© 2021 Getty Images
Move & Play

Cap­tu­re Cards: So nimmst du Vide­os dei­ner Games auf

Mit einer Capture Card nimmst du deine Games auf, damit du die Videos nachbearbeiten oder streamen kannst.

Dei­ne Spie­le als Video auf­zu­neh­men kann eini­ge Vor­tei­le haben: So ana­ly­sierst du etwa Spiel­zü­ge in Mul­ti­play­er-Games, nimmst High­lights auf, um spä­ter damit anzu­ge­ben oder stream­st ein­fach das Gespiel­te auf You­Tube, Twitch & Co. Was beim PC durch Soft­ware ganz ein­fach mög­lich ist, gestal­tet sich auf Kon­so­len kom­pli­zier­ter. Hier benö­tigst du eine Cap­tu­re Card. Doch was ist das genau, an wel­chen Gerä­ten lässt sie sich wie nut­zen und was gibt es dabei zu beach­ten? Hier erfährst du alles dazu.

Cap­tu­re Card: Was ist das eigentlich?

Eine Cap­tu­re Card ist ein klei­nes Gerät, das optisch an eine exter­ne SSD-Fest­plat­te erin­nert. Statt Spei­cher steckt in der Box aller­dings viel Tech­nik. Dazu gehört auch ein Pro­zes­sor zur Bild­ver­ar­bei­tung. Der nimmt Signa­le auf, die du über einen HDMI-Ein­gang an die Cap­tu­re Card lei­test. Er ver­ar­bei­tet sie dann für die best­mög­li­che Qua­li­tät und gibt sie an einen ange­schlos­se­nen Rech­ner wei­ter. Damit du auch auf dei­nem Fern­se­her oder Moni­tor etwas siehst, ist ein HDMI-Aus­gang mit an Bord. Ver­ein­facht gesagt: Die Cap­tu­re Card ist zwi­schen dei­ne Kon­so­le und den Bild­schirm geschal­tet (Pass-Through). Sie greift das Signal ab und lei­tet es an einen PC oder Mac weiter.

Für dich eröff­net das gewis­se Mög­lich­kei­ten, denn so zeich­nest du dein Game­play auf, um es etwa spä­ter zu schnei­den, zu ver­öf­fent­li­chen und archi­vie­ren. Alter­na­tiv, oder zusätz­lich, dazu ist natür­lich auch Strea­ming mög­lich. So bie­ten man­che Her­stel­ler von Cap­tu­re Cards auch die pas­sen­de Soft­ware, um das Gespiel­te direkt auf Platt­for­men wie You­Tube zu bringen.

Gerä­te: Womit lässt sich die Cap­tu­re Card nutzen?

Damit die Cap­tu­re Card etwas auf­neh­men kann, braucht sie eine Quel­le. Dafür eig­net sich im Prin­zip jedes Gerät, das Bil­der per HDMI aus­gibt. Das sind in ers­ter Linie Spie­le­kon­so­len wie eine Sony Play­Sta­ti­on, eine Micro­soft Xbox oder eine Nin­ten­do Switch. Alter­na­tiv dazu ist aber auch der Anschluss von ande­ren Gerä­ten mög­lich, etwa einer Kame­ra, wenn die­se einen ent­spre­chen­den Aus­gang besitzt. Hat dein Gerät kein HDMI, dann funk­tio­niert die Ver­bin­dung viel­leicht über einen Adap­ter. Sei dir aber bewusst, dass es hier Pro­ble­me mit der Kom­pa­ti­bi­li­tät geben kann und auch die Qua­li­tät der Bild- und Ton­aus­ga­be viel­leicht leidet.

PC: Brau­che ich am Rech­ner eine Cap­tu­re Card?

Grund­sätz­lich nein, in man­chen Fäl­len ist sie aber viel­leicht den­noch sinn­voll. Willst du Game­play von dei­nem PC auf­neh­men, dann ist eine Cap­tu­re Card meist nicht not­wen­dig. Über Soft­ware, wie bei­spiels­wei­se OBS Stu­dio, nimmst du Spie­le oder High­lights ohne wei­te­re Hard­ware auf. Aller­dings kos­tet das natür­lich Sys­tem-Res­sour­cen. Soll bedeu­ten: Wenn du kom­pe­ti­tiv spielst und es auf jedes noch so klei­ne Pro­zent Leis­tung ankommt, möch­test du viel­leicht kei­ne Cap­tu­re-Soft­ware im Hin­ter­grund lau­fen haben. Eini­ge Pro­fis grei­fen hier des­halb zusätz­lich zu einer Cap­tu­re Card.

Die schließt du, ähn­lich wie bei einer Kon­so­le, zwi­schen Rech­ner und Bild­schirm. Dein Gam­ing-PC muss sich somit nur auf das Spiel kon­zen­trie­ren. Über einen zwei­ten Rech­ner greifst du dann das Bild ab, spei­cherst oder stream­st es. Dafür reicht dann meist auch ein Note­book, das nicht beson­ders leis­tungs­stark sein muss.

