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Modus­rad Spie­gel­re­flex-Kame­ra: Was bedeu­ten M, S, A, P & Co?

Alles selbst einstellen, oder lieber doch einen Kamera-Modus auswählen?

Wie war das noch gleich mit der Blen­de? Und gibt es da nicht eine For­mel zur Belich­tungs­zeit? Gibt es. Doch es gibt auch Momen­te, in denen muss die Kame­ra sofort start­klar sein. Für genau sol­che Situa­tio­nen kön­nen Sie das Kame­ra-Modus-Rad dre­hen und Ihre Spie­gel­re­flex- oder spie­gel­lo­se Kame­ra eben so vie­le Ein­stel­lun­gen auto­ma­tisch vor­neh­men las­sen, wie Sie möch­ten. Damit Sie bei den vie­len klei­nen Pik­to­gram­men und Buch­sta­ben nicht den Über­blick ver­lie­ren, haben wir hier die wich­tigs­ten Kame­ra­ein­stel­lun­gen kurz erklärt.

Kame­ra-Modus: Auto­ma­tik A+

Die Voll­au­to­ma­tik über­lässt alle Ein­stel­lun­gen der Kame­ra. Blen­de, Belich­tungs­zeit und ISO-Wer­te passt die­se dann ganz von allein der jewei­li­gen Bild­si­tua­ti­on an. Ledig­lich den Fokus kön­nen Sie noch selbst ein­stel­len – oder auch dies der Kame­ra über­las­sen. Dazu gibt es am Objek­tiv einen klei­nen Schal­ter, den Sie von MF oder M auf AF oder A schie­ben können.

Mehr zum rich­ti­gen Objek­tiv kön­nen Sie in unse­rem Rat­ge­ber “Kame­ra Objek­tiv-Rat­ge­ber: Die rich­ti­ge Brenn­wei­te fin­den” nach­le­sen.

Kame­ra-Modus: Pro­gramm­au­to­ma­tik P

Etwas mehr Spiel­raum für eige­ne Ein­stel­lun­gen bie­tet die Pro­gramm­au­to­ma­tik. Hier stellt die Kame­ra auto­ma­tisch Blen­de und Ver­schluss­zei­ten ein, wäh­rend ande­re Ein­stel­lun­gen, wie etwa der Fokus­punkt, ange­passt wer­den kön­nen. Sie kön­nen die­sen Modus beson­ders dann gut benut­zen, wenn Sie einen ganz bestimm­ten Teil des Bil­des scharf stel­len möch­ten. Der Fokus lässt sich über einen Knopf am Kame­ra-Gehäu­se ein­stel­len. In der Regel ist er mit einem vier­ecki­gen Sym­bol gekenn­zeich­net, das fünf, zu einem Kreuz ange­ord­ne­te, Käst­chen zeigt. Drü­cken Sie die­se Tas­te erscheint auf dem Dis­play die soge­nann­te Mess­feld­wahl. Hier kön­nen Sie mit den Pfeil-Tas­ten eines der Fel­der aus­wäh­len. Die Kame­ra wird dann nur die­sen Teil des Bil­des fokussieren.

Kame­ra-Modus: Zeit­au­to­ma­tik A, AV

Unschar­fer Hin­ter­grund, schar­fes Motiv. Die­sen Effekt kön­nen Sie errei­chen, wenn Sie den Kame­ra-Modus A bezie­hungs­wei­se AV ein­stel­len. In die­sem Modus stellt die Kame­ra alles bis auf die Blen­de selbst ein. Die­se kön­nen Sie manu­ell ändern. In der Regel befin­det sich dazu ein klei­nes Räd­chen am Gehäu­se Ihrer Kame­ra. Auf dem Dis­play ist das Feld für die Blen­de bereits ange­wählt, sodass Sie durch Dre­hen des Räd­chens bereits sehen, wie sich die Blen­de ver­än­dert. Eine nied­ri­ge Zahl zeigt eine offe­ne Blen­de an. Die Kame­ra lässt dann viel Licht durch und stellt nur den fokus­sier­ten Bereich des Bil­des scharf, der Rest ver­schwimmt. Je höher die Zahl, des­to wei­ter wird die Blen­de geschlos­sen. Der Sen­sor der Kame­ra bekommt dann weni­ger Licht ab, das Bild muss also län­ger belich­tet wer­den, es erhält aber auch eine gleich­mä­ßi­ge Schärfe.

