Heimkino

Net­flix, You­Tube & Ama­zon Prime: Was tun, wenn der Stream ruckelt?

Bei Problemen mit Streamingdiensten wie Netflix und Co. sorgen die Tipps von UPDATED für Abhilfe.

Du lehnst dich ent­spannt in dei­nem Schreib­tisch­stuhl zurück, knab­berst eine Salz­stan­ge und genießt dei­nen Lieb­lings­film auf dei­nem gro­ßen 4k-Moni­tor. Doch plötz­lich wird dein Film­abend emp­find­lich gestört: Erst ruckelt das Bild, dann setzt der Ton aus und schließ­lich friert das Video­fens­ter zum Stand­bild ein. Dann ist guter Rat teu­er. UPDATED ver­rät dir, wie du sol­che Wie­der­ga­be­pro­ble­me mit Strea­ming-Por­ta­len wie Net­flix, You­Tube oder Ama­zon Prime schnell in den Griff bekommst. 

Rei­ne Ein­stel­lungs­sa­che: Daten­ra­te und Wiedergabequalität

Wenn der Video­stream Pro­ble­me berei­tet, hilft oft ein schnel­ler Klick in den Ein­stel­lun­gen des betref­fen­den Video­por­tals wei­ter. Dort kannst du bei­spiels­wei­se die Bit­ra­te und die Video­qua­li­tät anpas­sen, sodass die benö­tig­te Band­brei­te für die Daten­über­tra­gung redu­ziert und damit das Video flüs­sig wie­der­ge­ge­ben wird.

Wie­der­ga­be­qua­li­tät bei Ama­zon Prime einstellen

In der Brow­ser-Ansicht von Ama­zon Prime ver­än­derst du die Wie­der­ga­be­qua­li­tät und damit die Daten­ra­te direkt im lau­fen­den Film. Dabei gehst du wie folgt vor:

  1. Kli­cke im Wie­der­ga­be­fens­ter von Ama­zon Prime auf das Zahn­rad­sym­bol rechts oben.
  2. Im Pull­down-Menü kannst du nun die Video­qua­li­tät per Maus­klick auf Gut, Bes­ser oder Am Bes­ten einstellen.
  3. Kommt es im Qua­li­täts­mo­dus Am Bes­ten zu Aus­set­zern, wäh­le ein­fach die Opti­on Bes­ser und prü­fe, ob die Wie­der­ga­be nun rei­bungs­los erfolgt.
  4. Stellt sich wei­ter­hin kei­ne Ver­bes­se­rung ein, pro­bie­re es mit Gut.
  5. Die Unter­schie­de zwi­schen den benö­tig­ten Band­brei­ten sind erheb­lich. So saugt die Ein­stel­lung Am Bes­ten fast 8 GB pro Stun­de (cir­ca 2,2 MB/s) aus dem Inter­net, wäh­rend sich Gut mit 0,38 GB in der Stun­de (rund 0,1 MB/s) begnügt.

Wie­der­ga­be­qua­li­tät bei Net­flix einstellen

Unter Net­flix kannst du die Daten­ra­te nicht wäh­rend der Wie­der­ga­be ändern, son­dern nur im all­ge­mei­nen Menü. Gehe dazu fol­gen­der­ma­ßen vor:

  1. Kli­cke im Start­bild­schirm auf das Icon in der obe­ren rech­ten Ecke.
  2. Wäh­le aus dem nun erschei­nen­den Pull­down-Menü die Opti­on Kon­to.
  3. Scrol­le nach unten bis zum Abschnitt Pro­fil und kli­cke dort auf Wie­der­ga­be-Ein­stel­lun­gen.
  4. Stan­dard­mä­ßig steht der Daten­ver­brauch pro Gerät auf Auto­ma­tisch.
  5. Wäh­le die Opti­on Nied­rig oder Mit­tel und bestä­ti­ge die Aus­wahl mit einem Klick auf Spei­chern.
  6. Keh­re zur Video­wie­der­ga­be zurück und prü­fe, ob sich eine Ver­bes­se­rung ein­ge­stellt hat.
  7. Der Unter­schied zwi­schen Hoch mit bis zu 3 GB pro Stun­de (rund 0,8 MB/s) und Nied­rig mit maxi­mal 0,3 GB pro Stun­de (cir­ca 0,1 MB/s) macht sich bei einer lang­sa­men oder stark belas­te­ten Inter­net­ver­bin­dung deut­lich bemerkbar.