Cap­tu­re Cards: Gibt es Unter­schie­de zwi­schen den Modellen?

Hast du für dich ent­schie­den, dass eine Cap­tu­re Card sinn­voll ist, dann geht es an die Wahl des Geräts. Die fällt nicht unbe­dingt leicht, denn auf dem Markt gibt es die unter­schied­lichs­ten Model­le. Zunächst ist zwi­schen inter­nen und exter­nen Kar­ten zu unter­schei­den. Zu den oben erwähn­ten, an exter­ne Fest­plat­ten erin­nern­den, Kar­ten, gibt es näm­lich auch Exem­pla­re, die du per PCI‑e direkt in dei­nen Rech­ner ein­baust. Die­se inter­nen Cap­tu­re Cards sind also für den Ein­satz in Desk­top-PCs gemacht. Sie loh­nen sich dann, wenn du immer den glei­chen Rech­ner für die Auf­nah­me benutzt. Über direk­te Ver­bin­dung zum PC sind gerin­ge Laten­zen und eine hohe Qua­li­tät sicher­ge­stellt. Dafür ist die inter­ne Cap­tu­re Card natür­lich weit­aus weni­ger flexibel.

Bei einer exter­nen Cap­tu­re Card hast du den Vor­teil, dass du sie über­all mit hin­neh­men kannst und sie mit nahe­zu jedem Rech­ner ver­wend­bar ist. Das ist gera­de dann prak­tisch, wenn du auch unter­wegs strea­men willst, sie an Gerä­ten wie einer Kame­ra betreibst oder ein­fach auf einen Lap­top zum Abgrei­fen setzt. Zusätz­lich zu den HDMI-Anschlüs­sen ist hier dann ent­spre­chend noch ein USB-Anschluss (meist min­des­tens USB 3.0) mit an Bord. Der über­trägt nicht nur das Bild, son­dern ver­sorgt die Kar­te auch mit dem not­wen­di­gen Strom.

Pas­send dazu 
Jetzt kaufen 

Model­le: Bei­spie­le für aktu­el­le Cap­tu­re Cards

Wie bereits erwähnt, ist die Aus­wahl an Cap­tu­re Cards rela­tiv groß. Auf dem Markt haben sich aber ein paar Mar­ken als beliebt eta­bliert. Hier fin­dest du eini­ge ihrer aktu­el­len Modelle:

Elga­to Game Cap­tu­re 4K60 Pro

Gera­de bei Streamer*innen steht Elga­to hoch im Kurs, denn das Unter­neh­men bie­tet mit Cap­tu­re Cards, Beleuch­tung, Mikro­fo­nen und dem bekann­ten Stream Deck nahe­zu die kom­plet­te Aus­rüs­tung für den pro­fes­sio­nel­len Ein­satz. Das Flagg­schiff unter den Cap­tu­re Cards ist die 4K60 Pro des Unter­neh­mens. Das ist eine PCIe-Kar­te, sie wird also in einem Tower-PC betrie­ben. Wie der Name bereits ver­mu­ten lässt, zeich­net sie Bil­der in 4K-Auf­lö­sung bei bis zu 60 Frames pro Sekun­de (fps) in HDR 10 auf. Damit eig­net sie sich auch sehr gut für die aktu­el­len Kon­so­len. Das Signal schleift die Kar­te übri­gens mit 240 Hertz durch, wodurch du selbst kei­ne Ein­bu­ßen bei der Bild­wie­der­hol­ra­te hin­neh­men musst.

Pas­send dazu 

Aver­me­dia Live Gamer 4K

Eine wei­te­re Ein­bau-Lösung kommt von Aver­me­dia. Auch hier bekommst du eine Auf­nah­me in 4K bei bis zu 60 fps. Auch der Pass­th­rough läuft in die­ser Kom­bi­na­ti­on, kann also nicht ganz mit der maxi­ma­len Bild­wie­der­hol­ra­te der 4K60 Pro von Elga­to mit­hal­ten. Dafür kommt die Live Gamer 4K von Aver­me­dia im coo­len Gam­ing-Look mit LED-Beleuch­tung daher und macht sich so sehr gut in einem ver­glas­ten Gehäuse.

Pas­send dazu 

Elga­to Game Cap­tu­re HD60 S+

Etwas güns­ti­ger und ohne fes­ten Ein­bau in ein PC-Gehäu­se nutz­bar ist die Cap­tu­re Card HD60 S+ von Elga­to. Sie ist zwar eben­falls mit der aktu­el­len Kon­so­len­ge­ne­ra­ti­on nutz­bar, zeich­net aber Vide­os nur in Full-HD bei 60 Bil­dern pro Sekun­de auf. Außer­dem fehlt hier der Pass­th­rough mit hoher Bild­wie­der­hol­ra­te. Ihre kom­pak­ten Maße las­sen die HD60 S+ aber sehr mobil sein, wodurch du auch mit einem Lap­top die Auf­nah­men steu­ern kannst.