Kame­ra-Modus: Blen­den­au­to­ma­tik T, TV

In die­sem Modus kön­nen Sie die Belich­tungs­zeit selbst ein­stel­len. Die übri­gen Ein­stel­lun­gen passt Ihre Kame­ra dann selbst an. Auch hier wird Ihre Kame­ra auto­ma­tisch das Feld für die Ein­stel­lung der Ver­schluss­zeit, bezie­hungs­wei­se Belich­tungs­zeit auf dem Dis­play anzei­gen. Über das Räd­chen an der Kame­ra kann die Zeit dann belie­big kurz oder lang ein­ge­stellt wer­den. Wird eine kur­ze Belich­tungs­zeit ver­wen­det, wer­den foto­gra­fier­te Bewe­gun­gen ein­ge­fro­ren. Wird hin­ge­gen sehr lan­ge belich­tet, ver­wi­schen die Bewe­gun­gen. Ab einer bestimm­ten Belich­tungs­zeit soll­ten Sie die Kame­ra wäh­rend der Auf­nah­men auf ein Sta­tiv stel­len, damit die Fotos nicht ver­wa­ckeln. Ab wann genau das erfor­der­lich ist, kön­nen Sie aus­rech­nen: Neh­men Sie den Umkehr­wert der Brenn­wei­te. Haben Sie ein 50 Mil­li­me­ter Objek­tiv, soll­ten Sie ab einer Belich­tungs­zeit von 1/50 Sekun­de ein Sta­tiv benut­zen. Bei einem 200 Mil­li­me­ter Objek­tiv ver­kürzt sich die Zeit auf 1/200 Sekun­de. Die Brenn­wei­te fin­den Sie auf der Vor­der­sei­te Ihres Objek­tivs in Mil­li­me­tern angegeben.

Mehr zur rich­ti­gen Belich­tungs­zeit kön­nen Sie in unse­rem Rat­ge­ber Belich­tungs­zeit rich­tig ein­stel­len – so wird’s per­fekt nachlesen.

Kame­ra-Modus: Manu­ell M

Völ­lig frei sind Sie als Foto­graf hin­ge­gen beim manu­el­len Modus. Hier kön­nen (und müs­sen) Sie alle Ein­stel­lun­gen wie Blen­de, Belich­tungs­zeit und ISO-Wer­te selbst vor­neh­men. Den ISO-Wert steu­ern Sie über den Knopf mit der Bezeich­nung ISO. Über das Räd­chen am Kame­ra-Gehäu­se ver­än­dern Sie die Belich­tungs­zeit. Um die Blen­de ein­zu­stel­len, drü­cken Sie den Knopf an Ihrer Kame­ra mit der Bezeich­nung AV und dre­hen dann gleich­zei­tig am Räd­chen. Unter Umstän­den kön­nen eini­ge Kame­ras auch ande­re Ein­stel­lungs­pa­ra­me­ter haben, wer­fen Sie hier­für einen Blick in das Handbuch.

ISO-Wer­te
  • 100, 200 Sehr gute Licht­ver­hält­nis­se: tags­über, Son­nen­schein, draußen
  • 400 Gute Licht­ver­hält­nis­se: grau­er Him­mel, drin­nen, kein direk­tes Son­nen­licht, abends
  • 800 + Schlech­te Licht­ver­hält­nis­se: nachts, dunk­le Innenräume

Wenn Sie alle Wer­te selbst ein­stel­len, fan­gen Sie am bes­ten mit dem ISO-Wert an. Genaue­res kön­nen Sie dem Info-Kas­ten entnehmen.Stellen Sie als Nächs­tes die Blen­de ein.
Rich­ten Sie sich dafür nach dem vor­han­de­nen Licht und der gewünsch­ten Schär­fe des Bil­des: Möch­ten Sie das gan­ze Bild gleich­mä­ßig scharf haben, soll­ten Sie eine Blen­de von f/5,6 oder einen höhe­ren Wert wäh­len. Dass die Blen­de aber gleich­zei­tig auch Ein­fluss dar­auf hat, wie viel Licht auf den Kame­ra-Sen­sor kommt, soll­ten Sie eben­falls beden­ken. An einem hel­len Tag ist das kein Pro­blem, im Schum­mer­licht hin­ge­gen schon. Das kön­nen Sie aber auch über die Belich­tungs­zeit ausgleichen.

