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Körperpflege

Mit Strom gegen Schmer­zen: So funk­tio­nie­ren TENS-Geräte

Klein und handlich: TENS-Geräte kannst du einfach zuhause anwenden.

Bei Kopf‑, Nacken- oder Rücken­schmer­zen sind oft Tablet­ten die ers­te Wahl. Eine Alter­na­ti­ve zu Medi­ka­men­ten ist die soge­nann­te TENS. Dabei sol­len Schmer­zen mit­hil­fe eines klei­nen Geräts, das schwa­che Strom­im­pul­se abgibt, gehemmt wer­den. Hier erfährst du, wie das funk­tio­niert.

Was ist TENS?

Die Abkür­zung „TENS“ steht für „trans­ku­ta­ne elek­tri­sche Ner­ven­sti­mu­la­ti­on“. Dafür wer­den TENS-Gerä­te ein­ge­setzt, die über auf der Haut befes­tig­te Elek­tro­den schwa­che elek­tri­sche Impul­se zur Sti­mu­la­ti­on der Ner­ven aus­sen­den. Je nach ein­ge­stell­ter Fre­quenz sol­len die­se ent­we­der die Reiz­wei­ter­lei­tung des Schmer­zes von den Ner­ven zum Gehirn blo­ckie­ren (hohe Fre­quenz) oder aber kör­per­ei­ge­ne Boten­stof­fe aus­schüt­ten, die den Schmerz hem­men (nied­ri­ge Fre­quenz). Die Fre­quen­zen lie­gen zwi­schen 1 bis 100 Hz und sind nicht schmerz­haft – du soll­test ledig­lich ein Krib­beln spü­ren.  

Die TENS-Gerä­te kön­nen zum Bei­spiel im Rah­men einer ärzt­li­chen oder phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung bei Sport­ver­let­zun­gen und Gelenk­be­schwer­den sowie chro­ni­schen Kopf­schmer­zen oder Migrä­ne ver­schrie­ben wer­den und sol­len eine Schmerz­the­ra­pie durch Medi­ka­men­te ergän­zen. Sie sind aber nicht ver­schrei­bungs­pflich­tig und somit frei ver­käuf­lich. 

Wich­ti­ge Hin­wei­se zu TENS

Du brauchst zwar kei­ne Ver­schrei­bung, um ein TENS-Gerät zu kau­fen, den­noch sind sie nicht für alle geeig­net: Bei bestimm­ten Vor­er­kran­kun­gen soll­test du sie lie­ber nicht anwen­denDazu gehö­ren Throm­bo­se, Epi­lep­sie oder Erkran­kun­gen, die mit ent­zün­de­ten Gelen­ken oder Orga­nen ein­her­ge­hen. Zudem wird Schwan­ge­ren und Men­schen mit einem Herz­schritt­ma­cher von der Anwen­dung abge­ra­ten. Im Zwei­fel kon­tak­tierst du am bes­ten dei­ne Arztpra­xis.

So funk­tio­nie­ren die Geräte

TENS-Gerä­te sind klein und hand­lich – sie haben in etwa die Grö­ße eines Smart­phones. Eini­ge las­sen sich auch für die EMS (Elek­tro­myo­sti­mu­la­ti­on) zum Trai­ning von Mus­kel­grup­pen oder für Mas­sa­gen anwen­den. Manch­mal wird die Wir­kung durch Wär­me ergänzt.

Die Elek­tro­den, die die schmerz­stil­len­den Impul­se an dei­ne Haut über­tra­gen, haf­ten durch eine Sili­kon­kle­be­flä­che bzw. Gel-Pads. Die­se ver­stär­ken die Über­tra­gung des Reiz­stroms und las­sen sich meist mehr­fach ver­wen­den. Man­che Gerä­te, die auf spe­zi­el­le Anwen­dungs­ge­bie­te wie Gelen­ke oder Bauch und Rücken aus­ge­legt sind, kom­men aber auch mit einer Man­schet­te. Die­se kannst du leicht wie eine Ban­da­ge oder einen Gurt anle­gen. 

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So läuft die Behand­lung mit TENS ab

Bevor du dei­ne ers­te Anwen­dung star­test, soll­test du dich mit der Bedie­nungs­an­lei­tung dei­nes Geräts ver­traut machen oder die Bedie­nung im bes­ten Fall im Rah­men dei­ner ärzt­li­chen oder phy­sio­the­ra­peu­ti­schen Behand­lung abge­spro­chen haben. In der Anlei­tung fin­dest du Hin­wei­se dar­auf, in wel­cher Posi­ti­on du die Elek­tro­den am bes­ten auf­klebst. Wich­tig dabei zu beach­ten: Du soll­test die Elek­tro­den nie­mals in direk­ter Nähe zum Her­zen, an den Schlä­fen oder auf Wun­den anbrin­gen. 

Damit die Elek­tro­den bes­ser haf­ten und einen bes­se­ren Kon­takt zu dei­ner Haut her­stel­len kön­nen, rei­nigst du zunächst die Stel­len, an denen du die Gel-Pads auf­kle­ben möch­test. Danach wählst du dein geeig­ne­tes Pro­gramm aus, das sich je nach Art dei­ner Schmer­zen rich­tet. Zur Aus­wahl ste­hen min­des­tens zwei Pro­gram­me. Das ers­te ist ein Hoch­fre­quenz­pro­gramm mit nied­ri­ger Inten­si­tät für aku­te und lokal begrenz­te Schmer­zen. Die Wir­kung hält dabei meist eher kurz an. Lang­fris­ti­ger soll das Nied­rig­fre­quenz­pro­gramm mit hoher Inten­si­tät wir­ken. Je nach Gerät und Ein­stel­lung dau­ert eine TENS-Anwen­dung zwi­schen 20 und 50 Minu­ten.  

The­ra­pie mit Strom

Ein TENS-Gerät lässt sich nach einer Ein­wei­sung durch medi­zi­ni­sches Per­so­nal ein­fach und risi­ko­arm zuhau­se anwen­den. Das macht TENS zu einer guten Ergän­zung zur Schmerz­the­ra­pie mit Schmerz­mit­teln. Ob du dadurch aller­dings auf Schmerz­mit­tel ver­zich­ten oder zumin­dest die Ein­nah­me redu­zie­ren kannst, ist immer individuell.

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