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Haushalt

Klei­der­mot­ten bekämp­fen – so erkennst und besei­tigst du die Schädlinge

Gerade in dunklen Schränken verbreiten sich Kleidermotten schnell. Mit einfachen Tricks kannst du sie erkennen und bekämpfen.

Nach dem Jah­res­wech­sel und mit Blick auf das Früh­jahr lohnt es sich den Klei­der­schrank mal wie­der aus­zu­sor­tie­ren, um fri­schen Wind in die Out­fits zu brin­gen. Klei­ne Löcher in dei­nen Tei­len von Klei­der­mot­ten kön­nen dabei aller­dings die Stim­mung trü­ben. Damit die Schäd­lin­ge nicht noch wei­te­re Lieb­lings­klei­dungs­stü­cke zer­stö­ren, soll­test du schnell han­deln. Wie du die gefrä­ßi­gen Klei­der­mot­ten erkennst und besei­tigst zei­gen wir dir in die­sem Arti­kel. Außer­dem erklä­ren wir dir, wie du wir­kungs­voll vor­beu­gen kannst, dass sie sich über­haupt bei dir ansiedeln.

Woher kom­men die Kleidermotten?

In der Natur leben die Lar­ven von Klei­der­mot­ten in den Nes­tern von Vögeln und Säu­ge­tie­ren, wo sie sich von Kera­tin ernäh­ren, das in Tier­haa­ren und Federn vor­kommt. Aller­dings haben sich die Mot­ten durch die Domes­ti­zie­rung von Tie­ren und gene­rell über die Zeit einen Weg in mensch­li­che Behau­sun­gen gesucht. Vor allem in den war­men Mona­ten kom­men sie des­halb über offe­ne Fens­ter oder Türen in Woh­nun­gen oder Häu­ser. Durch das Hei­zen im Win­ter über­le­ben die Klei­der­mot­ten aber auch ganz­jäh­rig in dei­nem Zuhau­se. Sie wer­den beson­ders von den Gerü­chen eines Men­schen, wie Schweiß oder Par­fum, sowie von Ver­un­rei­ni­gun­gen an Tex­ti­li­en, wie Nah­rungs­res­ten, ange­zo­gen. Doch auch über alte Tep­pi­che, Decken oder gebrauch­te Pols­ter­mö­bel kön­nen Ei und Lar­ve der Klei­der­mot­te in dein Zuhau­se ein­ge­schleppt werden.
Sind die Mot­ten ein­mal im Haus, geht die Gefahr nicht von den aus­ge­wach­se­nen Fal­tern aus. Die­se leben bloß etwa 18 Tage, wenn sie aus dem Kokon geschlüpft sind und knab­bern dei­ne Klei­dung nicht an. Denn durch sei­ne ver­küm­mer­ten Mund­werk­zeu­ge kann der Fal­ter gar kei­ne Nah­rung mehr zu sich neh­men. Aller­dings legen die befruch­te­ten Weib­chen ihre Eier – 200 bis 250 Stück auf ein­mal – bevor­zugt an dunk­len, tro­cke­nen und war­men Orten ab, etwa dei­nem Klei­der­schrank. Aus die­sen schlüp­fen bei Zim­mer­tem­pe­ra­tur nach rund 14 Tagen die gefrä­ßi­gen Lar­ven, die es auf dei­ne Klei­der abge­se­hen haben. Syn­the­ti­sche Stof­fe oder pflanz­li­che Fasern wie Baum­wol­le sind nicht so stark gefähr­det. Die Lar­ven der Klei­der­mot­te haben es viel­mehr auf die Klei­dung aus tie­ri­schen Pro­duk­ten – auch Misch­ge­we­be – abge­se­hen: Wol­le, Pelz, Federn, Dau­nen oder Leder ste­hen auf ihrem Spei­se­plan, denn dar­in ist eben­falls Kera­tin ent­hal­ten. Nach gut drei Mona­ten ver­pup­pen sich die Lar­ven, die Fal­ter schlüp­fen aus dem Kokon, paa­ren sich und der Kreis­lauf geht von vor­ne los – wenn du ihn nicht durchbrichst.

