Nicht immer lässt sich die Konsole wie gewünscht nutzen. Vielleicht will deine bessere Hälfte gerade eine Serie auf dem TV schauen – oder die Kinder lassen das Zocken nicht zu. Manchmal kann es aber auch ganz nett sein, einfach an anderer Stelle im Haus das Spiel von der Konsole fortzusetzen. Für genau solche Fälle hat sich Sony etwas ausgedacht: den „PlayStation Portal Remote-Player“. Weil das ein sperriger Name ist, nenne ich es einfach PS Portal. Doch wie gut funktioniert das Teil eigentlich? Ich habe es mir mal genauer angeschaut.
Das erfahrt ihr gleich
- Design und Verarbeitung: Passt perfekt zur PlayStation 5
- Inbetriebnahme: Schneller als du „Captain Copernicus Leslie Qwark“ sagen kannst
- Display: Hübsch, aber eben kein OLED
- Qualität der Übertragung: Es kommt auf das Netzwerk an
- Steuerung: (Fast) wie ein echter DualSense-Controller
- Was mir sonst noch aufgefallen ist
Sony achtet bei der PlayStation 5 und dem dazugehörigen Zubehör auf einen möglichst einheitlichen Look. Da macht auch das PS Portal keine Ausnahme. Das Gerät gibt es, wie von uns ausprobiert, in Weiß und neuerdings auch in Schwarz. In jedem Fall erinnert das Gerät an einen DualSense-Controller, dessen Mittelteil einfach durch ein großes Display ersetzt wurde. Ob das gefällig ist, kommt immer auf das jeweilige Verständnis von Ästhetik an, ich finde es durchaus ansehnlich.
Bei der Qualität gibt es wirklich nichts zu meckern. Das Portal fühlt sich, gerade hinsichtlich seiner schlanken Form, sehr wertig und stabil an. Sowohl die Verbindungspunkte zwischen den Controller-Hälften und dem Display als auch das Display selbst dürften also einiges aushalten. Das ist gut, schließlich liegt das Portal doch die meiste Zeit offen irgendwo rum, etwa auf dem Sofa oder neben dem Bett.

Ausgepackt ist das Gerät ohnehin schnell, denn viel ist nicht dabei. Das PS Portal selbst und ein Ladekabel müssen reichen. Schaltest du das Gerät ein, begrüßt dich ein Willkommensbildschirm mit dem Hinweis, deine Konsole zu koppeln. Das ist tatsächlich sehr leicht und vor allem schnell erledigt. Ein paar Sekunden und schon ist die eigene Konsole mit dem Remote-Player von Sony verbunden und spielbereit. Genau so sollte das auch sein.
Wer seine PlayStation an einem OLED-TV nutzt und sonst vielleicht noch die PS-Remote-App auf dem Smartphone, dürfte das tiefe Schwarz beider Geräte gewohnt sein. Das gibt es beim PS Portal leider nicht. Sony verbaut ein einfaches LCD-Display mit Full-HD-Auflösung und einer Bildwiederholrate von 60 Hz. Gerade im Vergleich zum TV klingt das natürlich nach einem großen Downgrade. Tatsächlich fehlte uns die OLED-Technik auch ein wenig.
Schlecht ist das Display aber keineswegs. Inhalte sind sehr knackig scharf, Kontraste wirken gut und Farben leuchten kräftig. Sony hat hier definitiv einen guten Job gemacht. Vor allem weil es mit 8 Zoll auch ordentlich groß ausfällt. Zum Vergleich: beim Steam Deck OLED streame ich PlayStation-Games von meiner Konsole „nur“ auf 7,4 Zoll.

Damit das PS Portal überhaupt nutzbar ist, brauchen sowohl Konsole als auch der Remote-Player eine aktive Verbindung zum Internet. In meinem Fall hängt die Konsole per Kabel am Router. Das PS Portal geht per WLAN online, im Wechsel zwischen dem Router im EG und dem Router im OG. Der Hausanschluss gibt per Glasfaser bis zu 1 Gbit/s her. Also alles in allem gute Voraussetzungen für Streaming.
In diesem Setup klappt es mit der Verbindung meist auch wirklich gut. Glasklar ist das Bild aber, wie häufig beim Streaming von Games, nicht immer. Gerade schnellere Bewegungen können ein Schlieren verursachen, was an der Verbindung liegt. Eine störende Verzögerung bei Eingaben ist hingegen nicht zu spüren. Das macht das Gerät auch für hektische Spiele nützlich. Ob ich damit aber kompetitiv spielen würde, wage ich zu bezweifeln. Statt für „Rocket League“, „Call of Duty“ und „Fortnite“, ist das Portal also besser für Spiele wie „Ratchet & Clank“, „Ghost of Tsushima“ und „Spider-Man“ geeignet.



Der DualSense-Look ist nicht nur zum Schein. Sony verbaut tatsächlich die meisten Funktionen eines echten Controllers auch im PS Portal. Dazu gehören etwa die adaptiven Trigger, die nuancierte Vibration und natürlich das komplette Layout. Nur zwei Dinge sind anders: die Sticks und das fehlende Touchpad. Erstere sind einfach nur etwas kleiner im Durchmesser, was zwar keinen gigantischen Unterschied macht, sich aber zu Anfang doch arg ungewohnt anfühlt. Das fehlende Touchpad wird durch Einblendungen auf dem Display ersetzt, das Toucheingaben zulässt.
Alles in allem fühlt sich das Spielen mit dem PS Portal tatsächlich fast so an, als würde ich mit einem normalen DualSense auf der Konsole spielen. Zugegeben, genau das hatte ich mir auch erhofft. Denn das ist der Knackpunkt, der das offizielle Zubehör zur PS5 von Streaming-Alternativen via Handy-App oder alternativer Software auf dem Steam Deck abhebt.
Kleinere Beobachtungen gibt es auch noch, die ich dir nicht vorenthalten möchte:
- Das PS Portal ist wirklich hell, lässt sich in maximaler Helligkeit also auch gut in sonnendurchfluteten Räumen nutzen.
- Der Sound des Geräts kann wirklich laut werden, ich finde die Qualität persönlich aber eher dürftig.
- Besser ist es, Kopfhörer zu nutzen. Das geht mit allen kabelgebundenen Modellen über den integrierten 3,5‑Millimeter-Anschluss. Kabellos funktionieren leider nur die offiziellen Kopfhörer von Sony.
- Die Akkulaufzeit ist in Ordnung, gerade gemessen am schlanken Design. Für einen reinen Streaming-Player reichen rund vier Stunden am Stück auch durchaus aus.
- Mittlerweile lässt sich das PS Portal auch als Streaming-Device aus der Cloud nutzen, dafür braucht es aber PlayStation Plus Premium, was sehr teuer ist.


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