Das Entwicklerteam hinter WhatsApp wird nicht müde, den Messenger mit neuen Funktionen auszustatten. Das sorgt einerseits für ein besseres Nutzungserlebnis, soll andererseits aber auch der Konkurrenz Einhalt gebieten, die ähnliche Funktionen schon länger bereithält. Auf welche Updates und neuen Funktionen du dich bei WhatsApp freuen kannst, haben wir hier für dich zusammengefasst.
Nutzt du neben WhatsApp weitere Kurznachrichten-Dienste wie zum Beispiel Telegram, dürften dir einige der folgenden Funktionen bekannt vorkommen. Viele Neuerungen, die WhatsApp derzeit noch in Beta-Programmen testet, sind andernorts bereits für alle Nutzenden frei zugänglich. Bevor die Meta-Tochter Updates veröffentlicht, sollen geschlossene Beta-Tests deren Funktionalität sicherstellen – ein in der Techbranche übliches Vorgehen, um Fehler auszumerzen. Funktionen, die sich im Beta-Stadium befinden, können sich im Laufe der Entwicklung verändern – sei es durch Feedback der Tester*innen oder etwa, weil das Entwicklerteam selbst Verbesserungsbedarf feststellt. Darüber hinaus durchlaufen mitunter Features den Betaprozess, ohne anschließend veröffentlicht zu werden. Heißt, nur weil WhatsApp eine neue Funktion in eine Betaversion implementiert hat, muss sie nicht zwangsläufig in eine finale Version münden.
Möchtest du selbst am Beta-Programm von WhatsApp teilnehmen, um neue Funktionen vorab auszuprobieren, erklären wir dir in unten verlinktem Artikel, wie du dich dafür anmeldest. Die Teilnahme ist kostenlos und funktioniert sowohl unter iOS als auch unter Android. Die Inhalte der Beta-Programme unterscheiden sich je nach Betriebssystem. WhatsApp testet unter Android andere Funktionen als unter iOS und umgekehrt und auch nicht alle Tester*innen dürfen alle neuen Funktionen ausprobieren – stattdessen findet eine zufällige Auswahl statt. Einmal registriert kannst du immerhin dauerhaft an der WhatsApp-Beta partizipieren und jederzeit selbstständig aussteigen. Beachte aber, dass Beta-Versionen mitunter instabil laufen und zu Fehlern und Problemen führen können.
Im Folgenden findest du eine Handvoll aktueller Funktionen, die WhatsApp im Rahmen der Betas testet. Weil das Entwicklerteam selbst nicht kommuniziert, welche neuen Funktionen es in die Beta schickt, müssen dessen Tester*innen selbst auf die Suche danach gehen, sobald eine neue Version zum Download bereitsteht. Updates der Beta implementieren neue Funktionen oder entfernen ältere. Hier bekommst du einen guten Eindruck davon, woran WhatsApp derzeit arbeitet und mit welchen Neuerungen der Messenger demnächst aufwarten könnte.
Sprachnachrichten sind eine schnelle und einfache Methode, sich bei WhatsApp mitzuteilen. Daumen aufs Mikrofon und munter drauflos plappern. So unkompliziert eine Sprachnachricht für den Sender bzw. die Senderin sein mag, so unpassend ist manchmal die Situation, in der sich die Gegenseite befindet. Damit Sprachnachrichten zukünftig nicht mehr stundenlang ungehört bleiben oder die Antwort nur die Hälfte der Fragen beantwortet, könnte WhatsApp vielleicht bald eine Hilfsfunktion integrieren: automatische Transkripts. Bei der Transkription übersetzt WhatsApp gesprochene Sprache selbstständig in geschriebenen Text. Anstatt minutenlang das Handy ans Ohr pressen zu müssen, um das Gesagte zu verstehen, kannst du die Abschrift einfach lesen. Vorausgesetzt natürlich, WhatsApp versteht, was gesagt wurde. Als besonderer Bonus lassen sich transkribierte Sprachnachrichten mithilfe der Chatsuche durchsuchen. So kommst du noch schneller an zurückliegende eingesprochene Informationen.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für iOS 16 verfügbar, nur auf Englisch
Hinweis: Eine ähnliche Funktion bringt Apple mit iOS 17 auch aufs iPhone. Sprachnachrichten, die du über die „Nachrichten“-App empfängst, wandelt dein iPhone ab Herbst 2023 automatisch in Text um. Auch Apple lässt dich die Funktion bereits in einer Beta-Version des neuen Betriebssystems ausprobieren.