Pas­send dazu 

EVGA XR1 lite

Die Mar­ke EVGA dürf­te dir ein Begriff bei Gra­fik­kar­ten sein. Durch eine Koope­ra­ti­on mit Nvi­dia brach­te das Unter­neh­men eige­ne Vari­an­ten der GeForce-Kar­ten auf den Markt. Das Geschäft hat EVGA aber Ende 2022 ein­ge­stellt. Mit der XR1 lite hat es aber noch immer eine Cap­tu­re Card zu bie­ten. Die ist, ähn­lich wie die HD60 S+ von Elga­to, für den exter­nen Ein­satz gemacht. Sie nimmt eben­falls Bewegt­bild in Full-HD bei 60 fps auf, bie­tet aller­dings einen Pass­th­rough für 4K-Inhal­te bei 60 Bil­dern pro Sekunde.

Pas­send dazu 

Razer Rip­saw HD

Es gibt kaum einen Bereich im Gam­ing-Seg­ment, bei dem Razer nicht mit­mischt. Auch eine Cap­tu­re Card gehört des­halb zum Port­fo­lio der Mar­ke. Die Rip­saw HD ist eine exter­ne Kar­te mit Full-HD-Auf­nah­me bei 60 Bil­dern pro Sekun­de und einem Pass­th­rough für 4K bei 60 fps. Als net­tes Extra ste­hen hier außer­dem Anschlüs­se für Mikro­fon und Kopf­hö­rer bereit, womit sich dein Kom­men­tar direkt in die Auf­zeich­nung mischen lässt.

Pas­send dazu 

Qua­li­tät: Wie hoch­wer­tig ist das Ergebnis?

Natür­lich nützt dir das Abgrei­fen von Bild und Ton nichts, wenn das nur in Kar­tof­fel-Qua­li­tät geschieht. Uploads und Streams sol­len das Gam­ing schließ­lich mög­lichst so zei­gen, wie du es selbst auch auf dei­nem Bild­schirm siehst. Die gute Nach­richt ist: Vie­le Cap­tu­re Cards bekom­men das gut hin. Aller­dings kommt es auch sehr stark auf das jewei­li­ge Modell an. Güns­ti­ge­re Kar­ten ver­ar­bei­ten Signa­le nur in HD-Qua­li­tät, also bei 1.080p (Full-HD) oder 720p (HD). Dabei errei­chen sie immer­hin nicht sel­ten eine Bild­wie­der­hol­ra­te von 60 Bil­dern pro Sekun­de (FPS). Für Kon­so­len wie die Nin­ten­do Switch, die Play­Sta­ti­on 4, die Xbox One und die Xbox Series S ist das ausreichend.

Teu­re­re Model­le bie­ten oft deut­lich höhe­re Qua­li­tät. So gibt es Cap­tu­re Cards, die beweg­te Bil­der in 4K auf­neh­men. Die­se 2.160p ver­ar­bei­tet die Kar­te dann sogar mit 60 Bil­dern pro Sekun­de. Ide­al sind sol­che Gerä­te dann für Kon­so­len wie die PS4 Pro, die PS5, die Xbox One X und die Xbox Series X.

Was zum The­ma Qua­li­tät auch noch wich­tig zu erwäh­nen ist, ist das Pass-Through. Hier­bei soll­test du dar­auf ach­ten, wie das Gerät die Signa­le aus­gibt. So kann es sein, dass bei einer aktu­el­len Spie­le­kon­so­le zwar ein 4K-Signal bei 120 Bil­dern pro Sekun­de in die Kar­te geht, hin­ten kom­men aber nur noch 4K bei 60 Bil­dern her­aus. Damit es nicht zu Ver­zö­ge­run­gen kommt, set­zen moder­ne Cap­tu­re Cards Ultra-Low-Latency-Technologie.

Cap­tu­re Cards: Per­fekt für Kon­so­len-Strea­ming geeignet

Das Strea­ming sowie die Auf­nah­me von Video- und Ton­si­gna­len sind bei Kon­so­len nicht so ein­fach wie auf dem PC. Mit einer Cap­tu­re Card ist es aller­dings kein Pro­blem. Die Gerä­te gibt es in unter­schied­li­chen Aus­füh­run­gen. Wel­che davon für dich pas­send ist, kommt auf dein Set-up an. Für aktu­el­le Kon­so­len lohnt sich eine teu­re Kar­te für 4K-Auf­nah­men. Bei älte­ren Kon­so­len sowie der Nin­ten­do Switch und der Xbox Series S reicht auch eine güns­ti­ge­re Kar­te mit Full-HD. Nutzt du einen Lap­top zur Wei­ter­ver­ar­bei­tung, dann kommst du um eine exter­ne Cap­tu­re Card nicht her­um. Bei einem Desk­top-PC bleibt zusätz­lich die Mög­lich­keit, eine inter­ne Kar­te Kar­te zu nehmen.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!