© 2023 Getty Images
Fotografieren & Video

Was­ser­trop­fen foto­gra­fie­ren: Tipps für ein­ma­li­ge Bilder

Wassertropfen können wunderschöne Effekte und somit tolle Fotos erzeugen.

Wenn Was­ser­trop­fen auf eine flüs­si­ge Ober­flä­che tref­fen oder durch die Luft wir­beln, ent­ste­hen beein­dru­cken­de For­men und Struk­tu­ren. Mit blo­ßem Auge nimmst du sie meist gar nicht wahr, weil alles so schnell pas­siert. Du kannst den Moment aber auf einem Foto fest­hal­ten. Was du dafür brauchst, sind die rich­ti­gen Ein­stel­lun­gen an der Kame­ra und die pas­sen­de Aus­rüs­tung – nur dann wer­den dei­ne Auf­nah­men zu klei­nen Kunst­wer­ken. Mit ein biss­chen Vor­be­rei­tung und Übung gelin­gen dir schö­ne Bil­der. UPDATED zeigt dir, wie du erfolg­reich Was­ser­trop­fen fotografierst.

Was­ser­trop­fen foto­gra­fie­ren: Das pas­sen­de Equipment

Was­ser­trop­fen in der Natur zu foto­gra­fie­ren, ist eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Star­te des­halb bes­ser mit einem klei­nen Set-up bei dir zu Hau­se oder in einem Foto­stu­dio. Dann hast du über alles die Kon­trol­le und die Chan­cen stei­gen, dass ein paar rich­tig tol­le Fotos dabei rauskommen.

Die­se Foto­aus­rüs­tung benö­tigst du:

  • Spie­gel­re­flex- oder Sys­tem­ka­me­ra: Mit die­sen Model­len kannst du manu­el­le Ein­stel­lun­gen vor­neh­men und ein exter­nes Objek­tiv benut­zen. Du kannst auch eine Kom­pakt­ka­me­ra ver­wen­den, wenn sie ein Tele­ob­jek­tiv besitzt. Die Auf­nah­men wer­den aber in der Regel nicht so gut, weil die Kame­ra­tech­no­lo­gie weni­ger aus­ge­reift ist.
  • Tele­ob­jek­tiv: Mit einem Tele­ob­jek­tiv holst du ent­fern­te Objek­te näher her­an. Bei der Was­ser­trop­fen-Foto­gra­fie sind Tele­ob­jek­ti­ve vor­teil­haft, weil du die Kame­ra dann in eini­ger Ent­fer­nung vom sprit­zen­den Was­ser auf­stel­len und so dein Objek­tiv schüt­zen kannst.
  • Fern­aus­lö­ser: Kannst du den Aus­lö­ser aus der Fer­ne betä­ti­gen, besteht nicht die Gefahr, dass das Bild ver­wa­ckelt, weil sich die Kame­ra mini­mal bewegt, wenn du den Aus­lö­ser drückst.
  • Sta­tiv: Auch ein Sta­tiv ver­hin­dert Wack­ler und sorgt für gesto­chen schar­fe Bilder.
  • Ein oder zwei Blit­ze oder soge­nann­te ent­fes­sel­te Blit­ze. Das sind Gerä­te, die von der Kame­ra getrennt sind. Du kannst sie mit einem Kabel an die Kame­ra anschlie­ßen, sodass sie auto­ma­tisch blit­zen, wenn aus­ge­löst wird.

Was­ser­trop­fen mit dem Smart­phone fotografieren

Hast du kei­ne Spie­gel­re­flex- oder Sys­tem­ka­me­ra zur Hand, kann ein Foto von Was­ser­trop­fen auch mit dem Smart­phone funk­tio­nie­ren. Idea­ler­wei­se ist das ein etwas neue­res Modell mit einer rich­tig guten Kame­ra. Bei­spie­le dafür sind etwa die Gerä­te der Gala­xy-S-Serie, die Pro-Model­le der iPho­nes und das Goog­le Pixel in der Pro-Ver­si­on. Hier sind meist nicht nur gute Sen­so­ren sowie meh­re­re Lin­sen ver­baut, son­dern auch eini­ge intel­li­gen­te Soft­ware-Fea­tures, die bei sol­chen Moti­ven hel­fen. Etwas mehr her­um­pro­bie­ren musst du mit dem Smart­phone aber vor­aus­sicht­lich schon. Soll­te dein Han­dy kei­ne Mög­lich­keit der manu­el­len Ein­stel­lung in der Kame­ra-App bie­ten, dann pro­bie­re es mit einer App, die genau das kann. Danach folgst du ein­fach den kom­men­den Tipps.

Kame­ra rich­tig ein­stel­len für die Wassertropfen-Fotografie

Nur wenn du Blen­de, Belich­tungs­zeit, ISO und Blitz­stär­ke rich­tig aus­wählst, kannst du Was­ser­trop­fen scharf im Bild fest­hal­ten. Es ist wich­tig, dass du das zuerst erle­digst: Sobald du die Kame­ra mit dem Sta­tiv auf­ge­stellt und fokus­siert hast, soll­test du sie nicht mehr anfassen.