Wer statt Monologen lieber Dialoge führt, kann WhatsApp auch zum Telefonieren benutzen. Klingelt auf deinem Smartphone WhatsApp, kannst du direkt in der eingeblendeten Benachrichtigung zusätzlich zu „Ablehnen“ und „Annehmen“ auf „Antworten“ tippen. Der Anruf wird dann zwar ebenfalls abgelehnt, allerdings öffnet sich sofort ein Eingabefeld, über das du eine Nachricht an den Anrufer bzw. die Anruferin hinterherschicken kannst. Bislang musstest du dafür erst WhatsApp öffnen und den entsprechenden Chat aufrufen – diesen Weg kürzt die neue Schaltfläche ab.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für Android verfügbar
Instagram, Facebook und WhatsApp gehören zu Meta. Wenig verwunderlich also, dass sich dadurch Synergien zwischen den Netzwerken ergeben. Schon länger ist es zum Beispiel möglich, Instagram-Storys automatisch bei Facebook zu teilen. Eine ähnliche Richtung könnte ein zukünftiges WhatsApp-Update einschlagen. In einer Beta für iPhone und Android haben einige Nutzer*innen einen neuen Schalter ausfindig gemacht, der – einmal aktiviert – bei WhatsApp veröffentlichte Statusmeldungen parallel bei Facebook veröffentlicht. Bislang verbleiben die bei WhatsApp geposteten Storys strikt innerhalb des eigenen Kosmos. Du hast gegenwärtig lediglich die Wahl, mit welchen WhatsApp-Kontakten du deinen Status teilen möchtest. Mit der neuen Funktion könnte sich dein Publikum nochmals vergrößern, vor allem, wenn das automatische Weiterleiten an Facebook auch mit der dortigen Weiterleitung zu Instagram kompatibel ist.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für Android verfügbar
WhatsApp sah bislang nicht vor, den Messenger mit mehr als einem Konto zu verknüpfen. Willst du auf deinem Smartphone aber einen zweiten WhatsApp-Account mit einer separaten Nummer einrichten, geht das aktuell nur mit einem Umweg über „WhatsApp Business“. Diese Anwendung ist vor allem für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kund*innen konzipiert, lässt sich aber auch privat einrichten und nutzen. Zukünftig kannst du dir die Installation der professionellen WhatsApp-Variante sparen. Denn in der Beta gibt es bereits die Option, weitere Konten zu dem bestehenden hinzuzufügen – ähnlich, wie es zum Beispiel auch bei Instagram möglich ist. Sobald du ein weiteres WhatsApp-Konto in der App hinterlegt hast – die Einrichtung folgt dem bekannten Muster –, kannst du jederzeit innerhalb der App zwischen den Accounts wechseln.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für Android verfügbar
Hinweis: Der umgekehrte Fall, einen WhatsApp-Account auf mehreren Smartphones einzurichten, ist ebenfalls seit Frühjahr 2023 möglich. Die Details dazu findest du weiter unten.
Beim Umzug von WhatsApp auf ein neues Smartphone musstest du bisher deine Chats vorab in Umzugskartons packen, damit du sie auf dem neuen Gerät weiterhin aufrufen konntest. Diese „Umzugskartons“ sind im Fall von iOS Apples iCloud und im Fall von Android Google Drive. Nur dort als Backup gespeicherte Chats konntest du auf andere Geräte übertragen. Mit der neuen Funktion „Chats übertragen“ bieten WhatsApp auch hier wieder eine Abkürzung ab – vorerst allerdings nur für die Android-Beta. Dort findet sich mit etwas Glück in den „Einstellungen“ als weiterer Punkt zwischen „Chat-Backup“ und „Chatverlauf“ neuerdings als besonders schnelles Umzugsunternehmen die Option, den Chatverlauf auf ein Android-Telefon ohne Google Drive zu übertragen. Ob WhatsApp plant, die Funktion auch betriebssystemübergreifend zwischen iOS und Android zu ermöglichen, geht aus der Beta nicht hervor.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für Android
Dass WhatsApp dir seit Ende 2022 ermöglicht, einen 3D-Avatar von dir selbst zu erstellen, dürfte dir bereits bekannt sein. Falls nicht, findest du weiter unten alle Informationen dazu. Neu hingegen ist eine Erweiterung des Avatars, die WhatsApp aktuell in der Beta für iOS und Android testet: Animationen. Wählst du über den Emoji-Button statt eines Emojis oder Gifs deinen Avatar aus, findest du in der Liste fortan auch animierte Sticker. Unter den Rubriken „Glücklich“, „Liebe“, „Traurig oder wütend“ und so weiter sind jeweils die ersten Avatar-Sticker selbstablaufende Animationen – je nach Rubrik mal nur eine bis hin zu vier. Gut möglich, dass das Team hinter WhatsApp zukünftig weitere Animationen – und andere Funktionen – für deinen Avatar nachreicht.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für iOS und Android verfügbar
Statt alle Teilnehmer*innen einer Gruppe über einen Sprach- oder Videoanruf zu kontaktieren, testet WhatsApp in der Android-Beta derzeit Sprachchats als zusätzlichen Kommunikationskanal. Die Funktion wird über ein eigenes Symbol in der oberen Leiste darstellt. Tippt jemand aus der Gruppe darauf, startet ein Sprachchat innerhalb der Gruppe, dem andere Personen beitreten können. Diese werden mittels Push-Benachrichtigung über den Sprachchat informiert. Anders als bei einem Anruf klingelt das Smartphone hier jedoch nicht. Tritt 60 Minuten lang niemand bei, beendet WhatsApp den Sprachchat selbstständig. In der Testphase der Funktion scheint diese nur für Gruppen verfügbar zu sein, die über mehr als 32 Teilnehmer*innen verfügt. Über den Sprachchat selbst können sich anscheinend ebenfalls nur maximal 32 Personen unterhalten. Ob Gruppenadmins die Funktion in der finalen Version deaktivieren können, ist noch offen.
