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Teams, Slack & Co.: Wie du dei­nen Sta­tus grün hältst

Wenn du aktiv am PC arbeitest, zeigen dein Teams, Slack und Co dich als „grün” an. Es gibt ein paar Tipps und Tricks, wie du den Status hältst, obwohl du nicht am Laptop bist.

Im Home­of­fice bist du von den Bli­cken der Kol­leg*innen und Vor­ge­setz­ten geschützt, schließ­lich sitzt du nicht mit ihnen zusam­men in einem Büro. Das sorgt auch für weni­ger Kon­trol­le. Umso mehr schau­en vie­le auf den Sta­tus in Kom­mu­ni­ka­ti­ons-Tools. Ein grü­ner Punkt zeigt hier meist an, dass du ver­füg­bar und am Rech­ner bist. Sobald du län­ger nichts aktiv machst, wech­selt der aber zum Abwe­sen­heits-Sta­tus, der meist gelb dar­ge­stellt ist. Somit ist für ande­re klar: du bist gera­de nicht am Platz und „ver­schwen­dest“ dei­ne Arbeits­zeit, auch wenn du dir nur eben einen Kaf­fee machst. Es gibt aber durch­aus Mit­tel und Wege, um den Sta­tus grün zu hal­ten. Wie das bei Teams, Slacks und wei­te­ren Apps funk­tio­niert, erfährst du hier. 

Arbeits­zeit­be­trug: Kein Kavaliersdelikt

Bevor es an die eigent­li­che Erklä­rung geht, zunächst ein wich­ti­ger Hin­weis: Arbeits­zeit­be­trug ist kei­ne Klei­nig­keit, son­dern eine ernst­zu­neh­men­de Unzu­mut­bar­keit für dei­nen Arbeit­ge­ber. Du soll­test den Sta­tus nicht dazu nut­zen, um Arbeit vor­zu­gau­keln, die nicht erbracht wird. Viel­mehr sol­len dir die Tipps zum Grün­hal­ten des Sta­tus hel­fen, even­tu­el­ler Über­wa­chung zu ent­ge­hen, dir einen kla­re­ren Kopf für die Arbeit zu ver­schaf­fen und vor allem nicht gleich schla­fen­de Hun­de zu wecken, wenn du mal eben auf die Toi­let­te musst oder der Kaf­fee­ma­schi­nen einen Besuch abstat­test. All das wür­dest du im Büro schließ­lich auch machen – ohne gleich ver­däch­tig zu wir­ken. Soll­test du bewusst und sys­te­ma­tisch so tun, als wür­dest du arbei­ten, kann das schnell Kon­se­quen­zen für dei­nen Job haben. Die Wells Far­go Bank kün­dig­te bei­spiels­wei­se 2024 zwölf Mitarbeiter*innen, denen die Nut­zung von Mou­se Jigglern nach­ge­wie­sen wur­de. Im schlimms­ten Fall droht sogar eine Straf­an­zei­ge wegen Betrugs (§ 263 StGB). 

Der ein­fa­che Weg: Sta­tus manu­ell festlegen

Die unkom­pli­zier­tes­te Lösung funk­tio­niert ohne irgend­wel­che Tools. In Micro­soft Teams, Slack oder Webex lässt sich der Sta­tus direkt in den Ein­stel­lun­gen auf „ver­füg­bar” oder „aktiv” set­zen, per Klick auf das Pro­fil­bild. Der Haken: Die­se Ein­stel­lung hält meist nur so lan­ge, bis sich der Com­pu­ter in den Ruhe­zu­stand ver­setzt oder den Bild­schirm deak­ti­viert. Dann wech­selt der Sta­tus näm­lich auto­ma­tisch auf „abwe­send“. Lei­der gibt es kei­ne Ein­stel­lung, die das aus­schal­tet. Wie schnell das pas­siert, liegt an den Ener­gie­ein­stel­lun­gen dei­nes Com­pu­ters.  

Eine ele­gan­te Alter­na­ti­ve ist des­halb, die Ener­gie­ein­stel­lun­gen hän­disch anzu­pas­sen. Du kannst fest­le­gen, wann und ob der Rech­ner in den Ruhe­zu­stand geht oder den Bild­schirm aus­schal­tet. Stellst du den Wert etwa auf 10 oder 15 Minu­ten ein, hast du ein gutes Fens­ter, wenn du mal eben unpäss­lich sein soll­test. Das funk­tio­niert bei allen Platt­for­men – kos­tet aber Strom, was bares Geld ist und beim mobi­len Arbei­ten schnel­ler ein Pro­blem. 

