Mähroboter sind eine echte Unterstützung im Garten: leise, effizient und zuverlässig nehmen sie dir die regelmäßige Rasenpflege ab – ganz ohne großen Aufwand. Vor allem in den Sommermonaten sind die smarten Helfer für viele Gartenbesitzer*innen nicht mehr wegzudenken. Doch so praktisch sie auch sind, bringen sie eine oft unterschätzte Gefahr mit sich: Für Wildtiere, insbesondere Igel, können Mähroboter lebensbedrohlich sein. Leider erkennen die Geräte die kleinen Tiere nicht immer rechtzeitig, was zu schweren Verletzungen führen kann. In diesem Ratgeber zeigen wir dir, wie du deinen Garten igelfreundlich gestaltest, worauf du beim Einsatz deines Mähroboters achten solltest – und warum Technik und Tierschutz sich nicht ausschließen müssen.
Igel sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie bewegen sich langsam und verlassen sich bei Gefahr auf eine altbewährte Strategie: Sie rollen sich zu einer stacheligen Kugel zusammen. Gegen natürliche Feinde wie Füchse oder Greifvögel ist das ein wirksamer Schutz – gegen die rotierenden Klingen eines Mähroboters jedoch nicht. Trifft das Gerät auf einen zusammengerollten Igel, erkennt es ihn oft nicht als Hindernis – mit fatalen Folgen. Besonders gefährdet sind junge oder geschwächte Tiere. Da sich Igel gern in naturnahen Gärten aufhalten, in Hecken schlafen oder am Boden nach Insekten suchen, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass sie in die Mähzone geraten – völlig unbemerkt.
Du kannst die Mähzonen übrigens jederzeit erweitern und verändern. Hier erfährst du wie.
Eine der effektivsten und einfachsten Maßnahmen zum Schutz von Igeln ist das richtige Timing beim Mähen. Wenn dein Mähroboter ausschließlich tagsüber aktiv ist, reduzierst du die Gefahr für nachtaktive Wildtiere deutlich. In der Dämmerung, nachts oder in den frühen Morgenstunden solltest du das Gerät unbedingt pausieren lassen – genau dann sind Igel nämlich auf Futtersuche unterwegs oder auf dem Weg zu ihren Verstecken. Viele moderne Mähroboter verfügen über praktische Timerfunktionen oder lassen sich via App steuern. So kannst du feste Zeitfenster einstellen und spontan reagieren, falls du tierische Gartenbesucher entdeckst.
Tipp: Nutze die App-Steuerung deines Mähroboters, um den Mähplan flexibel an die Bedürfnisse deines Gartens – und seiner tierischen Bewohner – anzupassen. So bleibst du jederzeit handlungsfähig, ohne auf Komfort zu verzichten. Wie du deinen Garten sonst noch digital aufrüstest, liest du hier.
Ein igelfreundlicher Garten ist mehr als nur eine grüne Fläche – er bietet Rückzugsorte, diverse Pflanzen, Schutz und Nahrung. Laubhaufen, dichte Hecken, alte Baumstämme oder Holzstapel sind ideale Unterschlupfe für die nachtaktiven Tiere. Besonders wichtig: Diese Bereiche sollten sich außerhalb der Mähzone befinden, damit Igel nicht versehentlich verletzt werden. Kleine Barrieren wie Zäune oder Beeteinfassungen helfen dabei, bestimmte Zonen für den Mähroboter unzugänglich zu machen. Viele Geräte lassen sich über Begrenzungskabel oder smarte Sensorik so programmieren, dass sensible Bereiche umfahren werden. So bleiben Lebensräume unangetastet. Achte außerdem darauf, keine potenziellen Verstecke wie dichte Büsche oder Laub mit dem Mähroboter zu durchqueren – dort könnten sich Igel tagsüber zum Schlafen zurückgezogen haben.
Neben einem sicheren Lebensraum sind auch Wasser- und Futterstellen wichtige Hilfen für Igel – vor allem in trockenen Sommern oder während der Vorbereitung auf den Winterschlaf. Eine flache Wasserschale, idealerweise mit einem Stein als Ausstiegshilfe, sorgt dafür, dass die Tiere nicht austrocknen. Beim Futter solltest du auf artgerechte Produkte achten: Spezielles Igelfutter oder Katzenfutter ohne Fisch ist geeignet – bitte keine Milch oder Brot geben, das vertragen Igel nicht. Auch Insekten wie Mehlwürmer sind eine gute Ergänzung. Platziere Futterstellen am besten in der Nähe von Hecken oder unter Sträuchern, geschützt vor direkter Sonne und neugierigen Haustieren. Wenn du regelmäßig Besuch von Igeln bekommst, kannst du die Plätze dauerhaft einrichten – am besten mit wetterfesten Futterhäuschen.
