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Fotografieren & Video

Lens Fla­re: Was das ist, wie du es erzeugst und vermeidest

Lens Flare kann einem Motiv den entscheidenden Touch geben, damit es sich aus der Masse abhebt. Es sollte allerdings mit Bedacht eingesetzt sein.

Beim The­ma Foto­gra­fie gibt es vie­les zu beach­ten, denn unter­schied­lichs­te Fak­to­ren ent­schei­den über das Ergeb­nis. Dazu gehö­ren maß­geb­lich auch Licht­quel­len wie natür­li­ches Son­nen­licht oder künst­li­ches Licht. Sie haben Ein­fluss auf die gene­rel­le Hel­lig­keit des Motivs, kön­nen jedoch auch für einen bestimm­ten Effekt ver­ant­wort­lich sein: Lens Fla­re. Bei einem Foto kann das uner­wünscht sein, aller­dings auch ein Stil­mit­tel. Wie Lens Fla­re ent­steht, wo es vor­kommt, wie du es ein­setzt und ver­mei­dest, erfährst du hier.

Lens Fla­re: So sieht der Effekt aus

Gese­hen hast du Lens Fla­re, das in der deut­schen Spra­che eher als „Blen­den­fleck“ bekannt ist, bestimmt schon. So kommt der Effekt etwa in Video­spie­len und Fil­men als Stil­mit­tel zum Ein­satz. Das soll zwar für mehr Rea­lis­mus sor­gen, macht aber genau das Gegen­teil: Das mensch­li­che Auge kennt Lens Fla­re näm­lich eigent­lich gar nicht. Das liegt in ers­ter Linie an der Art wie Lens Fla­re ent­steht. Dazu aber gleich mehr. Du erkennst Lens Fla­re meist an klei­nen Rin­gen oder Strah­len, die von einer hel­len Licht­quel­le aus­ge­hen. Wie das genau aus­sieht, zeigt fol­gen­des Foto:

Übri­gens: Ein sehr bekann­ter Regis­seur sowie Film­pro­du­zent scheint die­sen Effekt zu lie­ben und setzt ihn in einem gro­ßen Teil sei­ner Fil­me ein. Die Rede ist von J.J. Abrams. So kommt Lens Fla­re etwa in Fil­men wie „Star Trek“, „Mis­si­on Impos­si­ble 3“ und „Star Wars: Das Erwa­chen der Macht“ vor.

Blen­den­fle­cken: Wie sie in der Kame­ra entstehen

Die eng­li­sche Bezeich­nung Lens Fla­re legt nahe, dass der Effekt durch die Lin­sen der Kame­ra ent­steht. Beim deut­schen Namen steht die Blen­de im Vor­der­grund. Tat­säch­lich ist es ein Zusam­men­spiel aus bei­den Tei­len, das für den Licht­ef­fekt sorgt. Wie stark Lens Fla­re auf­tritt und wie vie­le Rin­ge es etwa im Bild gibt, bestim­men die Lin­sen. Die Licht­strah­len tref­fen auf das Glas, wel­ches sie reflek­tiert. Auf den Sen­sor trifft also etwa das Licht der Son­ne und meh­re­re Refle­xio­nen die­ser, die von den Lin­sen kom­men. Wo im Motiv Lens Fla­re genau auf­tritt, ist von der Zahl der Lin­sen, deren Krüm­mung und dem Ein­tritts­win­kel des Lichts abhängig.

Die Rol­le der Blen­de ist eine etwas ande­re. Hier­bei geht es in ers­ter Linie um die Form des Effekts. Je nach Öff­nung und Form der Blen­de ver­än­dert sich die­se. Es kann auch vor­kom­men, dass die Blen­de selbst für eine Refle­xi­on ver­ant­wort­lich ist. Im Bild macht sich das durch noch stär­ke­res Lens Fla­re bemerk­bar. Auf natür­li­che Wei­se tritt der Effekt also beson­ders bei Spie­gel­re­flex­ka­me­ras auf. Bei klei­ne­ren Lin­sen, etwa an einer Smart­phone-Kame­ra, sind aber auch Blen­den­fle­cken zu finden.

Lens Fla­re: Krea­tiv als opti­sche Auf­wer­tung einsetzen

Nicht nur J.J. Abrams fin­det Lens Fla­re ansehn­lich, son­dern auch ande­re Pro­du­zen­ten von Vide­os und Bil­dern. Nicht sel­ten kommt die­ser „Stör­fak­tor“ des­halb als Stil­mit­tel vor. So eig­nen sich Blen­den­fle­cken etwa dazu, glei­ßen­den Son­nen­schein zu unter­strei­chen und somit ein Gefühl von Hit­ze am hell­lich­ten Tag zu schaf­fen. Bei Auf­nah­men gegen Abend sorgt Lens Fla­re hin­ge­gen für eine ent­spann­te und fast schon ver­träum­te Stim­mung. Zusam­men mit den war­men Far­ben des Son­nen­lichts ent­ste­hen so sehr schö­ne Bilder.