Fol­gen­de Ein­stel­lun­gen sind emp­feh­lens­wert, wenn du Was­ser­trop­fen foto­gra­fie­ren willst:

  • Blen­de: Hier regelst du, wie viel Licht auf den Sen­sor trifft. Sie soll­te hoch sein, um bei den Auf­nah­men genug Schär­fen­tie­fe zu bekom­men. Es emp­fiehlt sich ein Wert von f/16. Sind die Auf­nah­men damit nicht scharf, pro­bie­re eine Blen­de zwi­schen f/8 und f/11 aus.
  • Ver­schluss­zeit: Sie regelt zusam­men mit der Blen­de den Licht­ein­fall. Sie soll­te zwi­schen 1/125 und 1/160 Sekun­den liegen.
  • ISO-Wert: Die­se Ein­stel­lung steu­ert die Licht­emp­find­lich­keit des Sen­sors. Sie soll­te bei Was­ser­trop­fen­bil­dern so nied­rig wie mög­lich sein, am bes­ten ISO 100 oder 200. Höhe­re Wer­te sind nicht nötig, weil du einen Blitz benutzt.
  • Blitz­leis­tung: Stel­le hier einen Wert von 1/16 oder 1/32 Sekun­de ein. Nur mit einer sol­chen Ein­stel­lung kannst du die Bewe­gung einfrieren.

Schritt für Schritt: So berei­test du die Auf­nah­men vor

Wenn du zu Hau­se oder in einem Foto­stu­dio Was­ser­trop­fen foto­gra­fie­ren willst, brauchst du neben dem Kame­ra­equip­ment noch ein paar All­tags­ge­gen­stän­de, die dich bei den Auf­nah­men unterstützen.

Suche fol­gen­de Din­ge zusammen:

  • Ein Back­blech oder eine fla­che Schüssel.
  • Ein Infu­si­ons­be­steck aus der Apo­the­ke, mit dem du die Trop­fen dosie­ren kannst. Alter­na­tiv funk­tio­nie­ren auch ein Gefrier­beu­tel und eine Nadel.
  • Eine Mög­lich­keit zum Auf­hän­gen des Beu­tels oder des Infu­si­ons­be­stecks. Am ein­fachs­ten geht das mit einem Gal­gen­sta­tiv. Alter­na­tiv kannst du eine Steh­lam­pe oder eine gespann­te Wäsche­lei­ne benutzen.
  • Eine Wäsche- oder Doku­men­ten­klam­mer zum Befestigen.
  • Ein neu­tra­ler, mög­lichst dunk­ler Hin­ter­grund wie eine Wand. Du kannst auch ein gro­ßes Stück Pap­pe verwenden.

Hast du alles zusam­men, kann es mit dem Auf­bau losgehen:

  1. Fin­de einen guten Ort. Es soll­te ein Zim­mer sein, das du abdun­keln und in dem du Sta­tiv und Kame­ra bequem auf­stel­len kannst. Du benö­tigst eine Abla­ge­flä­che für das Blech, zum Bei­spiel einen Tisch. Nach oben soll­te genug Platz sein, um den Beu­tel mit Was­ser dar­über aufzuhängen.
  2. Fül­le Was­ser in das Blech. Es soll­te ein bis drei Zen­ti­me­ter hoch ste­hen. Lege das Blech auf den Tisch.
  3. Fül­le etwas Was­ser in den Beu­tel oder das Infu­si­ons­be­steck. Arbei­test du mit einem Beu­tel, mach ihn nicht zu voll, da sonst zu viel Druck ent­steht und das Was­ser zu schnell austritt.
  4. Hän­ge Beu­tel oder Infu­si­ons­be­steck 30 bis 40 cm über dem Blech auf. Befes­ti­ge sie mit einer Klam­mer am Gal­gen­sta­tiv oder der Alter­na­ti­ve, die du besorgt hast. Es soll­te kei­ne Spie­ge­lung auf der Was­ser­ober­flä­che zu sehen sein.
  5. Stich mit der Nadel ein win­zi­ges Loch in den Beu­tel, sodass das Was­ser tröpf­chen­wei­se aus­tritt. Ist das Loch zu groß, erzeugst du ein Rinn­sal. Bei einem Infu­si­ons­be­steck öff­nest du den Verschluss.
  6. Ach­te auf einen neu­tra­len Hin­ter­grund. Stel­le alter­na­tiv die Pap­pe hin­ter das Blech.
  7. Befes­ti­ge die Kame­ra auf dem Sta­tiv und plat­zie­re bei­des in eini­ger Ent­fer­nung vom Tisch (vor­aus­ge­setzt, du arbei­test mit einem Teleobjektiv).
  8. Stel­le das Objek­tiv ein, ach­te dabei dar­auf, dass der Trop­fen mög­lichst groß im Bild zu sehen ist.
  9. Wäh­le den rich­ti­gen Bild­aus­schnitt: Suche die Stel­le, an der die Trop­fen auf das Was­ser tref­fen, und lass nach oben eini­ge Zen­ti­me­ter Luft. Ach­te dar­auf, dass das Gefäß mög­lichst nicht zu sehen ist. Der Win­kel soll­te nicht zu steil und nicht zu spitz sein. Mit der pas­sen­den Höhe kannst du spä­ter experimentieren.
  10. Stel­le den Fokus scharf. Dazu benutzt du am bes­ten eine Schrau­be oder einen Stift und tauchst ihn an der Stel­le ins Was­ser, an der die Trop­fen auf­tref­fen. Lass die Kame­ra auto­ma­tisch dar­auf fokussieren.
  11. Ab jetzt: Fin­ger weg! Ver­rü­cke die Kame­ra jetzt nicht mehr und berüh­re sie nicht.
  12. Stel­le die ent­fes­sel­ten Blit­ze auf, am bes­ten schräg gegen­über der Kamera.