Stadium: Beta, aktuell nur vereinzelt für Android verfügbar
Während obige Funktionen aktuell lediglich einem kleinen Kreis an Beta-Tester*innen vorbehalten sind, hat WhatsApp zuletzt auch einige Updates veröffentlicht, die den Funktionsumfang für alle erweitert haben. Welche das sind und weitere Tipps und Tricks zu WhatsApp haben wir dir hier zusammengefasst:
- WhatsApp auf mehreren Geräten nutzen: Ende April 2023 veröffentlichte WhatsApp ein Update, das es dir ermöglicht, dein WhatsApp-Konto auf mehreren Smartphones parallel zu nutzen. Bislang war dies nur über WhatsApp Web im Browser möglich. Diesen Umweg kannst du dir ab sofort sparen. Wie du WhatsApp auf einem Zweithandy einrichtest, liest du hier im Detail.
- WhatsApp Communitys: Unterschiede zum Gruppenchat: Communitys bei WhatsApp fassen Gruppenchats zusammen. Wären beispielsweise Schulklassen das Pendant zu einem Gruppenchat, wäre die Community quasi die darüber liegende Schulleitung. Communitys erlauben eine zusätzliche Ebene der Organisation und Kommunikation von Gruppen und darüber hinaus. Zu den Informationen über WhatsApp Communitys geht es hier entlang.
- Avatare bei WhatsApp: So erstellst du deine eigene 3D-Figur: Seit Ende 2022 hast du bei der Ausgestaltung deines WhatsApp-Profils eine weitere Option dazubekommen. Mit den neuen Avataren erstellst du eine virtuelles 3D-Abbild von dir, das du anschließend einkleiden und in wilden Possen als Profilbild einsetzen kannst. Wie du deinen Avatar gestalten, bearbeiten und als Sticker verschicken kannst, erfährst du in diesem Artikel.
- WhatsApp-Umfrage erstellen: So geht’s bei Android und iOS: Schnell die Gruppe oder den Gesprächspartner auf einen gemeinsamen Termin einzustimmen, geht dank neuer Umfragefunktionen bei WhatsApp nun deutlich leichter. Wie du eine Umfrage in einem Chat erstellst und was du dabei beachten solltest, verraten wir dir in dem eigens dafür angelegten Ratgeber.
- WhatsApp: So funktionieren selbstlöschende Nachrichten und so speicherst du sie: Wusstest du, dass du bei WhatsApp Nachrichten mit eingebautem Ablaufdatum verschicken kannst? So werden sensible Inhalte nach der vorgegebenen Zeitspanne automatisch aus dem Chat gelöscht – und zwar für alle. Es gibt aber die Möglichkeit, sogar selbstlöschende Nachrichten zu speichern.
- WhatsApp: So sperrst und schützt du Chats gegen neugierige Blicke: WhatsApp erlaubt schon lange, Chats zu archivieren. Damit sind sie aber nicht vor Fremdzugriffen geschützt. Hat eine Person dein entsperrtes Smartphone in der Hand, kann sie sich durch alle deine Chats bei WhatsApp lesen. Damit du in Zukunft gegen neugierige Augen gewappnet bist, lässt dich WhatsApp Chats sperren. Der Chat wird anschließend mit einem Schloss verriegelt, dessen einzig passender Schlüssel dein Fingerabdruck ist. Darüber hinaus werden auch geteilte Medien in gesperrten Chats nicht im Gerätespeicher abgelegt – sodass auch über diesen Umweg kein Ausspionieren möglich ist.
- WhatsApp Videonachrichten: So verschickst du sie: Reichen Sprachnachrichten nicht aus, um alle relevanten Informationen zu transportieren, könnten dir vielleicht 60 Sekunden lange Videonachrichten einen Ausweg bieten. Nach einer längeren Betaphase hat WhatsApp die Funktion im Sommer 2023 für alle Nutzenden freigegeben. Wie du Video- statt Sprachnachrichten verschickst, liest du in unserem ausführlichen Ratgeber.
Auch wenn WhatsApp im Vorfeld nicht verrät, wann mit neuen Funktionen für den Dienst zu rechnen ist, dürften die nächsten Monate spannend werden. Vor allem Neuerungen wie Videonachrichten oder automatische Abschriften von Sprachnachrichten dürften viele Fans finden. Allerdings solltest du bei den hier vorgestellten Funktionen im Hinterkopf behalten, dass WhatsApp sie bewusst nur als Beta veröffentlicht. Sollte das Entwicklerteam feststellen, dass die Funktion nicht den gewünschten Erwartungen entspricht, kann es gut sein, dass sie nie über das Beta-Stadium hinauskommt. Dennoch ist es ein gutes Zeichen, dass WhatsApp kontinuierlich neue Anreize schafft, die die App frisch und konkurrenzfähig halten, wie zum Beispiel Sprachnachrichten als Status einzustellen:
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