Egal ob Lampe, Fernseher, Kühlschrank oder Waschmaschine – bestimmt sind dir schon mal die Labels mit der grün bis roten Skala und der Buchstabenkennzeichnung von A+++ bis G beim Kauf eines neuen Elektrogeräts aufgefallen. Diese kennzeichnen den Stromverbrauch und sollen dir dabei helfen, besonders sparsame Geräte auf den ersten Blick zu erkennen. Ab März 2021 führt die EU eine überarbeitete Version dieses EU-Energielabels ein. Hier erfährst du, was es mit der Kennzeichnung auf sich hat und was sich ab März ändert.
Seit dem Jahr 1998 sind Hersteller dazu verpflichtet, eine Energieeffizienzklasse für bestimmte Haushaltselektrogeräte und Fernseher anzugeben. Diese gibt Aufschluss über den Energieverbrauch. Damit du das als Verbraucher schnell erkennst, bringen die Hersteller Sticker mit der Klasse auffällig an den Geräten an und weisen in Online-Shops darauf hin. Andere Bezeichnungen für das Label sind Energieverbrauchskennzeichnung, Energieetikett oder EU-Label.
Für die Kennzeichnung der Energieeffizienzklassen hat die EU eine Skala entwickelt. Diese ordnet Produkte anhand von grünen, orangenen und roten Pfeilen und Buchstaben von A (am besten) bis G (am schlechtesten) einer Klasse zu. Je besser die Energieeffizienz, desto dunkler das Grün des Pfeils. Außerdem zeigt sie den jährlichen Stromverbrauch und weitere produktspezifische Informationen wie beispielsweise den Wasserverbrauch bei Waschmaschinen und Geschirrspülern oder das Fassungsvermögen eines Kühlschranks an.

Seit der Einführung des Energie-Labels hat sich bei Elektrogeräten viel getan. Die Kennzeichnungspflicht hat dazu beigetragen, dass Hersteller immer energieeffizientere Geräte entwickelt haben. So fielen immer mehr Geräte in die Energieeffizienzklasse A und die Unterschiede innerhalb dieser Klasse wurden immer größer. Deshalb hat die EU mehrmals nachgebessert und die Klassen A+, A++ sowie A+++ hinzugefügt.
Den Großteil der Geräte im Handel findest du aktuell in diesen drei Energieeffizienzklassen. Daher könntest du denken, dass also alle diese Elektrogeräte sehr effizient sind. Das stimmt aber nicht unbedingt, da die Unterschiede zwischen einem Gerät der Klasse A+++ und A+ sehr groß sein können.
Um die einzelnen Energieeffizienzklassen wieder aussagekräftiger zu machen, hat die EU sie grundlegend überarbeitet. Ab dem 1. März 2021 führt sie zunächst für Geschirrspüler, Waschmaschinen, kombinierte Wasch- und Trocknergeräte, Kühl- und Gefrierschränke sowie TV-Geräte und Monitore neue Energielabels ein. Ab dem 1. September folgen dann Lampen.
Das neue EU-Label kehrt wieder zurück zu den Klassen A bis G, um sie besser verständlich zu machen. Dafür werden die Klassen neu skaliert. Das bedeutet, dass du ein Gerät, das aktuell der Energieeffizienzklasse A+++ angehört, nach der neuen Zuordnung in der Energieeffizienzklasse B findest. Dabei hat sich der Verbrauch nicht verändert. Die Klasse A – bei manchen Elektrogeräten sogar auch die Klasse B – bleiben vorerst frei. Dadurch will die EU Platz für energieeffizientere Geräte in der Zukunft freihalten.

Die Reform soll es dir außerdem erleichtern, mit der Angabe des jährlichen Stromverbrauchs deinen eigenen individuellen Stromverbrauch einzuschätzen. So bezieht sich die Angabe bei Wasch- und Geschirrspülmaschinen künftig auf 100 Durchgänge im Eco-Programm, was sich also gut umrechnen lässt. Zuvor bezogen sich die Angaben auf 280 Geschirrspülgänge, beziehungsweise 220 Waschladungen.
Außerdem findest du auf den neuen Labels einen QR-Code. Wenn du ihn mit deinem Smartphone einscannst, erhältst du weitere Informationen über das Gerät in der europäischen Produktdatenbank „EPREL“. Die Hersteller müssen dort seit 2019 die Produktdatenblätter ihrer Elektrogeräte hinterlegen, bevor sie in den Handel gehen. Aber auch ohne den QR-Code kannst du die Datenbank ab März nach energieeffizienten Geräten durchsuchen.
Wichtig ist noch zu wissen, dass natürlich nur Geräte ähnlicher Größe miteinander vergleichbar sind und so auch die Einteilung in eine bestimmte Energieeffizienzklasse unter Berücksichtigung der Größe erfolgt. Denn je größer beispielsweise der Fernseher, desto höher auch der Stromverbrauch. So kann es sein, dass ein 55-Zoll-Fernseher der Klasse A mehr Strom verbraucht, als ein 49-Zöller der Klasse B. Frag dich also am besten, wie groß die Geräte für deinen Gebrauch wirklich sein müssen, wenn du Strom sparen willst.

Eine effiziente Energieklasse ist natürlich umso wichtiger, je häufiger du ein Gerät verwendest. Bei einem Fernseher, den du nur gelegentlich nutzt, macht eine bessere Energieklasse keinen so großen Unterschied. Kühl- und Gefrierschränke dagegen kühlen deine Lebensmittel 24 Stunden am Tag. Eine gute Klasse kann hier viel Strom einsparen.
Mit der Reform der Energieeffizienzklassen kannst du nun besser einschätzen, welches Gerät wirklich das mit dem niedrigsten Energieverbrauch ist. Außerdem erhältst du durch die neuen Energielabels verständlichere Informationen. Die Hersteller dagegen regen sie an, die Entwicklung energieeffizienter Geräte noch weiter zu treiben und so schließlich immer sparsamere Geräte auf den Markt zu bringen.
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