­tern Haus­staub, Fein­staub, Schim­mel­spo­ren, Bak­te­ri­en und Co. her­aus. Luft­rei­ni­ger bestehen in der Regel aus einem Ven­ti­la­tor sowie einem oder meh­re­ren Fil­tern. Die Gerä­te sau­gen Luft mit ihrem star­ken Ven­ti­la­tor an, im Inne­ren wird sie dann durch die Fil­ter geführt, die ver­schie­de­ne Schad­stof­fe auf­neh­men. Am Ende gibt das Gerät die gerei­nig­te Luft wie­der in den Raum ab.

Die Fil­ter bestehen in der Regel aus Papier, Fasern (oft Glas­fa­ser) oder Tex­til und müs­sen regel­mä­ßig aus­ge­tauscht wer­den, um ihre Effi­zi­enz zu erhal­ten. Abhän­gig davon, wie groß der Luft­rei­ni­ger ist, ist auch der Ansaug­ven­ti­la­tor grö­ßer oder klei­ner. Grö­ße­re Ven­ti­la­to­ren dre­hen sich lang­sa­mer, zie­hen mehr Luft auf ein­mal an und lau­fen ruhi­ger. Klei­ne Ven­ti­la­to­ren sor­gen für einen schnel­le­ren Luft­aus­tausch, da sie sich schnel­ler drehen.

Ein Luft­rei­ni­ger, meh­re­re Filter

Bei vie­len Luft­rei­ni­ger-Model­len wird die Raum­luft in drei Pha­sen gerei­nigt. Dafür ist der Luft­rei­ni­ger mit drei Fil­tern aus­ge­stat­tet: Vor­fil­ter, Aktiv­koh­le­fil­ter und HEPA-Fil­ter. Zunächst wer­den gro­ber Staub und Schmutz­par­ti­kel in einem Vor­fil­ter auf­ge­fan­gen. Der fol­gen­de Aktiv­koh­le­fil­ter fil­tert unan­ge­neh­me Gerü­che und flüch­ti­ge orga­ni­sche Kom­po­nen­ten aus der Luft.

Und schließ­lich fließt die Luft durch die Poren eines HEPA Luft­fil­ters (High Effi­ci­en­cy Par­ti­cu­la­te Air). Der HEPA Fil­ter ist aus ver­stärk­tem, umwelt­freund­li­chen Papier­ma­te­ri­al her­ge­stellt und ist beson­ders effek­tiv gegen Schwe­be­teil­chen. Zusätz­lich sind man­che Model­le mit wei­te­ren Fil­tern aus­ge­stat­tet. So wer­den zum Bei­spiel auch UV-Fil­ter, Enzym­fil­ter oder Elek­tro­fil­ter ein­ge­setzt um Bak­te­ri­en, Viren und Pil­ze zu eliminieren.

Luft­rei­ni­ger, Luft­wä­scher oder Ionisator?

Gerä­te zur Luft­rei­ni­gung wer­den auch unter Namen wie Luft­wä­scher oder Ioni­sa­tor ange­bo­ten. Sie alle haben die Auf­ga­be die Luft­qua­li­tät zu ver­bes­sern und Schad­stof­fe aus der Luft fil­tern. Luft­rei­ni­ger kön­nen dabei vie­le Stof­fe fil­tern: von Haus­staub und Fein­staub über Ruß, Schim­mel, Pol­len, Tier­haa­re, bis zu Ziga­ret­ten­rauch und Milbenkot.

Luft­wä­scher sind Gerä­te, die mit Hil­fe von Was­ser Ver­un­rei­ni­gun­gen aus der Luft ent­fer­nen. Die Schwe­be­teil­chen in der Luft, wer­den ange­saugt und im Inne­ren durch einen Plat­ten­sta­pel geführt, wel­cher im Was­ser­tank rotiert. Das Was­ser bin­det die Schwe­be­teil­chen und die sau­be­re Luft strömt nach außen.