Tipp: Weißt du, dass bei dir in der Arbeit stark auf den Online-Sta­tus geschaut wird, dann infor­mie­re Kolleg*innen oder Vor­ge­setz­te ein­fach direkt, dass du für eine Zeit nicht am Platz bist. Das schafft Trans­pa­renz, lässt dei­nen Abwe­sen­heits-Sta­tus nicht komisch aus­se­hen und sorgt meist dafür, dass die Akzep­tanz deut­lich grö­ßer ist, wenn du nicht sofort reagierst. 

Die Soft­ware-Lösun­gen: Mou­se Jiggler & Co.

Manch eine Kom­mu­ni­ka­ti­ons-App merkt, wenn der Rech­ner auch im akti­ven Zustand nicht aktiv genutzt wird. Bedeu­tet: Bewegt sich die Maus nicht über den Bild­schirm oder erfolgt kei­ne ande­re Ein­ga­be, setzt die App den Sta­tus schnell auf „abwe­send“. Um das zu ver­hin­dern, ist der Ein­satz von zusätz­li­cher Soft­ware mög­lich. 

Beson­ders beliebt sind hier­bei soge­nann­te Mou­se Jiggler. Ein sol­ches Pro­gramm simu­liert Maus­be­we­gun­gen alle 59 bis 60 Sekun­den. Dadurch denkt der Com­pu­ter, und somit auch eine App wie Teams oder Slack, dass du aktiv am Rech­ner arbei­test. Die Soft­ware ist kos­ten­los, Open-Source und benö­tigt kei­ne Instal­la­ti­on. Soll­te sie einen „Zen-Modus” bie­ten, macht der die Bewe­gun­gen sogar unsicht­bar. 

Die App „Sta­tus Hol­der“ wur­de spe­zi­ell für Teams ent­wi­ckelt und funk­tio­niert ähn­lich. Das Tool ist beson­ders prak­tisch, da es por­ta­bel und ohne Instal­la­ti­on lädt. Du öff­nest es also ein­fach und es funk­tio­niert. Auch Caf­feine (für Win­dows) und deren Mac-Vari­an­te tun im Prin­zip das­sel­be: Sie simu­lie­ren alle 59 Sekun­den einen Tas­ten­druck, um das Sys­tem aktiv zu hal­ten, damit du dir einen Kaf­fee holen kannst, ohne gleich alle zu alar­mie­ren. 

Für tech­nisch ver­sier­te Nutzer*innen gibt es Power­Shell-Skrip­te, die auto­ma­tisch Num­Lock oder Scroll­Lock drü­cken. Der Vor­teil hier­bei ist, dass das Skript völ­lig unauf­fäl­lig arbei­tet. Ein mög­li­cher Nach­teil: Unter­neh­mens­um­ge­bun­gen kön­nen Power­Shell-Befeh­le pro­to­kol­lie­ren, wodurch die IT auf den Ein­satz auf­merk­sam wer­den und ihn mel­den kann. 

Hard­ware: Der USB-Dongle-Weg

Wer kei­ne Soft­ware instal­lie­ren darf oder kann, dafür aber exter­ne Hard­ware anschlie­ßen, kann die­se nut­zen. USB-Mou­se-Jiggler sind win­zi­ge Don­gles (etwa so groß wie ein USB-Stick), die auto­ma­tisch Cur­sor­be­we­gun­gen erzeu­gen. Das funk­tio­niert über­all, also auf jedem Betriebs­sys­tem, ohne Trei­ber. Aller­dings taucht das Teil in der Gerä­te­ver­wal­tung auf und ist somit theo­re­tisch von der IT erkenn­bar. Vor­sicht ist bei einem Hard­ware-Mou­se-Jiggler aber stets gebo­ten, schließ­lich kom­men die Gerä­te oft aus nicht unbe­dingt ver­trau­ens­wür­den Quel­len und kön­nen den Rech­ner sogar mit Schad­soft­ware infi­zie­ren. 