Nicht jeder Mähroboter ist gleich. Einige Modelle sind mit Kollisionssensoren oder Ultraschallsystemen ausgestattet, die Hindernisse erkennen und umfahren können. Zwar erkennen viele Roboter Igel nicht zuverlässig – gerade, wenn diese sich nicht bewegen – aber technische Fortschritte verbessern die Erkennungsrate zunehmend.
Es lohnt sich, bei der Auswahl deines Mähroboters auf diese Merkmale zu achten:
- Hebesensoren, die die Messer sofort stoppen, wenn das Gerät angehoben wird
- Kollisionssensoren zur Hinderniserkennung
- Höhenverstellbare Schneidmesser, die weiter oben rotieren
- Geringes Gewicht, um Druck auf den Boden zu verringern
Wenn du regelmäßig Igel in deinem Garten entdeckst, ist das ein gutes Zeichen: Dein Außenbereich bietet offenbar ein naturnahes, tierfreundliches Umfeld – genau das, was die kleinen Säugetiere zum Überleben brauchen. Umso wichtiger ist es jetzt, aktiv zum Schutz beizutragen und den Garten so zu gestalten, dass Igel gefahrlos darin leben können.
Beobachte zunächst, wo sich die Tiere bevorzugt aufhalten: unter Hecken, in Laubhaufen oder an ruhigen, geschützten Stellen. Lege keine Mähstrecken in diesen Bereichen an und sperre sie wenn möglich gezielt aus – etwa mit Beeteinfassungen oder durch das gezielte Verlegen von Begrenzungskabeln. In sensiblen Bereichen solltest du auf das Mähen mit dem Roboter ganz verzichten und stattdessen gelegentlich per Handmäher nacharbeiten.
Zusätzlich freuen sich Igel über flache Wasserschalen an schattigen Plätzen – idealerweise mit einem Stein darin, um das Herausklettern zu erleichtern. Auch der Verzicht auf chemische Düngemittel und Insektizide schützt nicht nur die Igel, sondern auch andere Nützlinge in deinem Garten.
- Mähroboter nur tagsüber fahren lassen – Nachtbetrieb vermeiden
- Mähzonen eingrenzen und Verstecke aussparen
- Rückzugsorte schaffen: Laub, Totholz, Hecken
- Auf tierfreundliche Technik achten (Sensoren, Schnitthöhe)
- Garten regelmäßig auf tierische Besucher kontrollieren
Wenn du einen verletzten oder geschwächten Igel findest, ist schnelles, aber behutsames Handeln gefragt. Trage in jedem Fall Handschuhe – Igel können Flöhe oder Zecken haben und der direkte Kontakt ist auch für das Tier stressig. Prüfe vorsichtig die Körpertemperatur: Ist der Igel kalt (unter 35 °C), braucht er dringend Wärme. Lege ihn in eine mit einem Handtuch ausgelegte Box und platziere eine handwarme Wärmflasche daneben – nicht zu heiß, damit er sich nicht verbrennt.
Zwinge dem Tier kein Futter auf. Schwache Igel könnten sich verschlucken oder das Fressen komplett verweigern. Wichtig ist, möglichst bald professionelle Hilfe zu holen: Wende dich an einen Tierärztin oder eine lokale Igelstation. Adressen und Telefonnummern findest du zum Beispiel über den NABU.
Tipp: Speichere dir die Kontaktdaten einer nahegelegenen Wildtierstation direkt im Notfall-Widget deines Smartphones – so hast du sie im Ernstfall sofort griffbereit.
Du musst dich nicht zwischen einem gepflegten Rasen und dem Schutz von Wildtieren entscheiden. Mit ein paar einfachen Anpassungen kannst du deinen Garten in eine sichere Oase für Igel verwandeln – und trotzdem nicht auf die Vorteile eines Mähroboters verzichten. Achte bei der Auswahl deines Geräts auf moderne Technik und nutze Zubehör wie Begrenzungskabel oder Zeitschaltuhren clever.
So schützt du nicht nur die Umwelt, sondern sorgst auch dafür, dass dein Garten lebendig, nachhaltig und tierfreundlich bleibt.
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