So entfernen Sie Schimmel im Bad

Gegen Schimmelbefall auf den Kacheln und leichte Verfärbungen der Fugen hilft ein altbekanntes Hausmittel: Alkohol. Sie sollten dafür jedoch zu 70- bis 80-prozentigem Ethylalkohol aus der Apotheke greifen. Zum Schutz der Hände ist es empfehlenswert, beim Reinigen Gummihandschuhe überzuziehen. Tragen Sie einen Schuss Alkohol auf eine Bürste oder einen Schwamm auf und wischen Sie damit kräftig über die befallenen Kacheln und Fugen. Wichtig: Verwenden Sie die Wischutensilien danach auf keinen Fall weiter, da sich die Sporen sonst darüber weiterverbreiten. Auch wenn der Alkohol streng riecht, ist er unbedenklich für die Gesundheit und die Umwelt. Er verdunstet einfach.
Schimmelreiniger mit Chlor aus der Drogerie wirken ebenfalls gut gegen Schimmel. Abgesehen vom unangenehmen Schwimmbadgeruch kann das Chlor aber auch die Atemwege reizen und ist zudem nicht ungefährlich: In Verbindung mit sauren Reinigern wie WC- oder Sanitärreinigern kann giftiges Chlorgas entstehen, sodass eine Atemmaske bei der Reinigung empfehlenswert ist.
Schimmelreiniger ohne Chlor gibt es ebenfalls in Drogerien zu erwerben, diese erfordern jedoch ein intensiveres Putzen, um die Flecken zu entfernen.
Essigwasser eignet sich hingegen nicht unbedingt zur Schimmelentfernung. Es verliert seine desinfizierende Wirkung, wenn es mit alkalischen Stoffen wie Kalk in Berührung kommt. Darüber hinaus enthält Essig organische Nährstoffe, die das Pilzwachstum sogar fördern.
Im Anschluss an die Reinigung sollten Sie das Mittel Ihrer Wahl für etwa 15 Minuten einwirken lassen, ehe Sie die Reste mit Wasser abspülen. Lüften Sie das Badezimmer gut durch, bis der Geruch verflogen ist. Alkohol ist der empfehlenswerteste Reiniger: Gute Wirkung und unbedenklich für Ihre Gesundheit.
Silikonfugen austauschen
Ist die Schimmelbildung in einer Fuge bereits weit fortgeschritten – das ist dann der Fall, wenn die schwarze Verfärbung vom Putzen nicht vollständig verschwindet – hilft nur noch der Austausch des Silikons zwischen den Kacheln. Diesen können Sie von einer Sanitärfirma oder einem Fachbetrieb für Fugensanierung vornehmen lassen. Für 20 Meter Fugenerneuerung sollten Sie mit 250 bis 300 Euro rechnen. Wohnen Sie zur Miete, muss sich der Vermieter im Regelfall um die Erneuerung der Silikonfugen kümmern.
Silikonfugen selber erneuern — so geht’s
Sie können den Austausch der Silikonfugen aber auch selbst vornehmen. Dafür gehen Sie wie folgt vor:
- Reinigen Sie zunächst die Oberflächen rund um die zu erneuernden Fugen wie oben beschrieben.
- Arbeiten Sie oberhalb der Badewanne, schließen Sie den Abfluss, damit das verschmutzte Silikon nicht ins Abwasser gelangt.
- Verwenden Sie dann am besten einen Fugenkratzer zum Entfernen des Silikons. Um die Reste herauszukratzen, eignet sich ein Teppichmesser.
- Sollten Sie Schwierigkeiten haben, das Silikon auf diese Weise komplett zu entfernen, verwenden Sie speziellen Silikonentferner aus dem Baumarkt. Dieser kann mit einem Pinsel auf die betroffenen Stellen gestrichen werden. Nach kurzer Einwirkzeit (Produktbeschreibung beachten) können Sie die Reste einfach ablösen.
- Im Anschluss müssen die Zwischenflächen gründlich mit Alkohol oder Schimmelreiniger gesäubert werden.
- Lassen Sie die Stellen gut trocknen und lüften Sie durch.
- Um saubere Ränder zu erhalten, können Sie die Kanten der Fliesen mit Malerkrepp abkleben.
- Jetzt füllen Sie die Fugen am besten mit Sanitärsilikon erneut auf. Denn dieser enthält pilzabtötende Stoffe. Verwenden Sie dafür eine Silikonpistole aus dem Baumarkt. Füllen Sie die Spalten voll aus, am besten so, dass die Silikonmasse jeweils zwei Millimeter übersteht. Denn im Laufe der Jahre zieht sich die Masse ein wenig zusammen.
