© 2021 Apple
Work & Connect

iPho­ne 1: Wie ein Gerät die Smart­phones revolutionierte

Mit dem iPhone 1 gelang Apple die ganz große Sensation. Bis heute steht das Gerät als Startschuss für moderne Smartphones.

Hast du ein moder­nes Smart­phone in der Hand, dann ist das ein Gerät mit einem Touch-Bild­schirm, der Mög­lich­keit, Apps zu instal­lie­ren und im Funk­ti­ons­um­fang fast schon ein Ersatz für einen Rech­ner. Das war aller­dings nicht immer so, denn der Begriff „Smart­phone“ stand einst für etwas ande­re Gerä­te. Erst mit dem iPho­ne 1 änder­te sich das – nach­hal­tig, wie wir heu­te wis­sen. Doch wie sah die­se Revo­lu­ti­on des Mark­tes aus, was steck­te im ers­ten iPho­ne, was ist es heu­te wert und wie hat sich die Tech­nik wei­ter­ent­wi­ckelt? All das erfährst du hier.

Smart­phones vor dem iPho­ne: So rich­tig „smart“ waren sie nicht

Die Geschich­te der Smart­phones begann nicht erst mit dem iPho­ne 1, son­dern schon mehr als zehn Jah­re vor­her. Bereits Mit­te der 1990er kamen ers­te Mobil­te­le­fo­ne auf den Markt, die mehr auf dem Kas­ten hat­ten als die rein sprach­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on. Beson­ders her­vor­zu­he­ben ist hier Nokia, die mit der Com­mu­ni­ca­tor-Rei­he den geis­ti­gen Vor­rei­ter heu­ti­ger Smart­phones auf den Markt brach­ten. Das dar­auf lau­fen­de Betriebs­sys­tem PEN/GEOS 3.0 ermög­lich­te etwa den Aus­tausch von E‑Mails und sogar den Zugang zum Inter­net per Brow­ser. Ver­gli­chen mit heu­te, war der Zugang aber stark ein­ge­schränkt und gäh­nend lang­sam (9,6 kbit/s beim Nokia 9000).

Die Gerä­te selbst waren auf­klapp­bar und mit einer voll­wer­ti­gen Tas­ta­tur aus­ge­stat­tet. Von außen sahen sie hin­ge­gen wie (damals) nor­ma­le Mobil­te­le­fo­ne mit Wähl­tas­ten aus. All­ge­mein funk­tio­nier­te die Steue­rung kom­plett per Tas­ten, denn Touch gab es damals so noch nicht. Etwas anders waren die PDAs (Per­so­nal Digi­tal Assistant), die sich per Stift bedie­nen ließen.

Das Pro­blem: Obwohl sich die Gerä­te wei­ter­ent­wi­ckel­ten und Tei­le ihrer Funk­tio­nen auch in Han­dys zum Ein­satz kamen, fan­den Smart­phones fast aus­schließ­lich in der geschäft­li­chen Nut­zung Anklang. Pri­vat­an­wen­der wuss­ten mit den Funk­tio­nen nicht viel anzu­fan­gen, und die Prei­se für die Gerä­te waren schlicht astro­no­misch. So kos­te­te etwa ein Nokia 9000 knapp 3.000 Mark. Es setz­ten sich in der Mas­se also die Tas­ten-Mobil­te­le­fo­ne in unter­schied­lichs­ten Aus­füh­run­gen durch. So sahen wir neben den nor­ma­len Gerä­ten auch Slider, Klapp­han­dys und Absur­di­tä­ten wie das T‑Mobile Side­kick mit sei­nem dreh­ba­ren Dis­play oder das Gam­ing-Han­dy Nokia N‑Gage. Lan­ge schie­nen die Han­dys alter­na­tiv­los – bis zum Jahr 2007.