Foto­gra­fie­ren mit dem Effekt ist nicht schwer. Zunächst suchst du dir ein Motiv mit Gegen­licht aus. Im Ide­al­fall ist die Son­ne zu sehen. Beson­ders stark ist Lens Fla­re, wenn die Son­ne voll auf dem Bild ist. Aber auch leicht außer­halb oder etwa zwi­schen Baum­kro­nen durch­schei­nend macht die Licht­quel­le noch eine gute Figur. Die Gegen­licht­blen­de legst du bei­sei­te. Wählst du eine klei­ne­re Blen­de, wirkt sich das eben­falls för­dernd für Blen­den­fle­cken aus. Schaue außer­dem bes­ser nicht durch den opti­schen Sucher, son­dern nut­ze immer das Dis­play, wenn du die Mög­lich­keit hast. So schonst du dei­ne Augen.

Künst­li­cher Lens-Fla­re-Effekt: Blen­den­fle­cken nach­träg­lich einfügen

Hat dein Foto kein natür­li­ches Lens Fla­re, lässt es sich auch nach­träg­lich noch damit ver­se­hen. Dafür benö­tigst du aber ein Pro­gramm zur Bild­be­ar­bei­tung und einen pas­sen­den Fil­ter. Bei Pho­to­shop ste­hen bei­spiels­wei­se eini­ge Lens-Fla­re-Effek­te zur Wahl. Hier kannst du den Mit­tel­punkt set­zen, die Art des Effekts wäh­len und ihn sogar im Detail anpas­sen. So ver­leihst du etwa Licht­quel­len wie Auto­schein­wer­fern ein wenig mehr Präsenz.

Kein Lens Fla­re: Effekt in dei­nen Fotos verhindern

Blen­den­fle­cken wir­ken in man­chen Sze­nen stö­rend. Gera­de, wenn du den Fokus auf das Motiv legen möch­test, ist Lens Fla­re viel­leicht uner­wünscht. So ver­deckt es etwa zum Teil Details oder sorgt für eine unschö­ne Belich­tung der gesam­ten Sze­ne. Es gibt aller­dings ein paar Din­ge, die gegen sol­che Stö­run­gen im Bild helfen:

Nut­ze eine Gegen­licht­blen­de: Bei man­chen Objek­ti­ven und Kame­ras ist bereits eine pas­sen­de Gegen­licht­blen­de mit dabei. Sie ver­hin­dert, dass zu viel Licht und stö­ren­de Licht­quel­len direkt auf die Lin­se treffen.

  • Schaf­fe selbst etwas Schat­ten: Foto­gra­fie­re ein Motiv aus dem Schat­ten her­aus oder schaf­fe ihn selbst, indem du etwa dei­ne Hand zwi­schen Kame­ra und Licht­quel­le hältst.
  • Nimm ein gutes Objek­tiv: Die Her­stel­ler von Objek­ti­ven sind sehr bemüht, Refle­xio­nen zu ver­hin­dern. Das gelingt etwa durch spe­zi­el­le Bau­ar­ten und Beschich­tun­gen. Ein teu­res Objek­tiv ver­min­dert Lens Fla­re also etwas wahr­schein­li­cher als ein günstiges.
  • Wäh­le eine ande­re Per­spek­ti­ve: Manch­mal hilft es schon, wenn du den Win­kel etwas ver­än­derst oder ein paar Schrit­te gehst, um das Gegen­licht zu verringern.
  • Wechs­le auf eine Fest­brenn­wei­te: Zoom-Objek­ti­ve nei­gen durch die vie­len ver­bau­ten Ele­men­te deut­li­che mehr zu Lens-Fla­re-Effek­ten. Eine Fest­brenn­wei­te kann also Abhil­fe schaffen.

Fazit: Gegen­licht ist nicht immer schlecht

In der Foto­gra­fie ist Gegen­licht gefürch­tet, denn es erschwert die kor­rek­te Belich­tung und ver­ur­sacht viel­leicht sogar stö­ren­de Effek­te. Dass sich ein sol­cher aber auch zuguns­ten dei­nes Fotos ein­set­zen lässt, zeigt Lens Fla­re. In man­chen Situa­tio­nen berei­chern sol­che Blen­den­fle­cken das Motiv und schaf­fen eine gewis­se Atmo­sphä­re. Aller­dings lohnt es sich, dies nur dezent und kunst­voll ein­zu­set­zen. Willst du Lens Fla­re hin­ge­gen ver­hin­dern, hel­fen dir die oben genann­ten Tipps. Beden­ke: In der Nach­be­ar­bei­tung lässt sich der Effekt kaum noch aus dem Bild retu­schie­ren. Du soll­test dir also sicher sein, ob du ihn möch­test oder nicht.

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