- Spätestens zehn Minuten danach sollten Sie die Fugen mit einem Fugenglätter glatt ziehen. Damit möglichst wenig Silikon an dem Werkzeug haften bleibt, können Sie die Dichtmasse vorher mit einer Spülmittellösung (1 Teil Spüli, 10 Teile Wasser) besprühen.
- Lassen Sie das Silikon 24 Stunden trocknen, ehe es mit Wasser in Berührung kommt.
Alle zehn bis 20 Jahre sollte das Silikon in den Fugen ohnehin ausgetauscht werden, da sich dort auch bei guter Pflege im Laufe der Zeit Dreck ansammelt.
Lesen Sie dazu auch den Ratgeber zum Thema “Fliesenfugen reinigen: Die Schönheitskur für Bad und Küche”.
So beugen Sie Schimmel im Bad vor
Sind die hässlichen schwarzen Sporen einmal verschwunden, können Sie vorbeugende Maßnahmen treffen, damit der Schimmel nicht wiederkommt. Das A und O ist genauso simpel wie effektiv: Regelmäßiges und ausreichendes Lüften, um die Feuchtigkeit zu bekämpfen. Denn in den kleinen Tröpfchen des Wasserdampfes bleiben viele organische Partikel und sonstiger Schmutz haften. Für Schimmelpilze eine vielversprechende Lebensgrundlage.
Mietminderung wegen Schimmel: Das sollten Sie beachten
Grundsätzlich kann Schimmel im Bad zu einer Mietminderung berechtigen. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie nicht selbst für das Entstehen des Schimmels verantwortlich sind. Die Beweislast liegt in diesem Fall zunächst beim Vermieter. Dieser muss nachweisen, dass der von Ihnen dokumentierte Schimmel nicht auf Baumängel wie beispielsweise eine schlechte Isolierung oder eine ungenügende Lüftungsanlage zurückzuführen ist. Erst wenn ihm das gelingt, müssen Sie beweisen, dass Sie immer ausreichend und richtig gelüftet haben und den Raum nicht haben auskühlen lassen. Im Zweifel muss ein Sachverständiger die Raumluft messen und Proben der befallenen Stellen im Labor analysieren. Sollte sich herausstellen, dass der Vermieter die Verantwortung trägt, kann die Miete um rund zehn Prozent gemindert werden.
Haben Sie ein Bad mit Fenster, so stellen Sie dieses schon beim Duschen auf Kipp, sodass Teile des Dampfes sofort entweichen können. Nach Verlassen des Badezimmers sollten Sie das Fenster noch zehn Minuten komplett geöffnet lassen. Auch der Duschvorhang sollte ausgebreitet oder die Duschabtrennung abgewischt und geöffnet sein, damit die feuchte Luft dort entweichen kann. Aber Vorsicht: Zu langes Lüften wäre kontraproduktiv. Denn dann kühlen die Räume zumindest bei niedrigen Außentemperaturen so stark aus, dass die frische warme Heizungsluft an den Wänden kondensiert. Im Badezimmer ist eine Temperatur von rund 23 Grad optimal.
Fehlt ein Fenster, sind Sie auf die Lüftungsanlage angewiesen. Achten Sie darauf, die Filter mindestens einmal im Monat zu reinigen. Oft hören Sie schon an der Lautstärke der Lüftung, ob der Filter verdreckt ist. Dieser lässt sich meist ganz einfach ablösen und unter fließendem Wasser abwaschen. Ist die Lüftung zu schwach, müssen Sie die feuchte Luft durch die offene Badezimmertür entweichen lassen. Da dann aber die anderen Räume ebenfalls feucht werden, sollten Sie auch diese ausreichend lüften.
In kleinen oder fensterlosen Badezimmern kann eine Dampfsperrfolie sinnvoll sein. Diese muss allerdings zwischen Wand und Fliesen eingebaut werden.
Wer die Energie aufbringt, spült die Fugen im Badezimmer am besten nach jedem Duschgang einmal mit klarem Wasser und trocknet sie dann mit einem Handtuch ab. Dann hat der Schimmel keine Chance.
Handeln Sie bei Schimmel sofort
Bemerken Sie Schimmelsporen bei sich im Badezimmer, handeln Sie sofort. Je länger Sie mit der Behebung des Problems warten, desto schwieriger wird es, den Pilz wieder loszuwerden. Durch ausreichende Belüftung und Beheizung können Sie relativ einfach dafür sorgen, dass der Schimmel Sie im Badezimmer nie wieder beehrt.
Mehr zum Thema Schimmel finden Sie auch im Ratgeber “Schimmel in der Wohnung: Ursachen und Gefahren”.
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