Wie­der­ga­be­qua­li­tät bei You­Tube einstellen

Kommt es wäh­rend der Dar­stel­lung eines You­Tube-Vide­os zu Pro­ble­men, kann die Ände­rung der Auf­lö­sung Abhil­fe schaf­fen. Die­se kannst du direkt wäh­rend der Film­wie­der­ga­be ändern – und zwar so:

  1. Kli­cke am unte­ren rech­ten Rand des Wie­der­ga­be­fens­ters auf das Zahn­rad, um die Ein­stel­lun­gen zu öff­nen.
  2. Wäh­le aus dem Popup-Menü die Opti­on Qua­li­tät.
  3. Nun erscheint ein schma­ler, schwar­zer Strei­fen, der alle für das aktu­el­le Video ver­füg­ba­ren Auf­lö­sun­gen enthält.
  4. Bei 4k-Vide­os steht ganz oben die höchst­mög­li­che Auf­lö­sung 2160p4K (3.840 x 2160 Pixel), gefolgt von den nied­ri­ge­ren Ver­sio­nen bis hin­un­ter zum „Briefmarken“-Format 144p mit gera­de mal 160 x 144 Bildpunkten.
  5. Schal­te wäh­rend der Video­wie­der­ga­be auf die nächst­nied­ri­ge­re Auf­lö­sung her­un­ter und beob­ach­te, ob eine Ver­bes­se­rung eintritt.
  6. Wie­der­ho­le die­sen Vor­gang so lan­ge, bis das Video rund läuft.

Inter­net­ver­bin­dung und Rou­ter prüfen

Füh­ren die Anpas­sun­gen der Daten­ra­te und Wie­der­ga­be­qua­li­tät nicht zu einer Lösung des Pro­blems, soll­test du dei­ne Inter­net-Infra­struk­tur – sprich: Rou­ter und Ver­bin­dung – unter die Lupe nehmen.

Inter­net­ge­schwin­dig­keit testen

Um aus­zu­schlie­ßen, dass die Band­brei­te dei­nes Inter­net­zu­gangs auf­grund eines Pro­blems auf der Pro­vi­der-Sei­te ein­ge­schränkt ist, prü­fe die Ver­bin­dungs­ge­schwin­dig­keit. Dazu ver­wen­dest du am bes­ten die Web­site https://speedof.me/. Die­se kommt ohne Addons wie Java oder Flash aus und ermit­telt zuver­läs­sig die aktu­el­le Up- und Down­load-Rate dei­ner Internetverbindung.

Nach gemel­de­ten Stö­run­gen suchen

Auf ein­schlä­gi­gen Web­sites wie alle­stö­run­gen oder iMo­ni­tor fin­dest du schnell her­aus, ob in dei­ner Regi­on gera­de eine Stö­rung des Daten­ver­kehrs vor­liegt. In die­sem Fall heißt es ent­we­der abwar­ten und auf Blu-rays, gespei­cher­te Fil­me oder das TV-Pro­gramm aus­wei­chen oder Kon­takt mit der Hot­line dei­nes Pro­vi­ders aufnehmen.

Reset des Rou­ters durchführen

Ein pro­ba­tes Mit­tel zum Wie­der­her­stel­len einer beein­träch­tig­ten Inter­net­ver­bin­dung oder eines Über­tra­gungs­pro­blems zwi­schen WLAN-Anten­ne und Emp­fangs­ge­rät ist der Reset des Rou­ters. Dazu ziehst du ein­fach das Strom­ka­bel aus dem Rou­ter und war­test 20 bis 30 Sekun­den, bevor du es wie­der ein­steckst. Nach­dem die Syn­chro­ni­sie­rung des Rou­ters mit dem DSL-Anschluss abge­schlos­sen ist und wie­der alle LEDs am Rou­ter-Gehäu­se leuch­ten, ist das Pro­blem der ruckeln­den Vide­os oft verschwunden.

WLAN-Kanal ändern

Beson­ders dann, wenn vie­le WLAN-Net­ze in dei­ner unmit­tel­ba­ren Umge­bung aktiv sind, kann das Umstel­len des WLAN-Kanals zu einer deut­li­chen Ver­bes­se­rung der Über­tra­gungs­qua­li­tät füh­ren. Gehe dazu auf die Web­sei­te des Rou­ter-Her­stel­lers und recher­chie­re nach den nöti­gen Ein­stel­lun­gen im Menü des Rou­ters. So fin­dest du bei den Fritz­Box-Model­len des Her­stel­lers AVM die Kanal­ein­stel­lung unter WLAN und Funk­ka­nal. Stel­le einen ande­ren Kanal ein und prü­fe, ob dei­ne Vide­os dann ruck­el­frei laufen.