Im Gegen­satz zu Luft­rei­ni­gern, kom­men Luft­wä­scher meist ohne ein zusätz­li­ches Fil­ter­sys­tem aus. Ein wei­te­rer Vor­teil: Luft­wä­scher befeuch­ten die Raum­luft, was sich beson­ders im Win­ter, wenn tro­cke­ne Hei­zungs­luft im Raum steht, bemerk­bar macht. Auch bei Atem­wegs­er­kran­kun­gen ist die feuch­te Luft ein ange­neh­mer Effekt. Aller­dings sind sie bei sehr klei­nen Par­ti­keln weni­ger effek­tiv als Luft­rei­ni­ger mit HEPA-Fil­ter. Es gibt jedoch auch Luft­wä­scher mit HEPA-Filtern.

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In eini­gen Luft­rei­ni­gern steckt ein soge­nann­ter Ioni­sa­tor, der die Luft mit nega­ti­ven Ionen auf­lädt. Das bedeu­tet, Mole­kü­le wer­den elek­trisch gela­den und so aus der Luft her­aus­ge­fil­tert. Die elek­tri­schen Teil­chen sol­len Staub und Geruchs­par­ti­kel anzie­hen und bin­den, sodass die Gerä­te noch effek­ti­ver gegen Ver­un­rei­ni­gun­gen wirken.

Um ein mög­lichst brei­tes Spek­trum an Ver­un­rei­ni­gun­gen aus der Luft zu ent­fer­nen, kom­bi­nie­ren vie­le Model­le meh­re­re Filtermethoden.

Wann brau­che ich einen Luftreiniger?

Luft­rei­ni­ger hel­fen gegen vie­le Ver­un­rei­ni­gen in der Luft. Dazu gehö­ren unter anderem:

  • Gerü­che und Rauch 

Es gibt vie­le Grün­de, einen Luft­rei­ni­ger in Wohn­räu­men ein­zu­set­zen, bei­spiels­wei­se zur Redu­zie­rung von Essens­ge­rü­chen. Aktu­ell erfreu­en sich offe­ne Küchen immer noch gro­ßer Beliebt­heit. Aller­dings ver­tei­len sich durch die offe­nen Berei­che Essens­ge­rü­che wesent­lich leich­ter im Wohn­be­reich und set­zen sich dort in Möbeln und Vor­hän­gen fest. Hier kann ein Luft­rei­ni­ger die Luft von den Düns­ten befrei­en – als eine von meh­re­ren mög­li­chen Lösun­gen. Eini­ge Luft­rei­ni­ger sind dafür aus­ge­legt, den Geruch von Ziga­ret­ten­rauch zu entfernen.

  • Schim­mel

    Luft­rei­ni­ger fil­tern auch Schim­mel­spo­ren aus der Luft. Auf­grund drei­fach­ver­glas­ter Fens­ter und luft­dich­ter Gebäu­de­hül­len kann die Luft in Innen­räu­men schlech­ter zir­ku­lie­ren und Schim­mel­pil­ze kön­nen sich schnel­ler ver­meh­ren. In gerin­ger Men­ge sind Schim­mel­spo­ren zwar harm­los, tre­ten sie aber in grö­ße­rer Men­ge auf, und ver­meh­ren sich an Wän­den und Möbeln, besteht Hand­lungs­be­darf. Wich­ti­ger als ein Luft­rei­ni­ger ist es dann aller­dings, die Ursa­che zu beseitigen.
  • Viren

Wäh­rend der Durch­mes­ser der häu­figs­ten Bak­te­ri­en zwi­schen 0,5 und 7 Mikro­me­tern liegt, sind Viren im Durch­schnitt hun­dert Mal klei­ner. Auch die effi­zi­en­tes­ten Luft­rei­ni­ger mit Fil­ter­sys­tem sind daher kei­ne Wun­der­waf­fe gegen Krank­heits­er­re­ger. Sie kön­nen zwar die Viren­kon­zen­tra­ti­on in der Luft etwas sen­ken, jedoch nicht alle Erre­ger töten. Auch bei Bak­te­ri­en ist die Wir­kung von Luft­rei­ni­gern begrenzt. In den Fil­tern ver­fan­gen sich eini­ge Bak­te­ri­en, doch genau­so vie­le schlüp­fen hindurch.