So erkennst du den Befall mit Kleidermotten

Die Klei­der­mot­te misst nur sechs bis zehn Mil­li­me­ter. Mit dem blo­ßen Auge sind die weiß­lich-gelb bis bräun­lich glän­zen­den Schäd­lin­ge also nicht wirk­lich gut zu erken­nen. Wenn du also ein­zel­ne Löcher an eini­gen Klei­dungs­stü­cken ent­deckst und den Ver­dacht hast, dass sich die Mot­ten in dei­nem Klei­der­schrank ein­ge­nis­tet haben, dann kannst du wie folgt vor­ge­hen, um dei­nen Ver­dacht zu bestätigen:

  1. Nimm alle dei­ne Klei­dungs­stü­cke ganz genau unter die Lupe, ins­be­son­de­re aber die aus tie­ri­schen Pro­duk­ten. Suche nach klei­nen, unre­gel­mä­ßi­gen Löchern oder kah­len Stel­len in den Tex­ti­li­en. Oft erkennst du einen Mot­ten­be­fall aber an einer Ansamm­lung von meh­re­ren Löchern auf wenig Raum. Prü­fe außer­dem Tep­pi­che, Decken, Gar­di­nen und Pols­ter­mö­bel, ins­be­son­de­re die nicht gut zu errei­chen­den Stel­len wie Sofa­rit­zen oder die hin­te­ren bezie­hungs­wei­se unte­ren Seiten.
  2. Unter­su­che dei­ne Klei­dung und auch den gesam­ten Klei­der­schrank auf Gespins­te von Mot­ten­lar­ven. Es han­delt sich dabei um wei­ße, dün­ne Fäden, die ent­we­der direkt an der Klei­dung hän­gen oder sich in dunk­len Ecken und Rit­zen des Schranks oder auf Möbeln befinden.
  3. Ganz sicher gehst du mit Phe­ro­mon­fal­len für Klei­der­mot­ten aus dem Fach­han­del. Die­se Kle­be­fal­len zie­hen die männ­li­chen Fal­ter durch die – arten­spe­zi­fi­schen – natür­li­chen Sexu­al­lo­ck­stof­fe des Mot­ten­weib­chens, also Phe­ro­mo­ne, an. Sie kle­ben an den Mot­ten­fal­len fest und sterben.
    Aller­dings wer­den die even­tu­ell schon befruch­te­ten Weib­chen nicht von den Phe­ro­mo­nen ange­lockt. Sie kön­nen sich also wei­ter unge­hin­dert in der Woh­nung aus­brei­ten und ihre Eier able­gen. Phe­ro­mon­fal­len eig­nen sich folg­lich nur, um einen Schäd­lings­be­fall zu dia­gnos­ti­zie­ren, nicht aber, um ihn zu bekämp­fen.

Hin­weis: Phe­ro­mon­fal­len kön­nen sich auch zum Mot­ten­ma­gnet ent­wi­ckeln und noch mehr Fal­ter ins Haus locken. Die Männ­chen wer­den durch die Phe­ro­mo­ne wie magisch ange­zo­gen. Hal­te des­halb die Fens­ter geschlos­sen, wenn du die Fal­len aufstellst.

Klei­der­mot­ten wirk­sam bekämp­fen – die­se Tipps helfen

Obwohl ein Befall mit den läs­ti­gen Insek­ten, im Gegen­satz zum Ein­nis­ten von Lebens­mit­tel­mot­ten, nicht gesund­heits­schäd­lich ist, ist es wich­tig, dass du schnell han­delst, bevor die Mot­ten noch mehr Löcher in dei­ne Tex­ti­li­en fres­sen. Die­se Mit­tel sind wirk­lich effektiv:

  • Tex­ti­li­en waschen: Wasche alle Tex­ti­li­en, bei denen es das Pfle­ge­eti­kett erlaubt, bei min­des­tens 50 Grad. Solch hohe Tem­pe­ra­tu­ren über­le­ben die Klei­der­mot­ten nicht. Bei Wol­le, Sei­de oder ande­ren emp­find­li­chen Stof­fen musst du aller­dings ande­re Maß­nah­men anwenden.
  • Ein­frie­ren: Klei­der­mot­ten ver­tra­gen auch kei­ne Käl­te. Frie­re des­halb die Tex­ti­li­en, die du nicht bei hohen Tem­pe­ra­tu­ren in der Maschi­ne waschen kannst, für min­des­tens eine Woche bei etwa minus 20 Grad im Gefrier­fach oder Eis­schrank ein. Im Gegen­satz zu gro­ßer Hit­ze scha­det die Käl­te den emp­find­li­chen Stof­fen nicht. Ver­pa­cke die Klei­dung am bes­ten in einer Plas­tik­tü­te oder ähn­li­chem, bevor du die­se tief­ge­kühlt lagerst.
  • Ab in die Son­ne: Gro­ße Tex­ti­li­en wie Tep­pi­che, Gar­di­nen oder Pols­ter­mö­bel stellst oder legst du im Som­mer am bes­ten nach drau­ßen in die pral­le Son­ne, denn auch so ster­ben die Mot­ten­ei­er und ‑lar­ven ab. Wenn dir die­se Mög­lich­keit nicht zur Ver­fü­gung steht oder die Möbel beson­ders licht­emp­find­lich sind, kannst du die betrof­fe­nen Objek­te auf der hei­ßes­ten Stu­fe mit einem Haar­trock­ner abföh­nen. Das mag zwar etwas müh­sam sein, doch ist so die Wahr­schein­lich­keit am höchs­ten, dass du alle Schäd­lin­ge erwischst. Hin­weis: Leder­so­fas soll­test du nicht föh­nen, weil sich so das Mate­ri­al ver­zie­hen kann.
  • Klei­der­schrank rei­ni­gen: Sind alle Klei­dungs­stü­cke in der Wasch­ma­schi­ne oder im Gefrier­fach ver­staut, geht es an die Inten­siv­rei­ni­gung des Klei­der­schranks oder der Kom­mo­de, bevor du das Möbel­stück wie­der mit fri­scher Wäsche füllst. Sau­ge dei­nen Schrank zuerst gut aus. Um ihn danach gründ­lich zu säu­bern, eig­net sich ein Essig­rei­ni­ger beson­ders gut. Gib die­sen unver­dünnt auf ein Mikro­fa­ser­tuch und wische damit den kom­plet­ten Schrank aus. Rei­ni­ge ihn anschlie­ßend noch mit einer war­men Sei­fen­lau­ge. Hat dein Klei­der­schrank Ein­le­ge­bö­den oder Schub­la­den, dann ent­nimm die­se und rei­ni­ge sie genau­so gründlich.
  • Gesam­ten Raum rei­ni­gen: Im Anschluss soll­test du den gesam­ten befal­le­nen Raum einer gründ­li­chen Rei­ni­gung unter­zie­hen. Also auch die Schrän­ke und Kom­mo­den aus­räu­men, ‑sau­gen und ‑wischen, in denen du nicht das Haupt­nest der Klei­der­mot­ten gefun­den hast. Wich­tig dabei ist, dass du auch den Berei­chen Beach­tung schenkst, die du beim nor­ma­len Haus­putz viel­leicht über­ge­hen wür­dest. Dazu gehö­ren Schrankrit­zen, Sockel­leis­ten, Heiz­kör­per und Berei­che, die von Möbeln ver­deckt wer­den und dun­kel sind.
  • Haar­trock­ner für Pro­blem­stel­len: Um Rit­zen, Spal­ten, Ris­se, Hohl­räu­me und Löcher von Klei­der­mot­ten zu befrei­en, kannst du auch wie­der zum Haar­trock­ner grei­fen. Wie zuvor die Tex­ti­li­en föhnst du die­ses Mal die Stel­len ab, die mit der Hand nicht gut erreich­bar sind. Stel­le dafür die hei­ßes­te Stu­fe an dei­nem Föhn ein, damit die Mot­ten­ei­er und ‑lar­ven durch die Hit­ze ver­nich­tet werden.
  • Fri­sche Gerü­che: Zusätz­lich zur gründ­li­chen Rei­ni­gung kannst du direkt danach natür­li­che Duft­stof­fe ein­set­zen. Die Klei­der­mot­ten mögen die­se so gar nicht und sie­deln sich gar nicht erst wie­der an. Beson­ders Laven­del, Zedern­holz, Wal­nuss­blät­ter oder äthe­ri­sche Öle eig­nen sich dafür.
  • Nach­kon­trol­le: Ver­ge­wis­se­re dich am Ende der Rei­ni­gung, ob du tat­säch­lich alle Klei­der­mot­ten und ihre Nes­ter besei­tigt hast. Am bes­ten lässt sich das prü­fen, indem du erneut Phe­ro­mon­fal­len im befal­le­nen Raum, ins­be­son­de­re in der Nähe der Schrän­ke und Tex­ti­li­en, aufstellst.
  • Natür­li­che Fein­de: Wenn du einen beson­ders schlim­men Befall hast, der sich nicht durch eine gründ­li­che Rei­ni­gung regeln lässt, dann kannst du auf Schlupf­wes­pen als natür­li­che Fein­de der Mot­ten zurück­grei­fen. Die­se bekommst du in Zoo­fach­ge­schäf­ten oder im Inter­net. Die Insek­ten legen ihre eige­nen Eier in die der Mot­ten ab und die geschlüpf­ten Wes­pen ernäh­ren sich dann von deren Lar­ven. So kön­nen gar kei­ne Schä­den mehr ent­ste­hen. Prak­tisch: Gibt es kei­ne Mot­ten­ei­er mehr gibt, dann ver­schwin­den die Schlupf­wes­pen von allei­ne aus dei­nem Zuhause.