Tipp: Platt­form­spe­zi­fi­sche Tricks

Man­che Platt­for­men bie­ten ein paar Tricks und Knif­fe, mit denen sich der Wech­sel auf Abwe­sen­heit umge­hen lässt. Hier ein paar Bei­spie­le: 

  • Teams: Wer ein per­sön­li­ches Mee­ting mit sich selbst star­tet, bleibt auto­ma­tisch als „in Mee­ting” ange­zeigt. Solan­ge das Mee­ting läuft, bleibt der Sta­tus erhal­ten. Auf Dau­er kann das aber auch sehr ver­däch­tig sein. 
  • Slack: Die App lässt sich pro­blem­los auf meh­re­ren Gerä­ten gleich­zei­tig nut­zen. Wer die Mobi­le-App auf dem Smart­phone aktiv hält, gilt auch am Desk­top als ver­füg­bar – ohne dass dort etwas akti­viert sein muss. 
  • Mat­ter­most: Hier funk­tio­nie­ren ein­fa­che Chat-Befeh­le: /online, /away, /offline oder /dnd schal­ten den Sta­tus direkt um. 
  • Webex: Die App erlaubt die längs­ten Sta­tus-Defi­ni­tio­nen: „Besetzt” kann bis zu 7 Tage gesetzt wer­den. Das erspart dir über einen lan­gen Zeit­raum Stress. 
  • Goog­le Meet und Zoom Work­place: Bei­de Pro­gram­me haben beim Sta­tus-Manage­ment deut­lich weni­ger Funk­tio­nen. Hier hilft vor allem, die Tab- oder App-Fens­ter aktiv zu hal­ten. 

Was Arbeitgeber*innen tun sollten

Allei­ne, dass du hier auf die­sem Bei­trag gelan­det bist, zeigt schon ein Pro­blem. Denn eigent­lich soll­te der grü­ne Kreis deut­lich weni­ger Bedeu­tung haben, als er es zu haben scheint. Expert*innen emp­feh­len des­halb vor allem Arbeitgeber*innen: Weni­ger Sta­tus-Kon­trol­le, mehr Ver­trau­en. Arbeits­ge­set­ze in Deutsch­land ver­bie­ten Total­über­wa­chung – auch ver­steckt per Web­cam. Außer­dem führt ein Fokus auf Ergeb­nis­se statt stu­rer Anwe­sen­heits­kon­trol­le zu bes­se­ren Ergeb­nis­sen und bes­se­rer Mit­ar­bei­ter*innenbin­dung. 

Fazit: Die ehr­li­che Kom­mu­ni­ka­ti­on ist der Schlüssel

Es ist egal ob Home­of­fice oder Büro vor Ort: Kaum jemand kann acht Stun­den wirk­lich voll kon­zen­triert vor dem Bild­schirm sit­zen. Nicht umsonst gehört es zur Büro­kul­tur, auch mal eine kur­ze Zwi­schen­pau­se, wäh­rend der Arbeits­zeit, an der Kaf­fee­ma­schi­ne oder im Plausch mit Kolleg*innen oder Vor­ge­setz­ten zu ver­brin­gen. Die­se kur­zen Denk­pau­sen braucht es eben auch allei­ne im Home­of­fice. Wer bei der Arbeit in den hei­mi­schen vier Wän­den voll­kom­men lücken­lo­se Zeit vor dem Moni­tor ver­langt, setzt sei­ne Mitarbeiter*innen unnö­tig unter Druck – und treibt sie in die Arme von dubio­sen Tools und ande­ren Work­arounds. 

Bes­ser ist ein ehr­li­cher Weg: Arbeitgeber*innen soll­ten ihre Beleg­schaft anhal­ten, benut­zer­de­fi­nier­te Sta­tus-Nach­rich­ten zu nut­zen, etwa um kur­ze Anwe­sen­hei­ten anzu­zei­gen. Für Arbeitnehmer*innen lohnt es sich mit Vor­ge­setz­ten über rea­lis­ti­sche Ver­füg­bar­keits­er­war­tun­gen spre­chen und offe­ne Kom­mu­ni­ka­ti­on zu pfle­gen. Wer beruf­lich tat­säch­lich weg ist, soll­te das sagen – statt es mit Tech­nik-Tricks zu ver­ste­cken. 

Die Tools für den grü­nen Sta­tus sind vor­han­den. Aber die bes­se­re Fra­ge ist: Wann bekommt die Arbeits­kul­tur es statt­des­sen hin, dass es nor­mal ist, nicht per­ma­nent und für jede*n erreich­bar zu sein? 

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