Rückenprobleme und chronische Nacken- oder Schulterschmerzen sind bei vielen Menschen keine Seltenheit. In Zeiten von Homeoffice und etwa bei wenig Bewegung im Winter sogar umso mehr. Massagepistolen sollen Abhilfe schaffen, indem sie mit kraftvollen und schnellen Schlägen die Durchblutung fördern und das Muskelgewebe lockern. Bei Sportler*innen beschleunigen sie die Regeneration und lockern Verspannungen. UPDATED präsentiert fünf Modelle von der Budget-Version für Einsteiger*innen bis zum Profi-Modell.
Wer sich zum ersten Mal mit einer Massagepistole beschäftigt, wird sich fragen, wie so ein Gerät funktioniert: Bei einer Massagepistole treibt ein kleiner Motor mit Batterie einen Massagekopf aus Gummi oder Schaumstoff an und erzeugt kurze sich wiederholende Stöße. Diese Art der Therapie wird perkussiv genannt. Es wird angenommen, dass mit perkussiver Therapie Verklebungen der Bindegewebe verflüssigt werden. Die Faszien um die Muskeln werden gelockert und die Muskeln werden dadurch geschmeidiger. Durch die Stöße werden auch sensorische Neuronen in den Muskelfasern aktiviert und senden Signale an das Gehirn. Das Gehirn erteilt dann unterstützend die Befehle zur Muskellockerung – ein Effekt, den sich besonders Sportler*innen zunutze machen können.
Vergleichbar ist dies Behandlung mit einer Triggerpunkttherapie, Tiefengewebsmassage oder perkussiven Massage. Durch die handliche Form des Gerätes kannst du Muskelverspannungen eigenhändig lösen und Ungleichgewichte ausgleichen, eine zweite Person ist nicht zwingend notwendig. In der Patientenbehandlung werden diese Geräte zunehmend von Heilpraktiker*innen, Physiotherapeut*innen, Masseur*innen und Chiropraktiker*innen für die Behandlung von Muskelschmerzen, Schulter, Rücken, Muskelverhärtungen, Muskelkater, Tiefenmassage und zur Regeneration eingesetzt.
Sportler*innen können die Massagepistole beispielsweise einsetzen, um Oberschenkel, Waden und Schultern zu massieren, da dies oftmals stark beanspruchte Muskeln sind und sich am einfachsten selbst massieren lassen. Als Sportler*in kannst du die Massagepistole auch verwenden, um deine Muskeln vor dem Training mit einer Art Aufwärmübung zu aktivieren. Einen positiven Effekt für dein Lauftraining kann es auch haben, deine Oberschenkel und Waden an Tagen zu massieren, an denen du nicht intensiv oder gar nicht trainierst. Auf diese Weise werden die Muskeln nicht blockiert, was eine häufige Ursache für Steifheit und Muskelkater ist. Und nicht zuletzt kannst du dich auch als Sportbegeisterte*r mal eine Wellness-Auszeit nehmen und die Massagepistole mit niedriger Geschwindigkeit sanft über die strapazierten Muskeln klopfen lassen.
Die Massagepistolen sind von der Bauart, die der einer Pistole ähnelt, nahezu formgleich. Sie unterscheiden sich aber in Größe, Preis, Intensität, Ausstattung, Zubehör, Leistung, Lautstärke und anderen Merkmalen. Gemessen wird die Leistung in Perkussionen pro Minute (kurz: PPM). Die Intensität der Massage kannst du über die Geschwindigkeit und die Wahl des Massagekopfes steuern. Allein die Aufsätze bieten unterschiedliche Behandlungen an. Größtenteils sind vier bis sechs Aufsätze im Angebot. Das sind zum Beispiel:
- der Ballaufsatz oder Hammer
- der Flachkopfaufsatz
- der Stoßdämpferaufatz
- der Bulletaufsatz
- der Gabelaufsatz
Den Ballaufsatz kannst du für größere und kleinere Muskelgruppen an allen Bereichen des Körpers verwenden. Von der Beschaffenheit her weich und rund kannst du ihn auch an knochigen Stellen einsetzen. Der Flachkopfeinsatz wird durch die flache und breite Fläche für große Muskelgruppen verwendet, um Muskeln schnell aufzulockern und zu regenerieren.
Der Bulletaufsatz mit seiner spitzen Form dringt tief in das Gewebe und in die Muskeln ein und bearbeitet kleinere Flächen mit punktueller Tiefenmassage. Der Gabelaufsatz dient der Behandlung der Wirbelsäule. Spürbare Effekte werden nicht unbedingt durch gelegentliches Massieren erreicht, zielführend ist es, die Muskeln drei- bis viermal pro Woche für jeweils 20–30 Minuten zu massieren.
Im Folgenden hat UPDATED fünf aktuelle Modelle vielseitiger Massagepistolen zusammengestellt, die Sportbegeisterten helfen, ihren Körper zu regenerieren, mit denen aber auch Wellness-Fans auf ihre Kosten kommen.
Die Mini-Massagepistole von Onvaya wiegt 600 Gramm und ist damit eine der leichteren Pistolen. Zudem ist sie besonders handlich und lässt sich so auch gut in deiner Sporttasche fürs Fitnessstudio verstauen. Zur Massagepistole gehören vier Massageköpfe. Der erste ist der Kugelaufsatz, mit dem du großflächig zum Beispiel Beine, Rücken und Gesäß massieren kannst. Der flache Aufsatz dient besonders der Muskelentspannung, der zylindrische Aufsatz ist ideal zur Massage von Tiefengewebe geeignet. Und mit dem U‑förmigen Aufsatz kannst du Nacken, Wirbelsäule und Achillessehne gezielt massieren.