Was­ser­trop­fen foto­gra­fie­ren: Jetzt geht es los

Jetzt kannst du mit den Auf­nah­men begin­nen. Gehe am bes­ten fol­gen­der­ma­ßen vor:

  1. Dunk­le den Raum ab.
  2. Beob­ach­te, in wel­chem Takt das Was­ser tropft, und ver­su­che, dich an den Rhyth­mus anzupassen.
  3. Löse mit dem Fern­aus­lö­ser aus und nimm mög­lichst vie­le Bil­der auf.
  4. Sieh dir die Ergeb­nis­se an und expe­ri­men­tie­re mit dem Auf­bau und den Ein­stel­lun­gen, bis du Fotos machst, die dei­nen Vor­stel­lun­gen entsprechen.
Pas­send dazu 
Jetzt kaufen 

Tipps für ein­ma­li­ge Fotos von Wassertropfen

Du hast dei­ne ers­ten Auf­nah­men von Was­ser­trop­fen gemacht und sie sind gut gewor­den. Jetzt möch­test du sie ver­bes­sern und die Bil­der zu etwas Beson­de­rem machen. Pro­bie­re fol­gen­de Tricks aus:

  • Wechs­le den Hin­ter­grund aus und tes­te, wie bun­te Pap­pe oder ein bun­tes Tuch auf den Fotos wirken.
  • Spie­le mit dem Blitz­licht. Du kannst zum Bei­spiel indi­rekt auf den Hin­ter­grund blit­zen oder eine mil­chi­ge Schei­be vor den Blitz klem­men, um inter­es­san­te Effek­te zu erzielen.
  • Ver­wen­de ande­re Flüs­sig­kei­ten als Was­ser, zum Bei­spiel Milch. Du kannst das Was­ser auch etwas dick­flüs­si­ger machen, indem du Guark­ern­mehl daruntermischst.
  • Las­se die Trop­fen nicht auf eine Flüs­sig­keit, son­dern auf Blü­ten fallen.
  • Nut­ze Farb­fo­li­en für die Blit­ze, um Spe­zi­al­ef­fek­te zu erzielen.
  • Gib einen Trop­fen Klar­spü­ler für Spül­ma­schi­nen in das Was­ser im Blech. Die Ober­flä­chen­span­nung wird grö­ßer und die Trop­fen sprit­zen nach dem Auf­prall höher zurück.

Fotos von trop­fen­dem Was­ser sind eine Kunstform

Wenn ein Trop­fen auf eine Was­ser­ober­flä­che trifft, erge­ben sich unge­wöhn­li­che Struk­tu­ren und Mus­ter. Mit blo­ßem Auge siehst du sie oft gar nicht, du kannst sie aber auf einem Foto fest­hal­ten. Dazu brauchst du kein pro­fes­sio­nel­les Foto­stu­dio: Eine Spie­gel­re­flex- oder Sys­tem­ka­me­ra, ein Tele­ob­jek­tiv, ein Sta­tiv, Blit­ze sowie eini­ge All­tags­ge­gen­stän­de genü­gen. Du brauchst unter ande­rem ein Back­blech, einen Gefrier­beu­tel, eine Wäsche­lei­ne – und etwas Geduld sowie gutes Timing. Ach­te auf die rich­ti­gen Kame­ra­ein­stel­lun­gen, und schon kannst du mit Was­ser­trop­fen-Fotos experimentieren.

Disclaimer Die OTTO (GmbH & Co KG) übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit, Aktualität, Vollständigkeit, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der auf updated.de zur Verfügung gestellten Informationen und Empfehlungen. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die offiziellen Herstellervorgaben vorrangig vor allen anderen Informationen und Empfehlungen zu beachten sind und nur diese eine sichere und ordnungsgemäße Nutzung der jeweiligen Kaufgegenstände gewährleisten können.

Time to share:  Falls dir dieser Artikel gefallen hat, freuen wir uns!