Schau­en Sie daher nun durch den Sucher Ihrer Kame­ra, bezie­hungs­wei­se auf das klei­ne Dis­play und fokus­sie­ren Sie grob das anvi­sier­te Motiv. Am unte­ren Bild­rand ist eine Ska­la, wel­che anzeigt, ob das Bild opti­mal belich­tet wird. Dazu soll­te sich der klei­ne Strich auf der 0 befin­den. Ist er zu weit rechts, gelangt zu viel Licht auf das Foto. Ver­kür­zen Sie dann die Belich­tungs­zeit. Das geht am schnells­ten über das klei­ne Rad an Ihrem Kame­ra-Gehäu­se. Dre­hen Sie die­ses, sehen Sie bereits, dass sich der klei­ne Strich auf der Ska­la bewegt. Ist der Strich hin­ge­gen zu weit links auf dem Bal­ken, wäre das Bild unter­be­lich­tet. Um dies zu ändern, müs­sen Sie die Belich­tungs­zeit verlängern.

Die Motiv­pro­gram­me an der Kamera

Über die klei­nen Pik­to­gram­me auf dem Modus­rad lässt sich die Kame­ra noch bes­ser auf die ein­zel­nen Bild-Situa­ti­on anpas­sen – ohne dass Sie selbst Belich­tungs­zeit oder der­glei­chen ein­stel­len müs­sen. Wel­che Pro­gram­me im Ein­zel­nen ange­bo­ten wer­den, ist von Kame­ra zu Kame­ra unter­schied­lich. Es gibt jedoch eini­ge Modi, die auf so ziem­lich jeder Spie­gel­re­flex­ka­me­ra und auch auf vie­len spie­gel­lo­sen Kame­ras zu fin­den sind.

Dies sind die gän­gigs­ten Motivprogramme:

  • Por­trät (Gesicht): Sorgt mit einer offe­nen Blen­de für ein schö­nes Bokeh. Dabei wird die Per­son scharf, der Hin­ter­grund unscharf dar­ge­stellt. Oft wer­den auch die Haut­tö­ne angepasst.
  • Land­schaft (Ber­ge): Eine geschlos­se­ne Blen­de sorgt für eine gleich­mä­ßi­ge Schär­fe des gesam­ten Bil­des. Häu­fig ist auch die Farb­sät­ti­gung erhöht.
  • Sport (Sprin­ter): Eine kur­ze Belich­tungs­zeit und ein akti­vier­ter Seri­en­mo­dus sor­gen dafür, dass Sie vie­le Bil­der in kur­zer Zeit schie­ßen kön­nen. Die­ser Modus leis­tet immer dann gute Diens­te, wenn Bewe­gung foto­gra­fiert wer­den soll: vom Sport­ler bis hin zu spie­len­den Kindern.
  • Blu­me (Tul­pe): Die­ses Pik­to­gramm hilft bei Makro-Auf­nah­men. Die Blen­de wird stark geöff­net, um Moti­ve, die aus einer gerin­gen Ent­fer­nung foto­gra­fiert wer­den, gut zu erfassen.
  • Nacht­por­trät (Per­son und Stern): Erkenn­bar am Stern über der Per­son, ist die­ser Modus für Auf­nah­men in rela­tiv dunk­ler Umge­bung gedacht. Die Kame­ra gleicht das man­geln­de Licht aller­dings in der Regel durch eine län­ge­re Belich­tungs­zeit aus. Auf dem Dis­play wird bei die­sem Modus auch zur Ver­wen­dung eines Sta­tivs geraten.

Die rich­ti­ge Kame­ra­ein­stel­lung für das Motiv

Schnell ein Foto vom spie­len­den Kind knip­sen, das Essen foto­gra­fie­ren, bevor es kalt wird oder mit viel Zeit die per­fek­te Auf­nah­me von der Blu­men­wie­se machen – jede Situa­ti­on erfor­dert ande­re Kame­ra-Ein­stel­lun­gen. Ob Sie die­se selbst vor­neh­men möch­ten oder doch lie­ber Ihrer Kame­ra-Auto­ma­tik über­las­sen, liegt ganz bei Ihnen. Mit dem rich­ti­gen Kame­ra-Modus haben Sie jeden­falls den Dreh raus.

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