Die Onvaya Massagepistole massiert in vier verschiedenen Geschwindigkeiten, die du nach Belieben anpassen kannst. Der bürstenlose Motor sorgt dabei für eine sehr geringe Geräuschentwicklung. So kannst du beispielsweise neben der Massage auch noch ohne Lärmbelästigung fernsehen. Mit komplett geladenem Akku reicht die Kraft für bis zu fünf Stunden Massage – je nach Geschwindigkeit.
Bei der Beurer MG 180 handelt es sich um eine Massagepistole, die insbesondere Sportler*innen unterstützt. Sie hilft, vor dem Training deine Muskeln zu aktivieren sowie nach dem Training Erholung und Regeneration zu unterstützen. Es handelt sich um eine Triggerpunktmassage, die bis zu 3.200 Schläge pro Minute leistet. Die Intensität kannst du in vier Stufen einstellen. Im Lieferumfang befinden sich sechs verschiedene Aufsätze:
- der große Kugelkopf für großflächige Bereiche wie den Rücken
- der Luftpolsterkopf für empfindliches Gewebe zum Beispiel im Nacken
- der Spiralkopf für kleine Muskelpartien oder die Ansprache von tiefen Muskelschichten
- der U‑förmige Kopf für den Rücken oder die Achillessehne
- der Flachkopf für großflächige Bereiche am ganzen Körper
- und der kleine Kugelkopf für kleine Muskelpartien und ‑gruppen
Durch den ergonomischen und rutschfesten Griff kannst du die Massagepistole auch leicht bei dir selbst anwenden. Der Akku hält dabei bis zu 3 Stunden. Den Akku-Ladezustand sowie die gerade gewählte Einstellung zeigt eine LED-Leuchte an.
Die Abox Hero 1 ist als Einstiegsmodell konzipiert. Sie liegt dank des Silikongriffs gut in der Hand und lässt sich aufgrund des leichten Gewichts von nur 1,2 Kilogramm auch gut führen. Der Motor mit 60 Watt Spitzenleistung schafft 3.200 Umdrehungen pro Minute. Bedienen lässt sich die ABOX Hero 1 über das große HD-Touchdisplay. Es zeigt Geschwindigkeit, Leistung und Timer an. Über langes Drücken kannst du die Massagebewegung beschleunigen oder reduzieren, und zwar in 30 vorgegebenen Stufen. Enthalten sind insgesamt sechs Aufsätze und ein Akku mit 2.600 mAh. Während der Nutzung bleibt die Hero 1 sehr leise und erreicht zwischen 38 und 42 Dezibel. Dank der Timer-Funktion kannst du deine Massagen auch minutengenau einteilen – wichtig, da die vorgeschrieben Nutzungszeiten nicht überschritten werden sollen.
Die Flow-Mini-Massagepistole hat vier Massagestufen und beseitigt Verspannungen mit bis zu 3.000 Schlägen pro Minute. Die vierte Stufe ist etwas Besonderes, denn hier variiert die Schlagzahl: Im Flow-Modus gibt es zwischen 1.800 bis 3.000 Vibrationen pro Minute im Wechsel. Der Lithium-Ionen-Akku mit 1.500 Milliamperestunden bietet eine Laufzeit von bis zu drei Stunden. Bei normaler Nutzung bedeutet das eine Aufladung pro Woche. Zur Pistole gehören vier Massageköpfe für verschiedene Muskelgruppen: Hammer, Bullet, Gabelaufsatz, und der Aufsatz Medium – ein Universalwerkzeug, aufgrund seiner weichen Oberfläche auch für sensible Bereiche geeignet.
Die Theragun Pro unterscheidet sich zum einen durch ihren Formfaktor von gängigen Massagepistolen, zum anderen ist sie auch teurer als die meisten Modelle. Am auffälligsten an Theragun Pro: Sie ist mit einem verstellbaren Arm ausgestattet, der vier verschiedene Positionen ermöglicht. Damit soll es möglich sein, den jeweils idealen Winkel zu schaffen, um jeden Bereich des Körpers zu erreichen. Das Massagegerät hat insgesamt sechs Aufsätze. Das patentierte ergonomische Theragun-Dreieck-Griffdesign ermöglicht es zudem, das Gerät auf verschiedene Arten zu halten und dabei die Belastung deiner Hände, Handgelenke und Arme zu reduzieren.
Die Pro enthält zwei wiederaufladbare Lithium-Ionen-Akkus mit einer Laufzeit von jeweils 150 Minuten. Der OLED-Bildschirm zeigt die aktuelle Geschwindigkeit und ein Kraftmesser an. Du kannst auf der Theragun Pro zwischen drei voreingestellten Behandlungen wählen, die auf dem Gerät gespeichert sind. Egal, ob Du empfindliche Bereiche behandelst oder die volle Leistung des Geräts benötigst, die Pro kannst du per App über Bluetooth steuern, um eine passende Geschwindigkeit zwischen 1.750 und 2.400 Perkussionen pro Minute (PPM) auszuwählen.
Von rund 30 bis mehr als 300 Euro gibt es auf dem Markt unterschiedlichste Preisklassen an Massagepistolen. Willst du das Lösen von Spannungen in Eigenregie nur mal ausprobieren, ist ein günstigeres Modell vielleicht eine gute Wahl. Die teureren Massagepistolen sind aber natürlich besser verarbeitet, bieten häufig noch mehr Aufsätze und eine feinere Möglichkeit der Einstellung. Hast du aber mit hartnäckigen Verspannungen zu kämpfen oder andere Beschwerden, die du zu Hause nicht selbst lösen kannst, lohnt aber ein Gang zum Arzt. Der kann dir professionelle Massagen oder eine Physiotherapie verschreiben. Das hilft auf Dauer dann noch besser.
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