Das iPho­ne 1: Prä­sen­ta­ti­on stell­te den Mobil­funk-Markt auf den Kopf

Am 9. Janu­ar 2007 betrat ein Mann mit schüt­te­rem grau­em Haar, einem schwar­zen Roll­kra­gen­pull­over und einer leicht aus­ge­wa­sche­nen Blue-Jeans eine Büh­ne in San Fran­cis­co und erschüt­ter­te die Grund­fes­te des dama­li­gen Han­dy-Mark­tes. Es war Apple-Mit­be­grün­der Ste­ve Jobs, der bei der Tech­nik-Mes­se Mac­world eigent­lich nur das neue Apple TV zei­gen soll­te. Doch er hat­te eine Über­ra­schung dabei: das iPho­ne 1, auch iPho­ne 2G genannt. Er star­te­te die Prä­sen­ta­ti­on mit den Worten:

„Das ist ein Tag, auf den ich mich zwei­ein­halb Jah­re lang gefreut habe. Hin und wie­der kommt ein revo­lu­tio­nä­res Pro­dukt, das alles ver­än­dert.“
Ste­ve Jobs 

Genau das soll­te die Funk­tio­nen des iPods, eines Mobil­te­le­fons und eines Inter­net-Geräts ver­ei­nen. Statt drei Gerä­te war also nur noch eins notwendig.

Beson­ders wich­tig war dabei: Apple woll­te auf die Tas­ten-Bedie­nung der bis­he­ri­gen Smart­phones ver­zich­ten. Statt derer soll­te es ein Bedien­kon­zept geben, dass sich immer der aktu­el­len Anwen­dung anpasst. Das Unter­neh­men lös­te das mit Mul­ti-Touch. Ein (für dama­li­ge Ver­hält­nis­se) gro­ßer 3,5‑Zoll-Bildschirm, der sich mit den Fin­gern steu­ern lässt. An der Front gab es nur einen ein­zi­gen Knopf, näm­lich den Home-But­ton. Die­ser führ­te immer zurück ins Haupt­me­nü, egal aus wel­cher Anwen­dung her­aus. Tas­ta­tur, Steu­er­ele­men­te und mehr waren nur noch Ein­blen­dun­gen auf dem Dis­play. Wobei die nur bedingt not­wen­dig waren, denn ein gro­ßer Teil des Betriebs­sys­tems ließ sich durch Ges­ten steu­ern. Das hör­te damals übri­gens noch nicht auf den Namen iOS, son­dern auf „iPho­ne­OS“. Die Abkür­zung kam erst viel spä­ter mit Ver­si­on 4.0. Zum Start noch nicht ver­füg­bar war der App Store, der erst Mit­te 2008 öff­ne­te und das Her­un­ter­la­den zahl­rei­cher Pro­gram­me erlaubte.

Die Begeis­te­rung im Publi­kum war groß. Ein sol­ches Gerät, in sei­nem Prin­zip und der Ein­fach­heit, war bis­her noch nicht da gewe­sen. Jobs zeig­te sich stolz und führ­te wei­ter durch eine Prä­sen­ta­ti­on, die am Ende rund 80 Minu­ten dau­ern soll­te. Doch wel­che Tech­nik steck­te in dem Gerät und wel­che Funk­tio­nen stell­te Apple in den Vordergrund?

Der ein­zi­ge Kon­kur­rent: Das LG KE850 (LG Prada)