  • Fein­staub

Teil­wei­se ist die Belas­tung an Fein­staub in Woh­nun­gen sogar höher als im Frei­en. Es gibt auch Luft­rei­ni­ger, wel­che die Fein­staub­be­las­tung in Innen­räu­men um bis zu 50 Pro­zent sen­ken kön­nen. Ins­be­son­de­re, wenn du an einer Haupt­stra­ße oder in der Nähe eines Indus­trie­ge­biets wohnst, ist ein Luft­rei­ni­ger daher durch­aus sinn­voll. Und auch Kamin­ruß kann die Luft in Innen­räu­men belasten

  • Pol­len und Hausstaub

Beson­ders lohnt sich die Anschaf­fung eines Luft­rei­ni­gers für Men­schen mit All­er­gien, Atem­wegs­er­kran­kun­gen und Mul­ti­pler Che­mi­scher Sen­si­bi­li­tät (MCS), was auch in Stu­di­en belegt wor­den ist. Luft­rei­ni­ger ent­zie­hen der Raum­luft sowohl Staub und Pol­len und sind in der Lage, die Atem­wegs­be­schwer­den von Men­schen, die unter All­er­gien oder Asth­ma lei­den, zu lin­dern. Für All­er­gi­ker sind beson­ders Model­le mit HEPA-Fil­ter geeig­net, da die­se fei­ne Pol­len und Staub­par­ti­kel auf­fan­gen. Eini­ge Men­schen lei­den unter einer Tier­haar­all­er­gie. Auch hier kann ein Luft­rei­ni­ger Abhil­fe schaf­fen. Beson­ders wir­kungs­vol­le Rei­ni­ger ent­fer­nen sogar die Haa­re von Haus­tie­ren. Luft­rei­ni­ger hei­len zwar die Erkran­kun­gen nicht, jedoch min­dern sie die Schad­stoff­be­las­tung und damit die Symptome.

Für wel­che Raum­grö­ße eig­net sich ein Luftreiniger?

Ob ein Luft­rei­ni­ger sei­ne Wir­kung ent­fal­ten kann, ist unter ande­rem von der Grö­ße des Rau­mes abhän­gig. Grund­sätz­lich soll­test du dar­auf ach­ten, dass der gewähl­te Luft­rei­ni­ger für den ange­dach­ten Raum aus­rei­chend dimen­sio­niert ist. Die Her­stel­ler geben bei jedem Pro­dukt die emp­foh­le­ne Raum­grö­ße an. Grund­sätz­lich soll­te die Clean Air Deli­very Rate (CADR) das drei bis sechs­fa­che des Raum­vo­lu­mens betra­gen. Um das gewünsch­te Volu­men zu errei­chen, kannst du auch meh­re­re Gerä­te ein­set­zen. Zudem spielt der Bau des Raums eine Rol­le: In ver­win­kel­ten Räu­men haben es die Gerä­te schwe­rer, ihre Leis­tung zu erbrin­gen und die Effi­zi­enz lässt nach.

Luft­rei­ni­ger: Prak­ti­sche Hel­fer für bes­se­re Raumluft

Luft­rei­ni­ger hel­fen uns, Ver­un­rei­ni­gun­gen in der Luft zu besei­ti­gen und so die Luft in Wohn­räu­men zu ver­bes­sern. Davon pro­fi­tie­ren vor allem Allergiker*innen. Aller­dings ist das nur eine von meh­re­ren mög­li­chen Anwendungsmöglichkeiten.

Luft­rei­ni­ger sind aller­dings kei­ne Zau­ber­künst­ler: Wird die Raum­luft per­ma­nent durch Schim­mel­spo­ren, Ruß­par­ti­kel, Viren oder Che­mi­ka­li­en et cete­ra belas­tet, kann auch ein Luft­rei­ni­ger auf Dau­er nicht hel­fen. Hier soll­test du dich bemü­hen die Quel­le der Ver­un­rei­ni­gung zu fin­den und abzustellen.

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