5‑GHz-WLAN und Strea­ming-Modus aktivieren

Das 5‑GHz-Band ist für das Medi­enstrea­ming opti­miert und zeich­net sich durch eine gerin­ge­re Stör­an­fäl­lig­keit aus. Unter­stüt­zen sowohl dein Wie­der­ga­be­ge­rät (zum Bei­spiel Lap­top oder PC mit WLAN-Modul) als auch dein Rou­ter die­ses Fre­quenz­band, soll­test du es in den Rou­ter-Ein­stel­lun­gen akti­vie­ren. Eine wei­te­re Maß­nah­me zur Ver­bes­se­rung des Video­strea­mings bil­det bei Fritz­Box-Model­len die Check­box WLAN-Über­tra­gung für Live-TV opti­mie­ren oder ver­gleich­ba­re Ein­stel­lun­gen in ande­ren Router-Modellen.

Com­pu­ter, Soft­ware und Netz­werk checken

Oft­mals liegt das Pro­blem der ruckeln­den Medi­en­wie­der­ga­be nicht an der Auf­lö­sung oder der Inter­net­ver­bin­dung, son­dern am Com­pu­ter selbst, an der Soft­ware oder an der Netz­werk­um­ge­bung. Des­halb prü­fe bei Video­pro­ble­men auch fol­gen­de Punkte:

  1. Ver­su­che mit einem ande­ren Brow­ser auf den Video­stream zuzu­grei­fen oder schau nach, ob es eine aktua­li­sier­te Ver­si­on für dei­nen Web-Brow­ser gibt.
  2. Stel­le sicher, dass dei­ne Gra­fik­kar­te über die neu­es­te Trei­ber­ver­si­on ver­fügt. Aktu­el­le Trei­ber fin­dest du auf den Web­sei­ten von Nvi­dia (GeForce-Gra­fik­kar­ten) und AMD (Rade­on-Gra­fik­kar­ten).
  3. Oft­mals fun­ken im Hin­ter­grund lau­fen­de Apps oder Diens­te bei der Video­wie­der­ga­be dazwi­schen. Schlie­ße alle ande­ren Pro­gram­me bis auf den Web-Brow­ser und prü­fe, ob der Stream nun bes­ser läuft.
  4. Rufe mit der Tas­ten­kom­bi­na­ti­on STRG+ALT+Entf den Task-Mana­ger auf und durch­fors­te die Regis­ter­kar­te Pro­zes­se nach ver­däch­ti­gen Diens­ten, die viel Sys­tem­leis­tung, Arbeits­spei­cher und Netz­werk­ka­pa­zi­tät bean­spru­chen. Been­de die­se Diens­te mit Task been­den und schau nach, ob das Video nun bes­ser läuft.

Ach­tung: Das Been­den von bestimm­ten Pro­zes­sen kann die Sys­tem­in­te­gri­tät beeinträchtigen.

  1. Grei­fen meh­re­re Per­so­nen in dei­nem Haus­halt auf das glei­che Netz­werk zu, kann auch dar­in die Ursa­che für qua­li­ta­tiv man­gel­haf­te Video­streams lie­gen. Sieh des­halb nach, ob eine ande­re Per­son gera­de einen gro­ßen Down­load in dei­nem Netz­werk durch­führt, sich in einem Online-Spiel ver­gnügt oder eben­falls ein Video streamt.
  2. Oft bean­spru­chen auch ande­re mit dem WLAN ver­bun­de­ne Gerä­te jede Men­ge Band­brei­te, obwohl sie gar nicht ein­ge­schal­tet sind. Hier­zu zäh­len moder­ne Spiel­kon­so­len, die im Stand-by-Betrieb meh­re­re Giga­bytes an Spie­le-Updates her­un­ter­la­den, was am PC zu ruckeln­den Vide­os füh­ren kann. Des­halb kann es hilf­reich sein, sol­che poten­zi­el­len Daten­sau­ger wäh­rend der Video­wie­der­ga­be aus­zu­schal­ten oder vom Netz zu nehmen.

Fazit: Strea­ming-Vide­os genie­ßen ohne Ruckeln und Aussetzer

Mit Strea­ming-Diens­ten wie Net­flix, You­Tube oder Ama­zon Prime holst du dir unter­halt­sa­me Vide­os in hoher Qua­li­tät auf den Moni­tor. Soll­te das Video­ver­gnü­gen durch ruckeln­de Wie­der­ga­be, Aus­set­zer oder sons­ti­ge Stö­run­gen beein­träch­tigt wer­den, hel­fen dir meist die Qua­li­täts­ein­stel­lun­gen der Anbie­ter wei­ter. Bestehen die Pro­ble­me danach immer noch, prü­fe die Inter­net­ver­bin­dung und den Rou­ter, bevor du die Soft­ware und die Trei­ber dei­nes Com­pu­ters unter die Lupe nimmst. Ist immer noch kei­ne Bes­se­rung ein­ge­tre­ten, stel­le sicher, dass kei­ne ande­ren Per­so­nen oder Gerä­te im Haus­halt wert­vol­le Inter­net-Band­brei­te beanspruchen.

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