Ganz allein war Apple mit der Idee eines Touch­screens zur Bedie­nung nicht. Bereits am 12. Dezem­ber 2006 kün­dig­te das süd­ko­rea­ni­sche Unter­neh­men LG ein Smart­phone an, das größ­ten­teils ohne Tas­ten aus­kam und auch kei­nen Stift benö­tig­te: das LG KE850, auch LG Pra­da genannt. Die offi­zi­el­le Vor­stel­lung erfolg­te aller­dings ein paar Tage nach der des iPho­nes, näm­lich am 18. Janu­ar per Pres­se­mit­tei­lung. Was wich­ti­ger war ist, dass LG sein Gerät eini­ge Mona­te vor dem iPho­ne auf den Markt brach­te. Das trüb­te aller­dings nicht über eini­ge Nach­tei­le hin­weg, denn dem LG KE850 fehl­te es an Mul­ti-Touch, an einem kom­plett auf die Touch-Bedie­nung ange­pass­tem Betriebs­sys­tem und vor allem am preis­li­chen Vor­teil des iPho­nes. Das LG kos­te­te zum Markt­start 777 US-Dol­lar, das iPho­ne war mit 399 US-Dol­lar (nach Preis­sen­kung) deut­lich günstiger.

Hard­ware: Für dama­li­ge Ver­hält­nis­se war es flott

Natür­lich woll­te Apple mit dem iPho­ne ein Gerät bie­ten, das gut gerüs­tet für alle Auf­ga­ben war. Dafür wand­te sich das Unter­neh­men an Sam­sung, um einen maß­ge­schnei­der­ten Chip­satz zu bekom­men. Das war das „Sys­tem-on-a-Chip“ (SoC) S5L8900. Auf dem Chip saßen CPU sowie GPU, was für eine kom­pak­te und ener­gie­spa­ren­de Bau­wei­se sorg­te. Auch heu­te kom­men sol­che Chip­sät­ze noch in Smart­phones zum Ein­satz. In der CPU arbei­te­te beim iPho­ne 1 nur ein Kern mit einer Takt­ra­te von 412 Mega­hertz (MHz). Dazu gab es 128 Mega­byte (MB) Arbeits­spei­cher und maxi­mal 16 Giga­byte inter­nen Speicher.

Pas­send dazu 

Die Dar­stel­lung der Inhal­te erfolg­te über ein Dis­play mit einer Auf­lö­sung von 480 x 320 Pixel. Bei 3,5 Zoll Bild­schirm­dia­go­na­le ergab sich eine Pixel­dich­te von 163 ppi. Die­sen Wert hob Apple damals deut­lich her­vor, weil er eine hohe Schär­fe ver­sprach. Für heu­ti­ge Ver­hält­nis­se wirkt die Zahl fast schon mick­rig. Auch das 2:3‑Format des dama­li­gen iPho­nes wäre nicht mehr zeit­ge­mäß. Die Kame­ra kam auf immer­hin 2 Mega­pi­xel (MP). Eine Kame­ra an der Front für Sel­fies gab es damals noch nicht. Der Akku soll­te rund einen Tag lang durchhalten.

Wie der Name „iPho­ne 2G“ sug­ge­riert, funk­te das Smart­phone im 2G-Netz, also über den Stan­dard GSM. Mobi­les Inter­net gab es höchs­tens per EDGE. Die kabel­lo­se Daten­über­tra­gung im Heim­netz gelang per Wi-Fi 3 (802.11g). Ande­re Gerä­te lie­ßen sich per Blue­tooth 2.0 ansteuern.

Ver­gleich: iPho­ne 1 gegen iPho­ne 13

Natür­lich ist es etwas gemein, ein Smart­phone aus dem Jahr 2007 mit einem von heu­te zu ver­glei­chen. Aller­dings soll dies zei­gen, wie sich die Tech­nik inner­halb von 14 Jah­ren wei­ter­ent­wi­ckelt hat. Hier des­halb die Wer­te gegen­über­ge­stellt in einer Tabelle:

Smart­phoneiPho­ne 1 (iPho­ne 2G)iPho­ne 13 (Stan­dard)
Bild­schirm­dia­go­na­le3,5 Zoll (8,9 Zentimeter)6,1 Zoll (15,4 cm)
Auf­lö­sung (For­mat)480 x 320 Pixel (2:3)2.532 x 1.170 Pixel (9:19,5)
Pixel­dich­te163 ppi460 ppi
SoCSam­sung S5L8900Apple A15 Bionic
Anzahl Ker­ne (Takt­ra­te)1 (412 MHz)6 (2x 3,2 GHz, 4x 2,0 GHz)
Arbeits­spei­cher128 MB LPDDR1 (137 MHz)4 GB (LPDDR4X (4.266 MHz)
Inter­ner Speicher4, 8 oder 16 GB128, 256 oder 512 GB
Hauptkamera(s)2 MP2 x 12 MP
Front­ka­me­raKei­ne12 MP
Mobil­funkGSM, EDGE5G
Betriebs­sys­tem (Markt­start)iPho­ne­OS 1.0iOS 15
Abmes­sun­gen115 x 61 x 11,6 mm146,7 x 71,5 x 7,6 mm
Gewicht135 Gramm173 Gramm
Farbe(n)SchwarzPolar­stern, Mit­ter­nacht, Blau, Rosé, (PRODUCT)RED
Preis zum Verkaufsstartab 399 Euroab 899 Euro
Pas­send dazu 
Jetzt kaufen 

Der Preis: Was ein iPho­ne 1 heu­te noch wert sein kann

Bei Tech­nik ist es mit dem Wert­erhalt immer so eine Sache. Der über­wäl­ti­gen­de Groß­teil der Gerä­te ist bereits nach weni­gen Jah­ren deut­lich weni­ger wert als zum Release, nach über einem Jahr­zehnt gibt es dafür oft nicht mehr als ein paar Euro. Aller­dings gibt es auch immer wie­der Aus­rei­ßer. Das sind etwa sehr sel­te­ne Gerä­te oder wel­che mit Kult­sta­tus. Zu letz­te­ren lässt sich wohl auch das iPho­ne 1 zäh­len, was ein Blick in diver­se Foren und Inter­net-Markt­plät­ze zeigt.

Ein häu­fig genutz­tes Gerät bekommst du grob schon zwi­schen 100 und 200 Euro. In gutem Zustand ist min­des­tens der dama­li­ge Kauf­preis fäl­lig. Rari­tä­ten sind hin­ge­gen iPho­nes der ers­ten Gene­ra­ti­on in Ori­gi­nal­ver­pa­ckung. Willst du so eins haben, brauchst du zunächst sehr viel Glück und auch eini­ges an Erspar­tem. Die Prei­se bewe­gen sich hier schnell im fünf­stel­li­gen Bereich. Du hast also die Wahl: ein neu­er Klein­wa­gen oder ein brand­neu­es iPho­ne 1 ohne Simlock.

iPho­ne 1: Beginn einer Erfolgsgeschichte

Heu­te lässt sich behaup­ten, dass das iPho­ne 1 eine Revo­lu­ti­on gestar­tet hat. Nach der Ver­öf­fent­li­chung sank die Nach­fra­ge nach nor­ma­len Mobil­te­le­fo­nen immer wei­ter. Als ein Jahr nach dem Markt­start auch Goog­le mit einem eige­nen Betriebs­sys­tem, näm­lich Android, in den Markt ein­stieg, war der Sie­ges­zug der Smart­phones nicht mehr auf­zu­hal­ten. Mitt­ler­wei­le sind die Gerä­te für vie­le Men­schen die wich­tigs­te Tech­nik in ihrem Besitz, weil Smart­phones immer und über­all mit dabei sind und die Auf­ga­ben zahl­rei­cher ande­rer Gerä­te übernehmen.

Auch für Apple selbst war das iPho­ne ein gro­ßer Erfolg. 2021 erscheint bereits das 15. Gerät der Haupt­rei­he, näm­lich das iPho­ne 13 (S‑Modelle als neue Model­le der Haupt­rei­he gezählt). Die Tech­nik hat im Ver­gleich zu damals einen gigan­ti­schen Sprung gemacht. Die nächs­te gro­ße Inno­va­ti­on steht aller­dings noch aus. Viel­leicht kommt die ja auch wie­der von Apple.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!