Laven­del­säck­chen sel­ber basteln

Laven­del­säck­chen erhältst du zwar recht ein­fach im Ein­zel- oder Online­han­del – du kannst die­se aber auch ganz leicht selbst machen. Du benö­tigst dafür nur getrock­ne­te Laven­del­blü­ten, ein Baum­woll- oder Lei­nen­tuch, zum Bei­spiel ein Stoff­ta­schen­tuch, eine Kor­del oder ein Stoff­band und eine Schere.

  1. Die Laven­del­blü­ten aus dem hei­mi­schen Gar­ten oder Topf pflückst du am bes­ten zwi­schen Juni und August.
  2. Hän­ge sie anschlie­ßend mit der Blü­te nach unten min­des­tens eine Woche lang zum Trock­nen auf.
  3. Die getrock­ne­ten Blü­ten füllst du dann in ein zurecht­ge­schnit­te­nes Stück Stoff, etwa 10 x 20 Zentimeter.
  4. Bin­de das Stoff­tuch an allen Ecken mit der Kor­del oder dem Stoff­band zusam­men und hän­ge oder lege es in dei­nen Klei­der­schrank. Die Laven­del­säck­chen duf­ten anschlie­ßend bis zu zwei Jahre

So ver­hin­derst du einen erneu­ten Mottenbefall

Wer die Klei­der­mot­ten ein­mal erfolg­reich bekämpft hat, möch­te sie nicht noch ein­mal in der Woh­nung haben. Mit die­sen Tipps beugst du einem erneu­ten Mot­ten­be­fall vor:

  • Es hilft schon, wenn du dei­nen Klei­der­schrank zwei­mal im Jahr aus- und umräumst, säu­berst und lüf­test. So ver­hin­derst du, dass dei­ne Klei­dung jah­re­lang im Schrank an der glei­chen Stel­le ruht.
    Bei die­ser Gele­gen­heit kannst du die Tex­ti­li­en gleich auf neue Löcher und kah­le Stel­len unter­su-chen, um her­aus­zu­fin­den, ob sich wie­der Mot­ten ein­ge­nis­tet haben.
  • Lage­re am bes­ten nur frisch gewa­sche­ne Klei­dung im Schrank. Schweiß­ge­ruch, Haut- oder Haar-schup­pen, die sich auf bereits getra­ge­ner Klei­dung ansam­meln, zie­hen Klei­der­mot­ten stär­ker an.
  • Ins­be­son­de­re Tex­ti­li­en aus natür­li­chen Fasern soll­test du zudem regel­mä­ßig waschen und viel­leicht sogar spe­zi­ell ver­pa­cken. Teu­re Klei­dungs­stü­cke wie den Kasch­mir­pull­over kannst du bei­spiels­wei­se zusätz­lich schüt­zen, indem du sie in einem Klei­der­sack aus Plas­tik in den Schrank hängst.
  • Ande­re Gerü­che mögen die Schäd­lin­ge dage­gen ganz und gar nicht: Lege prä­ven­tiv Laven­del­säck-chen, Zedern­holz oder Stof­fe mit äthe­ri­schen Ölen im Klei­der­schrank aus, um Klei­der­mot­ten fern-zuhal­ten. Die Duft­stof­fe sind natür­lich und im Gegen­satz zu che­mi­schen Mot­ten­ku­geln oder ‑papier gesund­heit­lich unbedenklich.
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Kla­mot­ten ohne Motten

Nor­ma­ler­wei­se musst du weder zu Mot­ten­ku­geln grei­fen noch exter­ne pro­fes­sio­nel­le Hil­fe in Anspruch neh­men, um Klei­der­mot­ten zu ver­trei­ben. Bei unemp­find­li­chen Tex­ti­li­en, deren Pfle­ge­eti­kett es erlaubt, besei­tigt eine hei­ße Wäsche die Mot­ten­ei­er und ‑lar­ven. Tem­pe­ra­tu­ren unter dem Gefrier­punkt oder star­kes Son­nen­licht hel­fen eben­falls, um die Schäd­lin­ge sowie ihre Lar­ven und Eier wie­der los­zu­wer­den. Wich­tig ist auch eine sorg­fäl­ti­ge Rei­ni­gung des befal­le­nen Rau­mes, ins­be­son­de­re des Klei­der­schranks. Und damit dei­nem liebs­ten Woll­pull­over erst gar nichts pas­siert, triffst du am bes­ten schon Schutz­vor­keh­run­gen und lagerst ihn in einem Plas­tik­klei­der­beu­tel im Schrank.

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